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Ist die Azalee winterhart? | Zimmerazaleen mehrjährig erhalten

Zimmerazalee wird bis 100 cm hoch

Die Azalee besticht sowohl als Zimmerpflanze als auch im Gartenbeet mit einer ansehnlichen Blüte. Wohl rührt ihre Schönheit wohl auch daher, dass sie im Winter, wenn die übrigen Pflanzen teilweise sogar ihr Laub abwerfen, Farbe in den Garten oder die Wohnung bringt. Nach dem Verwelken der Blüte wirkt das Gewächs allerdings etwas unscheinbar, fast trostlos. Diese Erscheinung veranlasst viele Menschen, die Pflanze frühzeitig zu entsorgen. Dabei ist das gar nicht notwendig. Dieser Ratgeber zeigt auf, ob die Azalee winterhart ist und wie Pflanzenliebhaber ihre Zimmerazaleen überwintern und mehrjährig erhalten.

Video-Tipp

Ist die Azalee winterhart?

Sowohl bei der Gartenazalee (Rhododendron molle beziehungsweise Rhododendron luteum) als auch die Zimmerazalee (Rhododendron simsii beziehungsweise Rhododendron japonicum) handelt es sich um eine Unterart des Rhododendron. Jedoch wäre es ein Fehler, von dem Ursprung auf die Frosthärte zu schließen.

Gartenazalee

Azalee

Die Gartenazalee blüht in der warmen Jahreszeit von Mai bis Juni, in seltenen Fällen auch noch im Juli. Sie stammt aus Europa und ist daher die hiesigen Temperaturen gewohnt. Bis zu -25 °C ist die Azalee winterhart. Daher benötigen Gartenazaleen keinen Frostschutz. Meistens ist das Gewächs als Heckenpflanze in privaten Gärten anzutreffen. Allerdings verliert die Azalee im Winter ihr Laub.

Anders verhält es sich bei Gartenazaleen, die der Gärtner im Kübel kultiviert. Da ihre Wurzeln nicht an Grundwasser gelangen und der Frost die Feuchtigkeitsaufnahme erschwert, benötigen diese Exemplare einen Winterschutz, wobei für die Methode der Überwinterung die Kübelgröße eine tragende Rolle spielt:

Gartenazaleen im Kübel überwintern

Kübel mit Durchmessern < 30 cm

  • Düngergabe ab Juli einstellen
  • in ein frostfreies Winterquartier verfrachten
  • nicht zu warm stellen (optimal sind 3 bis 10°C)

Kübel mit Durchmessern > 30 cm

  • Düngergabe ab Juli einstellen
  • an einen windgeschützten Standort verlagern (zum Beispiel eine Hauswand)
  • Kübel auf einen Holzblock oder eine Styroporplatte stellen
  • Kübel mit Vlies oder Folie umwickeln
  • Laub oder Rindenmulch auf das Substrat auftragen

Idealer Standort für eine üppige Blüte

Ob im ersten oder im zweiten Standjahr, damit Azaleen einen üppigen Blütenschmuck tragen, müssen folgende Standortansprüche erfüllt sein:

  • kühle Temperaturen (optimal sind 8 °C bis 16 °C)
  • wenig Sonnenlicht
  • keine Zugluft

Ist der Zierstrauch dem Wind ausgeliefert, zieht er zum Schutz seinen Pflanzensaft aus den äußeren Zweigen ins Innere zurück. Das mindert die Blütenbildung enorm. Zudem führt starke Sonneneinstrahlung zum Verwelken der Blüten und Blätter. Das fahle Licht der Morgen- und Abendsonne reicht der Pflanze vollkommen aus, um Fotosynthese zu betreiben.

Tipp:

Der optimale Standort für Zimmerazaleen ist das Schlafzimmer. Dieser Raum ist in der Regel abgedunkelt und angenehm kühl.

Zimmerazaleen

Mehrjährig pflegen: Anleitung

Diese Azalee ist hingegen nicht winterhart. Dafür besticht sie mit ihrem immergrünen Laubschmuck und der Blüte, die sich in den Wintermonaten von September bis April zeigt. Die Zimmerazalee stammt aus den Tropen und bedarf daher folgender Überwinterung (wichtige Maßnahmen sind im Anschluss an die Anleitung ausführlich erläutert):

  • verbliebene Samen beseitigen
  • Azalee umtopfen
  • bis Mai hell und kühl platzieren
  • nach den Eisheiligen ins Freie stellen
  • vor den ersten Nachtfrösten ins Haus holen
  • an einem kühlen Standort platzieren
  • nicht in Heizungsnähe stellen
  • während der Überwinterung regelmäßig verwelkte Blüten abzupfen
  • vor Ende Wachstumsphase zurückschneiden

Restliche Samen entfernen

Die verbliebenden Samen im Substrat ernähren sich wie die Zimmerazalee selbst von Nährstoffen aus der Erde. Somit rauben sie der Pflanze wichtige Energiequellen für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte. Der Gärtner sollte sie daher vollständig entfernen.

Azalee ins Freie stellen

Stellt der Gärtner die Azalee an die frische Luft, topft er sie am besten aus und setzt sie ins Beet. Dieses sollte an einem schattigen, kühlen Ort ohne Zugluft liegen. Der Wurzelballen bedarf steter Feuchtigkeit, jedoch keiner Staunässe. Nachdem die Temperaturen in den ersten Septembernächten sinken, wird sich bei gewissenhafter Befolgung der Anleitung zum Überwintern auch im Folgejahr eine Blüte bilden.

Verwelkte Blüten entfernen

Wie auch die Samen im Substrat rauben verwelkte Blüten dem Gewächs wertvolle Energie. Da braun verfärbte Rückstände sowieso keinen schönen Anblick darstellen, sollte der Gärtner seine Pflanze regelmäßig kontrollieren und trockene Blätter und Blüten abzupfen.

Rückschnitt vor dem Wachstumsbeginn

Wie bei vielen Pflanzen fördert der Rückschnitt nach der Ruhepause im Winter den Neuaustrieb der Zimmerazalee.

Zimmerazalee stammt aus den Bergwäldern Asiens

Eine Azalee überwintern?

Eine Azalee zu überwintern ist demzufolge möglich. Allerdings ist der Begriff etwas irreführend, da der Strauch sich vordergründig durch die Eigenschaft auszeichnet, im Winter seine Blüte zu tragen. Die eigentliche Herausforderung liegt wohl eher in der mehrjährigen Kultivierung der Pflanze.

Wichtiger Pflege-Hinweis:

Die Zimmerazaleen stammen aus den warmen Tropen und sind nicht an die europäischen Jahreszeiten angepasst. Sie öffnen ihre Knospen in der Trockenperiode, was dem hiesigen Winter entspricht. Gießen Sie den blühenden Strauch daher nur, wenn das Substrat sichtlich trocken ist. Verwenden Sie für die Wassergabe ausschließlich Regenwasser (gerne auch Tauwasser) oder entkalktes Leitungswasser. Obgleich sich die Blüte öffnet, befindet sich die Pflanze im Winter in der Ruhephase. Eine Düngergabe ist zu dieser Zeit nicht notwendig.

Winterharte Sorten

Folgende Sorten der Azalee sind winterhart und eignen sich daher für den ganzjährigen Aufenthalt im Freien:

  • Gibraltar (Rhododendron luteum): blüht von Mai bis Juni in leuchtendem Orange, Wuchshöhe: 110 bis 150 cm
  • Schneegold (Rhododendron luteum): blüht von Mai bis Juni, wächst 110 bis 150 cm hoch und eignet sich bestens für den Balkon
  • Rokoko (Rhododendron obtusum): Blütezeit ebenfalls von Mai bis Juni, stammt aus Japan und besitzt eindrucksvoll gewellte Blütenränder, mit einer Wuchshöhe von 30 bis 40 cm eher kleinwüchsig
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