Banane selber ziehen – Bananenbaum züchten in 10 Schritten
Wer es im Garten oder im Wohnraum gerne exotisch mag, der kann sich seinen Bananenbaum auch selber züchten. So gibt es einige winterharte Sorten, die auch im Garten kultiviert werden können, andere hingegen sollten als reine Zimmerpflanzen genutzt werden. Über die Aussaat können Zierbananen gezogen werden, bei denen die Früchte leider nicht essbar sind. Befindet sich bereits ein Bananenbaum im Haushalt, dann bildet dieser regelmäßig Ableger, die ebenfalls für die weitere Zucht genutzt werden können.
Inhaltsverzeichnis
Aussaat
Eine Vermehrung und Anzucht über Samen ist nur bei den reinen Zierbananen möglich. Die Samen sind im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Da die hiesigen kultivierten Bananenstauden kaum Früchte und wenn, dann keine mit Samen besitzen, muss hier der Weg über den Handel gegangen werden.
Samen vorbereiten
Damit die Samen aus dem Handel für den neuen Bananenbaum auch keimen können, benötigen sie eine Vorbehandlung. Dies ist wichtig und nötig, da die Samen bereits längere Zeit gelegen haben und nicht frisch aus der Frucht kommen. So sollte bei der Vorbereitung wie folgt vorgegangen.
- Samen an zwei Stellen anschmirgeln
- hierzu kann eine saubere Nagelfeile genutzt werden
- Samen sind sehr hart
- müssen in lauwarmen Wasser eingeweicht werden
- Anzuchterde mit pH-Wert unter 7 nutzen
- im Anzuchttopf Drainage anlegen
- je nach Größe mit Quarzsand oder Tonscherben
- Substrat einfüllen und leicht andrücken
- Samen eingeben und ein bis drei Zentimeter eindrücken
- mit lauwarmen Wasser gießen
Für eine bessere Luftfeuchtigkeit wird eine durchsichtige Folie über die Anzuchttöpfe gespannt. Tägliches Lüften ist hier Pflicht, denn ansonsten könnte sich Schimmel auf der Erdoberfläche bilden. Werden kleine, runde Töpfe genutzt, kann auch eine PET-Flasche, bei der der Hals entfernt wurde, über den Topf gestülpt werden. Die Keimzeit der Samen der Banane kann bis zu mehreren Monaten andauern.
Anzucht
Damit sich nach einigen Monaten aus den Samen die ersten Keimlinge zeigen, sind einige Bedingungen für die Anzucht zu beachten. Vor allem für Hobbygärtner, die oft eigene Pflanzen aus Samen ziehen eignet sich die Anschaffung eines Zimmergewächshauses. Denn hier ist die Pflege der Banane einfacher zu handhaben, vor allem wenn viele, auch verschiedene Pflanzen, aus Samen gezogen werden sollen.
Standort
So benötigen die Anzuchttöpfe einen warmen Standort, der eine Temperatur zwischen 25° und 30° Celsius besitzen sollte. Hierbei ist es jedoch bis zum Durchbruch des Keimlings unerheblich, ob der Samen an einem dunklen oder hellen Platz aufgestellt wird. Wird die Temperatur nicht erreicht, kann auch mit einer Wärmelampe nachgeholfen werden, die direkt auf die Anzuchttöpfe gerichtet ist. Ideale Standorte für die Anzucht der Banane sind so zum Beispiel folgende.
- im Winter in der Nähe einer Heizung
- diese sollte jedoch durchgängig laufen
- in einem beheizten Wintergarten
- im Heizungskeller
- im Sommer bei heißem Wetter im Freien
- geschützter Platz auf Terrasse oder Balkon
- direkte Sonne vermeiden
- Erde trocknet ansonsten zu schnell aus
Auch wenn die Anzuchttöpfe in einem Raum stehen, der in der Regel nicht so oft betreten wird, sollten die Samen täglich kontrolliert werden.
Anzucht
Während dem Ziehen der eigenen Banane aus Samen sind neben dem idealen Standort noch weitere Pflegehinweise zu beachten und zu verfolgen.
- Substrat ständig feucht halten
- keine Staunässe
- nie bei praller Sonneneinstrahlung gießen
- lauwarmes, kalkfreies Wasser nutzen
- aufgefangenes Regenwasser in die Sonne stellen
- auch kurz auf Heizung gestellt, erwärmt das Wasser
- sobald sich ein Keimling zeigt, Folie entfernen
Jetzt muss der Anzuchttopf auch zwingend an einen neuen Standort mit viel Licht umziehen, wenn er vorher an einem dunklen Platz gestanden hat. Standen die Töpfe bereits hell, dann können diese am selben Platz verbleiben. Auf die direkte Sonneneinstrahlung sollte verzichtet werden.
Keimling
Wenn sich nach mehreren Monaten die ersten grünen, kleinen Blätter auf dem Substrat zeigen, war das Ziehen der Banane aus einem Samen erfolgreich. Doch auch die jungen Keimlinge bedürfen nun noch einer besonderen Pflege, damit sie schnell zu einer großen Bananenpflanze heranwachsen können. Wurden mehrere Samen in einem Topf gezogen, so sollten die kleinen Pflanzen nun vorsichtig pikiert und in jeweils eigene Gefäße gesetzt werden. Wurde ein größerer Topf oder ein Anzuchtkasten genutzt, können die Keimlinge unter Umständen hierin verbleiben, wenn sie sich nicht gegenseitig behindern. Ansonsten ist bei der Pflege der nun sehr jungen Pflanze das Folgende zu beachten.
- Substrat weiter feucht halten
- ideal ist das Besprühen der Erde
- so wird der Keimling vom Wasser nicht beschädigt
- auch hier weiter lauwarmes Regenwasser nutzen
- Töpfe nicht in die pralle Sonne stellen
- Keimlinge verbrennen sonst
- nach zwei Monaten erfolgt die erste Düngung
- nur minimale Menge nutzen
- speziellen Flüssigdünger für die Bananenstaude
- ist im gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich
Steht die junge Pflanze sehr warm und hell, dann wird eine wöchentliche Düngung empfohlen, ist dies nicht der Fall, reicht es aus, den jungen Bananenbaum am Anfang nur alle zwei bis drei Wochen zu düngen. Allerdings benötigt auch die erwachsene Bananenstaude weiterhin einen hellen und warmen Platz, der gerne über 25° Celsius warm sein darf.
Umtopfen
Erst wenn die ersten Wurzeln der kleinen Bananenpflanze in den Wasserablauflöchern des Gefäßes zu sehen sind, muss die Banane aus Samen gezogen in einen neuen, größeren Kübel umgetopft werden.
Hierbei wird wie folgt vorgegangen:
- größeres Gefäß wählen
- nicht zu groß
- sonst kann die Banane ungehindert wachsen
- über dem Abflussloch Drainage anlegen
- hierzu Tonscherben, Kiesel oder Steine nutzen
- darüber Pflanzenvlies legen
- Torf-Sand-Gemisch als Substrat nutzen
- Hälfte der Erde einfüllen
- Pflanze vorsichtig dem Topf entnehmen
- einsetzen und restliche Erde nachfüllen
- gut wässern
Für die Bananenstaude kann nun der gewünschte Standort gewählt werden. Dies kann in einer hellen Zimmerecke mit genügend Lichteinfall genauso der Fall sein, wie auf einer Fensterbank für eine kleinere Pflanze oder neben einer Balkon- oder Terrassentüre. Im Sommer darf die Pflanze auch ins geschützte Freie auf einen Balkon oder die Terrasse umziehen, wenn sie ein paar Jahre älter geworden ist. Winterharte Pflanzen dürfen dann ganz nach draußen in ein Gartenbeet.
Ableger
Wer bereits eine Bananenpflanze besitzt, sollte vor allem die Ableger für die Vermehrung nutzen, die die Pflanze selbstständig bildet. Denn die Bananenstaude hat nur eine begrenzte Lebenszeit und so lohnt sich das selber Züchten auf jeden Fall. Denn trägt die Banane einmal Früchte, dann stirbt sie danach leider ab. Wurden die Kindel, die sich unten an der Basis der Pflanze bilden und bei denen es sich um bereits fertige, neue Pflanzen handelt, nicht zur Vermehrung entfernt, dann sterben diese mit ab.
Kindel gewinnen
Die Ableger der Bananenpflanze, die sogenannten Kindel, bilden sich direkt an der Basis und wachsen meist zur Seite hin aus der Mutterpflanze heraus. Ideal ist es, die Ableger beim Umtopfen zu gewinnen, denn dann sind diese am einfachsten zu erreichen und zu entnehmen. Hierbei ist auf das folgend Aufgeführte zu achten.
- scharfes und desinfiziertes Messer nutzen
- ansonsten dringen Bakterien ein
- nicht nur in den Ableger, auch in die Mutterpflanze
- mit dem Messer direkt an der Basis ansetzen
- hier am Scheinstamm mit den kleinen Wurzeln abtrennen
Der auf diese Weise gewonnene Kindel ist bereits eine fertige Bananenpflanze, nur ohne große Wurzeln. Jede Bananenstaude besitzt in der Regel mehrere dieser Kindel, so dass aus einer Mutterpflanze mehrere neue Bananen gezogen werden können.
Bananenbaum züchten
Um aus den gewonnenen Ablegern nun einen großen Bananenbaum zu züchten, bedarf es weiterer Schritte.
Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:
- Schnittstelle am Kindel ein bis zwei Tage trocknen lassen
- hierzu an einen warmen, trockenen Ort legen
- Gefäß vorbereiten
- Drainage anlegen
- Steine oder Tonscherben über dem Abflussloch
- Pflanzenvlies darüber
- Sand-Torf-Gemisch als Substrat einfüllen
- kleines Loch vorbereiten
- Kindel einsetzen
- gut gießen, Staunässe vermeiden
Das Trocknen lassen der Schnittstelle ist wichtig, damit die junge Banane nicht direkt zu Faulen beginnt, wenn sie in die Erde gesetzt wird. Wird sie leicht angetrocknet, bilden sich die Wurzeln schneller, innerhalb von ein bis zwei Wochen kann damit gerechnet werden.
Kindel-Pflege
Wurde der Kindel einer eingesetzt, dann beginnt die Pflege. Hierbei ist in der Regel genau wie bei einer erwachsenen Banane vorzugehen. Wichtig ist, dass der Dünger nur sparsam gegeben wird, damit die jungen Wurzeln nicht verbrennen. Daher ist bei der zwei- bis dreiwöchigen Düngergabe darauf zu achten, dass weniger Flüssigdünger verwendet wird, als dies bei den erwachsenen Stauden der Fall wäre. Ansonsten ist bei der Pflege in den ersten Jahren noch das Folgende zu beachten.
- heller und warmer Standort
- ohne Zugluft
- die junge Banane nicht der direkten Sonne aussetzen
- immer feucht halten
- erst nach circa drei Jahren im Sommer ins Freie
- Umtopfen, wenn die Wurzeln durch das Abflussloch wachsen