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Ameisen in Mauerwerk und Wänden: was tun?

Ameisen im Mauerwerk

Sie sind winzig klein, aber emsig am „Schuften“. Kommt der Faktor Zeit hinzu, können Ameisen in Mauerwerken und Wänden erhebliche Schäden anrichten. Sehen Sie also zu, dass Sie sie ganz schnell vertreiben.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Anzeichen für stärkeren Befall: Staubhäufchen in Fußleistennähe
  • Wandsubstanz, Dämmschicht und tragende Holzbauteile können zerstört werden
  • alle Maueröffnungen verschließen, beschädigte Fenster- und Türdichtungen austauschen
  • Ameisenstraßen unterbrechen, Ameisenhügel umsiedeln
  • bei schwerem Befall Kammerjäger rufen

Ameisen wandern von draußen ein

Ameisen werden nicht ungewollt ins Haus eingeschleppt, sondern finden selbst einen Weg in Mauerwerk und Wände hinein. Meist sind Häuser oder Wohnungen betroffen, die unmittelbar an einen Garten angrenzen, in dem sich ein Ameisennest befindet. Hat ein Mauerwerk Spalten und Risse oder sonst irgendeine Art von Öffnungen, werden die Ameisen sie früher oder später entdecken und die Mauer besiedeln.

Ameisen an Hauswand

Mögliche Schäden durch Ameisen

Wenn Ameisen ungestört ihren Eroberungszug mitten durch die Wand durchführen können, müssen Sie mit diesen Schäden rechnen:

  • Ameisenkolonien besiedeln komplette Wand
  • zerreiben Dämmmaterialien
  • zersetzen Wandmaterial
  • zerstören hölzerne Bauteile komplett
  • ggf. ist Tragfähigkeit nicht mehr gegeben
  • auch Lebensmittel können befallen werden
  • Übertragung von Krankheiten möglich

Ameisenbefall erkennen

Wenn Sie im Haus ein paar Ameisen sichten, muss noch lange nicht das Mauerwerk befallen sein. Sie könnten durchs offene Fenster oder Türen ins Haus gelangt sein. Die meisten Ameisen sind harmlos, werden nur durch offen herumliegende Nahrungsmittel angezogen. Doch manche Ameisenarten, wie beispielsweis die Zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus), tragen auch Holz ab, zum Beispiel das von Holzbauelementen.

Ameisen auf Fußleisten im Haus

Schauen Sie sich das Mauerwerk genauer an. Achten Sie vor allem auf Staubhäufchen in der Nähe der Fußleisten. Sie sind ein deutliches Anzeichen dafür, dass eine Wand von Ameisen besiedelt ist. Je mehr und größer die Häufchen sind, umso stärker ist der Befall.

Tipp: Stammt das Nest im Mauerwerk von Pharaoameisen, sollten Sie sofort handeln! Die sehr kleinen, Wärme liebenden Ameisen bewegen sich auf der Suche nach Nahrung durchs ganze Haus. Dabei können Sie Keime hinterlassen, die unter Umständen schwere Krankheiten verursachen.

Ameisen im Mauerwerk bekämpfen

Hat die Besiedlung der Wand erst begonnen, sollten Sie sofort handeln.

  1. Bringen Sie entdeckte Ameisen sofort nach draußen, weit weg vom Haus.
  2. Schließen Sie alle Öffnungen im Mauerwerk. Je nach Art der Öffnung können Sie Beton, Bauschaum oder Silikon einsetzen.
  3. Ersetzen Sie alle brüchigen Dichtungen an Türen und Fenstern.
  4. Falls die Wand feucht ist, was Ameisen anzieht, ergreifen Sie zeitnah Maßnahmen zur Trockenlegung.
  5. Unterbrechen Sie bestehende Ameisenstraßen.
  6. Siedeln Sie im Garten gefundene Ameisenhaufen weiter entfernt um.
Ameisenstraße
Ameisenstraße

Bei starkem Befall Kammerjäger rufen

Da Ameisen ihre Nester sehr weitläufig bauen, sollten Sie bei einem starken Befall besser den Kammerjäger rufen. Es kann durchaus notwendig sein, Teile einer Wand einzureißen, um an alle Nester ranzukommen.

Durch eigenhändige Bekämpfung sparen Sie zwar die Kosten für einen Kammerjäger ein, doch misslungene Bekämpfungsversuche bzw. unentdeckte Nester könnten den Befall in die Länge ziehen und letztendlich zu wesentlich teureren Mauerschäden führen.

Hinweis: Da im Handel erhältliche Ameisengifte oft auch für Wasserorganismen oder andere Insekten schädlich sind, sollten Sie der Umwelt zuliebe auf solch einen Einsatz verzichten.

Erneutem Befall vorbeugen

Haben Sie nach dem ersten Befall alle Öffnungen im Mauerwerk geschlossen und beschädigte Dichtungen ausgetauscht, um Ameisen fernzuhalten? Dann sollten Sie fortan noch folgendes vermeiden:

  • muffiges Hausklima (regelmäßig lüften)
  • herumstehende Speisereste und ungespültes Geschirr
  • nicht geleerte Futternäpfe von Haustieren
  • offene oder schlecht verschlossene Lebensmittelpackungen
  • offene Müllbehälter
Neuer Ameisenhügel im Garten

Tipp: Gehen Sie den Garten in regelmäßigen Zeitabständen ab. Entdecken Sie dabei neue Ameisenhügel, sollten Sie nicht zögern und sie umsiedeln. Dazu stellen Sie zum Beispiel einen mit Holzwolle gefüllten Blumentopf kopfüber auf den Hügel und warten, bis die Ameisen hinein gewandert sind.

Pflanzen gegen Ameisen

Es wurde beobachtet, dass die geruchsempfindlichen Ameisen einige Pflanzendüfte nicht mögen und den Pflanzen daher nicht zu nahekommen. Dazu gehören unter anderem Lavendel, Basilikum, Majoran und Minze. Vorbeugend könnte es also auch hilfreich sein, einige dieser Exemplare rund ums Haus anzupflanzen.

Weitere Tipps, um Ameisen loszuwerden

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich Ameisenstraßen unterbrechen?

Ameisen haben ein gutes Riechorgan. Nutzen Sie das alte Hausmittel Zimt oder besorgen Sie Schwefel aus der Apotheke.

Ich wohne zur Miete, wer muss die Ameisen in der Wand bekämpfen?

Handelt es sich nicht bloß um wenige Ameisen, die sich zufällig in die Wand verirrt haben, sondern ist das Mauerwerk des Mietobjekts wirklich befallen, müssen Sie den Vermieter informieren. Es ist seine Aufgabe, die Bekämpfung zeitnah zu veranlassen. Tut er das nicht, steht Ihnen gegebenenfalls eine Mietminderung zu.

Können Ameisen stechen?

Die Zweifarbige Wegameise, die im Haus am häufigsten vorkommt, kann nicht stechen. Doch es gibt viele andere Ameisenarten, die sowohl Menschen als auch Haustiere stechen können.

Wie weit entfernt muss ich ein Ameisenvolk umsiedeln?

Der neue Ameisenhaufen sollte von Ihrer Grundstücksgrenze mind. 30 m entfernt liegen. Ansonsten ist das Risiko groß, dass Ameisen den Rückweg zum alten Platz antreten.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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