Baum fällen: diese Kosten entstehen tatsächlich
Einen Baum zu fällen oder fällen zu lassen geht mit einigem Aufwand und entsprechenden Kosten einher. In welchen Bereichen sich diese bewegen, zeigen wir hier.
Auf den Punkt gebracht
- es finden sich unterschiedliche Ursachen für das notwendige Fällen
- Genehmigung ist in jedem Fall erforderlich
- Kosten und Gebühren werden nach Art und Meter berechnet
- professionelle Fällung ist empfehlenswert
- richtiges Entsorgen muss ebenfalls bedacht werden
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Für das Fällen eines Baumes können sich verschiedene Gründe verantwortlich zeigen. Darunter:
- Alter und Verkahlung
- Bebauung eines Grundstücks
- Krankheiten- oder Parasitenbefall
- morsches Holz
- Sturmschäden
- Verlegen von Leitungen
- zu große Höhe
Wann immer ein Baum krank oder so beschädigt ist, dass er ein Risiko darstellt oder nicht mehr den regionalen Vorschriften entspricht, muss eine Fällung durchgeführt werden. Ebenso können Bäume jedoch auch einfach im Weg stehen, wenn die Fläche einer anderen Nutzung zugeführt wird.
Dennoch weisen sie eine wichtige ökologische Funktion auf. Sie dienen als Lebensraum und Nahrungsquelle, haben einen entscheidenden Einfluss auf das Klima und den Sauerstoffgehalt sowie die Reinheit der Luft. Eine leichtfertige Fällung sollte daher nicht erfolgen.
Gebühren für Genehmigung
Ob eine amtliche Erlaubnis notwendig ist, sollte in jedem Fall vor dem Fällen in Erfahrung gebracht werden. Unterschiede finden sich beispielsweise bei:
- der Art
- der Höhe des Baums
- der Region
- Nutzung des Baums durch geschützte Tierarten
- örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten
Einen Baum zu fällen oder professionell fällen zu lassen bedarf einer Genehmigung, die bei der entsprechenden Behörde beantragt und bezahlt werden muss. Die Kosten dafür liegen ortsabhängig zwischen 25 und 100 Euro, sofern sie überhaupt erforderlich ist.
Hinweis: Zwischen dem 01.03. und dem 30.09. fallen die Gebühren für die Genehmigungsbeantragung höher aus. Es ist mit 80 bis 120 Euro zu rechnen. Sofern möglich ist es also günstiger, den Baum außerhalb dieser Zeit zu fällen.
Art der Fällung
Bei dem Fällen eines Baumes werden grundsätzlich zwei Arten unterschieden. Zum einen die komplette Fällung. Hierbei wird der Stamm in einem Stück belassen und fällt als solches um. Möglich ist dies allerdings nur solange:
- der Baum klein genug ist
- er keinen Schaden an Zäunen, Gebäuden oder anderen Gewächsen erzeugt
- die Umgebung frei und gesichert ist
Die Kosten hierfür belaufen sich auf circa 20 bis 40 Euro pro Meter.
Bei der zweiten Variante handelt es sich um das stückweise Fällen. Hierbei wird der Baumstamm von oben nach unten in angepasster Länge gekürzt. Wie groß die jeweiligen Abschnitte sind, ist abhängig von der Umgebung. Die folgenden Vorzüge und Nachteile sind dabei zu berücksichtigen:
- bei höheren Bäumen oftmals die einzige Lösung
- höhere Kosten
- höherer Aufwand
- ideal bei geringem Platz rund um den Baum
- stückweise Fällung erleichtert die Entsorgung
Für diese Maßnahme gilt ein Preis von 30 bis 40 Euro pro Meter.
Baum fällen lassen?
Hobbygärtner möchten oftmals gern selbst zur Motorsäge greifen, um einen Baum zu fällen. Bereits ab einer Höhe von vier bis fünf Metern ist dies für Laien aber weder empfehlenswert noch sicher. Zudem werden einige Utensilien und Werkzeuge benötigt, die sich für gewöhnlich nicht im Haushalt finden und lediglich für seltene Arbeiten in der Höhe erforderlich sind.
Darunter beispielsweise eine entsprechend hohe Leiter, was bei einem oftmals notwendigen stückweisen Verschnitt unerlässlich ist. Zudem muss die Person gesichert werden, was bei sehr großen Bäumen und bei fehlender Erfahrung nur schwer möglich ist. Daher ist eine professionelle Fällung in vielen Fällen angeraten.
Hinweis: Sofern die Möglichkeit besteht, sollten Sie eine professionelle Fällung bevorzugen. Die Kosten erscheinen zunächst höher, dafür ist jedoch auch eine größere Sicherheit gegeben. In einigen Situationen – beispielsweise ab einer bestimmten Höhe – kommt nur die Übernahme durch fachkundige Personen in Frage. Dieser Faktor kann sich jedoch wiederum regional unterscheiden.
Art des Baumes
Bei dem Fällen von Bäumen spielt auch die Art beziehungsweise die Härte des Holzes eine entscheidende Rolle. Nadelbäume wachsen schneller, weisen daher aber auch eine geringere Dichte und Härte auf.
Laubbäume wachsen langsamer, sind dafür oftmals aber härter. Je größer der Härtegrad, umso schwieriger und aufwendiger gestaltet sich das Fällen. Daher fallen auch die Kosten dafür höher aus.
Wurzel entfernen
Eine der größten Herausforderungen bei beziehungsweise nachdem ein Baum gefällt wurde stellt das Entfernen der Wurzel dar. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Flachwurzler oder einen Tiefwurzler handelt. Gerade bei älteren Bäumen sind die Wurzeln so fest mit dem Boden verbunden, dass der Stumpf sich nur schwer entfernen lässt. Bereits bei kleineren und jüngeren Bäumen kann der Stumpf samt Wurzeln daher erhebliche Probleme erzeugen. Eine rückstandlose Entfernung ohne Erfahrung und entsprechendes Wissen ist daher in der Regel mit sehr viel Aufwand verbunden und kann zudem Schäden erzeugen.
Eine professionelle Entfernung hat hingegen den Vorteil, dass die Wurzel schnell und sicher beseitigt wird. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 75 bis 175 Euro und sind abhängig von der Größe sowie dem Schwierigkeitsgrad.
Entsorgen des Grünschnitts
Was bei dem Fällen eines Baumes ebenfalls berücksichtigt werden muss, ist die Entsorgung des Grünschnitts. In der Regel steht im eigenen Garten nicht ausreichend Platz zur Verfügung, um diesen zu lagern beziehungsweise zu kompostieren.
Wenn das der Fall ist, wird oftmals der Transport zum Problem. Größere Stücke des Baumstamms oder Äste weisen gerade bei Laubbäumen ein überraschend hohes Gewicht auf und sind daher allein kaum zu bewegen. Bei höheren Bäumen ist es daher oftmals notwendig, die Teile stark zu zerteilen. Das geht wiederum mit erheblichem Aufwand einher.
Hier zeigt sich daher erneut, dass eine professionelle Fällung die praktischere und einfachere Wahl ist. Transport und Entsorgung schlagen mit 100 bis 150 Euro zu Buche. Es stehen allerdings auch Alternativen zur Entsorgung zur Verfügung. Darunter:
- Zweige und Äste häckseln und als Mulch verwenden
- Stamm und stärkere Äste zu Brennholz verarbeiten
- den Stamm über Kleinanzeigen an Selbstabholer verkaufen oder verschenken
Gerade Tierhalter oder Menschen mit einem Ofen, einer Feuerschale und Kaminen übernehmen dadurch den Transport. Ressourcen werden geschont und Geld eingespart.
Häufig gestellte Fragen
Indem beispielsweise die Entfernung der erreichbaren Äste selbst durchgeführt wird. Auch das selbstständige Verkaufen oder Entsorgen des Grünschnitts und Holzes verringert die Kosten.
Es ist wichtig, sich im Vorfeld bei dem jeweiligen Verein zu informieren und die entsprechenden Regelungen zu berücksichtigen. Das beinhaltet auch, beispielsweise die Anfahrt für den Abtransport abzuklären – denn in Gartenvereinen darf nicht jeder Weg ohne Erlaubnis befahren werden.
Holz ist ein wertvoller Rohstoff. Sofern der Baum nicht von Krankheitserregern oder Schädlingen befallen beziehungsweise morsch ist, sollte es also verwendet werden. Als Feuerholz, Kratzbaum, Rindenmulch oder in Scheiben geschnitten erfüllt es gute Zwecke. Ebenso können Stücke davon als Insektenhotels zum Einsatz kommen.