Pilzsaison 2022: gibt es aktuell schon Pilze?
Champignons und Steinpilze gehören zu den beliebtesten Pilzen Deutschlands. Immer mehr Menschen kaufen Pilze jedoch nicht im Supermarkt, sondern sammeln sie selbst. Aber gibt es aktuell schon Pilze? Wir verraten Ihnen, welche Pilze Sie aktuell in der Pilzsaison 2022 sammeln können.
Auf den Punkt gebracht
- Pilze sammeln ganzjährig möglich
- Hauptsaison im Sommer und Herbst
- aktuell vor allem Pfifferling; Hexenröhrling; Champignon; Perlpilz
Inhaltsverzeichnis
Pilzsaison allgemein
Pilze bevorzugen feucht-warmes Klima. Daher gelten (Spät-)Sommer und Herbst als Hauptsaison für Pilze. Allerdings kann man auch im Winter und im Frühjahr Pilze finden, obgleich die Suche etwas länger dauern mag. Wenn Sie dann Pilze finden, dürfen Sie jedoch gemäß § 39 BNatSchG nur eine geringe Menge für den persönlichen Bedarf entnehmen. Außerdem ist es nicht erlaubt, alle Sorten zu sammeln. Sie sollten aber natürlich auch deshalb die aktuellen Pilzsorten erkennen, um eine Verwechslung mit einem giftigen Pilz auszuschließen.
Hinweis: Quasi jeder essbare Pilz hat einen ungenießbaren oder giftigen Doppelgänger. Nehmen Sie nur Pilze mit, deren Sorte Sie sicher erkennen oder begleiten Sie einen Experten auf Pilzsuche.
Welche Pilze gibt es aktuell?
Natürlich gibt es grobe Angaben, welche Pilze zu welchem Zeitpunkt zu finden sind. Da das Pilzwachstum aber stark von den Wetterbedingungen abhängt, weichen die tatsächlichen Zeitpunkte etwas davon ab. Welche Pilze man nach aktuellem Stand tatsächlich finden kann, kann schließlich durch das Sammeln herausgefunden werden. Um Ihnen die Pilzsuche zu erleichtern, haben wir eine Tabelle mit aktuellen Fundergebnissen zusammengestellt. Dadurch können Sie schnell erkennen, nach welchen Pilz-Sorten Sie sich momentan auf die Suche machen können. Die Ergebnisse sind nach Bundesländern sortiert.
Hinweis: Da es leider nicht zu jedem Bundesland aktuell zugängliche Informationen gibt, basieren einige Angaben auf Informationen aus Vorjahren. Veraltete Jahresangaben finden Sie in den Klammern. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch in der Pilzsaison 2022 diese Pilze in den Bundesländern zu finden sind.
Bundesland | Aktuelle Pilze |
---|---|
Baden-Württemberg | Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) Pfifferlinge (Cantharellus) flockenstieliger Hexen-Röhrling (Neoboletus erythropus) Perlpilz (Amanita rubescens) Goldröhrling (Suillus grevillei) grauer Wulstling (Amanita excelsa) Parasol (Macrolepiota procera) Rotfußröhrlinge (Xerocomellus) Täublinge (Russula) ungenießbar/ giftig: Buchenwaldbecherling (Peziza arvernensis); grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) |
Bayern | Pfifferlinge flockenstieliger Hexen-Röhrling |
Berlin | Sommersteinpilz (2013) Stadtchampignon (Agaricus bitorquis) (2013) Schopf-Tintling (Coprinus comatus) (2013) bedingt essbar: Birkenporling (Fomitopsis betulina) (2013); netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus) (2013) ungenießbar: schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus) (2013) |
Brandenburg | Pfifferlinge (2020) Sommersteinpilz (2020) |
Bremen | Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) bedingt essbar: netzstieliger Hexenröhrling |
Hamburg | Champignon (2011) Sommersteinpilz (2012) Perlpilz (2012) |
Hessen | Pappel-Raufuß (Leccinum duriusculum) Espen-Rotkappe (Leccinum aurantiacum) Perlpilz Spitzmorchel (Morchella elata) Pfifferlinge blasser Pfifferling (Cantharellus pallens) flockenstieligen Hexenröhrlingen giftig: Pantherpilz (Amanita pantherina) |
Mecklenburg-Vorpommern | Schild-Rötling (Entoloma clypeatum) blasser Pflaumen-Rötling (Entoloma sepium) Frühlings-Ackerling (Agrocybe praecox) Papageien-Täubling (Russula ionochlora) Perlpilz Stadtchampignon (Agaricus bitorquis) flockenstieliger Hexen-Röhrling Pfifferlinge violetter Lacktrichterling (Laccaria amethystina) Espen-Rotkappe Sommersteinpilz giftig: Risspilze (Inocybe); Karbolchampignon (Agaricus xanthodermus) |
Niedersachsen | Schwefelporling bedingt essbar: netzstieliger Hexenröhrling |
Nordrhein-Westfalen | Spitzmorcheln |
Rheinland-Pfalz | Schaf-Champignon (Agaricus arvensis) flockenstieliger Hexenröhrling Perlpilz Nelken-Schwindling (Marasmius oreades) grauer Wulstling Schopf-Tintling bedingt essbar: netzstieliger Hexenröhrling giftig: grünblättriger Schwefelkopf; Karbolchampignon |
Saarland | Pfifferlinge (2018) Täublinge (2018) Rotfußröhrling (2018) Schwefelporling (2018) Sommersteinpilz (2018) |
Sachsen | vielverfärbender Birkenpilz (Leccinum variicolor) |
Sachsen-Anhalt | Frauentäubling (Russula cyanoxantha) (2020) Rotfußröhrling (2020) Spitzmorchel (2019) Perlpilz (2019) bedingt essbar: netzstieliger Hexenröhrling (2020) |
Schleswig-Holstein | Pfifferlinge (2012) Champignons (2012) Sommersteinpilz (2012) |
Thüringen | flockenstieliger Hexenröhrling Schwefelporling ungenießbar: hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum); Frühjahrs-Grubenlorchel (Helvella sulcata) |
Je nach Region finden Sie unter Umständen aktuell noch immer folgende Pilze:
- Maipilz (Calocybe gambosa)
- Schwarzbrauner Becherling (Peziza badia)
- Kiefernzapfenrübling (Strobilurus stephanocystis)
- Dachpilze (Pluteus)
- Speisemorcheln (Morchella esculenta)
- Südlicher Ackerling (Cyclocybe cylindracea)
- Ungenießbar: Riesenbecherling (Peziza varia)
- Giftig: narzissengelber Wulstlinge (Amanita gemmata); gelben Knollenblätterpilz (Amanita citrina)
Tipp: Sammeln Sie nie alle Pilze, die an einer Stelle stehen. So können sich die verbleibenden Pilze vermehren. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie nächste Pilzsaison an der selben Stelle wieder Pilze finden, ist dann größer.
Häufig gestellte Fragen
Das hat weniger etwas mit dem Bundesland zu tun, als vielmehr mit dem Wetter. Pilze wachsen, wenn die Wetterbedingungen gut geeignet sind. Das Wetter wiederum ist eben nicht in ganz Deutschland gleich, sondern variiert. Auch der Boden und die generellen Umweltbedingungen spielen eine Rolle. Daher gibt es in manchen Regionen früher Pilze als in anderen.
Sie benötigen einen Korb und ein Messer. Nutzen Sie auf keinen Fall Plastiktüten, dort werden die Pilze sehr schnell schlecht. Drehen Sie die Pilze aus dem Boden oder schneiden Sie sie unten mit einem Messer ab. Entstehende Löcher füllen Sie mit Blättern oder Erde wieder auf.
Sobald Sie Symptome einer Vergiftung feststellen, sollten Sie umgehend einen Arzt, ein Krankenhaus oder die Giftnotrufzentrale aufsuchen. Diese können Ihnen weiterhelfen und schwerwiegende Verläufe verhindern.