How to: Avocado überwintern | Ist sie winterhart?
Die in feuchtwarmen Regionen heimische Avocado kennt weder große Kälte noch Frost und ist demzufolge hierzulande nicht winterhart. Damit sie dennoch viele Jahre alt werden kann, müssen Sie die Avocado entsprechend überwintern. Hier erfahren Sie, auf was geachtet werden muss.
Auf den Punkt gebracht
- verträgt keine Temperaturen unter null
- je jünger die Pflanzen, desto empfindlicher reagieren sie auf Kälte
- fast ausschließlich in Kübelhaltung kultiviert
- im Freien nur bei sommerlichen Temperaturen
Inhaltsverzeichnis
Avocado überwintern
Die Avocado (Persea americana) ist in unseren Breitengraden nicht winterhart. Entsprechend ihrer natürlichen Herkunft benötigt sie eine feucht-warme Umgebung. Mit Temperaturen am oder unter dem Gefrierpunkt kommt sie nicht zurecht. Während sie sich in der warmen Jahreszeit auch im Freien sehr wohlfühlt, sollte man die Avocado im Herbst beziehungsweise vor dem ersten Frost ins Haus holen und an einem geeigneten Platz überwintern.
Jungpflanzen besonders empfindlich
Jungpflanzen und Sämlinge sind besonders empfindlich. Sie sollten dauerhaft an einem warmen Platz stehen und keinen Witterungsschwankungen ausgesetzt werden. Sie bleiben anfangs ausschließlich im Haus bei konstant warmen Temperaturen. Erst ab einem Alter von zwei bis drei Jahren können sie die warme Jahreszeit auch im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse verbringen. Anschließend muss die Avocado in ihr Winterquartier umziehen.
Rechtzeitig ins Winterquartier
Sobald die Temperaturen im Herbst Richtung Gefrierpunkt gehen, sollte die Avocado ins Winterquartier umziehen. Vor dem Einräumen ist es ratsam, sowohl vertrocknete Blüten als auch andere abgestorbene Teile der Pflanze zu entfernen. Darüber hinaus sollte man sie auf mögliche Krankheiten oder einen Schädlingsbefall kontrollieren und falls vorhanden, entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Danach kann sie umziehen.
- an einen sehr hellen und kühlen Platz
- immergrüne Avocado benötigt auch im Winter viel Licht
- je wärmer der Raum, desto höher der Lichtbedarf
- zu warme Überwinterung begünstigt jedoch Schädlingsbefall
- konstante Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad optimal
- kurzzeitiges Temperaturminimum bis drei Grad wird toleriert
- notfalls auch ganzjährig in beheiztem Zimmer
Tipp: Sind die Lichtverhältnisse im Winterquartier nicht optimal, kann der zusätzliche Einsatz von Pflanzenlampen sinnvoll sein.
Pflege im Winter
- Avocado benötigt auch im Winter regelmäßig Wasser
- dennoch etwas sparsamer gießen
- auf keinen Fall überwässern
- Substrat ab und zu durchtrocknen lassen
- gedüngt wird wenig bis gar nicht
- Pflanze wenn möglich öfter abbrausen
Vor dem Auswintern
Bevor die Avocado das Winterquartier wieder verlässt, sollte man ihr einen Rückschnitt angedeihen lassen und sie, falls erforderlich, in einen größeren Topf und frischen Substrat umzutopfen. An ihrem natürlichen Standort erreicht die Avocado Wuchshöhen bis 20 m, als Zimmerpflanze bleibt sie jedoch deutlich kleiner. Hier wächst sie überwiegend strauchartig.
- Avocado wächst in den meisten Fällen als langer, gerader Trieb
- entsprechender Schnitt kann Verzweigung und strauchartigen Wuchs fördern
- dazu den Trieb einer gut eingewurzelten Pflanze kappen
- auf einer Höhe von etwa 30 cm
- derartiger Schnitt frühestens ab einem Alter von drei bis sechs Monaten sinnvoll
- Schnitttechnik kann auch bei älteren Exemplaren angewandt werden
- für strauchartigen Wuchs immer auf nach innen zeigende Augen schneiden
Der Rückschnitt zum Ende des Winters ist eine gute Gelegenheit, die Avocado umzutopfen. Das neue Pflanzgefäß sollte nur etwas größer sein als das Alte. Als Substrat bietet sich handelsübliche Einheitserde an, die man mit etwas Lehm mischt.
Tipp: Die beim Schnitt entfernte Triebspitze kann gut als Steckling für Pflanzennachwuchs des Avocadobaums genutzt werden.
Häufig gestellte Fragen
Gerade während der Überwinterung von Pflanzen ist die Gefahr eines Schädlingsbefalls besonders hoch und oft die Folge ungünstiger Bedingungen. Am häufigsten treten Spinnmilben, Schild- und Wollläuse auf. Am besten kontrolliert man die Pflanzen regelmäßig. Liegt ein Befall vor, kann beispielsweise der Einsatz von Raubmilben und anderen Nützlingen sowie das Aufstellen von Gelbtafeln oder -stickern hilfreich sein.
Ins Freie kann die Pflanze frühestens dann, wenn keine Frostgefahr, weder durch Nacht- noch Spätfröste mehr besteht. In den ersten Tagen sollte man sie auch nicht direkt in die pralle Sonne stellen, sondern erst an die neuen Bedingungen gewöhnen.
Das ist grundsätzlich möglich. Allerdings sollte das Gewächshaus beheizbar und lichtdurchflutet sein und sich gut belüften lassen.