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Baumstumpf ausbrennen: Anleitung in 4 Schritten

Baumstumpf ausbrennen

Immer wieder kommt der Zeitpunkt, an dem Altes Neuem weichen muss, so auch im heimischen Garten. Während die Beseitigung von Sträuchern, Blumen und Gemüsepflanzen einfach von der Hand geht, stellt ein Baumstumpf so manchen Hobbygärtner vor eine echte Herausforderung. Eine simple Alternative zu roher Gewalt und dem Einsatz schwerere Maschinen ist das Ausbrennen. Mit unserer Schritt-für-Schritt Anleitung entfernen auch Sie Ihren Baumstumpf im Handumdrehen.

Video-Tipp

Baumstumpf ausbrennen

Baumstumpf entfernen

Obwohl das Für und Wider des Ausbrennens immer wieder heiß diskutiert wird, kann es tatsächlich Situationen geben, in denen andere Methoden für das Entfernen schlicht nicht oder nur mit immensem Aufwand umsetzbar sind. Die Abwägung über die richtige Methode liegt letztendlich bei Ihnen. Sollten Sie sich für das Ausbrennen entscheiden, helfen wir Ihnen mit dieser Anleitung, die richtigen Schritte so auszuführen, dass ein möglichst großer Erfolg mit idealerweise zu vernachlässigenden Nachteilen verbunden eintritt.

Hinweis:

Da jedes der bei uns vorkommenden Hölzer brennbar ist, eignet sich grundsätzlich jeder Baumstumpf für das Ausbrennen. Allerdings benötigen Harthölzer wie Eiche, Buche oder Walnuss deutlich mehr Aufwand, da das Holz an sich nur sehr langsam brennt und unter ungünstigen Voraussetzungen lediglich schwelt oder sogar vollständig erlischt. Sehr einfach gelingt dagegen das Ausbrennen von harzreichen Nadelhölzern, da das Harz selbst eine Art Brandbeschleuniger darstellt, der im ganzen Holz verteilt bereits vorhanden ist.

Vorbereitung

Baumstumpf schachbrettförmig einsägen

Zunächst sollten die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, um das Ausbrennen erfolgreich durchführen zu können:

  • Lose oder mit geringem Aufwand zu lösende Erde im oberen Stumpfbereich entfernen
  • Baumstumpf möglichst knapp über verbliebenem Erdreich absägen, um unnötigen Aufwand durch das Verbrennen zusätzlicher Holzmasse zu vermeiden
  • Über gesamten Stammquerschnitt mit Bohrmaschine oder Akkubohrer Löcher senkrecht und schräg geneigt einbohren
  • Möglichst großen Bohrerdurchmesser wählen
  • Im Bereich seitlich abgehender Wurzeln auch schräg in die Wurzelansätze hineinbohren

Tipp:

An Stelle der zu bohrenden Löcher kann der Baumstumpf auch mit einer Kettensäge schachbrettartig eingesägt werden. Da hierfür aber ein Tauchschnitt erforderlich ist, sollten diese Arbeiten nur von Personen mit ausreichend Erfahrung im Umgang mit diesen nicht ungefährlichen Werkzeugen durchgeführt werden.

Brennpaste

Obwohl Holz gemeinhin als gut brennbar gilt, wird ein Baumstumpf beim Ausbrennen kaum von selbst in die Tiefe seiner Substanz hinein brennen. Grund dafür ist der Sauerstoffbedarf des Feuers, demzufolge ein Brand immer nur an der Oberfläche stattfindet. Zudem entwickelt sich ein Feuer, der Thermik folgend, nach oben und dringt somit von alleine nicht in die Tiefe der Baumwurzel vor. Um sie dennoch sicher zu entfernen, werden die zuvor erstellten Löcher mit einer Brennpaste als Brandbeschleuniger bzw. Brandweiterleiter in das Holz hinein befüllt:

  • Salpeter und Petroleum zu gleichen Teilen mischen, bis eine zähe Paste entsteht
  • Zum Schutz vor schädlichen Auswirkungen unbedingt Handschuhe und Schutzbrille tragen
  • Alternativ: Brennpasten aus dem Haushalt, beispielsweise von Fondue oder Raclette, einsetzen
  • Gebohrte Löcher mit Brennpaste befüllen, etwa unter Zuhilfenahme eines dünnen Stabes
  • Brennpaste bis zum Lochgrund führen, für bessere Sauerstoffzufuhr aber nicht vollständig verfüllen

Wichtig:

Sie sollten niemals flüssige Brandbeschleuniger wählen, da diese aus der Wurzel in das Erdreich fließen und dort erhebliche Schäden oder Beeinträchtigungen der Bodenqualität hervorrufen können. Insbesondere das beinhaltete Petroleum gilt als umweltschädlich!

Baumstumpf Ausbrennen: Anleitung

Nachdem der Wurzelstock vorbereitet und der Brandbeschleuniger zugefügt wurde, wird die Wurzel entzündet. Der nun folgende, langwierigste Teil beim Entfernen des Stumpfes mit der Ausbrennmethode, ist zugleich der einfachste. Es gilt, zu warten und zu beobachten, wie sich das Feuer langsam im Holz voran arbeitet und die ungeliebte Wurzel Stück für Stück beseitigt:

  • Zur Absicherung Feuerlöscher, Wassereimer oder Gartenschlauch bereitlegen
  • Brennpaste am Eintritt der gebohrten Löcher entzünden
  • idealerweise alle Löcher in Brand setzen, um flächige Ausbreitung zu ermöglichen
  • wegen leichter Entflammbarkeit der Brennpaste geeignete Zündquelle mit ausreichendem Sicherheitsabstand wählen, beispielsweise Bunsenbrenner, Stabfeuerzeug etc.
  • Alternativ: Lunte aus leicht brennbarem Papier oder Ähnlichem Legen, um Hände aus dem unmittelbaren Brennberiech fern zu halten

Achtung:

Vor allem bei Verwendung von petroleumhaltigen Brennpasten sollte man sich während des eigentlichen Ausbrennens nicht unmittelbar am Feuer aufhalten. Der entstehende Rauch gilt als gesundheitsschädlich und sollte nicht eingeatmet werden!

Nacharbeiten

Man sollte sich bereits vor der Entscheidung für die Ausbrennmethode im Klaren sein, dass Feuer nicht in der Lage ist, den Baumstumpf vollständig zu beseitigen. Wer einmal gesehen hat, was selbst bei idealen Rahmenbedingungen im Lagerfeuer an Resten zurückbleibt, dem wird schnell klar, dass die schlechte Sauerstoffzufuhr und das umgebende Erdreich für weit größere Rückstände führen dürften. Durch das Feuer im Baumstumpf ist in aller Regel nur die große Holzmasse des Kernstücks beseitigt, die Randbereiche der Wurzel mit ihren zahllosen Verästelungen ist dagegen weiterhin im Boden vorhanden. Je nach Erfordernis und gewünschter Nachnutzung des Bereichs können unterschiedliche Nacharbeiten sinnvoll sein:

Immer

  • Entfernen der Asche und leicht zu lösenden Reststücke aus dem Stumpf, beispielsweise mit Hacke, Handschaufel oder auch Geißfuß
  • Entsorgung im Restmüll oder auf dem Kompost

Bei Bedarf weiterer Beseitigung

  • Nun erreichbare Wurzelteile aus dem Boden ziehen
  • Bei großformatigen Wurzelteilen Ausbrennvorgang lokal wiederholen

Tipp:

Auch wenn durch das Ausbrennen die Wurzel in genügendem Maße beseitigt wurde, lohnt es sich, vor dem Verfüllen des Wurzellochs mit Erdreich die verbliebenen dicken Wurzeln oder sogar Stammteile erneut einzubohren. Durch die Löcher gelangen Feuchtigkeit und Mikroorganismen in das Holz und beschleunigen so die Zersetzung im Boden.

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