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Bambuswurzeln entfernen: 4 Alternativen | Wie tief wurzelt Bambus?

Bambuswurzeln entfernen
Bambuswurzeln entfernen

Bambus verspricht eine exotische Optik und einen dichten, nahezu undurchdringlichen Wuchs. Nicht umsonst erfreuen sich die verschiedenen Arten der Bambusoideae in heimischen Ziergärten immer größerer Beliebtheit, sei es als Hecke, oder als blickfangendes Solitärgewächs. Was viele bei der Pflanzung jedoch häufig vergessen, ist das rasante Wachstum und die schier ungestüme Ausbreitung der beliebten Stauden. Hier erklären wir Ihnen, wie das Entfernen der Bambuswurzeln gelingt und welche alternativen Lösungen es für eine ungetrübte, aber klar eingegrenzte Freude am Bambus gibt.

Video-Tipp

Bambuswurzeln

Bambus
Bambus

Die Wurzeln der einzelnen Vertreter der Familie der Bambusoideae erreichen je nach Art unterschiedliche Tiefen. Die gängigen, bei uns erhältlichen Sorten dringen mit ihren Rhizomen in der Regel nicht tiefer als 60 Zentimeter in den Untergrund vor. Das bedeutet für das Entfernen der Wurzeln, dass man sich auf Arbeiten bis in diese Tiefe einstellen sollte, um später nicht vom tatsächlichen Umfang des Aufwands überrascht zu werden.

Hinweis:

Neben dem Wachstum in die Tiefe wurzelt Bambus auch mit hoher Intensität in die Breite. Beim Abschätzen des Aufwands sollte man daher in alle Richtungen um die eigentlichen Pflanzen genügend Spielraum einkalkulieren.

Bambuswurzeln entfernen

Um Bambusrhizome effektiv und nachhaltig zu entfernen, stehen verschiedene Wege zur Auswahl. Neben den bekannten mechanischen Methoden gibt es die Möglichkeit, den Wurzeln auch auf biologischem oder chemischem Weg zu Leibe zu rücken:

Ausgraben des Wurzelballens

Die einfachste und zugleich offensichtlichste Methode, die Wurzeln der Bambusoideae los zu werden, ist das simple Ausgraben. Hierzu gehören eine Hacke oder ein Spaten und viel Muskelkraft. Anschließend sollten die Wurzelteile entsorgt werden, anstatt sie beispielsweise auf den Kompost zu werden. Denn gerade dort können die Bambuswurzeln das hohe Nährstoffangebot nutzen und erneut austreiben. Wichtig ist eine sorgfältige Arbeit, damit auch tatsächlich alle Wurzeltriebe gefunden und entfernt werden.

  • Erforderliche Hilfsmittel: Hacke, Spaten, Eimer oder Schubkarre, Schutzhandschuhe
  • Aufwand: hoher Arbeitsaufwand, da rein manuelle Tätigkeit
  • Erfolgsaussichten: sehr hoch, da gründliche Entfernung durch direkten Kontakt zum Objekt möglich
  • Zeitlicher Rahmen: Wirkung tritt aufgrund vollständiger Entfernung unmittelbar ein

Maschinelles Ausgraben der Wurzeln

Motorhacke
Motorhacke

Wer die reine Handarbeit scheut, nimmt lieber maschinelle Unterstützung in Anspruch. Entweder lässt sich der gesamte Boden einschließlich Bambuswurzeln mit einer Motorhacke lockern und die Stücke dann einfach heraussammeln. Alternativ eignet sich aber gerade bei voluminösen Wurzelballen eher ein Minibagger, der die nötige Kraft aufbringt, um auch tief im Boden befindliche Triebe zu erreichen. Die Erleichterung der Arbeit wird jedoch mit einem Mehr an Aufwand in der Vor- und Nachbereitung erkauft, da die Maschinen meist gemietet werden und An- und Abtransport, sowie die Beseitigung möglicher „Flurschäden“ ebenfalls nicht von alleine geschehen.

  • Erforderliche Hilfsmittel: Motorhacke oder Bagger
  • Aufwand: deutlich geringer, als bei manuellem Entfernen, jedoch wegen intensivem Eingriff mehr Aufwand für Nacharbeiten
  • Erfolgsaussichten: hoch, allerdings bei maschineller Arbeit Gefahr, einzelne Wurzelstücke zu übersehen
  • Zeitlicher Rahmen: unmittelbare Wirksamkeit nach Entfernung des Wurzelwerks

Abtöten durch Abdecken

Rein biologisch gelingt die Beseitigung von Bambuswurzeln durch das Abdecken der Bereiche, in denen der Bambus wurzelt. Hierzu reicht eine einfache Licht- und Wasserdichte Plane aus. Diese wird auf dem Boden ausgebreitet und mit Holz oder Steinen als Lagesicherung beschwert. Durch den Entzug von Wasser wird den Wurzeln eine essentielle Existenzgrundlage entzogen und sie gehen im Laufe der Zeit ein.

  • Erforderliche Hilfsmittel: wasserdichte Plane, Holz oder Steine zur Lagesicherung
  • Aufwand: gering, da eigentliche Wurzelbeseitigung von selbst geschieht
  • Erfolgsaussichten: mittelmäßig, da Erfolg der Maßnahme erst nach Beendigung der Abdeckphase ersichtlich und bei nicht ausreichend langer Abdeckung schnelle Neutriebe gebildet werden
  • Zeitlicher Rahmen: lang, mehrere Wochen bis Monate, je nach Witterung, Temperatur und Wachstumsphase

Achtung:

Diese Lösung erfordert sehr viel Zeit, so dass sie sich meist dann anwenden lässt, wenn ohnehin keine sonstigen Pflanzen in der abgedeckten Fläche gedeihen sollen, beispielsweise im Winter. Allerdings ist hier auch das Wachstum und somit der Wasserbedarf des Bambus geringer. Als Folge benötigt auch das Absterben der Wurzeln zusätzliche Zeit.

Einsatz chemischer Stoffe

Wer den Aufwand gering halten möchte, hat auch die Möglichkeit, auf chemische Unkrautvernichtungsmittel zurück zu greifen. Bevor sie eingesetzt werden, sollte der Bambus bis auf den Boden zurückgeschnitten werden. Das regt sein Wachstum an und er nimmt den Giftstoff nach dem Ausbringen umso schneller auf. Meist sind aber wegen der hohen Zähigkeit und Widerstandskraft der Wurzelbestandteile mehrere Gieß- oder Spritzdurchgänge erforderlich.

  • Erforderliche Hilfsmittel: Chemisches Unkrautvernichtungsmittel, Gießkanne oder Spritzgerät, Schutzhandschuhe, für vorbereitende Arbeiten Reb- oder Gartenschere
  • Aufwand: relativ gering, körperliche Tätigkeit vor allem bei vorbereitendem Rückschnitt
  • Erfolgsaussichten: meist erst nach mehrmaliger Anwendung eintretend, dann aber recht wirksam
  • Zeitlicher Rahmen: moderat, in Abhängigkeit vom gewählten Unkrautvernichtungsmittel mehrere Tage bis wenige Wochen

Achtung:

Unkrautvernichtungsmittel töten zwar den Bambus ab, belasten aber auch das Erdreich und greifen zudem zahlreiche Pflanzen an, die man eigentlich gar nicht beseitigen möchte. Da Bambus als extrem widerstandsfähig gilt, töten die Chemikalien andere Pflanzen häufig sogar früher ab.

Vor- und Nacharbeiten

Rhizomsperre
Rhizomsperre

Ganz gleich, für welche Methode man sich entscheidet, in allen Fällen fallen gewisse Vor- und Nacharbeiten an, um den Bambus auch tatsächlich vollständig zu beseitigen:

  • Entfernen der oberirdischen Pflanzenteile vor Beseitigung der Rhizomen
  • Entsorgen der Wurzeln
  • Ggf. Anfüllen des von den entfernten Wurzeln eingenommenen Erdvolumens

Alternativen zum mühseligen Beseitigen der Bambusrhizome

Wer sich das lästige, kraft- und zeitraubende Beseitigen des Wurzelwerks von vorn herein sparen möchte, kann eine der folgenden Alternativen erwägen, die einfache Abhilfe versprechen:

  • Einbau einer Rhizomsperre in Form einer senkrecht eingestellten Folie als Wurzelbarriere
  • verhindert seitliche Ausbreitung der Pflanze
  • Ausweichen auf alternative Bambussorten, die bei selber Optik weniger Wachstumsdrang aufweisen – z.B. Fargesia

Tipps für Bambus

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