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Basilikum bekommt braune Blätter: so wird es schnell wieder fit

Basilikum bekommt braune Blätter

Das Basilikum (Ocimum basilicum) mit seinen kräftig grünen Blättern und dem unverkennbaren Aroma ist aus der mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken. Schon seit dem 12. Jahrhundert wird das wahrscheinlich aus Indien stammende Königskraut in Europa kultiviert. Damit das beliebte Küchenkraut gedeiht, braucht es jedoch einen geeigneten Standort und gute Pflege. Bekommt die Pflanze braune Blätter, zeigt sie häufig Standort- oder Pflegefehler an.

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Hauptproblem: Supermarkt-Basilikum

Frisches Basilikum – botanisch auch als Ocimum basilicum bezeichnet – ist weder in der mediterranen noch in der asiatischen Küche wegzudenken. Kein Wunder also, dass das seit Jahrhunderten beliebte Küchenkraut seit einigen Jahren stetig steigenden Absatz findet. Trägt der Hobbykoch allerdings sein gerade erworbenes Töpfchen aus dem Supermarkt oder gar aus dem teuren Gartenfachhandel nach Hause, erfolgt meist nach nur wenigen Tagen auf der Küchenbank das böse Erwachen: Die Basilikumpflanze bekommt gelbe oder braune Blätter, beginnt zu welken und geht schließlich ein.

Wachstumsbeschleuniger sorgen für gestresste Pflanzen

Basilikum mit nassen Blättern
Basilikum

Ursache für dieses Phänomen sind die industriellen Wachstumsbedingungen sowohl für die günstigen als auch die teuren Basilikumtöpfchen, die dank optimierter Saatgutauswahl, gezieltem Lichteinsatz und perfektionierten Standort- und Bodenbedingungen innerhalb kürzester Zeit hoch gezogen werden. Allerdings sehen die betreffenden Pflänzchen zum Zeitpunkt perfekt aus, hatten jedoch keine Chance, zu kräftigen, erwachsenen Pflanzen heranzuwachsen. Zudem haben die empfindlichen Gewächse oft schon beim Transport drastisch gelitten.

Damit das Basilikumtöpfchen aus dem Supermarkt bei Ihnen zu Hause eine Chance aufs Überleben hat, sollten Sie die folgenden Maßnahmen beherzigen:

  • keinesfalls sofort die schützende Plastikfolie entfernen
  • stattdessen täglich lediglich etwa einen Zentimeter der Folie entfernen
  • Basilikum in frisches, nährstoffreiches Substrat umtopfen
  • die meist zu eng stehenden Pflanzen auf mehrere Pflanzgefäße verteilen
  • hell und warm stellen
  • möglichst draußen kultivieren
  • keine Zugluft
  • langsame Gewöhnung an den neuen Standort (Achtung, Sonnenbrand!)
  • nicht übergießen, nicht austrocknen lassen
  • niemals von oben gießen oder Pflanze besprühen

Weitere Ursachen

Ocimum basilicum ist ein überaus empfindsames Pflänzchen, was auf Veränderungen in der Umgebung und vor allem auf falsche Pflege und einen ungeeigneten Standort schnell mit Blattverfärbungen reagiert – ganz gleich, ob Sie es im Töpfchen aus dem Supermarkt nach Hause getragen oder selbst aus Samen gezogen haben. Braune Blätter oder Blattflecken sind in der Regel ein Zeichen für Pflegefehler, die sich jedoch abstellen lassen. Welche Ursachen für die braunen Flecken in Frage kommen und wie Sie Ihre kränkelnde Basilikumpflanze schnell wieder fit bekommen, erläutern wir Ihnen in der folgenden Übersicht.

Falscher Standort

Basilikum eignet sich nicht für eine Kultur auf der Fensterbank. Am wohlsten fühlt sich die Wärme liebende Pflanze draußen an der frischen Luft, wo sie bevorzugt an einem vollsonnigen Standort auf dem Balkon oder auch im Garten steht. Pflanzen Sie das Kraut an einen Platz, wo es mindestens sechs Stunden täglich Sonne erhält.

Sonnenbrand

Pflanzen oder stellen Sie die Basilikumpflanze allerdings nicht gleich in die pralle Sonne, sondern gewöhnen Sie sie über einen Zeitraum von mehreren Tagen langsam daran. Ein plötzlicher Umzug aus dem künstlich beleuchteten Supermarkt ins vollsonnige Kräuterbeet führt häufig zu braunen Flecken auf den Blättern – dabei handelt es sich in diesem Fall um Sonnenbrand. Schattieren Sie die betreffende Pflanze über die Mittagsstunden und schneiden Sie die fleckigen Pflanzenteile ab.

Falsche Temperaturen

Grundsätzlich sollten Basilikumpflanzen bei Temperaturen von weniger als 12 °C ins Haus geräumt werden, denn als ursprünglich tropische Gewächse vertragen sie eine derartige Kühle trotz der Jahrhunderte langen Kultur in Mitteleuropa nicht. Optimal sind hingegen warme Temperaturen ab 20 °C, gerne mehr. Doch Vorsicht: Basilikumsträucher mögen weder Zugluft noch Hitze stauende Standorte, beispielsweise vor einer hellen Südwand. Ideal ist ein luftiger Standort, der zudem Schutz vor Regen bietet.

Tipp:

Kultivieren Sie das Kraut zusammen mit überdacht gepflanzten Tomatensträuchern, denn die beiden Arten ergänzen sich perfekt: Die ätherischen Öle des Küchenkrauts halten Schädlinge von den Tomatenpflanzen fern, während der Basilikum selbst von der Überdachung profitiert.

Nährstoffarmer Boden

Im Gegensatz zu den meisten anderen Kräutern aus dem mediterranen Raum ist Ocimum basilicum ein ausgesprochener Starkzehrer, der möglichst sofort nach dem Kauf in ein entsprechendes Substrat umgesetzt werden sollte. Am wohlsten fühlt sich die Pflanze in einer Pflanzerde, die die folgenden Eigenschaften aufweist:

  • nährstoffreich, möglichst hoher Humus- und Kompostanteil
  • kein Torf
  • tiefgründig, gut durchlässig (gegebenenfalls auflockern mit Perlite, Blähton oder Sand)
  • pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5

Steht das Basilikum in einer zu leichten Erde, sollten Sie entweder das Substrat austauschen, es mit einer hochwertigen Komposterde aufwerten oder die Pflanze häufiger mit einem Kräuterdünger versorgen.

Schwerer, nasser Boden bzw. fehlende Drainage

Schwere, lehmige Böden eignen sich nur nach einer massiven Verbesserung mit Komposterde und Sand für die Basilikumkultur, zudem sollten Sie hier unbedingt eine effektive Drainage einbauen. Hierzu füllen Sie auf den Boden des Pflanzlochs eine mehrere Zentimeter dicke Schicht Kies ein. Auch im Topf ist eine Drainage unverzichtbar, damit überschüssiges Gießwasser rasch abfließen kann. Zu große Feuchtigkeit führt zunächst zu Blattflecken, später faulen die Wurzeln und die ganze Pflanze geht ein. Bei übermäßigem Gießen bzw. Staunässe sollten Sie die Pflanze in frisches Substrat umtopfen und sowohl die Wurzeln als auch die oberirdischen Triebe kräftig zurückschneiden.

Falsches Gießen

Da Basilikum weder Trockenheit noch eine übermäßige Feuchtigkeit toleriert, bekommt er sowohl bei zu viel Feuchtigkeit sowie auch bei trockenem Substrat schnell braune Blätter. Damit die Pflanze schnell wieder fit ist, sollten Sie die folgenden goldenen Gießregeln beachten:

  • handwarmes Wasser verwenden, niemals kaltes
  • Regenwasser oder gut abgestandenes Leitungswasser
  • Basilikum ist empfindlich gegen Kalk
  • möglichst am frühen Morgen gießen, nicht abends
  • bei abendlichem Gießen trocknen die Blätter nur langsam ab
  • niemals von oben gießen, nur direkt auf die Wurzeln
  • Pflanze niemals besprühen

Vor allem wenn die Blätter des Basilikums nass werden, verfärben sie sich. Aus diesem Grund ist jegliche Feuchtigkeit vom Laub fernzuhalten – dies gilt auch für Regenwasser.

Krankheiten und Schädlinge

Neben den aufgeführten Pflegefehlern führen zudem bestimmte Krankheiten und Schädlinge ebenfalls zu braunen Blättern und Blattflecken:

  • Welke oder Stängelfäule (hervorgerufen durch den Pilz Fusarium oxysporum)
  • Blattfleckenkrankheit
  • Blattsaft saugende Schädlinge wie Blattläuse und Thripse

Wichtig bei der Bekämpfung von Pilzkrankheiten ist, infizierte Pflanzenteile so schnell wie möglich herauszuschneiden. Sonst übliche Hausmittel wie beispielsweise Ackerschachtelhalmsud und andere Flüssigkeiten sollten hingegen nicht angewandt werden, da die Pflanzen darauf ebenfalls empfindlich reagieren. Bestäuben Sie sie stattdessen mit trockenem Holzkohle- oder Urgesteinspulver. Alternativ helfen auch in das Pflanzsubstrat eingearbeitete Neem- bzw. Niemsamen. Diese Mittelchen können Sie auch bei einem Schädlingsbefall anwenden, zudem hilft oft der gezielte Einsatz von Nützlingen, etwa Raubmilben oder Marienkäfern.

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