Aussaat: Was kann man im Juni noch pflanzen?
Im Juni können zahlreiche vorgezogene Gewächse und Samen ausgebracht werden, um noch einen Ertrag zu erzielen. Wir zeigen, worauf dabei geachtet werden muss und welche Pflanzen geeignet sind.
Auf den Punkt gebracht
- Fruchtfolge beachten
- Gemüse und Obst sind möglich
- Hochbeete eignen sich besonders
- schnellwachsende Pflanzen sind ideal
- späte Sorten wählen
Inhaltsverzeichnis
Aussaat
Eine direkte Aussaat im Juni ist sehr einfach möglich. Durch die Wärme und das Sonnenlicht kann mit einer schnellen Keimung gerechnet werden. Lediglich anhaltende Trockenheit kann ein Problem darstellen.
Dennoch ist das Aussäen lediglich mit wenig Aufwand verbunden, da eine Vorzucht nicht zwingend notwendig ist.
Tipp: Pflanzenarten, die direkt ausgesät werden können, lassen sich auch vorziehen und pflanzen. Wählen Sie in dem Fall einer Aussaat im Juni späte Sorten, die möglichst schnell wachsen.
Pflanzen von A bis R
Buschbohne
- Botanischer Name: Phaseolus vulgaris
- Saatzeit: zeitiges Frühjahr bis Hochsommer
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: tiefgründig und kalkhaltig
- Ernte: zwei bis drei Monate nach dem Aussäen
Hirschhornwegerich
- Botanischer Name: Plantago coronopus
- Saatzeit: April bis August
- Nährstoffbedarf: Schwachzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: leicht feucht, locker, mäßiger Nährstoffgehalt
- Ernte: Juni bis Oktober
Kohlrabi
- Botanischer Name: Brassica oleracea var. gongylodes L.
- Saatzeit: Februar bis September
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: nährstoffreich, locker, leicht feucht
- Ernte: sechs bis acht Wochen nach dem Aussäen
Mangold
- Botanischer Name: Beta vulgaris subsp. vulgaris
- Saatzeit: ab April
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: nährstoffreich, humos
- Ernte: acht bis zehn Wochen nach der Aussaat, bis Oktober
Möhre
- Botanischer Name: Daucus carota subsp. sativus
- Saatzeit: März bis August, abhängig von der Sorte
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Substrat: durchlässig, tiefgründig locker und nährstoffreich
- Ernte: sieben bis elf Wochen nach der Aussaat
Tipp: Die auch als Karotte bekannte Möhre ist in zahlreichen Farben mit verschiedenen Aromen erhältlich. Zudem unterscheiden sich die Sorten, die Sie zur Aussaat im Juni nutzen können, in ihrer Lagerungsfähigkeit.
Pastinake
- Botanischer Name: Pastinaca sativa
- Saatzeit: März bis Juli
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: humos, nährstoffreich, pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0
- Ernte: ab September
Radieschen
- Botanischer Name: Raphanus sativus var.
- Saatzeit: Frühjahr bis Ende August
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig, luftig
- Substrat: nährstoffreich, humos und durchlässig
- Ernte: drei bis acht Wochen nach der Aussaat
Rote Bete
- Botanischer Name: Beta vulgaris subsp. vulgaris Conditiva Group
- Saatzeit: April bis Juni
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Standort: vollsonnig und warm
- Substrat: humos, lehmig, tiefgründig
- Ernte: drei bis vier Monate nach dem Aussäen
Rucola
- Botanischer Name: Eruca vesicaria ssp. sativa
- Saatzeit: April bis September
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig
- Substrat: feucht, locker und durchlässig
- Ernte: wenn die Blätter zehn Zentimeter lang sind
von S bis Z
Salate
- Beispiele: Eisbergsalat, Pflücksalat, Eichblattsalat, Kopfsalat
- Saatzeit: Frühjahr bis September
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: humusreich, mäßiger Nährstoffgehalt, durchlässig und locker
- Ernte: abhängig von der Art mehrfache Ernten bis in den Herbst möglich
Sommererbsen
- Botanischer Name: Pisum sativum
- Saatzeit: März bis Juni
- Nährstoffbedarf: Schwachzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: nicht zu schwer, mäßiger Nährstoffgehalt, keine Staunässe
- Ernte: etwa drei Monate nach Aussaat
Spinat
- Botanischer Name: Spinacia oleracea
- Saatzeit: Sommersorten April bis Juni
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Standort: vollsonnig bis halbschattig
- Substrat: locker, tiefgründig, humusreich, durchlässig
- Ernte: zehn bis zwölf Wochen nach dem Aussäen
Stangenbohne
- Botanischer Name: Phaseolus coccineus
- Saatzeit: Mai bis Ende Juni
- Nährstoffbedarf: Schwachzehrer
- Standort: sonnig und windgeschützt
- Substrat: locker, humusreich, feucht aber nicht nass
- Ernte: zwei bis drei Monate nach der Ernte
Hinweis: Erbsen und Bohnen reichern den Boden mit Stickstoff an und sind daher wunderbare Pflanznachbarn für Starkzehrer. Sie entziehen der Erde nach Aussaat im Juni nur wenige Nährstoffe.
Zucchini
- Botanischer Name: Cucurbita pepo var. giromontiina
- Saatzeit: April bis Juli
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig und warm
- Substrat: nährstoffreich, locker, leicht feucht
- Ernte: sechs bis zehn Wochen nach der Aussaat
Pflanzung
Die Pflanzung hat den Vorteil, dass die Gewäche bereits einen Vorsprung haben und nicht erst keimen müssen. Sie sind weniger anfällig und bringen schneller einen Ertrag.
Nach dem letzten Frost ist eine Vorzucht im Haus meist nicht notwendig. Stattdessen können Sie in Anzuchttöpfen wachsen.
Pflanzen von A bis Q
Brokkoli
- Botanischer Name: Brassica oleracea var. italica
- Pflanzzeit: März bis September abhängig von der Sorte
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig und warm
- Substrat: hoher Kalkgehalt, pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0, durchlässig, nährstoffreich
- Ernte: zwei bis drei Monate nach der Pflanzung
Grünkohl
- Botanischer Name: Brassica oleracea var. sabellica
- Pflanzzeit: Mai bis Juni
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: nährstoffreich, locker und durchlässig, humos
- Ernte: Oktober bis Februar
Gurke
- Botanischer Name: Cucumis sativus
- Pflanzzeit: ab Mai
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig und geschützt
- Substrat: nährstoffreich, locker und durchlässig
- Ernte: fünf bis acht Wochen, mehrfache Ernten möglich
Kürbis
- Botanischer Name: Cucurbita
- Pflanzzeit: ab Mai
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig und warm
- Substrat: Gemüseerde mit Sand gemischt
- Ernte: bis zum ersten Frost
Lauch
- Botanischer Name: Allium porrum
- Pflanzzeit: Ende Mai bis Mitte Juni
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: feucht und nährstoffreich
- Ernte: vor dem ersten Frost
Mais
- Botanischer Name: Zea mays
- Pflanzzeit: April bis Juni
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: vollsonnig und windgeschützt
- Substrat: locker, humos, nährstoffreich, guter Wasserspeicher
- Ernte: bis Oktober
Neuseeländer Spinat
- Botanischer Name: Tetragonia tetragonioides
- Pflanzzeit: März bis Juni
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig und warm
- Substrat: nährstoffreich, locker, humos
- Ernte: mehrfache Ernten von Juli bis zum ersten Frost
- Ernte: August bis November
von R bis Z
Rosenkohl
- Botanischer Name: Brassica oleracea var. gemmifera
- Pflanzzeit: April bis Juni
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: locker, sandiger Ton- oder Lehmboden, neutraler pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0.
- Ernte: November bis März
Rotkohl
- Botanischer Name: Brassica oleracea var. capitata f. rubra
- Pflanzzeit: März bis Juni
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: schwer, nährstoffreich, feucht
- Ernte: August bis November
Tomate
- Botanischer Name: Solanum lycopersicum
- Pflanzzeit: Mai bis Juni
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig und windgeschützt
- Substrat: nährstoffreich und durchlässig
- Ernte: ab Juli bis zum ersten Frost
Weißkohl
- Botanischer Name: Brassica oleracea var. capitata
- Pflanzzeit: April bis August abhängig von der Sorte
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: nährstoffreich, lehmig, humos, kalkhaltig
- Ernte: etwa zwei bis vier Monate
Wirsing
- Botanischer Name: Brassica oleracea
- Pflanzzeit: April bis August abhängig von der Sorte
- Nährstoffbedarf: Starkzehrer
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: nährstoffreich, humos, durchlässig aber feucht
- Ernte: etwa September bis Oktober
Zwiebeln
- Botanischer Name: Allium cepa
- Pflanzzeit: von Frühjahr bis Sommer möglich
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Standort: sonnig, warm und geschützt
- Substrat: humusreich, gleichäßig feucht, locker
- Ernte: später Herbst bis Frühsommer
Häufig gestellte Fragen
Pflanzen werden generell in Schwach-, Mittel- und Starkzehrer unterteilt. Diese Begriffe geben an, wie viele Nährstoffe die Gewächse verbrauchen. Stand zuerst ein Starkzehrer auf dem Beet, ist die Erde vergleichsweise ausgelaugt. Ein weiterer Starkzehrer sollte also nicht als Folgefrucht gewählt werden. Anderenfalls kann die Ernte ausbleiben oder zumindest stark verringert ausfallen.
Weil die Temperaturen gleichmäßiger bleiben und die Pflanzen besser vor Schädlingen, wie beispielsweise Schnecken, geschützt sind. Pflanzen, die eher langsam wachsen und daher erst im Herbst geerntet werden, profitieren am meisten davon. Denn wenn die Temperaturen sinken, ist die Erde im Hochbeet immer noch etwa acht Grad Celsius höher als in der Umgebung. Dadurch kann die Ernte länger andauern und der Ertrag erhöht werden.
Ja, es bietet verschiedene Vorteile. Darunter beispielsweise, dass die Jungpflanzen vor dem Einsetzen ins Beet einfacher pikiert werden können. So gelangen nur die stärksten und gesündesten Exemplare in den Anbau. Hinzu kommt der Vorlauf, den die Gewächse erhalten. Hierdurch bilden sie schneller Knospen, Blüten und Früchte. Eine direkte Aussaat anstelle der Pflanzung ist aber ebenfalls möglich.
War das Beet bereits vorher bepflanzt, ist der Boden tiefgründig aufgelockert. Abhängig von dem Bedarf der nächsten Pflanzen müssen dann lediglich Pflanzenreste entfernt werden oder aber Sie müssen nochmals Dünger einarbeiten. Sie können hierfür auch die alten Gewächse verwenden, indem Sie sie als Gründünger einsetzen.
Wenn Sie im Juni nochmals aussäen oder pflanzen möchten, müssen Sie gerade in trockenen Sommern auf eine ausreichende und regelmäßige Versorgung mit Wasser achten. Der Boden trocknet durch Wärme und Sonne sehr schnell aus und kann dadurch Keimung und Wachstum beeinträchtigen.