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Basilikum winterhart

Ist Basilikum winterhart? So überwintern Sie beliebte Basilikum-Sorten

Basilikum ist wohl eines der wichtigsten Küchenkräuter überhaupt und wichtiger Bestandteil der mediterranen Küche. Das Königskraut wird im ursprünglichen Verbreitungsgebiet das gesamte Jahr über im Freien angebaut und erfreut sich dort sonnigen und warme Temperaturen, die in Deutschland kaum möglich sind. Aufgrund der Beliebtheit der Gewürzpflanze wollen sich viele das gesamte Jahr über an den frischen Blättern erfreuen, doch stellt sich hier die Frage: ist Basilikum winterhart?

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Winterhärte von Basilikum

Wenn der Winter Einzug hält, gehört Basilikum häufig zu den ersten Kräutern, die sich in den heimischen Gärten verabschieden, da keine Basilikumart Temperaturen von unter 10 °C wirklich gut aushält und Minusgrade schnell und unwiderruflich zum Absterben der Pflanze führen. Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, ein winterhartes Taxon zu züchten und daher ist es wichtig, Basilikum mit dem richtigen Schutz durch den Winter zu bringen.

Basilikum, Ocimum basilicum
Basilikum, Ocimum basilicum

Herkunft

Keine einzige Art der Gattung stammt wirklich aus Europa. Das klassische Königskraut (bot. Ocimum basilicum) stammt ursprünglich aus Afrika und Teilen Asiens, vor allem Indien, wo es zusammen mit dem Indischen Basilicum (bot. Ocimum tenuiflorum) sogar für religiöse Zwecke verwendet wird. Die tropische Heimat lässt vermuten, dass die Gattung nicht mit den winterlichen Temperaturen in Deutschland klar kommt. Um diesen Punkt noch stärker zu verdeutlichen, muss auf die Standortansprüche des Gewürzkrauts geschaut werden:

  • Lichtbedarf: sonnig
  • mindestens 12 °C, sonst wächst Basilikum nicht
  • 20 °C ideal
  • kein Regen
  • keine Zugluft

Diese Punkte gelten für eigentlich alle Arten und Sorten, die auf dem Markt erhältlich sind und vor allem in den wärmeren Regionen in Deutschland angebaut werden können. Aufgrund des Bedarfs an Sonne und Wärme ist das Königskraut perfekt für eine Haltung auf dem Balkon oder der Terrasse geeignet, da auf diesen häufig die Temperaturen höher sind. Vor einer Hauswand platzierte Basilikumpflanzen haben es besonders gut, da sie äußerst viel Sonne und Wärme abbekommen. Zwar gibt es kein Basilikum, das wirklich winterhart ist, doch diese drei robuste Sorten unterschiedlicher Arten, kommen mit viel Regen zurecht:

  • Basilicum ‚Wildes Purpur‘ (bot. Ocimum canum x basilicum ‚Wildes Purpur‘)
  • Kampfer-Basilicum ‚African Blue‘ (bot. Ocimum kilimandscharicum x basilicum purpurascens ‚African Blue‘)
  • Wilder Basilicum, auch Tulsi genannt (bot. Ocimum canum)
Kampfer-Basilikum 'African Blue'
Kampfer-Basilikum ‚African Blue‘

Diese drei Pflanzen lassen sich problemlos in den Regionen in Deutschland anpflanzen, die sonst zu feucht wären. Jedoch sind diese auch nicht winterhart, doch halten diese kühlere Temperaturen etwas besser als anderes Basilikum aus. Dadurch stehen Ihnen weitere Arten und Sorten zur Verfügung, die aufgrund ihrer Resistenz in Ihrem Garten gedeihen. Sie lassen sich sogar ideal im Freiland pflanzen, während alle anderen Basilikum-Arten im Kübel oder auf dem Balkon besser wachsen als im Beet. Und auch das Überwintern der Pflanzen stellt mit ein wenig Vorbereitung kein Problem dar.

Tipp: 

Die drei Thai-Basilikum-Arten Horapa (bot. Ocimum basilicum var. thyrsiflora), Maenglak (bot. Ocimum citriodorum) und Kaprao (bot. Ocimum tenuiflorum) sind wie die drei oben genannten Königskräuter robust gegen Regen. Das Aroma der drei Arten unterscheidet sich deutlich zum klassischen Küchenbasilikum.

Richtige Sorten wählen

Damit das Königskraut die kalte Jahreszeit überstehen kann, müssen zuvor einige Vorbereitungen getroffen werden, die den Umzug ins Winterquartier erleichtern. Falls Sie noch keinen Basilikum zuhause haben, sollten Sie zuvor eine der Arten oder Sorten auswählen, die sich für den Anbau in Deutschland eignen:

‚Genoveser‘ (bot. Ocimum basilicum ‚Genovese‘)

  • klassische Basilikumart und am häufigsten in Europa angeboten

Basilikum ‚Pistou Provence‘ (bot. Ocimum basilicum ‚Pistou Provence‘)

  • kleiner, runder Basilicum aus Frankreich

Anisbasilikum (bot. Ocimum basilicum ‚Anise‘)

  • Aroma erinnert an eine Mischung aus Anis und etwas Pfeffer

Basilikumsorten ‚Dark Opal‘, ‚Chianti‘, ‚Moulin Rouge‘, ‚Purple Delight‘

  • rotblättrig und etwas anders im Aroma

Afrikanischer Basilikum (bot. Ocimum kilimandscharicum)

  • recht selten, enthält aromatisches Kampferöl
Rotes Strauchbasilikum, Ocimum kilimandscharicum
Ocimum kilimandscharicum

Neben diesen Sorten und Arten sollten Sie unbedingt die folgenden Varianten ausprobieren, da sich diese besonders effizient für den Anbau in Deutschland und die Überwinterung anbieten:

  • Basilikum ‚Wildes Pupur‘ (Ocimum canum x basilicum ‚Wildes Purpur‘)
  • Garten-Basilikum (Ocimum kilimandscharicum x basilicum)
  • Russisches Strauchbasilikum ‚Gorbatschow‘ (Ocimum basilicum ‚Gorbatschow‘)
  • Afrikanisches Baumbasilikum (Ocimum gratissium x suave)
  • Grünblättriges Afrikanisches Basilicum ‚African Green‘ (Ocimum kilimanscharicum basilicum ‚African green‘)

Bei diesen Arten und Sorten handelt es sich um die besten mehrjährigen Arten, die ohne große Probleme am Fensterbrett den Winter ausharren können. Da nicht alle Basilikumarten mehrjährig in Deutschland wachsen, müssen Sie darauf achten, eine robuste, mehrjährige Variante zu wählen. In den Tropen wächst das Königskraut einfach immer weiter und ist von Natur aus mehrjährig, doch können in den heimischen Gefilden am besten die äußerst robusten Arten gezogen werden. Diese überstehen die Dunkelheit besser als andere Varianten des Lippenblütlers (Lamiaceae).

Beetpflanzen überwintern

Wenn Sie Basilikum im Beet ziehen, sollten Sie die entsprechenden Vorbereitungen für den Winter treffen:

1. Topfen Sie all Ihre Basilikumpflanzen in separate Töpfe um, die mit dem passenden Substrat gefüllt sind. Dieses sollte folgendermaßen beschaffen sein.

  • nährstoffreich
  • humos
  • Gartenerde oder Blumenerde aus Basis von Kompost bietet sich hierfür gut an
  • frisch
  • feucht
  • gut durchlässig
  • Kräutererde zu mager
  • pH-Wert: 6,5 bis 7,5

Die Töpfe sollten über Abzugslöcher verfügen und den Pflanzen genügend Platz bieten.

2. Bringen Sie die Pflanzen unbedingt in die Wohnräume, sobald die Nächte nur noch eine Temperatur von etwa 10 °C bis 12 °C aufweisen. Dadurch wird der Wachstumsstop, den die Pflanzen ab diesen Temperaturen erleiden, gestoppt.

Falls Sie Ihr Königskraut auf dem Balkon oder der Terrasse in Kübeln oder Töpfen ziehen, müssen Sie diese bei Kälte nur noch in die Wohnräume schaffen.

Tipp: 

Wenn Sie es sich leichter machen wollen, sollten Sie die Pflanze mitsamt den Topf in das Beet einpflanzen, denn dann können Sie ihn vor dem Winter einfach aus der Erde ausbuddeln. Noch einfacher wird es, wenn der Topf über Henkel verfügt, über die das Gefäß einfach aus dem Boden gezogen und ins Winterquartier umgesiedelt werden kann.

Pflege im Winter

Wenn Sie die Vorbereitungen abgeschlossen haben, müssen Sie beim Überwintern einige Punkte beachten. Wichtig ist dabei vor allem natürlich die Temperatur, da das nicht winterharte Basilikum auf Wärme angewiesen ist.

Basilikum, Ocimum basilicum
Basilikum, Ocimum basilicum

Gehen Sie bei der Winterpflege wie folgt vor:

  1. Die Temperatur über den gesamten Winter sollte zwischen 18 °C und 22 °C betragen. Dabei ist es erforderlich, den Basilikum an einem Fensterplatz oder im Wintergarten zu platzieren. Der Platz sollte so sonnig wie möglich und am besten nach Süden ausgerichtet sein.
  2. Der gewählte Standort muss vor kalter Luft geschützt sein, also entfernt von Türen und Fenstern, die häufig geöffnet oder geschlossen werden. Falls dies nicht möglich ist, sollten Sie eine Schutzvorrichtung aufbauen, zum Beispiel aus Karton oder einem Brett.
  3. Achten Sie darauf, dass sich über den Winter keine Staunässe bildet, diese ist gefährlich für die Gewächse.
  4. Verabreichen Sie den Lippenblütlern mindestens alle vier bis sechs Wochen einen flüssigen Dünger auf organischer Basis. Dieser hält das Basilikum fit über die kalte Jahreszeit.
  5. Ein Schnitt ist über den Winter nicht erforderlich, da die Pflanze keine Blüten über den Winter ausbildet. Sie können das Kraut aber problemlos ernten. Schneiden Sie hierfür immer ganze Triebe in einer Länge von fünf Zentimetern ab, um das Wachstum anzuregen.

Tipp:

Falls Sie den Gewächsen nicht genügend Sonnenlicht bieten können, sollten Sie auf künstliches Licht umsteigen. Wählen Sie hierfür entweder spezielle Pflanzenlampen mit intensiven LEDs oder Wachstumslampen mit fluoreszierendem Licht aus und bescheinen Sie die Gewächse bis zu 12 Stunden pro Tag.

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