Bambus vernichten: so entfernen Sie ihn natürlich | Effektiv loswerden
Bambus zählt zu den beliebtesten Gewächsen im Garten. Die Gräser sind nicht nur robust und können für eine Vielzahl von dekorativen Ideen verwendet werden, sie wachsen auch außergewöhnlich schnell und hoch. Genau diese Wuchsfreude kann auf Dauer zu Problemen führen, vor allem wenn sich der Bambus im Garten ausbreitet und andere Pflanzen am Wachsen hindert. In diesem Fall muss der Bambus „vernichtet“ werden, um die anderen Pflanzen zu schonen.
Inhaltsverzeichnis
Wichtig: Geduld
Wenn Ihr Bambus langsam zu einem Problem wird, sollten Sie diesen auf natürliche und schonende Weise entfernen. Es wird häufig dazu geraten, Bambus mit Mitteln auf der Basis von Glyphosat oder anderen chemischen Substanzen zu behandeln, damit die Gräser absterben. Jedoch ist der Einsatz von Glyphosat stark umstritten und daher sollten Sie auf die Nutzung solcher Lösungen unbedingt verzichten. Mit den weiter unten folgenden Methoden können Sie den Bambus effektiv loswerden, solange Sie sich gedulden können. Bambus ist äußerst hartnäckig und lässt sich nur als junge Pflanze oder als kleine Art schnell entsorgen. Ansonsten können Jahre vergehen, bis der Bambus entfernt wird.
Tipp: Falls Sie Ihren alten Bambus entfernen, aber nicht auf die dekorativen Gräser verzichten wollen, sollten Sie auf Arten setzen, die keine Ausläufer bilden. Bei Ausläufer-bildenden Arten dagegen sollten Sie niemals die Rhizomsperre vergessen, die das Gras daran hindert, seitliche Ausläufer zu bilden, die schnell zur invasiven Ausbreitung führen können.
Bambus entfernen – Möglichkeiten
Spaten
Wenn Ihre Bambuspflanze noch unter einer Größe von einem Meter ist, können Sie mit dem Spaten die Pflanze entfernen. Wenn Sie in diesen Wachstumsstadien bemerken, dass die Pflanze stark austreibt und andere Gewächse verdrängen würde oder zum Beispiel durch den Rasen bricht, sollten Sie Ihren Spaten zücken und die Pflanze mitsamt des Wurzelwerks wieder ausgraben. Je nach der Größe und der Ausbreitung kann diese Arbeit jedoch Stunden dauern, ist aber von all den genannten Lösungen hier die schnellste. Mit einer oder mehreren helfenden Händen gelingt die Arbeit deutlich schneller und ist ein gutes Workout.
Tipp: Falls Sie nicht kräftig genug sind, können Sie einen Minibagger mieten. Diese können schnell und effektiv die Rhizome am Stück aus der Erde holen und verlangen keine Muskelkraft.
Motorhacke
Eine Motorhacke, auch bekannt als Bodenhacke, ist ebenso sehr gut geeignet, um effektiv den Bambus zu vernichten. Diese Methode ist sehr gut für Bambus jeder Größe geeignet, da das Gerät die Erde durchpflügt und die Bambuswurzeln und Rhizome zerstört. Für diese Methode benötigen Sie natürlich eine Motorhacke und etwas Geduld, denn der Vorgang geht über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Sobald Sie Ihr Gerät zur Verfügung haben, folgen Sie dieser Anleitung:
- schneiden Sie den Bambus so bodennah wie möglich ab
- entsorgen Sie die Halme
- nun hacken Sie den Standort des Bambus in einem Umkreis von 2 m um
- stellen Sie das Gerät dabei auf eine Tiefe von 50 cm ein
- nur dadurch erwischen Sie die Rhizome und Wurzeln, da es sich bei Bambus um einen Flachwurzler handelt
- zerfräsen Sie die Rhizome und Wurzeln so gut es geht
- in den meisten Fällen müssen Sie mehrmals mit der Hacke über die gleiche Stelle fahren
- überprüfen Sie mehrmals den Boden, ob die Rhizome und Wurzeln zerkleinert sind
- lassen Sie nun den Boden für fünf bis sechs Wochen austrocknen
In der Regel treiben Wurzelstücke, die unter einer Größe von fünf Zentimetern sind, nicht mehr aus. Über die Wartezeit vertrocknen und verrotten diese. Es kann sein, dass sich in dieser Zeit weitere Ausläufer an den Rändern bilden, die Sie unbedingt ausgraben müssen. Graben Sie demnach alle Ausläufer aus, die eine Größe von einem Zentimeter erreicht haben und überprüfen Sie nach zwei Wochen erneut auf weitere Ausläufer. Nach einem Zeitraum von etwa zwei bis drei Monaten müsste der Bambus komplett entfernt sein.
Tipp: Eine Motorhacke können Sie in Baumärkten und bei Fachbetrieben günstig mieten. Im Durchschnitt bezahlen Sie pro Tag 50 Euro für das Gerät, während Sie mit einem Wochenendtarif von etwa 75 Euro rechnen müssen und einer Kaution von 150 bis 200 Euro.
Rasenmäher
Mit dem Rasenmäher können Sie dem Gras ebenfalls zu Leibe rücken. Bei dieser Methode machen Sie sich der Lebensweise der Bambusgräser zu Nutze, denn diese benötigen eine bestimmte Höhe, um weiter wachsen zu können. Über den Rasenmäher wird ihnen das Erreichen einer bestimmten Höhe verwehrt, was die Pflanze mit der Zeit so weit schwächt, dass sie eingeht. Hierfür bietet sich am besten ein sogenannter Wiesen- oder Allmäher an. Diese kürzen problemlos die harten Halme des Bambus und sind somit das ideale Arbeitsgerät. Natürlich bieten sich herkömmliche Rasenmäher an, jedoch sollten Sie ein robustes Gerät zur Verfügung haben.
Vorgehensweise
1. Schneiden Sie die Halme des Bambus in Bodennähe ab und entsorgen Sie diese. Falls Sie ein größeres Exemplar im Garten haben, können Sie versuchen, dieses komplett auszugraben. Mit der Zeit werden sich Ausläufer bilden, die Sie anschließend mit dem Rasenmäher stutzen.
2. Warten Sie nun neue Austriebe ab. Diese erkennen sie an der hellen Farbe und der Dicke. Die Halme sind noch sehr dünn und lassen sich daher problemlos mit dem Rasenmäher abschneiden. Sobald die neuen Austriebe erscheinen, schneiden Sie diese mit dem Rasenmäher wieder auf Bodennähe zurück und wiederholen diesen Schritt über mehrere Wochen. Je nachdem wie wuchsfreudig Ihr Bambus ist, werden Sie jede Woche neue Austriebe zurückschneiden.
3. Nachdem die Halme mit der Zeit etwas schwächer aussehen, schneiden Sie diese noch einmal mit dem Rasenmäher zurück. Nun bereiten Sie eine Schicht aus Pappkarton oder Papier mit einer Dicke von mindestens zehn Zentimetern vor, die Sie auf dem Standort des Bambus verteilen.
4. Fixieren Sie die Papierschicht mit einer schwarzen, strapazierfähigen Plane, die komplett undurchsichtig sein muss. Spannen Sie die Plane über die Papier- oder Pappschicht. Achten Sie darauf, diese so gut wie möglich zu befestigen, damit die Plane nicht verrutscht. Am besten bieten sich hierfür schwere Steine an. Dem Bambus wird nun Sonne, Regen und frische Luft geraubt, die sie zum Austreiben brauchen. Dadurch gehen Sie mit der Zeit immer mehr ein und selbst weitere Ausläufer werden nicht mehr gebildet.
Bei dieser Methode müssen Sie damit rechnen, dass Ihr Rasen darunter ebenfalls leiden wird. Nach 2 bis 3 Monaten können Sie die Plane entfernen und den Boden neu aufbereiten. Natürlich können Sie versuchen, den Bambus nur über das ständige Mähen zu entfernen, jedoch dauert das noch länger und ist zudem nicht immer von Erfolg gekrönt.
Halmschnitt
Die letzte Methode, um den Bambus loszuwerden, ähnelt der Verwendung des Rasenmähers. Hierfür verwenden Sie jedoch nicht den Rasenmäher, sondern eine Astschere, mit der Sie die Halme problemlos abschneiden können:
1. Schneiden Sie zu Beginn alle Halme bis auf den Boden zurück. Gehen Sie hier besonders gründlich vor, damit wirklich alle Halme die gleiche Länge haben. Dadurch sparen Sie sich viel Arbeit und die Methode funktioniert effektiver.
2. Nun warten Sie einen Neuaustrieb der Pflanze ab und überprüfen Sie dabei, wann sich die Seitenzweige präsentieren. Das Ausklappen der Seitenzweige ist nämlich der Hinweis auf den nächsten Schnitt, um dem Bambus langsam aber sicher den Garaus zu machen.
3. Nun schneiden Sie erneut die Halme auf den Boden zurück. Wiederholen Sie diesen Vorgang so lange, bis sich kein Grün mehr bildet. Vor allem kleine Triebe an den Schnittstellen müssen sofort weggeschnitten werden, sobald Sie diese bemerken, da diese zu einem schnellen Austrieb führen können.
4. Da sich diese Methode über mehrere Jahre hinzieht, hält natürlich zwischendurch der Winter Einzug. Ist das der Fall, lassen Sie diese über den Winter einfach verweilen und schneiden sie im Frühling zurück, sobald ein neuer Austrieb versucht, sich zu zeigen.
5. Diese Prozedur wieder über das Jahr umsetzen. Ein großer Vorteil an dieser Methode ist die sanfte Wirkung auf den Garten, denn Sie müssen weder etwas umgraben, noch die Erde abdecken. Zwar müssen Sie hier viel länger warten, aber dem Rest Ihrer Pflanzen geht es hervorragend.
Bambusabfälle entsorgen
Bambusabfälle sind etwas schwierig zu entsorgen, da die Ausläufer selbst in wenig Erde austreiben können. Vor allem wenn Sie die gesamte Pflanze am Stück aus der Erde holen und entsorgen wollen, müssen Sie dies über den Hausmüll tun, da sich der Kompost dafür meist nicht eignet. Selbst manche Grünabfalldeponien nehmen die Bambusreste nicht an, gerade wenn es sich um Rhizome handelt, da diese selbst in Grünabfällen austreiben können. Daher müssen Sie sich erkundigen, wer die Rhizome annimmt. Natürlich können Sie die abgeschnittenen Halme problemlos auf dem Kompost oder über die Grünabfalldeponie entsorgen.
Tipp: Alternativ können Sie Rhizome über Kleinanzeigen verschenken oder verkaufen, denn Bambus ist äußerst beliebt. Dadurch sparen Sie sich viele Kosten und können vielleicht sogar etwas Geld nebenbei machen.