Ananassalbei überwintern: Anleitung in 6 Schritten | Ist er winterhart?
Ananassalbei (Salvia elegans) und (Salvia rutilans) ist ein besonders aromatisches und zudem noch sehr dekoratives Küchenkraut. Bei Berührung verströmen seine Blätter einen zarten, fruchtigen Duft. Seine essbaren, kaminroten Blüten erscheinen je nach Sorte im Sommer oder zu einer eher ungewöhnliche Zeit im Oktober/ November und sorgen im herbstlichen Garten für einen prächtigen Farbtupfer. Allerdings ist dieser Salbei nicht winterhart und wird demzufolge überwiegend im Kübel kultiviert. Er sollte möglichst frostfrei überwintern.
Inhaltsverzeichnis
Ananassalbei ist nicht winterhart
Es gibt sowohl den großen Ananassalbei (Salvia rutilans) als auch den kleinen (Salvia elegans), den man auch als Honigmelonen-Salbei kennt.
- Unterschied beider Sorten liegt in der Wuchshöhe und der Blütezeit
- Salvia rutilans erreicht Wuchshöhen von 80-150 cm und blüht im Spätherbst
- Salvia elegans wächst bis zu 60 cm in die Höhe und blüht bereits im Sommer
- Dieses mehrjährige Küchenkraut, grundsätzlich sehr robust aber nicht winterhart
- Frosttoleranz dieser aus Mexiko und Guatemala stammenden Pflanzen sehr gering
In sehr milden Lagen kann man gegebenenfalls eine Überwinterung im Freien wagen, was aber mit einem großen Risiko verbunden ist. Hier ist neben der Region vor allem auf die richtige Standortwahl und einen guten Winterschutz zu achten. Wer sichergehen möchte, sollte Ananassalbei ausschließlich im Topf oder Kübel kultivieren und ihn in einem frostfreien Quartier über den Winter bringen. Zudem bleibt man bei einer Kübelkultur flexibel, sollten die Standortbedingungen mal nicht optimal sein. Zu häufiges Umstellen mag diese Pflanze allerdings nicht.
Überwinterung im Haus
Anleitung für eine Überwinterung im Haus
Die Überwinterung von Salvia elegans und Salvia rutilans im Kübel ist die einfachste und erfolgversprechendste Form diese Pflanzen unbeschadet über die kalte Jahreszeit zu bringen. Dazu sind nur wenige Schritte notwendig.
- Ananassalbei vor dem ersten Frost ins Winterquartier bringen
- Sobald sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern
- Oder dauerhaft unter 5 °C fallen
- Ausgepflanzte Exemplare gegebenenfalls ausgraben und in Töpfe pflanzen
- Dann wie normale Kübelpflanzen frostfrei überwintern
- Nach dem Einpflanzen angießen nicht vergessen
Ist der Platz im Winterquartier knapp, kann die Pflanze bereits vor dem Umzug kräftig zurückgeschnitten werden. Der beste Monat hierfür ist der Oktober. Ansonsten erfolgt der Schnitt regulär im Frühjahr.
Bedingungen im Winterquartier
Ananas- oder Honigmelonensalbei der vor dem Einwintern nicht zurückgeschnitten wurde, benötigt für die Überwinterung helle, lichtdurchflutete aber kühle Räumlichkeiten. Dafür eigenen sich z.B. Wintergärten, Treppenhäuser und Keller mit ausreichend Licht oder andere helle und wenig beheizte Räume. Unter diesen Bedingungen bleibt der Salbei in der Regel auch im Winter grün und kann geerntet werden.
Die Temperaturen sollten zwischen 5 °C und 15 °C liegen. Bei Temperaturen von maximal 16 °C und viel Licht kann Ananassalbei vereinzelt auch im Winter Blüten ausbilden. Die Pflege dieser Pflanzen hält sich im Winter in Grenzen und beschränkt sich auf sehr sparsames Gießen. Allerdings sollte der Ballen zu keiner Zeit völlig austrocknen. Auf Dünger sollten Sie während dieser Zeit komplett verzichten.
Tipp: Wurde der Salbei im Oktober stark zurückgeschnitten, kann er auch kühler und dunkler überwintern.
Schritte vor dem Auswintern
Umtopfen
Sollte der Topf zum Ende des Winters gut durchwurzelt sein, bietet es sich an, die Pflanze vor dem Auswintern umzutopfen. Das Frühjahr ist zum Umtopfen ohnehin der beste Zeitpunkt.
- Das neue Pflanzgefäß sollte groß genug sein
- Ein Fassungsvermögen von mindestens 10 Litern erforderlich
- Zuerst den Honigmelonensalbei vorsichtig aus dem alten Topf nehmen
- Dann die lose Erde, sowie abgestorbene oder beschädigte Wurzelteile entfernen
- Zum Schutz vor Staunässe, eine Drainage auf dem Topfboden unverzichtbar
- Sollte aus groben Materialien wie Kies oder Tonscherben bestehen
- Darauf ein herkömmliches Gartenvlies ausbreiten
- Auf das Vlies, ein durchlässiges und nährstoffreiches Substrat
- Idealerweise eine Mischung aus Lehm, Kompost und Sand zu gleichen Teilen
Nun wird die Pflanze eingesetzt, bis wenige Zentimeter unter den Topfrand mit Substrat aufgefüllt, angedrückt und gut angegossen. Sobald keine Fröste mehr zu erwarten sind, kann die Pflanze wieder ins Freie. Dafür eignet sich ein warmer und halbschattiger Platz, vorzugsweise mit Sonne am Morgen und am Abend. Ein Standort mit praller Mittagssonne ist zu meiden. Sofern vor der Überwinterung kein Rückschnitt erfolgte, sollte man das jetzt nachholen.
Schneiden
Ananas- oder Honigmelonensalbei ist eine sehr wüchsige und schnittverträgliche Pflanze. Denn ein regelmäßiger Rückschnitt empfiehlt sich bei dieser Pflanze auf jeden Fall. Allerdings sollte er vor dem Austrieb erfolgen, also im zeitigen Frühjahr. Am besten schneidet man sie bis auf eine Handbreite über dem Boden zurück. Bis ins alte Holz sollte nicht geschnitten werden. Dieser Schnitt führt dazu, dass die Pflanze kompakter und dichter verzweigt nachwächst und zudem die Blühfreudigkeit erhalten bzw. gefördert wird.
Überwinterung im Freien
Wenn eine frostfreie Überwinterung nicht möglich ist
Wenn kein geeignetes Winterquartier zur Verfügung steht, muss auch Ananas- oder Honigmelonensalbei im Kübel zwangsläufig im Freien überwintern. Um ihm die Überwinterung zu erleichtern, sollte er etwa im Oktober kräftig zurückgeschnitten werden. Dann stellt man den Kübel an einen geschützten Platz, vorzugsweise vor eine wärmende, nach Süden ausgerichtete Hauswand. Zum Schutz vor Bodenfrost stellt man ihn etwas erhöht auf eine Holzpalette, Styroporplatte oder Ähnliches.
Damit der Topf und somit auch der Ballen nicht durchfrieren, umwickelt man ihn mit Gartenvlies, Jute, Luftpolsterfolie oder anderen isolierenden Materialien. Den Wurzelbereich deckt man mit trockenem Laub und Stroh ab. Eine zusätzliche Abdeckung mit Reisig kann hilfreich sein. Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr wird die Abdeckung Stück für Stück entfernt. Auf keinen Fall sollte sie sofort komplett abgeräumt werden. Erst nach den Eisheiligen, etwa ab Mitte Mai kann die Abdeckung komplett entfernt werden.
Tipp: Friert der Ballen durch, ist diese kälteempfindliche Pflanze in der Regel nicht mehr zu retten. Umso wichtiger ist ein guter Schutz.
Anleitung für eine Überwinterung im Beet
Eine Überwinterung im Beet ist grundsätzlich nicht empfehlenswert und geht in den meisten Fällen auch schief. Dennoch kann eine Freilandüberwinterung klappen, natürlich nur mit entsprechendem Schutz und ausschließlich in sehr milden Lagen wie z.B. am Niederrhein.
- Schutz benötigen sowohl Wurzel als auch oberirdische Teile der Pflanze
- Wurzelbereich und verbliebene Teile oberhalb des Bodens großflächig abdecken
- Als Abdeckung geeignet sind Herbstlaub, Stroh oder Vlies
- Zusätzliche Abdeckung mit Reisig sinnvoll
- Kräftiger Rückschnitt vom Honigmelonensalbei im Herbst bzw. Oktober empfehlenswert
- Schnitt kann die Chancen erhöhen, den Winter im Freien zu überstehen
- Exemplare, die draußen überwintern, auch im Winter gießen
- Ausschließlich an frostfreien Tagen
Gießt man bei Frost, kann das Wasser in den Leitungsbahnen der Pflanze gefrieren und diese regelrecht implodieren lassen. Kommen die oberirdischen Pflanzenteile mit gefrorenem Wasser in Berührung, stirbt die betreffende Pflanze in den meisten Fällen ab.
Tipp: War die Überwinterung im Beet tatsächlich erfolgreich und die Pflanze treibt im Frühjahr wieder aus, sollte auch hier die Abdeckung nur schrittweise entfernt werden.