Amaryllis richtig gießen | Wie viel Wasser braucht der Ritterstern?
Das aus Südamerika stammende Amaryllisgewächs ist ein wahres Blütenwunder. Im Volksmund ist die Amaryllis (Hippeastrum) auch als Ritterstern bekannt. Während der düsteren Jahreszeit erfreut sie mit ihren mehr oder weniger großen Blüten in Weinrot über Rosa bis Weiß. Sehr gut eignen sich diese Zwiebelgewächse zur weihnachtlichen Dekoration. Die subtropische Pflanze ist verhältnismäßig pflegeintensiv bis ihre imposanten Blüten erscheinen. Besondere Ansprüche stellt die Amaryllis an das Gießen.
Inhaltsverzeichnis
Wassergaben richtig dosieren
Bei der winterblühenden Zwiebelblume erscheinen von Ende Oktober bis April ein, mitunter auch zwei Blütenschäfte mit je vier Blüten aus einer Zwiebel. Diese hat normalerweise einen Umfang von 20 bis 28 Zentimeter und die Blütenstängel können leicht eine Höhe zwischen 50 und 80 Zentimeter erreichen. Bei guter Pflege halten die Blüten bis zu drei Wochen.
Dazu gehört allerdings auch die richtige Gabe von Wasser. Wird die Amaryllis zu wenig gegossen, dann schwächelt sie und die Blütenbildung wird gefährdet. Hingegen kann zu viel Wasser wiederum zu Wurzelfäulnis führen und die Pflanze geht ohne eine schnelle Hilfe letztendlich ein. Mit anderen Worten gesagt, der Ritterstern kann auf Wassergaben sehr empfindlich reagieren. Daher sollten Sie grundsätzlich beim Gießen einiges beachten:
- Staunässe vermeiden
- Zwiebel nicht benetzen
- Wasser zwischen äußeren Schichten der Zwiebel begünstigt Schimmel und Fäulnis
- Verwendung von Wasser mit Zimmertemperatur
- nach Möglichkeit nicht von oben gießen
- idealerweise Gießwasser in den Untersetzer geben
- Pflanze zieht sich benötigte Wassermenge
- überschüssiges Gießwasser aus Untersetzer abgießen
- alternativ Drainage im Topf aus Kies, Tonscherben oder Blähton einbringen
- Wurzeln stehen dann nicht zu nass
- Topf muss über ausreichend Abzugslöcher verfügen
Das Erdsubstrat sollte stets feucht, aber niemals nass sein.
Hinweis: Der Ritterstern ist auch für Hydrokultur geeignet. Dazu sollten vorher aber alle Wurzeln sorgfältig entfernt werden.
Unterschiedlich gießen übers Jahr
Wichtig bei der Kultur der Amaryllis ist, dass Sie sie nicht ganzjährig gleich gießen sollten. Es handelt sich bei dieser subtropischen Pflanze um einen Geophyten. Der Lebenszyklus dieser Pflanzen richtet sich nach dem vorhandenen Wasserangebot und der jeweils vorherrschenden Temperatur.
Aufgrund der vorhandenen unterirdischen Speicherorgane verbringt die Pflanze einige Zeit des Jahres unter der Erde. Bei günstigen Bedingungen treiben schließlich die Laubblätter und Blüten aus. Gleichzeitig sammelt die Pflanze dann Nährstoffe und lagert diese in der Zwiebel ein. Nach Beendigung des Wachstums werden die Laubblätter wieder eingezogen und die Amaryllis legt eine Ruhepause bis zur nächsten Wachstumsphase ein. Das Zwiebelgewächs durchlebt dabei drei verschiedene Lebenszyklen.
Blütephase
Wie bereits bemerkt, handelt es sich bei der Amaryllis um einen Winterblüher. Die Blüten erscheinen von Anfang November bis März / April. Im Frühwinter werden dazu die Zwiebeln angetrieben, indem sie in frisches Substrat gesetzt werden. Von diesem Zeitpunkt an, benötigen sie nun reichliche Wassergaben. Die neu eingepflanzte Zwiebel wird durchdringlich gewässert.
Die nächste Wassergabe erfolgt dann erst wieder, wenn am oberen Ende der Zwiebel die erste Triebspitze erscheint. Dann kann die Pflanze auch an ihren endgültigen Standort umziehen. Anfangs wird noch etwas verhalten gegossen, aber regelmäßig. Während der Blüte braucht die Amaryllis ausreichend Feuchtigkeit, damit die Blüten sich gut entwickeln können. Dabei ist zu beachten
- zwischen den Wassergaben Erdoberfläche leicht antrocknen lassen
- wöchentlich gießen
- Staunässe vermeiden
- keine Gabe von Dünger
- Nährstoffe werden aus der Zwiebel geholt
Hinweis: Alle Pflanzenteile des Rittersterns sind hochgiftig. Hauptsächlich in der Zwiebel sind größere Mengen giftiger Alkaloide enthalten. Diese können zu Hautreizungen führen, im schlimmsten Fall zu Herzrhythmusstörungen. Vorsicht ist auch geboten, wenn Kinder und Haustiere im Haushalt leben.
Wachstumsphase
Nach der Blüte im Frühjahr beginnt die eigentliche Wachstumsphase der Pflanze. Diese hält bis Anfang August an. Die Blüten verwelken und an deren Stelle sprießen lange, riemenförmige Laubblätter. Während des Wachstums wird neue Energie für die kommende Blüte im darauffolgenden Jahr geschaffen.
Jetzt müssen auch die Wassergaben angepasst werden. Die Amaryllis benötigt nun mehr Feuchtigkeit, um entsprechend Blattmasse und Nährstoffe zu bilden. Während der Sommermonate kann der Ritterstern auch ein geschütztes, warmes Plätzchen im Freien beziehen. Hier muss dann jedoch öfter gegossen werden als im Zimmer. Beim Gießen muss beachtet werden:
- regelmäßige Wassergaben
- zweimal wöchentlich
- Substrat darf nicht vollständig austrocknen
- zwischen Wassergaben Erdoberfläche leicht antrocknen lassen
- dann durchdringlich gießen
- Staunässe vermeiden
- wöchentlich einmal düngen
- Verwendung von Flüssigdünger für Blütenpflanzen
- Verabreichung von Dünger im Gießwasser
Gerade im Sommer ist bei höheren Temperaturen die Verdunstung verhältnismäßig hoch, demzufolge auch der Wasserbedarf der Pflanze. Daher sollte alle zwei bis drei Tage die Feuchtigkeit des Substrats geprüft werden.
Ruhephase
Ende Juli bis Anfang August beginnt dann schließlich die Ruhepause. Diese dauert bis Ende Oktober / Anfang November an. Die Laubblätter vergilben, welken und werden eingezogen. Die Nährstoffe werden nun aus den Blättern zur Speicherung in die Zwiebel umgelagert. Nun benötigt der Ritterstern kaum noch Wasser. Es wird weniger gegossen, bevor Ende August dann das Gießen vollständig eingestellt wird. Während der circa fünfwöchigen Ruhepause muss die Zwiebel
- kühl
- trocken und
- dunkel
stehen. Ende November wird sie in frisches Substrat umgetopft und gut angegossen. Falls die Ruhezeit nicht eingehalten und die Amaryllis normal weiter gegossen wird, kommt es zu keiner Blütenbildung.
Erhält die Pflanze den Sommer über ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe bilden sich nach und nach kleine Tochterzwiebeln. Diese können vorsichtig nach der Ruhezeit von der Mutterzwiebel abgetrennt werden.
Hinweis: Auch die Küchenzwiebel und die Laucharten gehören zu den Amaryllisgewächsen.