Alpenveilchen vermehren | Anleitung für Samen, Stecklinge und Teilen
Alpenveilchen sind trotz ihrer Giftigkeit beliebte Garten- und Zimmerpflanzen, die sich in verschiedenen Farbtönen präsentieren und ansprechende Akzente in den Garten setzen. Da es sich bei Cyclamen um eine Knollenpflanze handelt, ist das Vermehren des Primelgewächses meist etwas schwer, vor allem für Anfänger. jedoch bieten sich drei Methoden an, mit denen Sie sich problemlos über neue Exemplare freuen können, die aus der eigenen, kleinen „Zucht“ stammen.
Inhaltsverzeichnis
Alpenveilchen vermehren durch Samen
Anleitung
Die gezielte Aussaat ist eine unproblematische Methode, um Cyclamen zu vermehren. Sie können Saatgut erwerben oder dieses direkt von der Pflanze sammeln. Ausgereift sind die Samen von Mai bis Juni und deutlich erkennbar an ihrer Größe. Gehen Sie bei der Aussaat wie folgt vor:
1. Tragen Sie unbedingt Handschuhe, wenn Sie Pflanzenteile der Alpenveilchen in die Hand nehmen. Sie ist giftig und es kann sogar schon nach dem Berühren zu Rötungen der Haut oder allergischen Reaktionen kommen.
2. Ernten Sie zuerst die Samen von den Pflanzen. Das ist nicht notwendig, wenn Sie Saatgut gekauft haben. Lassen Sie die Samen trocknen, bis die schleimige Hülle von alleine aufbricht und Sie nun Zugriff auf das Saatgut haben. Anschließend weichen Sie dieses für 24 Stunden in frischem Wasser ein. Dadurch bereiten sich die Alpenveilchensamen auf die Keimung vor.
3. Während dieser Zeit können Sie schon einmal Pflanzgefäße, beispielsweise einen kleinen Topf oder eine Anzuchtschale vorbereiten. Füllen Sie diese mit einer Substratmischung aus hochwertiger Blumenerde und Sand, um die Drainage zu verbessern. Alternativ zum Sand können Sie Tongranulat verwenden. Falls Sie auf Nummer sicher gehen wollen, nehmen Sie Kakteenerde, da diese besonders durchlässig ist. Magere Anzuchterde ist zum Vermehren von Alpenveilchen nicht zu empfehlen, da die Pflanzensamen schon zu diesem Zeitpunkt viele Nährstoffe benötigen.
4. Die Dunkelkeimer werden einen halben Zentimeter tief in die Erde gesetzt, mit Erde bedeckt und die Oberfläche befeuchtet.
5. Nun wird ein Platz im Haus gewählt, der eine konstante Temperatur von etwa 20 °C und hell ist. Direkte Sonneneinstrahlung ist nicht zu empfehlen, da dies die Erde austrocknet.
6. Die durchschnittliche Keimdauer der Samen beträgt vier bis sechs Wochen. In dieser Zeit muss die Erde schön feucht, aber nicht nass, gehalten werden.
7. Sind erste Blätter zu sehen, werden die Keimlinge pikiert und wie die adulten Pflanzen gepflegt.
Bis zur ersten Blüte müssen Sie sich noch ein wenig gedulden. Meist vergehen hier bis zu 30 bis 32 Wochen, bis sich die ersten Blüten zeigen, was jedoch von Art zu Art unterschiedlich ist.
Tipp: Falls Sie Cyclamen in den Garten gepflanzt haben, besteht eine sehr große Chance auf eine Selbstaussaat der Pflanze. Jedoch müssen Sie dann für drei bis vier Jahre auf eine Blüte verzichten, da die Gewächse zuerst ihre Knolle ausbilden, was viel Zeit verlangt.
Alpenveilchen teilen
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Eine weitere Möglichkeit ist das Teilen der Alpenveilchenknolle. Diese Methode darf nur bei älteren Exemplaren angewandt werden, deren Knolle groß und gesund ist, jüngere Exemplare gehen komplett ein. Vorteilhaft an der Vermehrung durch Teilung ist das schnelle Austreiben der Pflanze. Da es sich um eine halbe Knolle handelt, hat diese genau die gleichen Eigenschaften wie die Cyclamen vor dem Teilen. Das heißt, sie treibt ebenso effektiv aus und kann deswegen im Folgejahr sofort erblühen. Der beste Zeitpunkt für das Teilen ist direkt nach dem Sommer, wenn die Alpenveilchen ihre Ruhezeit beginnen. Gehen Sie dann wie folgt vor:
1. Wählen Sie ein scharfes Messer, das zuvor gereinigt oder desinfiziert wurde. Weiterhin benötigen Sie eine Grabegabel, mit der Sie die Knollen ganz einfach ausgraben können. Natürlich ist dies für ein Exemplar im Topf nicht notwendig, hier nehmen Sie einfach die gesamte Knolle aus dem Kübel.
2. Sobald Sie die Knolle vorsichtig ausgegraben haben, schneiden Sie diese direkt in der Mitte durch. Achten Sie vor dem Schnitt darauf, dass beide Teilstücke über mindestens eine Triebknospe verfügen. Ohne diese ist ein Austreiben nicht möglich und die Knolle schläft sozusagen im Boden, bis sie wieder ausgegraben wird oder verfault.
3. Nun werden die Teilstücke entweder zurück in den Garten oder in einen Topf gepflanzt. Falls Sie die Kübelpflanzung in Betracht ziehen, bereiten Sie das gleiche Substrat wie oben beschrieben vor. Im Garten wählen Sie zum Vermehren einen hellen Standort, am besten am Standort der Mutterpflanze. Natürlich können Sie einen anderen Platz wählen, falls die Erde durchlässig genug ist. Die Knollen werden etwa sieben Zentimeter tief in die Erde mit der flachen Seite nach oben gesetzt.
4. Gießen Sie die Stelle gut an und schützen Sie diese über den ersten Winter, da die Knollen nach dem Teilen noch empfindlich sind. Herbstlaub eignet sich hierfür gut.
Alpenveilchen über Stecklinge vermehren
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Viele Menschen fragen sich, ob Alpenveilchen über Stecklinge vermehrt werden können. Stecklinge sind ebenso möglich, nur dauert in den meisten Fällen länger und bietet sich nur für die Kübelhaltung an, da die Stecklinge im Freien nicht überleben. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. Zum Vermehren der Alpenveilchen über Stecklinge verwenden Sie die Blätter. Schneiden Sie mit einer sauberen Gartenschere eines der Blätter zusammen mit dem Stiel ab. Achten Sie darauf, dass das Blatt gesund ist. Ein älteres Blatt ist meist zu empfehlen, da diese robuster sind.
2. Nun tauchen Sie den Stiel in ein Wurzelhormon und lassen den Steckling über einen Zeitraum von 14 Tagen trocknen.
3. Danach bereiten Sie ein kleines Pflanzgefäß mit dem oben genannten Substrat an und setzen das Blatt mit dem Stiel voraus in die Erde. Das Blatt sollte dabei aus der Erde schauen. Die Cyclamen wirkt nun wie eine Miniaturausgabe der Mutterpflanze.
4. Nun die Erde anfeuchten und an einen hellen Standort ohne direkte Mittagssonne stellen. Es kann eine Weile dauern, bis sich Wurzeln bilden. Aus diesem Grund müssen Sie darauf achten, ob der Steckling vertrocknet oder sich gelblich verfärbt. In diesem Fall hat die Ausbildung von Wurzeln nicht geklappt. Zum Vermehren von Stecklingen gehört ebenfalls ein wenig Glück dazu.