Ammoniumsulfat-Dünger: Zusammensetzung und Wirkung
Sowohl private Gartenanlagen, als auch öffentliche Parkanlagen und gewerbliche Nutzbetriebe für Gemüseanbau werden jedes Jahr zum Ende des Winters auf den Frühling vorbereitet. Damit der Garten das ganze Jahr über eine wunderschöne Blütenpracht ausbildet, die Pflanzen im Park kräftig sprießen und das Gemüse im Nutzbetrieb gut wächst, ist der richtige Dünger entscheidend. In diesem Bereich hat sich der Einsatz von Ammoniumsulfat bewährt, um das Wachstum der Pflanzen nachhaltig zu fördern.
Inhaltsverzeichnis
Ammoniumsulfat-Dünger
Zusammensetzung
Ammoniumsulfat ist ein loses Kristallprodukt, welches den Stickstoff in einer Ammonium-Form beinhaltet. Das Salz ist unbedenklich für die Umwelt und in der EU als Zusatzstoff E 517 für Lebensmittel zugelassen. Die Gewinnung von Ammoniumsulfat entsteht in einem chemischen Vorgang. Durch das Einleiten von Schwefelsäure wird aus dem Ammoniak das gewünschte Ammoniumsulfat, welches sich gut als Dünger eignet. Alternativ ist auch eine Kombination aus Ammoniak, Kohlenstoffdioxid und Wasser mit Gips möglich, die zu dem gleichen Ergebnis führt.
- anorganisches Ammoniumsalz der Schwefelsäure
- Salz ist kristallförmig und löst sich in Wasser sehr gut auf
- verfügt über keinen nennenswerten Geruch
- hat entweder eine weiße, graue oder grau-beige Farbe
- verfügt über sauren pH-Wert
- weist leicht abbaufähige Eigenschaften aus
Wirkung
Wenn es zu einem Mangel an Stickstoff und Schwefel kommt, dann verlieren die meisten Pflanzen ihre Blätter. Dann tragen diese als Folge auch oft keine Früchte mehr, im schlimmsten Fall kommt es sogar zum Absterben. Die im Ammoniumsulfat enthaltenen Ammoniumionen liefern den Pflanzen lebenswichtigen Stickstoff. Dies erfolgt in einer energetisch sehr günstigen Form, perfekt für ein kräftiges Wurzelwachstum. Wenn der Schwefel in Form von Sulfat geliefert wird, dann kann die Pflanze diesen sofort aufnehmen. Auf diese Weise steht der wichtige Nährstoff schon zum Wachstumsbeginn zur Verfügung und begünstigt positiv die pflanzliche Entwicklung. Eine gesicherte Versorgung mit den erforderlichen Nährstoffen sorgt vor allem bei Nutzpflanzen für verbesserte Erträge.
- unterstützt die Gesundheit und das Wachstum der Pflanzen
- erhöht die Erträge bei der Ernte
- Rasen kann sich dadurch besser gegenüber Klee, Moos und Unkräutern behaupten
- hat nur eine mäßige, aber dafür förderliche Wirkung
- ideal als Vorsaat-Dünger
- ruft punktuell eine Versauerung des Bodens hervor
- fördert die Verfügbarkeit von Phosphat
- erhöht die Aufnahme von im Boden enthaltenen Mikronährstoffen
- Schwefel verfügt über eine fungizide Wirkung
Anwendungsgebiete
Ammoniumsulfat wird als Dünger in vielen Bereichen eingesetzt, vor allem in Gärten, Parkanlagen und in Nutzbetrieben für Gemüseanbau. Bei dem Einsatz im Nutzgarten lassen sich die Erträge deutlich steigern. Wenn zum Beispiel Kartoffeln mit Ammoniumsulfat gedüngt werden, dann bringen diese weit höhere Erträge bei der Ernte, die dazu noch reicher an Stärke sind. Da das Düngemittel den pH-Wert im Boden absinkt, ist es ideal für die Anwendung bei alkalischen und neutralen Böden. Bei extrem sauren Bodenqualitäten, brauchen diese eine zusätzliche Behandlung, um die Säure auszugleichen.
- als Vorsaatdünger gründlich mit dem Erdboden vermischen
- bei Anwendung auf sauren Böden zusätzlich regelmäßig kalken
- stellt eine wichtige Schwefelquelle dar
- ideal als Dünger für Pflanzen, welche viel Schwefel benötigen
- dazu gehören Raps, Mais, Roggen und Weizen
- speziell für große Flächen hervorragend geeignet
- lässt sich gut mit Dünger auf Kaliumbasis und Mehrnährstoffdünger mischen
- passt auch zu Ammoniumphosphat
- ideal für Rasenflächen, vor allem für große Anlagen, z. B. Golfplätze
Dosieren
Bei Berechnung der Düngerdosis müssen verschiedene Faktoren beachtet werden, damit das Ammoniumsulfat seine förderliche Wirkung entfalten kann. Wenn dazu noch regelmäßig Kompost oder Mist zugeführt wird, dann ist die Stickstoffgabe zu verringern. Um eine Überdosierung zu verhindern, bietet es sich an, die Düngergabe aufzuteilen. Der erste Teil erfolgt zum Beginn der Wachstumszeit und dann folgt eine weitere Düngung nach etwa 2 Monaten. Auf diese Weise können sich die Pflanzen langsam an das Ammoniumsulfat gewöhnen.
- vor dem Düngen aktuelle Bodenprüfung durchführen
- Bonitätsklasse feststellen
- agronomische Bodenkategorie bestimmen
- durchschnittliche Erträge in den letzten Jahren einbeziehen
- genauso wie Vorfrucht und die Anwendung von sonstigen Nährstoffen
- Rasen braucht 80 g pro Quadratmeter
- Kartoffeln benötigen 40-70 g pro Quadratmeter
- Erdbeeren, Rettich, Spargel und Zwiebeln sind mit 50 g pro Quadratmeter
- ebenfalls Endivie, Kopfsalat und Spinat
- fast alle Kohlarten und Rhabarber haben Bedarf von 90 g pro Quadratmeter
- Ziergehölze sind relativ anspruchslos mit 50 g pro Quadratmeter
- Obstgehölze brauchen nur 20-40 g pro Quadratmeter
- Weinreben benötigen 60 g pro Quadratmeter
- Grünland und Weide bedürfen 40 g pro Quadratmeter
Ausbringen
Beim Ausbringen von Ammoniumsulfat sind bestimmte Faktoren zu beachten, dieser wird abhängig von der Witterung wirksam. Bei frostigen Temperaturen und stauender Nässe werden keine oder nur sehr wenige Nährstoffe freigesetzt. Während einer feucht-warmen Witterung kommt es zu extrem großen Nährstoffschüben und es besteht eine Auswaschungsgefahr. Die Anwendung ist sowohl zum Ende als auch zum Beginn der Gartensaison möglich. Wenn der Dünger ohne eine schützende Abdeckung verwendet wird, dann führt dies zum Verlust des Stickstoffs. Aus diesem Grund darf das Düngemittel nicht einfach über die Beete gesprüht, sondern muss eingearbeitet werden. Das Einatmen von Ammoniumsulfat kann bei Menschen und Tieren zu starken Reizungen und Entzündungen der Atemwege führen.
- optimale Bedingungen für das Düngen bietet der Herbst
- bei Anwendung im Frühjahr verbessert sich deutlich die Entwicklung der Pflanzen
- ideal für das Ausbringen ist ein feuchter und leicht regnerischer Tag
- dergestalt lösen sich die Stoffe schnell auf und ziehen in den Boden ein
- bei anhaltend trockener Witterung, sind zusätzliche Wassergaben erforderlich
- Dünger systematisch durch das Umgraben der Erde einführen
- nicht einnehmen, führt zu Reizungen im Magen-Darm-Trakt
- Überdosis setzt Durchfall, Erbrechen und Übelkeit in Gang
- Kontakt mit Haut und Augen unbedingt vermeiden
- ansonsten kommt es zu Juckreiz, Reizungen, Rötungen und Schmerzen
- beim Ausbringen unbedingt Schutzkleidung tragen
Lagerung & Transport
Ammoniumsulfat ist relativ pflegeleicht beim Transport und der Lagerung, es bestehen diesbezüglich keine gesetzlichen Vorschriften. Bei der Düngung von großen Flächen, bietet sich die Unterbringung in gesonderten Lagerräumen an. Das Produkt lässt sich aber auch gut mit anderen Mehrnährdüngern zusammen lagern. Die Lagerung mit Ammoniumphosphat und Natriumchlorid stellt ebenfalls kein Problem dar. Das Ammoniumsulfat lässt sich in allen beliebigen Transportmitteln befördern, wichtig ist ein Schutz des menschlichen Körpers, um beim Kontakt Reizungen zu verhindern.
- auf sauberes, trockenes und wasserdichtes Transportmittel achten
- Dünger stets vor Feuchtigkeit schützen
- verfügt über sehr gute Lagereigenschaften
- ideal ist überdachter Lagerraum, in den kein Wasser eindringen kann
- Lager muss vor dem Gebrauch trocken und sauber sein
- für lange Lagerung ist ausreichende Belüftung entscheidend
- sinnvoll ist die Zugabe von Antibackmittel
- dadurch bleibt das Produkt frei fließbar und lange lagerfähig