10 beliebte Arten Goldfische
Der Goldfisch (Carassius auratus) weist mindestens 120 verschiedene bisher bekannte Zuchtformen auf. Im Folgenden werden die beliebtesten unter ihnen beschrieben.
Auf den Punkt gebracht
- keine wirklichen Arten, sondern Züchtungen
- meisten Zuchtformen stammen aus Asien
- alle Goldfischarten friedliebend
- kleinbleibende Arten bis maximal 35 Zentimeter
Inhaltsverzeichnis
Black Moor
Der aus China abstammende Black Moor ist der beliebteste unter den Teleskop-Goldfischen, weil er sich durch seinen schwarzen Körper von den typischen Goldfischfarben abgrenzt und einen echten Hingucker in Frischwasser-Aquarien und Teichen bietet.
- Aussehen: durchgehend schwarz; manche Exemplare mit Solid goldfarbenen oder orangen Flecken
- Größe: zwischen 15 und 20 Zentimeter; gelegentlich auch bis 35 Zentimeter
- Futter: Allesfresser; am liebsten Wasserflöhe und Mückenlarven; auch pflanzliches Futter
- Besonderheiten: sehr friedlicher, pflegeleichter Goldfisch; ideal für Einsteiger
Blasenauge
Hierbei handelt es sich um eine Goldfischzuchtform der besonderen Art, denn der auch unter dem Namen „Bubble Eye“ bekannte Fisch aus Asien, fällt sofort wegen seiner Blasen beim Schwimmen auf.
- Aussehen: große Blasen unter Augen; leicht gekrümmter Rücken; lange Körperform; Farbe orange, weiß, rot und seltener schwarz; gelegentlich mit dunklen Flecken; doppelschwänzig; schaut nach oben
- Größe: etwa 20 Zentimeter
- Futter: Pflanzen-Rohkost und lebende Kleininsekten
- Besonderheiten: Blasen sind dünnhäutig und stark verletzungs- und infektionsgefährdet, weshalb auf Aquarium-Ausstattung zu achten ist; sollte mit anderen Blasenaugen und/oder Black Moors gehalten werden
Tipp:
Manche Fischliebhaber bezeichnen Blasenaugen als Qualzucht, weil ihre Beweglichkeit und Sehkraft durch die großen Blasen beeinträchtigt werden können. Gleichwohl dieser Goldfisch weiterhin beliebt ist, kann die Zucht nur beendet werden, wenn sie niemand mehr kauft. Sie können also zum Wohl der Tiere dazu beitragen und auf die Anschaffung verzichten.
Echter Schleierschwanz „Veiltail“
Der Schleierschwanz führt die Liste der beliebtesten Goldfischzüchtungen an, weil er enorm auffallend und beeindruckend ist. Er ist relativ anspruchslos.
- Aussehen: sehr hoch gekrümmter Rücken; eiförmiger Körperbau; Körperfarbe zwei-bis dreifarbig gefleckt in Rot, Orange, Weiß und Schwarz; schleierartige Flosse
- Größe: zwischen 10 und 15 Zentimeter; selten bis 25 Zentimeter
- Futter: Lebend- und pflanzliches Rohkostfutter, wenngleich Allesfresser; auf abwechslungsreiche Ernährung achten
- Besonderheiten: Teichfisch kann unter bestimmten Umständen auch in Kaltwasser-Aquarien gehalten werden; lebt gern in der Artgenossen-Gruppe
Hinweis:
Zu den Schleierschwänzen zählt auch der Fächerschwanz „Fantail“, der sich durch metallisch schimmernde Schuppen und einer leicht starreren Flosse von dem „Echten Schleierschwanz“ unterscheidet. Auch der Ryukin ist beliebt und stellt eine eigene Kategorie der Schleierschwänze dar.
Eierfisch
Der Eierfisch oder auch einfach als Eifisch bezeichnet, verdankt seinen Namen seiner Körperform. Seinen Zuchtursprung besitzt er in China.
- Aussehen: eiförmiger Körper; fehlende Rückenflosse; rot, rot-orangefarbener Körper; häufig mit goldfarbenen Bauchbereich; doppelte Schwanzflosse
- Größe: zwischen 20 und 30 Zentimeter
- Futter: Allesfresser; nährstoffarme Ernährung empfohlen
- Besonderheiten: als Kurz- und Langschwanz erhältlich; dominant beim Fressen
Holländischer Löwenkopf
Eine besondere Schönheit bietet der Holländische Löwenkopf unter den Goldfischarten, der auch als Rotkäppchen und Oranda bekannt ist, wobei Letzteres das chinesische Wort für Holland ist.
- Aussehen: rot leuchtende Haube bis zu den Kiemen; helle, lange Flossen; doppelschwänzig mit Rückenflosse
- Größe: bis etwa 20 Zentimeter
- Futter: ausschließlich pflanzliches Fischfutter
- Besonderheiten: nicht mit anderen Arten halten, da er gern gesehenes Fischfutter ist; sehr zutraulich und friedvoll; ideal für Süßwasser-Aquarium mit mindestens drei weiteren Artgenossen
Himmelsgucker
Auch Goldauge (Celestial) genannt, präsentiert sich dieses exotische Exemplar aus China mit besonders auffälligem Aussehen. Vor allem die Augen und Flossen ziehen die Blicke auf sich.
- Aussehen: fransen- oder grätenartig aussehende, große Flossen; goldfarbig umrandete, nach oben gerichtete „Glubschaugen“ durch Ausstülpungen
- Größe: bis circa 25 Zentimeter
- Futter: Allesfresser; nährstoffreich; bevorzugt pflanzliches Futter
- Besonderheiten: sehr anspruchslos und pflegeleicht; geeignet für Aquarien
Kometenschweif
Es gibt verschiedene Kometen-Goldfische (Comet), aber der Kometenschweif zählt zu den beliebtesten Zuchtformen. Seinen Ursprung hat er in China, wurde in Amerika weitergezüchtet und ist mittlerweile auch in Mitteleuropa sehr populär.
- Aussehen: große Flosse, die so lang wie der Fischkorpus werden kann; Weiß mit leuchtend orangen Flecken; einfachschwänzig
- Größe: bis circa 35 Zentimeter
- Futter: Allesfresser; hochwertiges vitaminreiches Spezialfutter für leichte Verdauung
- Besonderheiten: Teichhaltung mit mindestens 500 Litern und Gruppenhaltung mit fünf oder mehr Artgenossen empfohlen; kann bis zu 30 Jahre alt werden; schneller Schwimmer
Perlschupper
Der Perlschupper (Pearlscale) ist ein gedrungenes Exemplar mit besonderem Erscheinungsbild. Aber Vorsicht, denn er kann sich optisch im Laufe der Zeit verändern.
- Aussehen: muschelartig geformte Schuppen; fehlender typischer Silberglanz; schwarze Augen; ein- oder zweifarbig in orange und/oder weiß: teils mit Krone; Flossen meist weißlich
- Größe: maximal 8 Zentimeter ohne Flossen
- Futter: nährstoffarm
- Besonderheiten: eignet sich besonders gut für Aquarien; bei ausgefallenen muschelförmige Schuppen wachsen normale Schuppen nach, was die besondere Optik schwächt
Shubunkin
Der Shubunkin ist ein Zierteichfisch, der aus einem Züchtungsmix zwischen Goldfisch, Schleierschwanz sowie Koi entstand und in seiner Optik Letzterem in nichts nachsteht. Körperlich ähnelt er dem gewöhnlichen Goldfisch stark.
- Aussehen: imposante, keilförmige Schwanzflosse; zweifarbig gescheckt in rot, gelb, orange, blau und perlmutt; schwarze Körperflecken unregelmäßig verteilt
- Größe: zwischen 15 und 30 Zentimeter;
- Futter: Wasserpflanzen, kleine Insekten wie Insektenlarven oder Wasserflöhe; nährstoffreiches Granulat oder Stick-Fischfutter
- Besonderheiten: hohe Lebenserwartung bis zu 20 Jahren; mag es schattig; sehr vermehrungsfreudig
Hinweis:
Es gibt verschiedene Shubunkin-Arten, deren Namen dem Züchtungsgebiet entspricht und sich durch ihre Farbgebungen voneinander unterscheiden. Dazu gehören vor allem: Amerikanischer Shubunkin, Bristol Shubunkin, Japanischer Shubunkin und der London Shubunkin.
Tosakin
Hierbei handelt es sich um eine sehr außergewöhnliche, teure, aber dennoch sehr beliebte Goldfischzüchtung aus Japan. Er zählt zu den kälteempfindlichsten Exemplaren.
- Aussehen: doppelschwänzig; Flosse erinnert an Schleierschwanz, wölbt sich aber seitlich zum Körper hin; intensiv orange bis rot-weißliche Körperfarbe; Rückenflosse lang und „fransig“; schlanker, runder Körperbau
- Größe: bis maximal 25 Zentimeter
- Futter: Allesfresser; am besten extrudiertes Futter; kein Flockenfutter, da Gefahr von Luftbildung im Darm
- Besonderheiten: reagiert sehr empfindlich bei Wassertemperaturen unter 15 Grad Celsius, weshalb weniger für Teichhaltung geeignet; benötigt flaches Wasser; Seltenheitswert; vermehrt sich geringfügig
Häufig gestellte Fragen
Der Gewöhnliche Goldfisch, der die Basis für die anderen Zuchtarten darstellt, gilt als relativ robust. Alle anderen „Mix-Züchtungen“ zählen zu den empfindlichen Arten. Dementsprechend sind sie auch deutlich krankheitsanfälliger. Wichtig ist deshalb genau auf das richtige Futter und optimale Haltungsbedingungen zu achten. Der Tosakin verträgt beispielsweise Flockenfutter schlecht.
Hauptsächlich werden sie in dem jeweiligen Ursprungszuchtland auch weiterhin gezüchtet und von dort in die ganze Welt importiert. Aber auch größere Teich- und Aquariumhändler fördern die Vermehrung, was aufgrund des meist jungen Bestands Platz und viel Geduld in Anspruch nimmt. Deshalb sind ältere und vermehrungsfähige Exemplare deutlich teurer als Jungfische.
Als Richtlinie gilt: Je auffallender sich eine Goldfischart von dem gewöhnlichen Goldfisch unterscheidet, desto kälteempfindlicher ist er. Sinken die Temperaturen unter 15 Grad Celsius kann bereits Lebensgefahr bestehen. Der Teich sollte deshalb mindestens eine Tiefe von 80, besser 100 Zentimeter aufweisen, damit die Goldfische in einen wärmeren Bereich abtauchen können. Der Tosakin ist als Flachwasser-Schwimmer davon ausgenommen und im Aquarium zu überwintern.