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Beißende Insekten im Garten: 9 Fliegen, Käfer & Co.

Beißende Insekten im Garten

Im Garten kommen nicht nur stechende Insekten vor, sondern auch solche, die beißen können. Zu Bissen kommt es meist auf der Suche nach Blut oder als Verteidigungsreaktion. Wir stellen 9 beißende Insekten vor.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Insektenbisse sind besonders im hohen Gras häufig
  • Insekten nicht in die Hand zu nehmen oder festhalten
  • selbst größere Käfer oder Heuschrecken können beißen
  • wenige Bisse schmerzhaft oder gar gefährlich
  • Bissstellen kühlen und bei allergischer Reaktion Arzt aufsuchen

Beißende Insekten, die kriechen

Diese Tierchen bewegen sich hauptsächlich über den Boden fort.

Ameisen

Schwarze Wegameise (Lasius niger)
Schwarze Wegameise (Lasius niger)

Ameisen (Formicidae) sind dafür bekannt, Ameisensäure zu verspritzen, die unangenehm auf der Haut brennt. Größere Arten können allerdings auch beißen.

  • Merkmale: schwarz, rot oder orange, wenige Millimeter groß, Körper in 3 Segmente unterteilt, 6 Beine
  • Vorkommen: überall häufig, in Gärten unter Steinen, in lockerer Erde, aber auch im Rasen
  • Biss erkennen: Unterschied zwischen Biss und Verspritzen von Ameisensäure schwierig, kurzzeitige Quaddelbildung möglich, Hautrötung, Schmerzen oder Juckreiz
  • Gefahren: der Biss ist ungefährlich, die Schwellung, Rötung und Schmerzen vergehen nach einiger Zeit von allein

Tipps um Ameisen sanft zu vertreiben

Flöhe

Floh sitzt auf Haut

Flöhe (Siphonaptera) sind immer auf einen Wirtskörper angewiesen. Sie leben nicht in der freien Natur. Trotzdem können durch eigene oder fremde Haustiere Flöhe im Garten übertragen werden.

  • Merkmale: wichtigstes Merkmal ist die Sprungfähigkeit, Körper sehr klein und abgeflacht, dunkel gefärbt
  • Vorkommen: überall häufig, auf Haus- und Wildtieren, viele Arten haben sich auf bestimmte Säugetiere spezialisiert
  • Biss erkennen: rote Quaddelbildung; meist einzelne Bisse, die wenige Zentimeter auseinanderliegen, so genannte Flohstraße, da Flöhe zu Probebissen neigen; sehr starker Juckreiz
  • Gefahren: Allergie gegen Flohbisse möglich, außerdem können Flöhe Krankheiten übertragen, Bisse können sich entzünden, wenn sie aufgekratzt werden

Gelbrandkäfer

Gelbrandkäfer (Dytiscus marginalis)

Der Gelbrandkäfer (Dytiscus marginalis) lebt nur im Wasser. Wenn er mit der Hand aus dem Gartenteich heraus gefangen wird, kann er sehr schmerzhaft zubeißen.

  • Merkmale: bis 35 mm groß, dunkler Körper, mit gelben Rand und Gliedmaßen, Unterseite ist rötlich
  • Vorkommen: in stehenden Gewässern, selbst in sehr kleinen, direkt unter der Wasseroberfläche, schwimmt sehr gut
  • Biss erkennen: meist direkt nachdem er in die Hand genommen wird, schmerzhaft, aber nicht sichtbar, eventuell Rötung der Haut, der Käfer kann die Haut nicht durchbeißen
  • Gefahren: keine

Großes Heupferd

Großes Heupferd (Tettigonia viridissima)

Ähnlich wie der Gelbrandkäfer ist auch das grüne Heupferd (Tettigonia viridissima) in der Lage, bei Gefahr schmerzhaft zu beißen.

  • Merkmale: grün, Körper bis 40 mm, wirkt durch die langen Flügel aber deutlich länger, kräftige Hinterbeine, springt gut, kann aber auch sehr gut fliegen
  • Vorkommen: im Garten überall häufig, durch die grüne Färbung jedoch gut getarnt, zuweilen an Hauswänden, frisst andere Insekten, ist also kein Schädling
  • Biss erkennen: beim Festhalten können sich die Tiere wehren, der Biss ist schmerzhaft, aber nicht sichtbar
  • Gefahren: keine

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Hinweis: Wer die Zeckenarten wie den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) vermisst, dem sei gesagt, dass Zecken nicht beißen, sondern stechen.

Beißende Insekten, die fliegen

Diese Insekten sind in der Lage zu fließen.

Gemeine Viehbremse

Gemeine Viehbremse (Tabanus bromius)

Bremsen wie Gemeine Viehbremse (Tabanus bromius) stechen nicht wie Mücken oder andere Stechinsekten, sondern beißen die Haut auf und saugen das austretende Blut.

  • Merkmale: bis 20 mm groß, bräunlicher Körper, grüne Augen
  • Vorkommen: in der Nähe von Viehweiden, verirrt sich zuweilen auch in Häuser
  • Biss erkennen: meist sehr schmerzhaft, röte, sich ausbreitende Schwellung
  • Gefahren: kann sich entzünden, Krankheiten können übertragen werden

Goldaugenbremse

Goldaugenbremse (Chrysops relictus)

Die Goldaugenbremse (Chrysops relictus) ist etwas kleiner als die Gemeine Viehbremse, ihr Biss ist aber genauso schmerzhaft.

  • Merkmale: bis 15 mm groß, Körper dunkel gefärbt, Flügel marmoriert, Augen grünlich
  • Vorkommen: in der Nähe von Viehweiden, an Feldwegen, überall sehr häufig
  • Biss erkennen: sofort schmerzhaft, größere Rötung und Schwellung möglich
  • Gefahren: kann Krankheiten übertragen, Biss nicht aufkratzen, kann sich entzünden

Hirschlausfliege

Hirschlausfliege (Lipoptena cervi)

Normalerweise befallen Lausfliegen nur ihre namengebenden Wirtstiere, in Ausnahmefällen können sie jedoch auch Menschen anfliegen und beißen.

  • Merkmale: kleine läuseartige Fliegen, Körper bis 5 mm groß, Flügel deutlich länger, aber nicht immer vorhanden, die Insekten brechen ihre Flügel ab, wenn sie einen Wirt gefunden haben
  • Vorkommen: in der freien Natur häufig, insbesondere in der Nähe von Wäldern, in der Stadt selten
  • Biss erkennen: schmerzhaft, rötet sich
  • Gefahren: kann Krankheiten übertragen, Biss selbst wenig gefährlich

Kriebelmücken

Kriebelmücke (Simuliidae) sitzt auf Haut

Kriebelmücken (Simuliidae) können in den späten Abendstunden im Garten sehr lästig werden, wenn sie gehäuft auftreten.

  • Merkmale: bis 6 mm Körpergröße, dunkel gefärbt, ähneln mehr Fliegen als Mücken
  • Vorkommen: überall häufig
  • Biss erkennen: einzelner Biss klein und schmerzhaft, leider treten diese Insekten oft zu mehreren auf und beißen gleichzeitig, wenn sie einen geeigneten Wirt finden
  • Gefahren: häufig bilden sich Blutergüsse, Nachblutungen möglich, allergische Reaktionen, Juckreiz

Regenbremse

Regenbremse (Haematopota pluvialis)

Bei feuchtwarmer Witterung mit drohenden Gewittern und Regen, tritt diese Bremse, wissenschaftlich Haematopota pluvialis, besonders häufig auf.

  • Merkmale: bis 12 mm Größe, Körper hell- bis dunkelgrau, Flügel gemustert, Augen mit bunten Zackenbinden
  • Vorkommen: überall häufig, außer in Wäldern
  • Biss erkennen: sehr schmerzhaft, Rötung und Schwellung
  • Gefahren: kann Krankheiten übertragen

Hinweis: Gegen Schwellungen, Rötungen und Entzündungen helfen oftmals Wundsalben aus der Apotheke.

Häufig gestellte Fragen

Wie gefährlich sind Insektenbisse?

Das hängt von der Art des Insektes ab. Grundsätzlich sind die meisten Insekten nicht giftig für den Menschen, wenn sie beißen, dann meist zur Verteidigung oder um Blut zu saugen. Problematischer ist es, wenn die Insekten Krankheiten übertragen können.

Welche Behandlungstipps gibt es bei Insektenbissen?

Das Wichtigste ist immer, die Stelle zu kühlen, um eine Ausbreitung der Schwellung und Rötung zu vermeiden. Wenn ein Insekt nur zur Abwehr beißt, etwa weil es in die Hand genommen wurde, dann ist eine weitere Behandlung meist gar nicht notwendig. Oft ist die Bissstelle nicht einmal sichtbar, nur spürbar.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Auf jeden Fall sofort, wenn sich Anzeichen einer allergischen Reaktion bemerkbar machen. Etwa Atemnot, starke Schwellungen der Bissstelle oder extreme Rötung der Haut. Außerdem sollte ein Arztbesuch in Erwägung gezogen werden, wenn sich die Stelle entzündet und stark schmerzt. Da einige Insekten schwere Krankheiten wie Borreliose übertragen können, ist es sinnvoll, auch dann zum Arzt zu gehen, wenn sich die ursprünglichen Symptome nach einigen Tagen nicht bessern, sondern verschlimmern.

Wie kann man sich vor beißenden Insekten schützen?

Wer im hohen Gras unterwegs ist, trägt am besten lange Hosen und geschlossene Schuhe. Man sollte außerdem Haustiere zu kontrollieren, wenn sie vorher draußen unterwegs waren. Im Garten und am Haus sollte man die Regentonne(n) nach Möglichkeit abdecken und Wasserflächen, z. B. Teiche, nicht in unmittelbarer Nähe zu Sitzplätzen anlegen. Wer außerdem insektenfressende Nützlinge fördert, indem er den Garten igel- und vogelfreundlich anlegt, kann sich auf Unterstützung im Kampf gegen beißende Insekten freuen.

Können die Insekten Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen?

Wenn es sich um blutsaugende Insekten wie Flöhe handelt, ist das durchaus möglich. Zu den übertragbaren Krankheiten gehört zum Beispiel die Tularämie.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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