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Alte Terrassenplatten überdecken: so gelingt es

Alte Terrassenplatten überdecken Titel

Wenn Sie Ihre Terrasse einen neuen Look verpassen wollen, müssen Sie die bestehende nicht entfernen. Es gibt Möglichkeiten, alte Terrassenplatten effektiv und ansprechend zu überdecken und als Basis zu nutzen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • ebene Terrasse notwendig
  • gründlich vorreinigen
  • fest oder schwimmend verlegt

Vorbereitung

Alte Terrassenplatten überdecken ist nicht schwierig. Wichtig für dieses Projekt ist eine gute Vorbereitung, damit der neue Belag gut sitzt und nicht verrutscht. Aus diesem Grund sollten Sie im Voraus überprüfen, ob die bisherige Terrasse eben ist. Das ist wichtig, da sich die „neue“ Terrasse sonst verschiebt oder die Elemente zum Verdecken nicht exakt aufgetragen werden. Weiterhin ist es wichtig, dass die alte Terrasse bereits über das notwendige Gefälle von zwei bis drei Prozent verfügt, sonst fließen Regen- und Schmelzwasser nicht ab. Erfüllt die Terrasse diese Voraussetzungen, können Sie mit der Vorbereitung beginnen:

  • alte Terrassenplatten reinigen
  • Hochdruckreiniger nutzen
  • trocknen lassen
  • Unkraut entfernen
  • beschädigte Platten austauschen
Terrassenplatten mit Hochdruckreiniger reinigen

Hinweis: Lose verlegte Terrassenplatten sollten Sie nicht noch einmal überdecken. Die Platten könnten sich durch das Gewicht des neuen Belags deutlich schneller verschieben.

Mehr Tipps zur Reinigung von Terrassenplatten

Terrassenplatten verlegen

Terrassenplatten lassen sich einfacher auf alten Platten verlegen, wenn Sie dafür Terrassenlager verwenden. Terrassenlager werden modellabhängig mit der alten Terrasse verschraubt oder schwimmend platziert. Sie können nach Belieben auf die nötige Höhe eingestellt werden. Dadurch stellen Gefälle kein Problem für den neuen Belag dar. Für einen Quadratmeter benötigen Sie zwischen 3 und 5 Stelzlager, damit die Terrassenplatten genau eingestellt werden können und keine Schwachpunkte entstehen. Verlegt werden sie wie folgt:

  • Terrassenlager an den Platteneckpunkten aufstellen
  • je nach Ausführung festschrauben oder schwimmend nutzen
  • von einer Ecke aus verlegen
  • Terrassenplatten mit jeder Ecke auf ein Lager platzieren
  • wiederholen, bis gesamte Fläche überdeckt ist
  • Fugenbreite über Abstandshalter optimieren
  • ideal zwischen 3 und 5 mm Fugenbreite
  • Terrasseneinfassung an neue Terrasse anpassen
Terrassenplatten überdecken mit Terrassenfliesen die auf Lagern verlegt werden

Da Sie die Terrassenplatten schwimmend verlegen, ist die Umsetzung etwas günstiger als eine fest installierte Variante. Dennoch müssen Sie um die 60 bis 120 Euro pro Quadratmeter einplanen.

Hinweis: Sie können ebenfalls eine klassische Holzterrasse über den Terrassenplatten aufbauen. Da bereits ein Fundament für die neue Terrasse zur Verfügung steht, können Sie sofort loslegen. 

Klicksystem nutzen

Zu den wohl einfachsten Methoden zur Überdeckung alter Terrassenplatten gehören schwimmende Klicksysteme. Diese Systeme bestehen aus Klickdielen- oder Fliesen aus witterungsfesten Materialien wie WPC, die in einer Vielzahl von Farben und Beschaffenheiten verfügbar sind. Bei der Verwendung  eines Klicksystems setzt man in der Regel auf schwimmende Böden, die über eine Einfassung fixiert werden. Die Einfassung besteht meistens aus einem simplen Holzrahmen oder Randsteine, je nach Geschmack. Klicksysteme erhalten Sie entweder in der Form von Dielen oder Fliesen. Verlegt werden sie auf die folgende Weise:

  • in einer Ecke anfangen
  • folgende Klickfliesen- oder Dielen ineinander stecken
  • entweder versetzt oder im 90°-Winkel
  • Überstände absägen
Klickdielen

Ein Klick-Terrassenbelag kostet Sie zwischen 12 bis 45 Euro pro Quadratmeter, was diese Variante zur günstigsten macht.

Hinweis: Je nach Terrassenneigung und Witterungsbedingungen bietet es sich an, eine Drainagefolie unter die Klickelemente zu legen. Sie ermöglicht einen deutlich besseren Wasserabzug.

Alternative: Terrassenfliesen

Ähnlich einfach, aber nicht schwimmend, sind Terrassenfliesen zu verlegen. Es handelt sich dabei nicht um Klickfliesen, sondern ähnlich wie die Terrassenplatten um Fliesen, die fest „installiert“ werden. Das heißt, Sie müssen bei diesen anders vorgehen wie bereits erklärt. Verwendet werden dafür Terrassenfliesen aus verschiedenen Materialien wie Naturstein und Beton. Notwendig für  die Umsetzung sind die folgenden Materialien und Utensilien:

  • Flexkleber
  • Fliesenkleber
  • Entkopplungsbahn
  • Rührwerk oder Bohrmaschine mit Rühraufsatz
  • Malerkelle
  • Fugenmasse
verlegte Fliesen

Nach der Reinigung der Terrasse werden die Fliesen auf die folgende Art verlegt:

  • Flexkleber gründlich auf alte Terrassenplatten auftragen
  • exakt die Entkopplungsbahn verlegen
  • sie werden bündig verlegt
  • Fliesenkleber anrühren und auftragen
  • Fliesen abwechselnd und im 90 Grad-Design verlegen
  • dabei auf 3 bis 5 mm Fugenbreite achten
  • nach 24 bis 30 Stunden verfugen

Die Verlegung von Terrassenfliesen ist aufgrund der verwendeten Materialien in der Regel teurer als Klicksysteme und Terrassenplatten. Sie müssen etwa 65 bis 200 Euro pro Quadratmeter rechnen, abhängig vom Material und verwendetem Kleber.

Terrasse pflastern

Alte Terrassenplatten überpflastern ist ebenfalls geeignet, um der Terrasse einen neuen Stil zu ermöglichen. Der Vorteil bei dieser Methode ist die bereits bestehende Fläche. Das reduziert den Aufwand für die Umsetzung deutlich, da Sie keinen extra Platz für die Pflastersteine ausheben und vorbereiten müssen. Sie können zudem jedes Pflaster verwenden, was die Auswahl der Steine erleichtert. Der Vorteil: Zum Pflastern auf alten Terrassenplatten benötigen Sie ein Mörtelbett, das als Grundlage für die Pflastersteine zum Einsatz kommt. Die Anleitung  geht auf die einzelnen Schritte zum Pflastern der Terrasse ein:

  • Mörtel anmischen
  • in einer Dicke von 5 bis 6 Zentimeter auftragen
  • Pflastersteine einsetzen
  • vorsichtig festklopfen
  • Fugen füllen nicht vergessen
  • nach 27 Stunden begehbar
Pflastern

Falls Sie sich für eine gepflasterte Terrasse entscheiden, müssen Sie mit Kosten von 50 bis 70 Euro pro Quadratmeter rechnen. Da kein Kiesbett nötig ist, sparen Sie etwas.

Erfahren Sie mehr zum Fugen füllen

Terrassenplatten überdecken: Fazit

Welche der genannten Methoden die beste ist, hängt von Ihren Design- und Nutzungsvorstellungen, sowie dem verfügbaren Budget ab. Falls Sie Ihre alte Terrasse nicht beschädigen oder dauerhaft mit einem anderen Material binden möchten, sollten Sie auf Klicksysteme oder schwimmend verlegte Terrassenplatten setzen. Die Umsetzung spart Zeit und Geld und die neue Terrasse lässt sich schnell wieder entfernen, wenn sie nicht mehr gewünscht ist.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist eine Grundierung notwendig?

Falls Ihre Terrasse aus stark saugfähigen Materialien besteht, sollten Sie eine Grundierung nutzen. Dazu gehören beispielsweise viele Natursteine, die durch ihre Poren die notwendigen Verbindungsmaterialien zu einem Teil aufnehmen, was die exakte Verlegung der Platten erschwert.

Wie wird der neue Terrassenbelag vor Unkraut geschützt?

Falls die alten Terrassenplatten früher mit Unkraut zu kämpfen hatten, sollten Sie zusätzlich auf ein Unkrautvlies setzen. Das ist primär bei schwimmenden Varianten notwendig. Decken Sie die alten Platten nach der Vorbereitung gründlich mit dem Vlies ab, bevor Sie die neue Terrasse verlegen.

Ist Kunstrasen als Belag geeignet?

Das ist auf jeden Fall möglich. Qualitativ hochwertiger Kunstrasen ermöglich die Umsetzung einer durchgehenden Terrassenfläche, die zusätzlich vor Unkraut schützt. Ist die alte Terrasse nicht komplett eben, ist eine dickere Kunstrasenvariante als Höhenausgleich empfehlenswert.

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