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Ackerschachtelhalm-Jauche herstellen | Anleitung

Ackerschachtelhalmjauche herstellen

Ackerschachtelhalm-Jauche ist ein natürlicher Dünger, der Pflanzen stärkt. Sie wachsen besser und sind robuster gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Als besonders wertvoll gilt die enthaltene Kieselsäure.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Ackerschachtelhalm-Jauche stärkt Pflanzen
  • ist ein natürliches Düngemittel
  • Herstellung aus frischem oder getrocknetem Ackerschachtelhalm
  • etwa zwei Wochen ziehen lassen
  • mit der Gießkanne alle zwei bis vier Wochen ausbringen

Ackerschachtelhalm-Jauche Rezept

Pflanzenjauchen werden durch einen Gärungsprozess hergestellt. Da dieser mit einem äußerst unangenehmen Geruch verbunden ist, sollten Sie das Gefäß nicht in der Nähe der Terrasse oder anderen Aufenthaltsbereichen im Garten aufstellen. Von einer Herstellung auf dem Balkon wird aus diesem Grund abgeraten.

Material und Utensilien

Frisch gesammelter Ackerschachtelhalm

Zum Herstellen einer Ackerschachtelhalm-Jauche benötigen Sie:

  • 1 Kilogramm frischen oder 200 Gramm getrockneten Ackerschachtelhalm
  • 10 Liter Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser
  • passendes Behältnis mit Deckel (kein Metall)
  • 1 kleine Schaufel Gesteinsmehl (optional)
  • Gartenschere
  • Holzstab
  • alte Gardine plus Bindfaden (optional)

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Ackerschachtelhalm sammeln

Die Erntezeit von Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) beginnt, wenn er seine unfruchtbaren grünen Stängel, die etwas an Tannenzweige erinnern, ausgebildet hat. Dies ist etwa ab Mai der Fall. Die Zeit der Ernte endet im Juli. Danach enthalten die Pflanzen nur mehr unlösbare Kieselsäuren, die keine pflanzenstärkende Wirkung besitzen.

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

Tipp: Da Ackerschachtelhalm sich auch im getrockneten Zustand zu Jauche verarbeiten lässt, empfiehlt es sich, etwas mehr zu ernten, als benötigt wird.

2. Halme zerkleinern

Stellen Sie ein Behältnis wie zum Beispiel einen Kunststoffeimer, ein Holzfass oder einen Steinguttopf an einen sonnigen und warmen Platz im Garten. Schneiden Sie die Pflanzen mit der Gartenschere in grobe Stücke und geben Sie sie in das Behältnis. Alternativ legen Sie die Pflanzenstücke auf eine alte Gardine und binden diese zu einem Beutel zusammen.

3. Jauche ansetzen und Gärungsprozess

Gießen Sie den grob zerkleinerten Ackerschachtelhalm mit zehn Litern Wasser auf und rühren das Gemisch mit einem Holzstab um. Das Behältnis sollte maximal zu drei Viertel voll sein. Nun legen Sie den Deckel auf das Gefäß. Achten Sie darauf, dass der Verschluss nicht luftdicht ist, denn neben Wärme fördert auch Sauerstoff den Gärungsprozess.

Katze im Garten

Tipp: Damit Katzen oder andere Tiere nicht versehentlich in die Jauche fallen, sollten Sie den Deckel mit einem Stein beschweren.

Während der Gärung rühren Sie die Ackerschachtelhalm-Jauche täglich um. Hat sie aufgehört zu schäumen und eine dunkle Farbe angenommen, ist der Gärungsprozess abgeschlossen. Je nach Witterung dauert dies zwischen 12 und 16 Tage.

4. Pflanzenreste entfernen

Bevor Sie die Jauch verwenden, müssen die Pflanzenreste entfernt werden. Haben Sie den Ackerschachtelhalm lose in das Wasser gegeben, seihen Sie die Jauche ab. Befinden sich die Reste in einem Gardinenbeutel, heben Sie diesen heraus. Lassen Sie ihn abtropfen und wringen ihn anschließend aus.

5. Jauche ausbringen

Pflanzen mit verdünnter Ackerschachtelhalmjauche gießen

Ackerschachtelhalm-Jauche bringen Sie mit der Gießkanne aus:

  • davor im Verhältnis 1:10 (Jauche:Wasser) verdünnen
  • Pflanzen am Abend, am Morgen oder bei bedecktem Himmel gießen
  • etwa alle zwei bis vier Wochen

Tipp: Achten Sie beim Gießen mit verdünnter Ackerschachtelhalm-Jauche darauf, dass Sie dabei die Blätter nicht benetzen, da diese aufgrund des hohen Mineralstoffgehalts der Jauche durch das Sonnenlicht „verbrennen“ können.

Für eine Blattdüngung verdünnen Sie die Ackerschachtelhalm-Jauche im Verhältnis 1:30 und sprühen sie auf die Blätter. Damit diese nicht verbrennen, sollten Sie die Düngung nur vornehmen, wenn die Sonne nicht scheint.

Häufig gestellte Fragen

Welche Pflanzen vertragen Ackerschachtelhalm-Jauche nicht?

Ackerschachtelhalm-Jauche wird von vielen Pflanzen vertragen, insbesondere pilzanfällige Pflanzen, so zum Beispiel Rosen, lieben sie. Eine Ausnahme bilden Lippenblütler wie beispielsweise Bohnen oder Erbsen.

Kann man Ackerschachtelhalm-Jauche lagern?

Ackerschachtelhalm-Jauche können Sie in einem verschlossenen Gefäß lagern. Wie bei der Herstellung darf das Behältnis jedoch nicht aus Metall sein.

Gibt es einen Unterschied zwischen Brühe und Jauche aus Ackerschachtelhalm?

Obwohl die Begriffe „Brühe“ und „Jauche“ oft synonym verwendet werden, ist ihre Herstellung unterschiedlich. So wird frischer oder getrockneter Ackerschachtelhalm für eine Brühe 24 Stunden in Wasser eingelegt. Danach lassen Sie das Gemisch zwei Stunden köcheln. Da die Konzentration einer Ackerschachtelhalm-Brühe geringer als jene der Jauche ist, darf sie auch direkt auf die Pflanzen gesprüht werden, um beispielsweise Schädlinge zu bekämpfen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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