31 Bauernregeln & Wetter im April
Der April ist bekannt für unberechenbares Wetter und seine vielen Bauernregeln. „Der April macht, was er will“ ist eine der bekanntesten Wetterregeln. Doch es gibt zahlreiche andere, die ebenfalls das Wetter voraussagen (können).
Auf den Punkt gebracht
- Monat mit den meisten Bauernregeln
- April-Wetterregeln für gute oder schlechte Ernten
- Vorhersagen auch durch Wetter an bestimmten Apriltagen
Inhaltsverzeichnis
Erster Apriltag
„Den 1. April musst Du gut überstehen, dann kann Dir nichts Böses mehr geschehen.“
Bis Ende März sind immense Kälte keine Seltenheit. Ab 1. April beginnt inoffiziell das Frühjahr. Wenngleich das Wetter oft „verrückt“ spielt, so ist mit eisiger Kälte über mehrere Tage nicht mehr zu rechnen. Vor allem für die Frühsaat ist dies von Bedeutung. Haben Samen und Keimlinge es bis 1. April unbeschadet überlebt, beginnt nur das Wachstum. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sät erst ab 2. April Samen und pflanzt solche Exemplare, die während des Aprils mit kurzzeitigem Bodenfrost zurechtkommen.
„Säen am 1. April verdirbt den Bauern mit Stumpf und Stiel.“
Manche halten es für Aberglaube, andere für durchaus möglich: Schlechtes Baumwachstum und viel Ernteverlust von Stiel-Früchten, wenn am 1. April gesät wurde.
Zweiter Apriltag: Rosamunde-Tag
„Bringt die Rosamunde viel Sturm und auch Wind, ist er viel später uns gelind.“
Eine der Bauernregeln im April, die für den Sommer gutes Wetter voraussagt, das ideal für das Wachstum für Pflanzen ist.
„Sturm und Wind an Rosamunde, bringt dem Bauern gute Kunde.“
Diese Wetterregel besagt, dass nach einem windigen oder stürmischen zweiten Apriltag das folgende Wetter optimal für gute und üppige Ernteerträge sein wird.
Dritter & vierter Apriltag
„Wer an Christian säet Lein‘, bringt schönen Flachs in seinen Schrein.“
Gemeiner Lein (Linum usitatissimum) wird zur Faserverarbeitung angebaut. Normalerweise wird dieser zwischen Ende März und Anfang April ausgesät. Wer ihn am Sankt Christianstag (3. April) in den Boden bringt, der profitiert laut dieser Bauernregel von einem reichhaltigen Wachstum.
„Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß.“
Vorsicht ist für den Frühanbau von Samen und Pflanzen geboten. Am 4. Juni kann es nochmals kräftig schneien. Nässe- und kälteempfindlichere Samen und Pflanzen sollten dieser Wetterregel nach, erst nach dem 4. April in den Garten-/Beetboden gesetzt werden.
„Erbsen säe an Ambrosius, so tragen sie reich und geben Mus.“
Wer saftige Erbsen ernten möchte, sollte sie am 4. April säen – vorausgesetzt, der Boden ist nicht gefroren.
Fünfter bis achter Apriltag
„Ist Sankt Vinzenz Sonnenschein, bringt es viele Körner ein.“
Wer nach Bauernregeln im April pflanzen und säen will, findet mit dem St. Vincent Tag (5. April) ein ideales Datum, um Pflanzen mit Körnern auszusäen beziehungsweise vorzuziehen.
Tipp: Sonnenblumen und Senfpflanzen sind perfekt geeignet, um genau an diesem Tag gesät zu werden.
„Ist Sankt Vinzenz Sonnenschein, gibt es viel und guten Wein.“
Ein sonniger und milder fünfte Apriltag verspricht laut dieser Bauernregel, besonders gut heranwachsenden Wein und schmackhafte Trauben.
„Wenn es viel regnet um den Amantiustag, ein dürrer Sommer folgen mag.“
Ist dieser Wetterregel Glauben zu schenken, vermag viel Regen am Amantiustag (8. April), einen sehr nassen Sommer zu prophezeien. Die Wahrscheinlichkeit steigt mit starkem Regen an den Tagen davor und danach.
Neunter & Zehnter Apriltag
„Wenn der Kuckuck am 9. Apriltag nicht gesungen hat, ist er erfroren.“
In den ersten Tagen des Aprils kehrt normalerweise der Kuckuck aus seinem afrikanischen Sommerquartier nach Mitteleuropa zurück. Wenn er bis zum 9. des Monats noch nicht zu hören war, verweist diese Bauernregel auf eine mögliche Kaltwetter-Front. Demnach ist auch mit niedrigen Temperaturen in den nächsten Tagen zu rechnen und folglich vorsichtig bei der Aussaat und Pflanzung zu sein.
„An Ezechiel, dem 100. Tag nach Neujahr, da säe Leinsamen, dann gedeiht er wunderbar.“
Ezechiel steht in Verbindung mit den Göttern. Diese nehmen an diesem Tag des Propheten Ezechiels (10. April) besonderen Einfluss auf die Leinsamen-Saat und lassen Selbstanbauer auf eine hohe Keimquote und entsprechend üppige Ernte hoffen.
Dreizehnter & Vierzehnter Apriltag
„So wie Martin es will, so zeigt sich dann der ganze April.“
Ungestüm, sanft, feucht, trocken, mild und eisig, der April macht eben, was er will – vom ersten bis zum letzten Tag. Genau dies beschreibt diese Wetterregel vom 13. April.
„Tiburtius kommt mit Sang und Schall, er bringt den Kuckuck und die Nachtigall.“
Grundsätzlich steht der Sankt Tiburtius-Tag (14. April) für ein Datum, an dem die offizielle Zeit des Trieb- und Blattwachstums beginnt. Wenn Kuckuck und Nachtigall zudem da sind, spricht das für Wärme. Wer Frühblüher pflanzen und ein Umpflanzen plant, kann sich ab jetzt die Vegetationsperiode zum Vorteil machen. Wurzeln setzen sich dann schneller fest.
„Grüne Felder am Tiburtius-Tag, die ziehen viel Getreide nach.“
Haben die Temperaturen bereits vor dem Tiburtius für ein früheres Grün-Wachstum gesorgt, wirkt sich dies laut dieser Wetterregel positiv auf den Getreideanbau aus.
22. bis 24. Apriltag
„Gewitter vorm Georgius-Tag (23.04.), folgt gewiss noch Kälte nach.“
Gewittert es an diesem Tag, lässt dies auf kommenden Frost schließen. Gleich, wie schön und warm das Aprilwetter bisher war, sollten sich Hobbygärtner und Selbstanbauer nicht davon leiten lassen, denn mit dem 22. April kann sich schnell alles ändern.
„Wenn vor Georgius Regen fehlt, wird man hernach damit gequält.“
Ist es einen Tag vor Georgius trocken, besteht den Wetterregeln nach, ein hohes „Risiko“ die nächsten Wochen sehr viel Regen zu erfahren. Das sollte unbedingt für die Aussaat beachtet werden, damit Samen gut gesichert in den Boden kommen und nicht wegschwimmen.
„Kommt der Georg auf einem Schimmel, dann kommt ein gutes Frühjahr vom Himmel.“
Mit dem Schimmel wird die Atmosphäre verbal umschrieben, welche als traumhaft anzusehen ist. Folglich besagt diese Bauernregeln, dass bei milden Temperaturen und Sonnenschein am 23. April mit einem schönen Frühling zu rechnen ist.
„Des Sankt Georg’s Pferd, das tritt den Hafer in die Erd.“
Wie bereits oben beschrieben, ist die Ankunft Sankt Georgius mit seinem Schimmel/Pferd mit einem traumhaft schönen Tag in Verbindung zu bringen. Aber diese Bauernregel nennt eine Ausnahme und sagt ein schlechtes Wachstum für den Haferanbau voraus.
„Wenn’s friert an Sankt Fidel, bleibt’s 15 Tag noch kalt und hell.“
Hierbei handelt es sich um eine der Bauernregeln vom 24. April, die für Jedermann gut verständlich ist. Auf einen kalten Fidelis-Tag mit Bodenfrost folgen demnach mindestens noch weitere zwei Wochen Kälte.
Fünfundzwanzigster Apriltag
„Wie jetzt an Markus sich das Wetter hält, so ist es auch oft im Herbst zur Ernte bestellt.“
Der Markus-Tag ist in diesem Monat der einzige Tag, der auf das Herbstwetter schließen lässt. Vor allem Kälte und hohe Windstärken könnten im Herbst den optimalen Zeitpunkt für Ernten beeinflussen. Deshalb sollte dieser Tag insbesondere bei Selbstanbauern im „Auge“ behalten werden.
Tipp: Kündigt der Markus-Tag schlechtes Herbstwetter an, lohnt es sich, frühzeitiger Ihre Herbstaufgaben im Garten zu erledigen.
„Gibt es an Markus Sonnenschein, dann hat der Winzer guten Wein.“
Ein perfektes Jahr für Wein-Anbauer wird mit dieser Bauernregel vorausgesagt, wenn am Markus-Tag die Sonne scheint.
„Ist es jetzt um den Markus warm, dann friert man danach bis in den Darm.“
Das Wetter am Markus-Tag reicht nicht nur als Vorhersage für den Herbst, sondern zielt auch auf die direkt folgenden Tage hin: handelt es sich um einen warmen Markus-Tag, könnte es in den darauffolgenden Tagen noch unangenehm kalt werden.
„Leg erst nach Sankt Markus Bohnen, er wird’s Dir lohnen.“
Dies ist eine der Bauernregeln-Empfehlungen im April, die für den Bohnenanbau ein Pflanzdatum nach dem 25. April anrät.
Ende April
„Hat Sankt Peter das Wetter schön, kannst Du Kohl und Erbsen säen.“
Entsprechend dieser Wetterregel, ist der 27. des Monats ideal zur Aussaat von Kohl und Erbsen, wenn das Wetter an diesem Tag schön ist. Ein kräftiges Wachstum und ertragreiche Ernte sind dann zu erwarten.
„Ist es noch kalt auf Sankt Vital, dann friert es uns noch fünfzehnmal.“
Viele Hobbygärtner können es kaum erwarten, endlich frostfreie Tage zum Anpflanzen zu erleben. Damit ist normalerweise erst ab den Eisheiligen am 15. Mai zu rechnen. Insbesondere, wenn es am 28. April kalt ist, sollte sich bis zu den Eisheiligen geduldet werden.
„Regen in der Walpurgisnacht, hat stets ein gutes Jahr gebracht.“
Selbstanbauer können sich auf ein erntereiches Jahr freuen, wenn es am 30. April regnet.
„Walpurgisfrost ist schlechte Kost.“
Entgegen anderen Bauernregeln im April, kann nach dieser Prophezeiung ein frostiger Walpurgistag auf eine schlechte Ernte hindeuten.
Allgemeine Bauernregeln
„Je mehr im April die Regen strömen, desto mehr wirst Du vom Felde nehmen.“
Diese Bauernregel besagt nichts anderes, als dass sich viel Aprilregen positiv auf die Ernteerträge auswirkt.
„April: mehr Regen als Sonnenschein, dann wird’s im Juni trocken sein.“
Das Wetter sollte im April stets aufmerksam beobachtet werden. Wer deutlich mehr Regen- als Sonnentagen erkennt, sollte für einen trockenen Juni vorsorgen und sich auf einen höheren Wasserverbrauch vorbereiten. Ein Rasensprenger, vielleicht ein neuer Gartenschlauch oder Ähnliches sollten deshalb rechtzeitig angeschafft werden.
„April kalt und nass füllt Scheuer und Fass.“
Hier können sich Landwirte und Winzer freuen, denn zeigt sich der Ostermonat regnerisch mit niedrigen Temperaturen, fördert dies laut Bauernregel Feld- und Weinerträge.
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Häufig gestellte Fragen
Da mit den ersten Wetterregeln vor Jahrtausenden Bauern meist nicht lesen und schreiben konnten, haben sie sich Reime ausgedacht. Diese ließen sie besser merken.
Damals gab es keine Wettervorhersagen, wie sie heute Standard sind. Die Bauern waren allein auf sich gestellt. Da das Wetter aber einen Großteil zur Ernte beiträgt, haben damals die Bauern es selbst beobachtet und ihre Erfahrungen gesammelt. Das Resultat: Heute noch anwendbare Bauernregeln.
Die Zuverlässigkeit manche Bauernregeln wird wissenschaftlich untermauert; bei anderen ist nicht mit Sicherheit zu sagen, ob sie tatsächlich zutreffen. Schätzungen zufolge, gelten Wetterregeln zu 75 Prozent als zutreffend.