12 heimische Sträucher als Futterpflanzen für Vögel
Wer einen naturnahen Garten anlegen möchte, sollte es auch den heimischen Tieren so angenehm wie möglich gestalten. Damit die im Herbst und Winter im Garten gebliebenen Vögel auch genügend Futter finden bietet es sich an, heimische Sträucher mit Herbst- und Winterbeeren als Futterpflanzen zu kultivieren. Diese eignen sich als Hecke aber auch als Solitär.
Inhaltsverzeichnis
Sträucher mit Dornen
Heimische Sträucher, die neben herbstlichen Beeren auch Dornen besitzen sind nicht nur gute Futterpflanzen für heimische Vögel, sondern bieten auch einen sicheren Nistschutz. So eignen sich die Gehölze zwar auch als Solitär vor allem aber als Hecke. Hier bieten sie mehreren Vogelfamilien ausreichend Platz zum Brüten. Hinzu kommt, dass die Blüten im Frühling und Sommer von vielen Insekten angeflogen werden, die den Vögeln ebenfalls als gute Nahrung dienen können.
Berberitze (Berberis vulgaris)
- gewöhnlicher Sauerdorn
- auch Essigbeere
- immergrün
- als Heckenpflanze gut geeignet
- kleine, gelbe Blüten
- eiförmige, rote oder violette bis schwarze Beeren
- bis in den tiefen Winter am Strauch
- tragen Dornen
- winterhart
Tipp: Die Beeren der Berberitze sind nicht nur für Vögel essbar, auch wir Menschen können die Beeren des Sauerdorns in der Regel zu Saft oder Gelee verarbeitet genießen. Oftmals werden die Beeren auch getrocknet auf Märkten angeboten.
Gemeiner Wachholder (Juniperus communis)
- Nadelgehölz
- keine Dornen, trotzdem spitz
- bis acht Meter hoch
- Blüte von April bis Juni in Zapfen
- schwarze Früchte sind fleischige Zapfen
- reifen erst im zweiten oder dritten Jahr
- dienen Vögeln als Nahrung
- ungiftig
- kann bis zu 600 Jahre alt werden
- immergrüne Nadeln
Tipp: Wachholderbeeren sind getrocknet in der Küche bekannt. Die Früchte des Wachholder werden auch zur Gin-Herstellung genutzt.
Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
- Großstrauch
- bis zu acht Meter hoch und sechs Meter breit
- besitzt Dornen
- gelb-grüne Blüten
- Blütezeit von Mai bis Juni
- schwarze Früchte im Herbst
- Früchte sind giftig
- winterhart
- Laub Herbstfärbung
Hinweis: Die Dornen sitzen an den Spitzen der Kurztriebe und formen mit den Zweigen ein Kreuz, woher die Pflanze ihren Namen hat. Dies bietet aber auch den heimischen Vögeln einen guten Schutz beim Nisten.
Stechpalme (Ilex)
- auch Winterbeere genannt
- gestachelte Blätter
- immergrün
- bis 25 Meter hochwachsend
- kann zur Kugel geschnitten werden
- gut zum Brüten von Vögeln
- rote Beeren im Winter
- sind absolut frosthart
- gute Futterpflanzen im Winter
Tipp: Die Stechpalmenzweige mit den roten Beeren kennen Sie mit Sicherheit auch von den Dekorationsartikeln zur Weihnachtszeit. Dieser Brauch der Weihnachtsdekoration stammt ursprünglich aus England und Amerika, wo er eine lange Tradition besitzt.
Weißdorn (Crateagus monogyna)
- als Baum oder Strauch
- bis zu sieben Meter hoch
- wertvoller Nektarspender
- ebenso als Heilpflanze beliebt
- besitzt Stacheln
- weiße Blüten von Mai bis Juni
- riechen unangenehm
- September ziegelrote Beeren
- können gekocht genossen werden
- Herbstfärbung
Tipp: Pflanzen Sie die Gehölze als Hecke und Sichtschutz, dann können die Vögel hier nicht nur überwiegend im Herbst und Winter ihr Futter finden, sondern im Frühling auch direkt brüten.
Gehölze ohne Dornen
Es gibt allerdings auch einige Büsche, die als Futterpflanzen dienen können, weil sie ebenfalls Früchte tragen, die von den Vögeln gerne verzehrt werden, aber keine Dornen besitzen. Auch hier können die Vögel ihre Nester anlegen, sind aber aufgrund der fehlenden Dornen schlechter geschützt, zum Beispiel vor Freigänger-Katzen, die hier einfacher an die Nester gelangen können. Um gute Futterpflanzen handelt es sich hierbei trotzdem.
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- auch als Lorbeerkirsche bezeichnet
- kein Lorbeer, sondern verwandt mit Kirsche und Pflaume
- als Solitär oder Hecke
- Wuchshöhe bis zu vier Meter
- weiße Blüten von Mai bis Juni
- schwarze Früchte ab Juli/August
- immergrün
- winterhart
- giftig in Kernen, Samen und Blättern
- Fruchtfleisch selbst nicht oder nur mäßig giftig
Hinweis: So giftig, wie der Kirschlorbeer oftmals beschrieben wird, ist er gar nicht. So sind die Früchte, die sich vor allem kleine Kinder gerne in den Mund stecken, nicht so giftig als die Samen oder Blätter. So weist auch die Giftnotzentrale darauf hin, dass bei einem Verzehr von nicht mehr als drei Früchten keine Symptome einer Vergiftung auftreten. Dennoch sollten Sie mit der Kultivierung vorsichtig sein, wenn im Haushalt kleine Kinder leben.
Kornelkirsche (Cornus mas)
- Strauch oder Baum
- nicht mit den Kirschen verwandt
- bis zu acht Meter hoch und breit
- Büsche mehrstämmig
- gelbe Blüten
- Blütezeit März bis April
- angenehm leicht duftend
- rote, essbare Steinfrucht
- erntereif ab August bis Oktober
- Laub Herbstfärbung
Tipp: Die Kornelkirsche gehört durch die frühe Blüte, die oftmals bereits im Februar einsetzt nicht nur zu den geeigneten Futterpflanzen für die heimischen Vögel, sie ist auch ein Hingucker im sonst noch tristen Wintergarten.
Liguster (Ligustrum vulgare)
- immer als Strauch kultiviert
- bis zu vier Meter hoch
- stark duftende weiße Blüten
- Blüte von Juni bis Juli
- schwarze Beeren im August und September
- leicht giftig
- wintergrün
- Blattabwurf im Frühling
- violette Herbstfärbung
Tipp: Der heimische Liguster ist eine der besten Gehölze für Vögel. Denn er ist pflegeleicht und bietet den Vögeln wie auch Insekten aller Art als Hecke kultiviert viel Schutz und Nahrung. Daneben bietet er auch im Herbst und Winter in tristen Gärten einen farbenfrohen Hingucker.
Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
- auch als Spindelstrauch bekannt
- Großstrauch
- wird bis zu sechs Meter hoch
- Breite bis zu vier Meter
- wächst mehrstämmig
- Blüte von Mai bis Juni
- in Trugdolden
- rote Früchte ab Juli und August
- leuchtende karminrote Laubfärbung im Herbst
- in allen Teilen giftig
- als Solitär in einer Ecke gut geeignet
Hinweis: Für uns Menschen sind die Früchte des Pfaffenhütchens stark giftig und sollten daher auf keinen Fall verzehrt werden. Vorsicht sollte auch bei kleinen Kindern und Haustieren im Haushalt geboten sein. Vögel hingegen ernähren sich gerne von den Früchten. Allen voran sind hier Meisen und Rotkelchen zu nennen.
Schwarzdorn (Prunus spinosa)
- auch als Schlehe bekannt
- Früchte absolut frosthart
- bis zu fünf Meter hoch
- Breite sogar bis zu sechs Meter
- weiße Blüten von März bis April
- leicht duftend
- Früchte blau, violett oder schwarz
- Laub Herbstfärbung
- winterhart
- absolut ungiftig
Tipp: Die Früchte der Schlehe, die auch für uns Menschen genießbar sind, sollten Sie erst nach dem ersten Frost ernten, dann erhalten diese ihr ganz spezielles Aroma.
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
- als Bäume oder Sträucher kultivierbar
- bis zu sieben Meter hoch
- bis zu fünf Meter breit
- weiße Blütendolden
- von Mai bis Juli
- leicht angenehm duftend
- schwarze und violette Steinfrüchte
- von August bis in den Herbst
- absolut ungiftig in allen Teilen
- winterhart
Tipp: Die Früchte des Schwarzen Holunders sind nicht nur für heimische Vögel als Herbst- und Winternahrung gut geeignet. Auch für uns Menschen gelten die Holunderbeeren als sehr gesund und werden gerne zu Gelee oder Saft verarbeitet. Ebenso sind die Holunderblüten in der Küche verwertbar. Daher sind die Büsche auch in vielen Bauerngärten zu finden.
Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
- auch als Eberesche bekannt
- leuchtend rot-orange Beeren im Herbst
- neben herbstlich buntem Laub
- je nach Sorte verwertbar
- je nach Standort bis zu zwölf Meter hoch
- bis zu sechs Meter breit
- weiße Blüten im Mai und Juni
- ungiftig in allen Teilen
- winterhart
- anspruchslos und pflegeleicht
Hinweis: Vielleicht kennen Sie auch noch die Warnung Ihrer Eltern oder Großeltern, keine Vogelbeeren zu pflücken, da diese giftig seien. Dies stimmt jedoch nicht, denn die Beeren der Eberesche sind nicht giftig und können von den süßen Sorten direkt roh verzehrt werden. Alle anderen sind aufgrund des Geschmacks ungenießbar.