Ameisen im Blumentopf: was Sie jetzt tun können
Wenn Sie mit Ameisen im Blumentopf zu kämpfen haben, stehen Ihnen mehrere Methoden zur Verfügung. Dabei wird auf den Einsatz von Insektiziden verzichtet, um die Topfpflanzen nicht gesundheitlich zu beeinträchtigen.
Auf den Punkt gebracht
- Ameisenvölker sollten idealerweise aus Blumentöpfen vertrieben werden
- Pflanzen können aufgrund der unterirdischen Nester Schaden nehmen
- Duftbarrieren und Wasser sind effektive Mittel, um gegen die Insekten vorzugehen
Inhaltsverzeichnis
Blumentopf-Ameisen: 5 Maßnahmen
Die Ursachen für eine Ameisensiedlung im Pflanzkübel oder Topf können zahlreich sein. In den meisten Fällen haben die Insekten ungehindert Zugang zum Topf, der in einer bevorzugt sonnigen Ecke im Garten oder auf der Terrasse steht und somit ideale Nistbedingungen bietet. Da es sich bei ihnen um einen Lästling handelt, der Pflanzen vor allem durch seinen Nestbau schädigen kann, sind Ameisen ungebetene Gäste. Im Garten dagegen sind sie ein Nützling, der die Population von Schädlingen unter Kontrolle hält. Aus diesem Grund sollten Ameisen mit einer der weiter unten folgenden Maßnahmen aus dem Blumentopf vertrieben werden.
Tipp:
Falls sich die Insekten in der Nähe ihrer Blumentöpfe angesiedelt, aber noch keinen Weg in die Gefäße gefunden haben, sollten Sie eine Barriere um diese ziehen. Gut geeignet für diesen Zweck sind Kreide oder Gartenkalk, da Formicidae die alkalischen Stoffe meiden.
Wässern
Eine der schnellsten und effektivsten Maßnahmen gegen Ameisen im Blumentopf ist das ausgiebige Wässern der Pflanze. Wenn es sich um ein Gewächs handelt, das viel Wasser verträgt oder schon länger nicht mehr intensiv gewässert wurde, können Sie diese Methode ohne Probleme anwenden. Wichtig ist, dass Sie die Pflanze im Topf über mehrere Tage so lange gießen, bis der Untersetzer voll ist. Da die Gänge des Ameisenbaus durchspült werden, haben die Insekten keine Ruhe und werden diesen verlassen, wenn das Wasser nicht aufhört. Wurden die Insekten vertrieben, sollten Sie Ihre Töpfe unbedingt ameisensicher machen.
Duftbarrieren
Ameisen verfügen über einen ausgeprägten Geruchssinn, über den sie miteinander kommunizieren, Nahrung aufspüren oder auf Gefahren aufmerksam werden. Genau diese Stärke sollten Sie sich zu Nutze machen, denn Sie können eine Vielzahl von Pflanzen und Gewürzen verwenden, um eine effektive Barriere gegen die Insekten zu schaffen. Dabei setzen Sie auf unterschiedliche Anwendungsformen, die zur direkten Bekämpfung und weiteren Vertreibung dienen. Wenn Sie bereits eine Ansiedlung in Ihrem Blumentopf bemerkt haben, ist der Einsatz von Gewürzen zu empfehlen.
Dazu gehören:
- Lorbeer
- Zimt
- Nelken
Es sind die ätherischen Öle, die für den Menschen angenehmen Geruch sorgen, der den Insekten in keiner Form bekommt. Sie nehmen förmlich Reißaus vor den Gewürzen, wenn diese als feine Mischung auf das Substrat im Kübel gestreut werden. Die Insekten können sich auf diese Weise nicht mehr frei bewegen und werden sich einen neuen Standort für ihr Nest suchen. Alternativ können Sie die Gewürze als Öle um den Topf verteilen. Dafür tropfen Sie einfach ein wenig von den Ölen auf ein Tuch und positionieren dieses. Je nach Wetterlage muss dieser Vorgang mehrmals am Tag wiederholt werden, bis die Tiere ausgezogen sind.
Ebenso können Sie Kräuter aufstellen, die abwehrend auf die Insekten wirken:
- Lavendel
- Majoran
- Thymian
- Minzen
- Kerbel
Falls Sie keine Kräutertöpfe aufstellen wollen, eignet sich von diesen ebenfalls das ätherische Öl.
Hinweis:
Ebenfalls als wirksamer Schutz gegen Ameisen hat sich Kampfer bewährt, das Sie auf die gleiche Weise verwenden können. Das Harz ist im Vergleich zu den genannten Gewürzen nicht so günstig und muss zuvor zerkleinert werden, was die Anwendung nicht für jeden interessant macht.
Zitronensäure
Einen ähnlichen Effekt wie die Duftbarrieren hat Zitronensäure. Zitronensäure riecht den Tieren nicht nur unangenehm, sie nehmen sie manchmal auf und werden aufgrund des Geschmacks vertrieben. Ameisen sind nicht gerade begeistert von sauren Aromen, was den Einsatz als Mittel zur Bekämpfung möglich macht. Da Sie aber keine reine Zitronensäure auf dem Substrat verteilen sollten, setzen Sie stattdessen auf eine Zitrone. Der Zitronensaft reicht vollkommen aus, denn in diesem befinden sich fünf bis sieben Prozent der Säure. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie eine Bio-Zitrone verwenden, da es ausschließlich auf den Saft und nicht die Schale ankommt.
Angewandt wird die Methode auf die folgende Weise:
- Zitrone aufschneiden
- in Schale auspressen
- Tuch in Saft tauchen
- auf Substrat im Blumentopf legen
Wiederholen Sie diese Prozedur in regelmäßigen Abständen, bis die Insekten Ihrem Blumentopf abgeschworen haben. Je nach Größe der Siedlung kann das zwar etwas dauern, mit der Zeit werden Sie die Tiere aber komplett los.
Gurkenschalen
Anstelle von Gerüchen und Geschmack werden Gurkenschalen zur Abschreckung eingesetzt, da diese eine große Menge an Bitterstoffen besitzen. Bitterstoffe sind nicht nur vom Geschmack unangenehm, sie sind sogar giftig für die Gliederfüßer. Aus diesem Grund begeben sich die Insekten nicht in die Nähe der Schalen, wenn sie diese einmal bemerkt haben und teilen dies gleich der Kolonie mit.
Genutzt werden sie auf die folgende Weise:
- Gurken schälen
- Scheiben mit der Innenseite auf Substrat legen
- abwarten
Ein großer Vorteil an dieser Methode sind die geringen Kosten, da Sie sogar Gurken aus der eigenen Zucht verwenden können. Entfernen Sie nach einiger Zeit die Gurkenschalen und ersetzen Sie diese durch neue, damit sie nicht auf dem Substrat vergammeln. Keine Sorge. Die Bitterstoffe stellen keine Gefahr für Ihre Pflanzen dar.
Kaffee
Nicht zu vergessen beim Kampf gegen Ameisen ist Kaffee. Kaffee gehört zur langen Liste der Maßnahmen, die gegen die Insekten im Blumentopf funktionieren und von Ihnen ohne großen Aufwand eingesetzt werden können. Auch hier ist wieder der intensive Geruch die Ursache für die effektive Wirkung gegen die Ameisen. Die Gliederfüßer können diesen nicht ausstehen und verlassen nach kurzer Zeit den Blumentopf, wenn das Kaffeepulver verteilt wurde.
Geeignet für diese Maßnahme ist Kaffeepulver in den folgenden Varianten:
- frisch
- Trester aus Kaffeevollautomat
- Trester aus Filtern
Wie Sie sehen, können Sie eigentlich jedes Kaffeepulver verwenden, solange es fein genug gemahlen wurde. Lassen Sie es vor der Anwendung nur etwas trocknen, damit es nicht zu feucht angewandt wird. Verteilen Sie das Pulver auf dem Substrat oder füllen Sie es direkt in die Ameisengänge, die Sie von außen erreichen. Mit einem Löffel oder Stäbchen können Sie das Pulver tiefer ins Substrat drücken, was die Effektivität steigert.
Häufig gestellte Fragen
Backpulver wird seit Jahrzehnten als effektives Hausmittel gegen Formicidae angepriesen. Dahinter steckt die ätzende Wirkung, durch die die Insekten bei Kontakt mit dem Pulver kläglich verenden. Das Problem an der Sache: Die Insekten meiden das Pulver so gut es geht. Gerade im Blumentopf sollten Sie nicht zu viel von diesem streuen, da sonst Ihre Pflanzen ebenfalls darunter leiden könnten. Backpulver ist einfach zu unzuverlässig und daher nicht zu empfehlen.
Neben dem Einsatz von Duft- und Kalkbarrieren sollten Sie darauf achten, dass die Tiere keine Nahrung in der Nähe der Blumenkästen vorfinden. Ameisen orientieren sich häufig an der Verfügbarkeit von Nahrungsquellen und aus diesem Grund sollte um den Standort der Blumentöpfe herum Sauberkeit herrschen. Ebenso sollten Sie darauf achten, dass sich keine Blattläuse ansiedeln, da diese von den tüchtigen Insekten geradezu verfolgt werden und gerne Ihre Blumentöpfe besetzen.
Formicidae sind nicht nur in Blumentöpfen oder Pflanzkübeln zu finden. Hochbeete werden ebenso gerne von den Insekten für den Nestbau ausgewählt und untergraben in diesen gerne eine Vielzahl von Pflanzen. Da die genannten Methoden im Hochbeet nicht immer so einfach funktionieren, sollten Sie auf Wasser setzen. Fluten Sie das Hochbeet mehrmals hintereinander, um das Nest mitsamt den Insekten herauszuspülen. In den meisten Fällen reicht diese Maßnahme aus.