Bausand und Spielsand für Rasen: ist das gut?
Mit Mähen, Düngen und Wässern ist die Rasenpflege noch lange nicht rund. Auch regelmäßiges Sanden kann notwendig sein, um einer Bodenverdichtung entgegenzuwirken. Doch nicht jeder Sand wie z. B. Bausand oder Spielsand bringt die gewünschte Auflockerung des Rasens.
Auf den Punkt gebracht
- Bausand & Spielsand können verdichteten Rasen auflockern
- müssen kalkarm und frei von Ton und Schluff sein
- die Körnung darf nur 0-2 mm betragen
- im Frühjahr oder Herbst eine 2 mm dicke Schicht ausbringen
- Rasen zuvor mähen, vertikulieren und ggf. aerifizieren
Inhaltsverzeichnis
Spezieller Rasensand ist kein Muss
Im Fachhandel gibt es große Säcke mit speziellem Rasensand zu kaufen. Dabei handelt es sich meist um sauberen, feinen Quarzsand. Wer danach greift, kann sicher sein, dass er für die Grünfläche optimal geeignet ist. Doch je größer die Rasenfläche, umso nachdrücklicher stellt sich die Kostenfrage. Denn dieser Sand ist teuer. Die gute Nachricht ist: Er ist nicht alterativlos!
Bausand und Spielsand als Ersatz
Bausand und Spielsand sind um ein Mehrfaches günstiger als spezieller Sand für den Rasen. Tatsächlich können Sie beide Sandarten auch für das Sanden nutzen. Doch sowohl beim Bausand als auch beim Spielsand kann es Unterschiede in der Zusammensetzung und Qualität geben. Genau das muss auf den Prüfstand, damit die gewünschte Wirkung nicht ausbleibt oder gar sich ins Gegenteil verkehrt.
Auf feine Körnung achten
Grobkörniger Sand kann nur schwer in einen verdichteten Untergrund vordringen. Für das Sanden einer Rasenfläche sollte daher nur Bausand bzw. Spielsand mit folgenden Merkmalen verwendet werden:
- sehr feine Körnung
- ideal sind Werte zwischen 0,3 und maximal 2 mm
- bevorzugt rundkörnig
Handelsüblicher Spielsand ist in der Regel feinkörnig genug, um als Rasensand-Ersatz zu dienen. Beim Bausand kann die Körnung sehr stark variieren.
Tipp: Der verfügbare Bausand besteht aus verschiedenen Körnungen? Möglicherweise können Sie ihn durchsieben und so Rasensand gewinnen.
Sauberen Sand verwenden
Bausand und Spielsand sollten kalkarm sein, damit der pH-Wert des Bodens nicht ungünstig verändert wird. Daneben darf er auch nicht mit Bestandteilen durchsetzt sein, die der Zielsetzung des Sandens nicht förderlich sind. Gemeint sind damit vor allem Ton- und Schlufanteile, die zur Verklumpung neigen. Verwenden Sie aus diesem Grund nur reinen, gewaschenen Sand.
Tipp:
Kleinere Mengen Sand können Sie auch daheim nachträglich waschen. Für größere Mengen ist das eher nicht zu empfehlen. Das Trocknen ist sehr umständlich, braucht viel Platz und/oder Zeit. Und nasser Sand sich lässt sich nur schwer gleichmäßig verteilen.
Alter Sand
Neu gekaufter Spielsand und Bausand können Sie sofort für das Sanden des Rasens verwenden, sofern sie die zuvor erläuterten Eignungskriterien erfüllen. War der Sand schon länger im Sandkasten oder stand er offen auf einer Baustelle, ist nicht mehr vom ursprünglichen Zustand auszugehen. Nehmen Sie alten Sand vor der Verwendung gründlich in Augenschein:
- alter Sand kann verunreinigt sein
- das Auswaschen ist nicht immer einfach möglich
- ggf. neuen Sand kaufen
- alten Sand anderweitig aufbrauchen
Vorbereitungen vor dem Sanden
Was für speziellen Rasensand gilt, gilt auch für Bausand und Spielsand. Damit die feinen Körner den Boden optimal auflockern können, muss dieser vor dem Sanden richtig vorbereitet werden. Die nachfolgenden Schritte sollten nicht übersprungen und auch nicht nachlässig ausgeführt werden.
- Mähen auf 3 Zenitmeter Höhe
- Vertikulieren, Entfernung von Rasenfilz und Moos
- Aerifizieren
Tipp:
Auch wenn das Vertikulieren dem Rasen auf Dauer nützt, für das Gras ist es erstmal eine Strapaze. Stärken Sie es, indem Sie es zwei Wochen zuvor mit Rasendünger versorgen.
Pflegetipps für Ihren Rasen
Häufig gestellte Fragen
Nach den vorbereitenden Arbeitsschritten wird der Sand gleichmäßig auf die gesamte Rasenoberfläche verteilt. Das klappt am besten mit dem Harkenrücken. Die Sandschicht sollte etwa ein bis zwei Zentimeter hoch sein. Die Grasspitzen müssen aber auf alle Fälle noch herausschauen. Danach muss der Rasen gründlich gewässert werden, damit das Wasser den Sand in die feinen Vertikulier-Vertiefungen spült.
Nahezu jeder Rasen sollte regelmäßig und von Anfang an gesandet werden, damit der Boden nicht zu sehr verdichtet. Je lehmiger der Untergrund ist und je stärker die Rasenfläche beansprucht wird, umso wichtiger ist eine Auflockerung mithilfe von Sand. Ansonsten ist mit der Zeit mit schlechtem Graswachstum sowie Moos und Unkraut zu rechnen. Lediglich Rasenflächen, die auf sehr sandigem Boden eingesät wurden, neigen weniger zur Verdichtung. Hier kann oft auf das Sanden verzichtet werden.
Es ist keine Frage der Sandart, welche Menge ausgebracht werden muss. Das hängt stark vom Zustand des Rasens bzw. der Bodenverdichtung ab. Sie kann zwischen 2 und 10 Liter pro Quadratmeter variieren.
Die beste Zeit für das Sanden einer Rasenfläche ist das Frühjahr. Und zwar möglichst jedes Jahr! Alternativ kann das Sanden bzw. ein zweiter Durchgang auch im Herbst erfolgen.
Zeigt der Rasen bereits deutliche Spuren eines verdichteten Bodens auf, kann auch das Sanden keine schnelle Erholung bringen. Wenn es jährlich mindestens einmal durchgeführt wird, ist nach etwa drei Jahren mit einer deutlichen Verbesserung des Rasens zu rechnen.