Äpfel entsaften ohne Entsafter: so gelingt es
Äpfel sind das Lieblingsobst der Deutschen. Sie sind schmackhaft, gesund und können zu erfrischendem Apfelsaft verarbeitet werden. Benötigt man zum Entsaften der Äpfel unbedingt einen Entsafter oder gibt es Alternativen?
Auf den Punkt gebracht
- Apfelsaft auch ohne Entsafter oder Obstpresse herstellbar
- Entsaften gelingt sogar im Kochtopf
- Schälen nicht unbedingt erforderlich
- Falläpfel und Exemplare mit kleinen Schadstellen lassen sich perfekt zu Saft verarbeiten
- Haltbarkeit des Apfelsafts durch Konservieren verlängerbar
Äpfel entsaften
Wer einen Apfelbaum im Garten hat, muss im Herbst schnell sein. Während einige Apfelsorten sofort verzehrt werden müssen, können haltbare Sorten über den Winter gelagert werden. Achten Sie bei diesen auf vorsichtiges Pflücken und eine sorgfältige Lagerung im Anschluss.
Doch was wird mit den Falläpfeln oder denen, die durch eine kleine Schadstelle nicht gelagert werden können? Sie können das gesunde Obst zu Apfelmus, -kompott, -marmelade oder -saft verarbeiten. Haben Sie schon einmal versucht, die Äpfel zu entsaften? Auf diese Weise gelingt es selbst das Fallobst fast restlos zu verwerten.
Für die Apfelsaftproduktion stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Der Fachhandel bietet ein großes Sortiment an Obstpressen und Dampfentsaftern an und selbst wenn Sie keinen Entsafter und keine Presse besitzen, müssen Sie auf den Saft nicht verzichten. Wir zeigen, wie das Entsaften ohne professionelle Geräte gelingt.
Die Topfentsaftung
Die Entsaftung im Kochtopf ist eine clevere Möglichkeit zur Verarbeitung der Apfelernte. Dafür sind ausschließlich Küchengeräte erforderlich, die sich in jedem Haushalt befinden. Allerdings eignet sich diese Methode nur für kleine Mengen.
Benötigte Hilfsmittel und Zutaten
- zwei Kilogramm Äpfel
- Kochtopf mit Deckel
- Durchschlagsieb
- Leinen- oder Baumwolltuch
- hitzebeständige Schüssel
- Flaschen zum Abfüllen
Anleitung: So entsaften Sie Äpfel ohne Entsafter
- Waschen Sie die Äpfel gründlich. Vierteln Sie diese und schneiden Sie dabei alle Schadstellen heraus. Das Schälen und Entfernen der Kerngehäuse ist nicht erforderlich.
- Geben Sie die Apfelstücke in einen großen Kochtopf.
- Füllen Sie so viel Wasser auf, dass die Äpfel nicht anbrennen können. Etwa ein Drittel der Topfhöhe ist ausreichend.
- Schließen Sie den Topf mit einem Deckel und lassen Sie die Apfelstücke zwanzig Minuten lang kochen.
- Breiten Sie das Leinentuch über das Durchschlagsieb und legen Sie dieses über die Schüssel.
- Füllen Sie die Apfelmasse hinein.
- Lassen Sie zunächst Saft durch das Tuch und das Sieb in die Schüssel tropfen.
- Pressen Sie die Reste durch das Tuch.
- Füllen Sie den gewonnenen Saft in Flaschen und bewahren Sie diese im Kühlschrank auf.
Hinweis: Der durch das Tuch tropfende Apfelsaft ist klar. Wenn Sie die Reste durch das Leinentuch pressen, gelangen auch kleine Fruchtpartikel hindurch, sodass naturtrüber Saft entsteht.
Saft konservieren
Der bei der Topfentsaftung gewonnene Saft ist nur wenige Tage im Kühlschrank haltbar. Wer das erfrischende Getränk über längere Zeit genießen möchte, kann es konservieren.
Anleitung: So verlängern Sie die Haltbarkeit des Saftes
- Reinigen Sie die Flaschen gründlich.
- Kochen Sie den gewonnenen Saft etwa zehn Minuten lang auf.
- Spülen Sie die Flaschen mit heißem Wasser aus.
- Füllen Sie den Saft in die noch warmen Flaschen.
- Verschließen Sie die Flaschen mit einem Deckel. Stellen Sie sicher, dass sie luftdicht verschlossen sind.
- Stellen Sie die abgekühlten Flaschen an einen kühlen, dunklen Ort.
Hinweis: Das Erhitzen der Äpfel beim Entsaften und Konservieren zerstört einen Teil der Vitamine. Dennoch ist der Saft des Obstes aus dem eigenen Garten reich an gesunden Inhaltsstoffen.
Regionale Apfelannahmestellen
In vielen Regionen gibt es die Möglichkeit, Äpfel zu professionellen Annahmestellen zu bringen und dafür leckeren Saft zu erhalten. Dieses Tauschgeschäft ist eine Chance auf ein gesundes, erfrischendes Getränk. Allerdings sind es nicht Ihre Äpfel, deren Saft Sie erwerben, sondern eine Mischung aus den Abgaben verschiedener Kunden. Der Vorteil ist, dass bei der kalten Entsaftung die Vitamine besser erhalten bleiben und dass auch große Mengen verarbeitet werden können.
Häufig gestellte Fragen
Alle Obstsorten, die gewöhnlich im Garten angebaut werden, können im Kochtopf zu Saft verarbeitet werden. Ein hoher Saftertrag ist bei Birnen, Kirschen, Pflaumen, Johannisbeeren, Mirabellen, Erdbeeren, Brombeeren und Pfirsichen zu erwarten. Aufgrund des Kochvorgangs, der die Flüssigkeit aus den Zellen löst, ist der Saftertrag bei dieser Methode sehr hoch.
Frischer Saft sollte im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von drei bis vier Tagen verzehrt werden. Konservierter Saft hält sich an einem kühlen, dunklen Ort etwa fünf bis sechs Monate. Wichtig ist, dass die Flaschen dicht verschlossen sind.
Selbst Saft kann man einfrieren. Füllen Sie die erkaltete Flüssigkeit in Tiefkühlbeutel oder geeignete Gefäße. Eine gute Idee für fruchtige Cocktails und erfrischende Mischgetränke ist, Eiswürfel aus dem Saft herzustellen.