Sind Bartnelken winterhart? | Infos zum Überwintern
Bartnelken gelten als gut winterhart. Die kalte Jahreszeit überstehen sie im Idealfall draußen im Beet problemlos. In einigen Fällen benötigen die romantischen Sommerblumen jedoch etwas zusätzlichen Schutz.
Auf den Punkt gebracht
- im Gartenbeet sind Bartnelken in der Regel ausreichend winterhart
- Jung- und Kübelpflanzen benötigen etwas Schutz
- überwintern Sie die Blumen niemals in warmen Innenräumen
Inhaltsverzeichnis
Wachstumszyklus
Bartnelken, botanisch Dianthus barbatus gehören zu den zweijährigen Pflanzen, die im ersten Jahr nur eine Blattrosette austreiben. Erst im zweiten Jahr bilden sie auch Blüten, um nach der Samenproduktion schließlich abzusterben. Die Bartnelke muss deshalb den ersten Winter überstehen, um zur Blüte zu gelangen. Im Handel erhältliche Pflanzen befinden sich bereits im zweiten Lebensjahr.
Winterhärtezone
Ein wichtiges Kriterium, an dem man abschätzen kann, ob eine Pflanze winterhart ist, ist ihr natürliches Verbreitungsgebiet. Die Bartnelke stammt ursprünglich aus den Gebirgsregionen in Osteuropa bis nach China. Um hier zu überleben, müssen die Blumen eisige Fröste überstehen.
- Winterhärtezone: Z4 (in Deutschland nicht vorkommend)
- Temperaturminimum: -29 bis -34 Grad Celsius
Hinweis: Die Klassifizierung nach Winterhärtezonen dient nur als grober Richtwert bei der Kultivierung der Pflanze in mitteleuropäischen Regionen.
Mikroklima
Für die Winterhärte zu beachten ist nicht nur das Großklima, sondern vor allem das Mikroklima, das im konkreten Fall vorliegt. Steht die Dianthus barbatus dicht an der Hauswand oder ein paar Meter weiter im selben Garten völlig ungeschützt auf freier Fläche, macht das einen erheblichen Unterschied. Die für das Mikroklima verantwortlichen Faktoren sind mannigfaltig. Neben der Gesundheit der Pflanze und der konkreten Bodenbeschaffenheit ist auch der Witterungsverlauf von großer Bedeutung. Und zwar nicht nur im Winter, sondern bereits im Sommer und Herbst davor. In der Heimat der Bartnelke sind die Winter regelmäßig extrem kalt und trocken. Meist liegt zudem über Monate hinweg eine schützende Schneeschicht. Bei uns fallen die Winter jedoch häufig mild und feucht aus. Große Wassermengen und winterliche Staunässe machen den Blumen hierzulande deshalb mehr zu schaffen als die Kälte. Starke Temperaturwechsel innerhalb von wenigen Tagen sind für die sonst so robusten Blumen ebenfalls nicht ideal.
Überwinterungsvarianten
Je nachdem, ob die Bartnelke im Freiland oder Kübel kultiviert wird, erschließen sich verschiedene Möglichkeiten zur idealen Überwinterung.
Überwinterung im Beet
Im Gartenbeet kommen im Mai ausgepflanzte und etablierte Bartnelken in der Regel ohne besonderen Schutz durch die kalten Monate. Lediglich sehr junge Bartnelken sind noch nicht ausreichend winterhart. Decken Sie den Boden über den Gewächsen deshalb am besten einfach ein wenig ab. Das schützt nicht nur vor dem Durchfrieren des Bodens, sondern ebenfalls vor übermäßiger Nässe. Dazu reicht eine dicke Schicht aus organischem, luftdurchlässigem Material aus. Verwenden Sie vorzugsweise:
- Stroh
- Mulch
- trockenes Laub
- Tannen- oder Fichtenreisig
Überwintern im Kübel
Eine Überwinterung der Bartnelke in Töpfen ist etwas schwieriger, wenn auch nicht besonders aufwendig. Da die Bartnelken ausreichend winterhart sind, müssen sie nicht in ein frostsicheres Quartier umsiedeln. Im Gegenteil: Sie sollten sie auch im Winter draußen stehen lassen. Sie ins warme Haus zu holen, schadet mehr, als es nützt. Denn sind die Temperaturen zu hoch, legen die aparten Blumen keine Winterruhe ein. Diese Pause benötigen sie jedoch, um im nächsten Jahr kräftig auszutreiben und Blüten zu bilden. Besser ist es deshalb, den Kübel an einen geschützten Ort auf eine Styroporplatte oder auf Holzklötze zu stellen und das Gefäß mit Vlies oder Sackleinen zu umwickeln.
- Zeitpunkt: Ende Oktober (vor den ersten Frösten)
- Standort: halbschattig
- wind- und regengeschützt
Pflege im Winter
Nelkengewächse benötigen auch im Winter Wasser. Allerdings sollten Sie es damit nicht übertreiben. Dennoch dürfen die Wurzeln nicht für lange Zeit austrocknen, auch wenn sich kein Laub mehr über der Erde zeigt. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit vor allem bei Kübelpflanzen, die an einer regengeschützten Stelle aufgestellt sind.
Tipp: Gießen Sie nur an frostfreien Tagen und in kleinen Mengen.
Häufig gestellte Fragen
Normalerweise bilden Bartnelken im zweiten Jahr ihre Blüten und sterben danach ab. Bei einigen Exemplaren ist es möglich, dass sie auch im dritten Jahr austreiben und blühen. Graben Sie die Pflanze deshalb im zweiten Jahr nicht aus und entsorgen sie, sondern decken Sie sie nur mit etwas Reisig ab. Mit etwas Glück treibt die Blume im nächsten Frühjahr wieder aus. Ansonsten sorgt sie zumindest durch Selbstaussaat für Nachkommen.
Sie können, müssen das Nelkengewächs aber nicht im Herbst zurückschneiden. Bei milden Temperaturen behält die Pflanze ihr grünes Laub auch über den Winter. Abgestorbene Triebe können Sie notfalls auch noch im Frühjahr entfernen. Ist es nicht gewünscht, dass sich die Blumen selbst aussäen, sollten Sie spätestens zum Herbst die Blütenstände mit den Samenkapseln entfernen.
Generell sollte die Bartnelke vorzugsweise an einem hellen Standort über den Winter gebracht werden, da sie bei milden Temperaturen ihr Laub behält. Sind die oberirdischen Triebe allerdings im Herbst abgestorben, können Sie die Pflanze getrost auch dunkel überwintern, ohne ihr zu schaden. Bedenken Sie jedoch, dass der Standort nicht zu warm ausfallen darf. Ein geschützter Carport oder eine kühle Garage sind dafür ideal.