Bauernregeln im März I Wann ist Kunigund?
Alte Bauernregeln und auch Wetterregeln im März überliefert das Wissen und die Erfahrungen unserer Vorfahren. Dabei wurden besonders viele Gedenktage von Heiligen in diese Beobachtungen einbezogen, wie die Heilige Kunigunde.
Auf den Punkt gebracht
- Gedenktag Heilige Kunigunde am 3. März
- Kunigunde kündigt Frühjahr an
- Bauernregeln basieren auf Erfahrungen und Wetterbeobachtungen
- sind teils heute noch gültig
Inhaltsverzeichnis
Was sind Bauernregeln?
Seit vielen Jahrhunderten wurde das Wetter hauptsächlich von den Bauern beobachtet, um daraus Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge abzuleiten. Dies war wichtig, da sie so für ihre Arbeit die entsprechenden Vorkehrungen treffen konnten. Die Beobachtungen waren für die Bauern wichtig, da das Wetter stets über eine gute oder schlechte Ernte entschieden hat. Da das Lesen und auch Schreiben in den früheren Zeiten meist ein Privileg war, wurden die Erfahrungen und das entstandene Wissen in den Bauernregeln von Generation zu Generation mündlich und in Reimform weitergegeben. Meist wurden diese Regeln mit christlichen Heiligen in Verbindung gebracht, unter anderem wie im März mit dem Gedenktag an die Heilige Kunigunde. Daneben können die ersten drei Märztage eine Aussage über den Wetterverlauf der kommenden Monate geben:
- „Wie der erste März, so der Frühling.“
- „Wie der zweite März, so der Sommer.“
- „Wie der dritte März, so der Herbst.“
Hinweis: Im alten Rom wurde der Jahresanfang nicht im Januar gefeiert, sondern erst am 25. März, wenn normal die Aussaat erfolgte. Als erster Monat des Jahres wurde er nach dem römischen Kriegsgott Mars benannt. Im Altdeutschen heißt der Monat „Saatmond“.
Bauernregeln im März
- „Auf Märzenregen folgt kein Sommersegen.“
- „Der März soll wie ein Wolf kommen und wie ein Lamm gehen.“
- „Ein fauler, feuchter März ist jedes Bauern Schmerz.“
- „Märzensonne – kurze Wonne.“
- „Fürchte nicht den Schnee im März, darunter schlägt ein warmes Herz.“
- „Wenn im März die Veilchen blühn, an Ludwig (25. August) schon oft die Schwalben ziehn.“
- „Schnee, der erst im Märzen weht, abends kommt und gleich vergeht.“
- „Siehst du im März gelbe Blumen im Freien, magst du getrost deinen Samen streuen.“
- „Säst du im März zu früh, ist’s oft vergeb’ne Müh’.“
- „Gibt’s im März zu vielen Regen, bringt die Ernte wenig Segen.“
- „Lässt der März sich trocken an, bringt er Brot für jedermann.“
- „Märzenstaub bringt Gras und Laub.“
Tipp: Weitere Bauernregeln für jeden Monat finden Sie bei Plantopedia oder hier.
3. März ist Kunigund
Mit dem Beginn des meteorologischen Frühlings am 1. März wird der dunkle und lange Winter verabschiedet und es wird langsam wärmer. Am 21. März beginnt laut Kalender der Frühling. Der Gedenktag der Heiligen Kunigunde am 3. März symbolisiert das Ende der kalten Jahreszeit. Kunigunde kommt aus dem Germanischen und bedeutet so viel „Sippe“ und „Kampf“. Ein Kampf besteht am Anfang des Lenzmonats auch zwischen Winter und Frühjahr, also zwischen der östlichen Kaltfront und den westlichen warmen Strömungen. Die Beobachtungen des Wetters an jenem Tag inspirierte unsere Vorfahren zu den unterschiedlichsten Wetterprognosen nicht nur für diesen Monat, sondern sie waren mitunter für das weitere Jahr ausschlaggebend. So gibt es verschiedene Wetterregeln für den 3. März:
„Kunigund macht es warm von unt.“
Hier kommen erste Vorfreuden auf das kommende Frühjahr. Es wird warm und so wird die Kälte des Winters vertrieben.
„Lachende Kunigunde bringt uns frohe Kunde.“
Ein schöner Tag ohne Regen war ein gutes Zeichen dafür, dass es langsam wärmer wird und die Bauern ihre Rösslein für Feldarbeiten einspannen konnten.
„Wenn es Kunigunden friert, sie`s noch vierzig Nächte spürt.“
Anhand der Wetterbeobachtungen wurde aber nicht nur das nahende Frühjahr prophezeit, sondern mitunter auch noch weitere kalte Wintertage.
„Donnert es um Kunigund, treibt es der Winter noch lange bunt.“
Auch bei frühen Gewittern im Lenzmonat, hatten unsere Ahnen ihre Beobachtungen gemacht und wussten, dass Kunigunde dann nichts Gutes bringt.
„Ist Kunigund tränenschwer, dann bleibt oft die Scheuer leer.“
Daneben war auch Regen an diesem Tag nicht erwünscht, denn dieser wirkte sich nicht gerade gut auf die zu erwartende Ernte in jenem Jahr aus. Beobachtungen zufolge blieb sie mitunter aus oder war sehr gering.
Hinweis: Noch eine weitere allgemeine Bauernregeln im März: „Märzenregen bringt wenig Sommersegen“.
Wer ist Kunigunde?
Kunigunde ist eine Heilige der katholischen Kirche. Eine besondere Verehrung erfährt sie in Bamberg, dort war sie an der Gründung des Bistums beteiligt. Sie und ihr Gemahl Kaiser Heinrich II. sind dort die Schutzpatrone. Kunigunde musste sich einem Gottesurteil unterziehen, um ihre Unschuld zu beweisen, da sie des Ehebruchs beschuldigt wurde. Der Legende nach ist sie mit bloßen Füßen über glühende Pflugscharen gelaufen und hat sich dabei nicht verletzt. Ihre Unverletzlichkeit wurde zum Zeichen ihrer Heiligkeit und Keuschheit.
Hinweis: „So viel Nebel im März, so viel Frost im Mai, so viel Gewitter im Sommer.“ Aus meteorologischen Sicht bestehen hier allerdings keine Zusammenhänge.
Häufig gestellte Fragen
Einige Wetterbeobachtungen, die in den alten Bauernregeln überliefert wurden, können auch heutzutage noch angewendet werden. Mitunter geben sie gute Empfehlungen für die unterschiedlichsten Arbeiten im Garten. Jedoch aufgrund der modernen Wettervorhersage haben die alten Wetterweisheiten größtenteils dann doch an Bedeutung verloren.
Auch wenn das Wetter im Lenzmonat mild ist, muss der Winter noch nicht vorbei sein. Noch im April kann es zu Graupelschauern, Nachtfrösten und Schneeschauern kommen. Vielleicht anders herum, ist der März unbeständig, folgt meist ein unfreundliches und kühles Aprilwetter.
Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht unterscheiden sich jetzt doch wesentlich von den Temperaturen in den Wintermonaten. Allerdings kann mitunter immer noch Schnee fallen. Dieser bleibt aber nicht lange liegen, sondern taut oft schnell wieder weg.
Zum März gehören Frühlingsstürme dazu. Wind entsteht, indem eine Druckkraft auf die Luft einwirkt. Diese fließt dabei aus Gebieten mit einem höheren Luftdruck in Gebiete mit einem niedrigeren Luftdruck. Der Mittelpunkt dieser Strömungsbereiche wird als Hoch und Tief bezeichnet. Je stärker der Druckunterschied ist, desto stärker weht der Wind. Bauern schätzten schon immer den Wind, da dadurch eine Bestäubung der Pflanzen erfolgt und er für eine gute Ernte sorgt.