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20 Aprikosensorten: Sortenliste mit Empfehlungen

20 Aprikosensorten: Sortenliste mit Empfehlungen - Titelbild

In der Vergangenheit galten Aprikosenbäume als empfindlich und der Anbau Mitteleuropa lohnte sich meist nicht. Heute gibt es Züchtungen, die empfehlenswerte Aprikosensorten hervorbringen und im Folgenden näher beschrieben sind.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • viele Aprikosensorten mit geringerer Krankheitsanfälligkeit und Kälteempfindlichkeit
  • Kultivierung in mitteleuropäischem Klima möglich
  • warmer, sonniger und luftdurchlässiger Standort grundsätzlich wichtig

Die besten Aprikosen-Sorten: Top 4

Die Top 4 unter den empfehlenswerten Aprikosensorten überzeugen durch eine hohe Widerstandskraft gegen Krankheiten an Aprikosenbäumen, geringe Frostempfindlichkeit und zusätzlich durch üppige Ernteerträge.

Prunus armeniaca
Prunus armeniaca

Compacta (Prunus armeniaca „Compacta“)

  • Wuchs: kompakt; schwachwüchsig; bis zu zwei Meter Wuchshöhe
  • Früchte: orange; mittelgroß; mittelweich; sehr saftig und aromatisch; leicht lösende Steine
  • Erntezeit: Mitte/Ende Juli bis August
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: Monilinia-Resistenz; winterhart bis minus 25 Grad Celsius; selbstfruchtend

Harlayne (Prunus armeniaca „Harlayne“)

  • Wuchs: aufrecht; breit-kronig; zwischen zwei und drei Meter Wuchshöhe
  • Früchte: orange-gelb; klein bis mittelgroß; fest; süßes Aroma
  • Erntezeit: mittel-spät Ende Juli bis Ende August
  • Standort: Sonne – windgeschützt bei Spätfrost
  • Besonderheiten: robust; anspruchslos; üppiger Ernteertrag; winterhart; selbstfruchtende Aprikosensorte

Kioto (Prunus armeniaca „Kioto“)

  • Wuchs: aufrecht; schwach; zwischen drei und vier Meter Wuchshöhe
  • Früchte: anfangs goldgelb, später orange-rot; mittelgroß; rund; fest; süßes Aroma mit leicht saurer Note
  • Erntezeit: Mitte Juli bis Anfang August
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: geringe Frostausfälle durch späte Blüte; weitere Aprikosenbäume fördern Ernteertrag; ist regelmäßig auszudünnen; sehr winterhart

Kuresia (Prunus armeniaca „Kuresia“)

  • Wuchs: stark; kräftig; breite Krone; zwischen drei und vier Meter Wuchshöhe
  • Früchte: mittelgroß; orange-gelb bis rot; oval; festes Fruchtfleisch; Geschmack süß-säuerlich
  • Erntezeit: Ende Juli bis Mitte August
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: sehr robust und winterhart, deshalb auch für kältere Regionen geeignet; einzige Aprikosensorte mit Scharka-Resistenz

Tipp:

Mit den genannten Top 4 Aprikosensorten können Sie nichts falsch machen. Sie sind die beste Wahl, wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, wenngleich auch weitere Sorten empfehlenswert sind.

Weitere empfehlenswerte Aprikosen-Sorten

Aprikose ernten
Aprikose ernten

Ambrosia (Prunus armeniaca „Ambrosia“)

  • Wuchs: stark; halb aufrecht bis ausgebreitet; gut verzweigt; im Alter bis sieben Meter Wuchshöhe
  • Früchte: groß; orange; glattschalig; gut steinlöslich; sehr saftiges Fruchtfleisch; Geschmack süß, geringe Säure; intensives Aroma
  • Erntezeit: Anfang bis Mitte Juli
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: durch Bestäubung anderer Sorten höhere Ernteerträge; frostempfindlicher Austrieb

Bergeron (Prunus armeniaca „Bergeron“)

Bergeron (Prunus armeniaca "Bergeron")
Bergeron (Prunus armeniaca „Bergeron“)
Quelle: Isabelle Lampe, Aprikosenblüte0003, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Wuchs: mittelstark; aufrecht; Wuchshöhe zwischen vier und fünf Meter
  • Früchte: groß; rundlich oval; grünlich-gelb bis orange-gelb; saftig; mittelfest bei weicher Schale; süßer Geschmack
  • Erntezeit: Anfang bis Ende August
  • Standort: Sonne bis Halbschatten; in geschützter südlicher oder westlicher Lage
  • Besonderheiten: selbstfruchtend

Golden Sun (Prunus armeniaca „Golden Sun“)

  • Wuchs: Säulenform; aufrecht; Wuchshöhe zwischen 200 und 250 Zentimeter
  • Früchte: groß; bis zu 60 Gramm schwer; saftig; leuchtend orange; Geschmack sehr süß
  • Erntezeit: Juli
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: selbstfruchtbar; robust; Säulenpflanze; gut schnittverträglich; winterhart; ganzjährige Pflanzzeit

Gold Rich (Prunus armeniaca „Gold Rich“)

  • Wuchs: aufrecht; schwach; Wuchshöhe zwischen 200 und 400 Zentimeter
  • Früchte: mittelgroß; saftig; gelb-orange-rot; süßlicher Geschmack
  • Erntezeit: spät; August bis September
  • Standort: Vollsonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: selbstbestäubend; unempfindlich gegen Krankheiten und Frost; pflegeleicht; mittlere Ernteerträge

Hargrand (Prunus armeniaca „Hargrand“)

  • Wuchs: starkwüchsig; breite Krone; kompakt; Wuchshöhe zwischen 300 und 400 Zentimeter
  • Früchte: bis zu acht Zentimeter groß; orange-gelb; fest; leichte Steinlösung; Geschmack sehr süßlich-sauer
  • Erntezeit: Ende Juli bis Anfang August
  • Standort: Sonne
  • Besonderheiten: gering anfällig gegen Krankheiten und unempfindlicher auf Spätfröste; selbstbestäubend; Standart-Aprikosensorte im gewerblichen Anbau; hoher Ernteertrag

Hinweis:

Als selbstfruchtend werden solche Aprikosensorten bezeichnet, die keine Fremdbestäubung durch andere Exemplare zur Fruchtbildung benötigen. Manchmal zeigen Selbstbestäuber aber geringe Erträge, die durch benachbarte Fremdbestäuber erhöht werden können.

Harogem (Prunus armeniaca „Harogem“)

  • Wuchs: stark; aufrecht; Wuchshöhe zwischen 300 und 400 Zentimeter
  • Früchte: sehr groß; goldgelb mit orange-roter Sonnenseite; festes, aber sehr saftiges Fruchtfleisch; sehr süß
  • Erntezeit: Ende Juli bis Anfang August
  • Standort: Sonne
  • Besonderheiten: benötigt geschützten Standort; winterhart; insektenfreundlich; Blüte durch Spätfrost gefährdet

Hilde (Prunus armeniaca „Hilde“)

  • Wuchs: mittelstark; dünntriebig; kugelige, breite Krone; überhängender Wuchs; kompakt; Wuchshöhe zwischen 300 und 400 Zentimeter
  • Früchte: groß bis sehr groß; geringe filzige Behaarung; mittelfestes, saftiges Fruchtfleisch; dezent süß
  • Erntezeit: Mitte Juli bis Mitte August
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: selbstfruchtbar; winterhart; Unempfindlichkeit gegen Scharka; mittelmäßig anfällig für Monilla; geringe Platzgefahr

Iziagat (Prunus armeniaca „Iziagat“)

  • Wuchs: halb-aufrecht; mittelstarker bis starker Wuchs; Wuchshöhe bis 350 Zentimeter
  • Früchte: mittelgroß; fast vollständige purpurrote Deckfarbe; mittelfest; süß aromatisch
  • Erntezeit: Mitte bis Ende Juli
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: neue Aprikosensorte aus Frankreich; frostfest; insektenfreundlich; selbstfruchtbar; platzfest; hohe Ernteerträge

Luizet (Prunus armeniaca „Luizet“)

Prunus armeniaca "Luizet"
Prunus armeniaca „Luizet“
Quelle: Victor M. Vicente Selvas, Prunus armeniaca close up flowers, bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0
  • Wuchs: starkwüchsig; breite Krone; kompakt; Wuchshöhe bis zu zehn Meter
  • Früchte: mittelgroß; rund; saftig; goldgelb; Geschmack süß
  • Erntezeit: Ende Juli bis Mitte August
  • Standort: vollsonnig; sonnig
  • Besonderheiten: geringer Pflegebedarf; winterhart bis mindestens minus 15 Grad Celsius; mittelmäßig hohe Ernteerträge; optimal für raue Anbaugebiete

Mombacher (Prunus armeniaca „Mombacher“)

  • Wuchs: breit-buschig; lockerer Aufbau; Wuchshöhe zwischen 300 und 450 Zentimeter
  • Früchte: kleiner; gelb mit roten Punkten sonnenseits; saftiges, zartes, mittelfestes Fruchtfleisch; Geschmack süßlich, aromatisch
  • Erntezeit: Juli bis August
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: ertragreich; selbstfruchtbar; robuste und alte Aprikosensorte; kalkliebend

Nancy (Prunus armeniaca „Nancy“)

  • Wuchs: aufrecht; baumartig; lockere Krone; Wuchshöhe zwischen 300 und 500 Zentimeter
  • Früchte: mittelgroß; gelb; saftig; rund; süßer, aromatischer Geschmack
  • Erntezeit: Ende Juli bis Anfang August
  • Standort: Sonne; windgeschützt
  • Besonderheiten: gute Frosthärte; sehr ertragreich; anspruchslos; kälteempfindliche Blüten

Orangered (Prunus armeniaca „Orangered“)

Orangered (Prunus armeniaca "Orangered")
Orangered (Prunus armeniaca „Orangered“)
Quelle: INRA DIST from France, Abricots Orangered Cl J Weber (23592939731), bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0
  • Wuchs: buschig; mittelstark bis stark; gut verzweigt; Wuchshöhe bis 350 Zentimeter
  • Früchte: groß; orange mit dunkelroter Sonnenseite; festes Fruchtfleisch; sehr geschmackvoll; dezente Süße
  • Erntezeit: Mitte bis Ende Juli; bei optimalen Wetterbedingungen bereits ab Anfang Juli
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: geringe Erträge bei Selbstbefruchtung, deshalb zusätzliche Befruchterpflanze angeraten; winterhart; für hervorragende Essqualität bekannt; wird auch Riesenaprikose bezeichnet

Temporao de Villa Franca (Prunus armeniaca „Temporao de Villa Franca“)

  • Wuchs: stark; aufrecht; Wuchshöhe bis 450 Zentimeter
  • Früchte: mittelgroß; leuchtend orange-gelb; fest; saftig; süß-säuerliches Aroma
  • Erntezeit: Mitte bis Ende Juli
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: selbstfruchtbar; sollte stets geschützt stehen, wenngleich winterhart

Ungarische Beste (Prunus armeniaca „Ungarische Beste“)

  • Wuchs: stark; kräftig; zwischen drei und fünf Meter Wuchshöhe
  • Früchte: mittelgroß, orange-gelb mit roten Sprenkeln; saftiges, festes Fruchtfleisch; Geschmack süß-säuerlich
  • Erntezeit: Mitte Juli bis Anfang August
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: altbewährte und beliebte Sorte; Blüte Spätfrost gefährdet; sonst winterhart

Zwerg-Aprikose „Little Lena“ (Prunus armeniaca „Little Lena“)

  • Wuchs: aufrecht, kompakt, zwergförmig; Wuchshöhe bis 150 Zentimeter
  • Früchte: gelb-orange; rundlich; fest; süß-säuerlich
  • Erntezeit: August bis September
  • Standort: Sonne
  • Besonderheiten: ideal für Kübelhaltung; selbstfruchtend; ausgeprägtes mediterranes Flair; gut winterhart; frostfreie Überwinterung bei Kübelhaltung angeraten

Zwerg-Aprikose „Rosina“ (Prunus armeniaca „Rosina“)

  • Wuchs: schwach; Zwergform; Wuchshöhe zwischen 100 und 120 Zentimeter
  • Früchte: gelb-orange-rot; mittelgroß; würzig aromatisch
  • Erntezeit: August bis September
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Besonderheiten: ideal für Kübelhaltung; gut winterhart; frostfreie Überwinterung bei Kübelhaltung angeraten; seltene und geschützte Sorte

Nicht empfehlenswerte Sorten

Pilze monilia an der Aprikose
Pilze monilia an der Aprikose
Quelle: Holger Krisp, Monilinia-fruchtfaeule, bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0

Zu den nicht-empfehlenswerten Aprikosensorten zählen diejenigen, die eine hohe Anfälligkeit für Pilzerkrankungen und Schädlingsbefälle aufweisen. Eine relativ hohe Frostempfindlichkeit sorgt zudem für geringe bis keine Ernteerträge und kann schlimmstenfalls für eine sehr kurze Lebensdauer der Aprikosenbäume sorgen. Aus genannten Gründen und weil es ausreichend empfehlenswerte Sorten gibt, ist von einem Selbstanbau dieser Sorten abzuraten. Folgend einige Beispiele nicht-empfehlenswerter Aprikosenbäume:

  • Delice cot.: hohe Platzanfälligkeit; hohes Monilinia-Risiko
  • Mino: sehr anfällig für alle Pilzarten
  • Wonder cot.: sehr anfällig für Monilinia und Regenflecken

Häufig gestellte Fragen

Wo liegen die Unterschiede zwischen Aprikosen und Marillen?

Es gibt keine Unterschiede. Als Marillen werden Aprikosen in Österreich bezeichnet. Auch in Deutschland kommt der Begriff gelegentlich vor. Es handelt sich aber um die gleiche Fruchtart.

Wozu gehört die Mirabellen-Aprikose „Aprimira“?

Diese Sorte ist weder mit den Mirabellen noch mit den Aprikosen direkt verwandt. Lediglich gehören sie alle den Steinobst-Gewächsen an. Die „Aprimira“ wurde 1994 gezüchtet, wobei darüber nichts Näheres in Erfahrung zu bringen ist. Weil sie optische Ähnlichkeit mit beiden Arten aufweist, wird sie Mirabellen-Aprikose genannt, fällt tatsächlich aber unter die Pflaumen.

Welche sind „Fremdbefruchter“ sind für empfehlenswerte Sorten vorteilhaft?

Als Fremdbefruchter sollten solche Aprikosensorten gewählt werden, die positive Eigenschaften aufweisen. Das betrifft vor allem die Anfälligkeit für Krankheiten und Monilla. Aber auch der Geschmack spielt eine wesentliche Rolle: möchten Sie rein süße Früchte ernten, sollte die Befruchterpflanze selbst süße Früchte hervorbringen können. Wichtig ist, sodass sich beide Sorten optimal ergänzen.

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