Anbau von Chicorée im Garten – so klappt’s
Chicorée ist nicht wie anderes Gemüse im Garten. Nach der Ernte muss der Spross der Wurzel noch antreiben, bevor er essbar ist. Was beim Chicorée anbauen zu beachten ist, steht in diesem Artikel.
Auf den Punkt gebracht
- Chicorée gehört zu den Korbblütlern und ist mit der Wegwarte verwandt
- das Gemüse ist zweijährig
- Chicorée anbauen im Garten ist einfach, während der Wachstumsphase ist er pflegeleicht
- das anschließende Antreiben sorgt für die dicken, weißen Sprossen
Inhaltsverzeichnis
Standort im Garten
Da Chicorée zweijährig ist, braucht er einen Platz, den er so lange beanspruchen kann. Dieser sollte möglichst sonnig sein. Kälte und Frost können dem Gemüse nichts anhaben, etwas Windschutz kann aber nicht schaden.
Boden
Das Gemüse ist recht anspruchslos, da es sich um einen Schwachzehrer handelt. Es bildet eine Pfahlwurzel aus, mit der es sich auch bei Trockenheit noch mit Wasser versorgen kann. Ein durchlässiger Boden ist daher von Vorteil.
Mischkultur
Von einer Mischkultur profitieren alle beteiligten Gemüsesorten. Bei Chicorée sind das:
- Tomaten
- Salat
- Bohnen
- Fenchel
- Möhren
Bei einjährigen Gemüsearten können während der gesamten Anbauzeit auch verschiedene Partner mit dem Chicorée vergesellschaftet werden.
Hinweis: Weniger gut geeignet sind andere Korbblütler oder Kartoffeln. Letztere nicht zuletzt weil es für das zweijährige Gemüse ungünstig ist, wenn die Kartoffeln im Herbst ausgegraben werden.
Fruchtfolge
Chicorée ist mit anderen Korbblütlern nicht verträglich und sollte erst nach möglichst 4 Jahren wieder auf das gleiche Beet gepflanzt werden. Das beugt Krankheiten und Schädlingen vor. Allerdings sollten auch keine anderen Korbblütler in der Zeit auf dem Beet stehen.
Chicorée anbauen im Freiland
Das Gemüse mag es warm. Deshalb ist der beste Zeitpunkt um ihn ins Freiland zu säen erst im Mai, wenn der Boden sich ausreichend erwärmt hat. Ein Vorziehen ist nicht notwendig.
- bei Neuanlage Gemüsebeet schon im Herbst umgraben
- vorhandenes Beet lediglich tiefgründig lockern
- danach glatt ziehen, Steine und Unkraut entfernen
- ungefähr 1 cm tiefe Saatrillen ziehen
- Reihenabstand bis 30 cm
- Samen dünn ausstreuen, Etwas andrücken
- mit Erde bedecken und erneut andrücken
- Vorsichtig gießen und feucht halten
- Keimdauer 3 bis 4 Wochen
- anschließend Pflanzen auf einen Abstand von 10 cm ausdünnen
Gießen
Damit sich kräftige Pfahlwurzeln entwickeln, nicht zu häufig gießen. Stattdessen lieber selten und dafür mehr Wasser geben, das tief im Boden versickern kann. Mulchen zwischen den Pflanzen, Unkraut entfernen und gelegentliches Hacken sorgen für eine geringere Wasserverdunstung.
Düngen
Auf nährstoffreichen Beeten muss Chicorée nicht gedüngt werden. Bei sehr mageren Flächen lohnt es sich, im Frühjahr des zweiten Jahres etwas Kompost zu verteilen.
Ernte
Im ersten Jahr wird Chicorée nicht geerntet, er muss erst wachsen. Die Ernte der Wurzeln erfolgt nach zwei Jahren, wenn die äußeren Blätter der Gemüsepflanze im Herbst gelb werden. Die Wurzeln mit der Grabegabel vorsichtig aus der Erde holen. Anhaftende Erde entfernen, aber nicht abwaschen. Beschädigte Wurzeln aussortieren.
Chicorée antreiben
- wichtig sind die richtige Temperatur und Dunkelheit, damit die Sprossen schön weiß bleiben
- das Gemüse braucht am Anfang Kälte, etwa bis 3 Grad Celsius
- die Wurzeln in feuchten Sand einschlagen
- an einen dunklen Ort stellen oder abdecken
- nach etwa einer Woche die Temperatur erhöhen auf 10 bis 18 Grad
- Wurzeln jetzt aufrecht dicht an dicht in eine Kiste mit feuchtem Sand stecken
- bei einer Länge von etwa 15 cm ernten
- dafür Sprossen abbrechen oder abschneiden
- Wurzelrest kann auf den Kompost
Hinweis: Für das Antreiben ist auch ein kaltes Gewächshaus geeignet, sofern der Chicorée gut abgedeckt wird.
Krankheiten & Schädlinge
Chicorée ist relativ robust. Verfärben sich die Blätter im Inneren der Sprosse, deutet das auf einen Nährstoffmangel hin. Dann etwas Gesteinsmehl in die Erde einarbeiten. Erdraupen können die Wurzeln anfressen, dagegen hilft ein Fruchtwechsel. Mehltau kann bei feuchter Witterung auftreten, befällt aber nur die äußeren Blätter.
Häufig gestellte Fragen
Neuere Züchtung enthalten tatsächlich nicht mehr so viele Bitterstoffe, wie alte Sorten. Wer trotzdem beim Chicorée anbauen altbewährte Sorten bevorzugt, sollte darauf achten, dass diese spezielle Anforderungen für das Treiben haben können.
Solange er im feuchten Sand steht, hält sich der Chicorée eine Weile und kann über Wochen geerntet werden. Abgeschnittene Sprossen bleiben einige Tage im Kühlschrank frisch.
Ein Rückschnitt ist nicht notwendig. Die Pflanzen werden nicht allzu groß. Es bildet sich eine Blattrosette, ähnlich dem Löwenzahn.