Was kann man aus Weintrauben machen? 11 Ideen
Ab August kann man die herrlich frischen Früchte im Garten ernten. Das ein oder andere Mal weiß man gar nicht mehr, was man mit dieser Menge an Weintrauben machen soll. Wir zeigen Ihnen 11 Ideen, was Sie aus ihnen zaubern können.
Auf den Punkt gebracht
- können von August bis Oktober geerntet werden
- unterschiedlich aufwendige Verfahren
- Weintrauben immer gut abwaschen
- Gefäße und Werkzeuge vor Gebrauch entkeimen
- Traubensaft für viele weitere Ideen die Grundzutat
Inhaltsverzeichnis
Weintrauben-Ernte
Haben Sie Wein im Herbst oder Frühjahr zurückgeschnitten, treiben die Pflanzen von Ende April bis Anfang Mai aus. Ab Juli können Sie dann schon die ersten kleinen Beeren bestaunen. Je nach Sorte können diese ab August bis in den Oktober geerntet werden. Von Grün bis Schwarz ist alles vertreten und mit einem individuellen Geschmack gekennzeichnet.
Wichtige Vorbereitungen
Für einen reibungslosen Start ist es wichtig, einige Dinge schon vorab zu erledigen. Dazu gehören unter anderem:
- Gläser, Deckel und Werkzeuge bereitlegen und entkeimen (am besten im Backofen, in der Spülmaschine oder mit kochendem Wasser)
- Weintrauben vorab immer gründlich waschen und Stiele entfernen
- bei Bedarf Weintrauben entkernen
- matschige oder schimmlige Exemplare aussortieren
Tipp: Die Kerne müssen Sie nicht zwingend entsorgen, Sie eignen sich als nussige Note bei Marmelade oder auch zum ziehen neuer Weinreben.
Weintrauben einkochen
Ein schneller Weg, um die Trauben haltbar zu machen, ist sie einzukochen. Dabei gibt es verschiedene Rezepte, wie Sie dies umsetzen und verfeinern können.
- kernlose Weintrauben waschen und von Stielen entfernen
- Trauben in Einmachglas geben
- Zuckerlösung aufkochen und abkühlen lassen
- Weintrauben mit der Zuckerlösung bedecken
- Rand abtrocknen und verschließen
Weintrauben einlegen
Eine weitere beliebte Variante, die Weintrauben für eine längere Zeit haltbar zu machen, ist das Einlegen der Trauben in Essig.
- Trauben mit Estragon in ein Glas geben
- Essig und Honig aufkochen
- Salz hinzufügen
- die Mischung ins Glas geben und sofort verschließen
Tipp: Weintrauben können auch statt mit Essig in Alkohol eingelegt werden.
Weintraubenmarmelade
Egal ob auf Brot oder Toast, zu Pancakes oder im Quark: Marmelade kann vielseitig verwendet werden und schmeckt selbstgemacht noch tausendmal besser. Die Herstellung ist nicht sonderlich schwer und die fertige Marmelade kann sehr lange gelagert werden. Dabei gilt, je mehr Zucker enthalten ist, desto länger können Sie die Marmelade an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahren.
- vorbereitete Weintrauben in einen Topf geben
- Gelierzucker unter die Trauben rühren
- pro Kilogramm Trauben kommt der gepresste Saft einer Zitrone
- Mischung langsam erhitzen und pürieren, wenn die Weintrauben langsam zerfallen
- nach dem Aufkochen mindestens 10 Minuten auf niedriger Stufe köcheln lassen
- in Gläser abfüllen, sofort verschließen und auf den Deckel stellen
Weintrauben einfrieren
Da die Traubenzeit mit ihren knappen 3 Monaten doch relativ kurz ist, können Sie die kleinen Früchte auch einfach für mindestens 6 Monate einfrieren.
- mit allen Traubensorten möglich
- Weintrauben waschen und gut abtrocknen
- in einem Behältnis in das Gefrierfach legen
- auf Abstand zwischen den Trauben achten
Hinweis: Sie können die kalten Weintrauben im Sommer gut zur Abkühlung genießen oder auch wieder auftauen lassen.
Traubensaft
Es gibt zwei Varianten wie Sie Traubensaft ganz einfach zu Hause selbst herstellen können. Wenn Sie häufig viele Trauben übrig haben, lohnt sich die Investition in einen Entsafter. So gelingt der Vorgang leichter und schneller. Doch auch ohne diese Maschine müssen Sie nicht auf den Geschmack eines eigenen Traubensaftes verzichten. Sie sollten nur beachten, dass die Saftausbeute bei der Methode ohne ein entsprechendes Gerät deutlich geringer ausfällt und Sie mehr Trauben benötigen.
Mit einem Entsafter
Zuerst sollten Sie sich entscheiden, ob Sie einen roten oder weißen Traubensaft haben wollen. Natürlich besteht die Möglichkeit, helle und dunkle Früchte zu kombinieren. Ihre Weintrauben geben Sie dann nach und nach in den Entsafter, der den Rest erledigt. Zum Schluss bleiben eine trockene Masse und der Saft übrig.
Tipp: Filtern Sie den Saft nochmals durch ein sauberes Tuch, falls noch Fruchtstücke enthalten sind.
Ohne Entsafter
Auch ohne entsprechendes Gerät können Sie die Trauben problemlos auspressen und frischen Saft erhalten. Dafür müssen Sie nur folgende Schritte durchführen:
- gewählte Weintrauben mit etwas Wasser in einem Topf erhitzen
- dadurch platzt die Schale und der fruchtige Saft tritt aus
- kurz abkühlen lassen
- die breiige Masse durch ein Sieb drücken
- die restlichen Fruchtstücke werden bei der Siebung durch ein Tuch herausgefiltert
- für längere Haltbarkeit Saft noch einmal kurz aufkochen und in verschließbare Flaschen füllen
Weintrauben-Sirup
Aus dem Traubensaft lässt sich auch ganz einfach Sirup herstellen:
- Traubensaft aufkochen
- köcheln lassen bis er eine dickflüssige Konsistenz erreicht
Hinweis: Beim Abkühlen wird der Sirup noch etwas dickflüssiger.
Weintraubengelee
Haben Sie etwas Weintraubensaft übrig? Dann können sie diesen auch zu Gelee weiterverarbeiten. Die beiden oben genannten Methoden zur Gewinnung des Saftes können Sie auch hier zuvor durchführen.
Das Traubengelee stellen Sie wie folgt her:
- 1 Liter Traubensaft mit 500 Gramm Gelierzucker sprudelnd aufkochen
- Temperatur herunterdrehen und ca. weitere 8 Minuten köcheln lassen
- Traubengelee in Einmachgläser füllen und verschließen
- auf den Deckel stellen und abkühlen lassen
Tipp: Führen Sie eine Gelierprobe durch. Gelee dafür auf einen Löffel geben und abkühlen lassen, ist die Konsistenz zu flüssig, lassen Sie es weitere 2-3 Minuten kochen.
Weintraubenlikör
Eine weitere Möglichkeit, was Sie aus dem zuvor hergestellten Traubensaft herstellen können, ist ein Likör. Dafür benötigen Sie Weizenkorn mit einem Alkoholgehalt von 38%. Sie können dies aber auch genauso gut mit Wodka herstellen.
- Traubensaft mit dem Mark einer Vanilleschote verrühren
- Wodka oder Weizenkorn hinzufügen
- in eine Likörflasche füllen
Rosinen herstellen
Nicht jedermanns Liebling, aber für bestimmte Gerichte unverzichtbar, sind Rosinen. Diese lassen sich aus Ihren Weintrauben ganz einfach selbst zu Hause trocknen.
Im Sommer an der Sonne trocknen
Die längere, aber auch umweltfreundlichere und geldsparende Methode ist das Trocknen in der Sonne. Dies gelingt ganz leicht, indem Sie die Trauben in die Sonne legen und mit einem Netz vor Insekten schützen. Je nach Intensität der Sonne dauert der Trocknungsprozess bis zu 3 Tage. Achten Sie darauf, dass die Früchte währenddessen nicht von Regen überrascht werden.
Im Backofen trocknen
Die deutlich schnellere Methode, um Rosinen herzustellen, ist dagegen das Trocknen im Backofen.
- Trauben auf mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen
- Ofen auf ca. 50 Grad Celsius einstellen
- der Vorgang dauert mehrere Stunden
- Backofentür regelmäßig öffnen damit die Feuchtigkeit entweichen kann
Verjus herstellen
Der Saft aus unreifen Weintrauben wird hauptsächlich zum Veredeln von Speisen genutzt. Der Name kommt aus dem französischen und bedeutet so viel wie „Grüner Saft“ und das ist er auch. Beim Pressen der unreifen Weintrauben entsteht ein giftgrüner Saft.
- Trauben ernten bevor sie reif sind
- Trauben nicht waschen
- Naturhefe in der Schale wird zum Gärprozess genutzt
- Trauben pressen
- mit Meersalz in ein Gefäß geben und mit einem Leinentuch bedecken
- knapp 2 Tage stehen lassen bis sich keine Luftblasen mehr bilden
- Saft durch Küchenpapier filtern
- kann als Eiswürfel eingefroren oder auch in der Flasche aufbewahrt werden
Wein herstellen
Für Weinfans interessant ist sicher auch das Herstellen eines eigenen Weins. Dafür benötigen Sie jedoch etwas Erfahrung und Übung, um einen guten Wein zu Hause herzustellen. Dazu kommt, dass Sie einiges an Geräten und Materialien benötigen. Für einen einmaligen Versuch lohnt sich der (finanzielle) Aufwand also meist nicht. Dazu müssen Sie bedenken, dass die Herstellung von Wein eine Kunst ist, für die es Studiengänge gibt. Deswegen sollten Sie zunächst erst einmal mit kleineren Mengen beginnen und nicht enttäuscht sein, falls es mit dem edlen Tropfen nicht auf Anhieb klappt.
Tipp: Ein Besuch auf einem Weinhof oder einem Weinseminar bringt bei Fragen Klarheiten und vermittelt Ihnen die grundlegendsten Techniken.
Weinherstellung – einfach erklärt
Entscheiden Sie sich am Anfang zunächst, ob Sie für Ihren Wein die ganze Frucht (Maischegärung) verwenden wollen oder lieber erst einmal den weniger bitteren Saft der Trauben (Saftgärung).
- zerdrückten Früchte der Maischegärung in einen Gärbehälter
- Saft der Trauben in einen Gärbehälter
- Zugabe von Zucker
- Trockenhefe hinzugeben (keine Backhefe verwenden)
- Gärprozess beginnt nach ca. 2 Tagen und dauert bis zu 2 Wochen
- endet, wenn keine Blasen mehr aufsteigen
- Kaliumpyrosulfit für Haltbarkeit hinzugeben
- Wein in Flaschen füllen und mit einem Korken verschließen
Glühwein herstellen
Haben Sie schon den Wein hergestellt, können Sie ihn mithilfe von einigen Gewürzen verfeinern und in der kalten Jahreszeit genießen. Die häufigsten ergänzenden Zutaten sind:
- Zimtstangen
- Gewürznelken
- Apfelsaft
- Orangenscheiben
Häufig gestellte Fragen
Am besten lagert man frische Weintrauben im Kühlschrank. Dafür packen Sie die Trauben in eine Dose oder einen Gefrierbeutel. Dort können sie sich bis zu zwei Wochen ohne Probleme halten. Wichtig: Waschen Sie die Weintrauben erst kurz vor dem Verzehr. Falls Sie größere Mengen an Trauben haben, können Sie diese auch in einem Keller lagern.
Sie erkennen die Reife Ihrer Früchte an den typischen Beerenfarben und den langsam verholzenden Stielen der Kletterpflanze. Machen Sie sicherheitshalber einen Geschmackstest: ist die Traube schon süß, dürfen Sie die Früchte abnehmen.
Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die sich sehr schnell an empfindlichen Weinsorten ausbreiten kann. Man unterscheidet dabei Echten und Unechten Mehltau. Den Echten Mehltau erkennen Sie an einem weißen mehlartigen Film, der sich auf den Blättern der Pflanze bildet. Er wird auch Schönwetterpilz genannt, weil er sich nur bei warmen und trockenen Bedingungen ausbreiten kann. Im Gegensatz zum Unechten Mehltau, der kaltes und nasses Wetter bevorzugt. Ihn können Sie an gelblichen, ölartigen Flecken auf den Blättern erkennen. Unterhalb des Blattes bildet sich zudem weißer Schimmel.