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Bettwanzen Symptome - Titel

Bettwanzen: häufige Symptome I Ausschlag & Co

Bettwanzen gehören nicht gerade zu den beliebtesten Insekten. Sie sind lästig und können sich daneben sehr rasant vermehren. Für den Menschen sind die Wanzen nicht lebensbedrohlich, aber sehr unangenehm.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Bettwanzen stechen nicht, sondern beißen
  • Bisse verursachen Juckreiz, Rötungen und Schwellungen
  • Auftreten der sogenannten „Wanzenstraße“
  • Auch Kotspuren, kleine Blutflecke und Häutungsreste sind Hinweise auf Bettwanzen
  • Wanzen verströmen unangenehmen süßlichen Geruch

Platt wie Flundern

„Platt wie Flundern“ ist das richtige Stichwort, um das Aussehen von Bettwanzen (Cimex lectularius L.) zu beschreiben. Besonders ihre Form brachte ihnen auch den Beinamen „Tapetenflunder“ ein. Kurz dazu einige Anmerkungen, um diese Insekten auch richtig zu erkennen. Normalerweise ist eine ausgewachsene Bettwanze mit dem bloßem Auge sichtbar. Typische Merkmale sind:

Bettwanze, Cimex lectularius
  • Größe 4 bis 6 mm
  • Form oval bis leicht rundlich und sehr flach
  • rötlich-braune Färbung
  • sechs behaarte Beine
  • Linien überziehen Hauptkörper
  • weiße bis cremefarbige, leicht durchsichtige und klebrige Eier
  • Lebensalter 6 bis 12 Monate

Hinweis: Bettwanzen sind sehr flink und können mit Leichtigkeit Decken und Wände erklimmen, um sich dann ganz einfach auf ihre potenziellen Opfer herabfallen zu lassen. Sie sind in der Regel nachtaktiv, tagsüber bleiben sie in ihren Verstecken verborgen.

Bisse oder Stiche ?

Entgegen der Annahme, dass auch Bettwanzen ihre Opfer stechen und ihnen das Blut aussaugen, genauso wie Mücken oder Flöhe stimmt nicht wirklich. Bettwanzen stechen nicht, sondern beißen. Sie haben dazu ganz vorzüglich ausgebildete Mundwerkzeuge, die mit Leichtigkeit die menschliche Haut durchdringen können. Ein Biss der kleinen Blutsauger erfolgt nur während der Nacht, wenn ihre Opfer schlafen. Die Tiere werden dabei von der Wärme, welche sie besonders lieben, ebenso von dem ausgestoßenen Kohlendioxid des Schlafenden angezogen.
Der Biss dabei selbst wird vom Menschen nicht wahrgenommen. Symptome treten dann meist erst einige Tage danach auf. In der Regel sind Bisse nur auf unbedeckten Körperteilen zu finden wie:

  • Arme
  • Beine
  • Schulter und Nacken
  • Füße
  • Gesicht und Hals
Juckreiz durch Insektenstich/ -Biss

Erste Symptome

Normalerweise sehen Bisse von einer Bettwanze ähnlich aus wie ein Mücken– oder auch Flohstich. Die Symptome können dabei mitunter bis zu zwei Wochen später erst auftreten. Die Stiche sind immer dicht nebeneinander in einer Reihe angeordnet, der sogenannten „Wanzenstraße“, was letztendlich eine Unterscheidung zu Stichen des Flohs, Mücke oder Laus führt. Die Anordnung der Bisse kommt dadurch zustande, weil die Wanze nicht immer gleich mit dem ersten Biss ein Blutgefäß trifft. Sie muss daher weiter auf dem Körper „wandern“.
Ein Biss selbst ist im Gegensatz zu Floh- oder Mückenstichen schmerzfrei. Mit dem Biss injiziert die Bettwanze durch ihre scharfen Mundwerkzeuge ihrem Opfer einen Stoff, eine Art Betäubungsmittel, welches das Blut am sofortigen Gerinnen hindert, dadurch ist kein Schmerz spürbar. Je nach dem Entwicklungsstadium der Bettwanze dauert das Blutsaugen zwischen 3 und 20 Minuten Und wird alle drei bis fünf Tage wiederholt. Allerdings kommen diese Tiere auch mehrere Monate ohne Nahrung aus. Es treten Symptome auf, wie:

  • Rötung der Bissstelle
  • leichter bis starker Juckreiz nach ungefähr 30 Minuten
  • flache, kleine Beulen bzw. Schwellungen

In der Regel geht ein Biss einer Bettwanze aber auch mit einem mehr oder weniger starken Juckreiz einher. Bei stärkeren Reaktionen kann es mitunter zu größeren Quaddeln bis hin zu einem Ausschlag kommen. Wie bereits bemerkt, können diese Symptome erst Tage später nach einem Biss auf der Haut sichtbar werden. Jeder Mensch reagiert auf solche Bisse stets anders. Es gibt auch Menschen, rund 20 Prozent, die keinerlei Reaktionen zeigen. Es ist immer von der Sensibilität jedes einzelnen abhängig.

Hinweis: Bisse von Bettwanzen sind nicht sehr angenehm. Es kann zwar zu einem Ausschlag kommen. Allerdings müssen Sie nicht gleich in Panik verfallen, denn ansteckende Krankheiten können dabei nicht übertragen werden. Es besteht jedoch ein Risiko einer Infektion der Wunde, wenn die Quaddeln immer wieder aufgekratzt wird.

juckende Haut

Menschen mit Allergie

Normalerweise reagieren nur sehr wenige Menschen auf einen Biss einer Bettwanze allergisch. Allerdings kann es vereinzelt bei Menschen auch zu einer Allergie wie bei einem Bienen- oder Wespenstich kommen. In diesem Fall ist schnellstens ein Arzt aufzusuchen. Ohne weitere Behandlung kann der Betroffene sonst einen anaphylaktischen Schock erleiden, eine Autoimmunreaktion des Körpers, welcher zu Atem – und Kreislaufstillstand führen kann. Bei einem starken Befall besteht daneben auch die Möglichkeit, dass durch ein stetiges „Blutsaugen“ bei betroffenen Personen eine Blutarmut die Folge ist.

Behandlung nicht unbedingt

Meist klingen die Symptome bei unkomplizierten Reaktionen des Körpers innerhalb einer Woche von selbst wieder ab. Jedoch ist es immer ratsam bei sehr starken Schmerzen und falls keine Linderung eintritt, einen Arzt aufzusuchen. Bei sehr heftigen Reaktionen der Haut, kann bei einem Ausschlag dann eine Kortisonsalbe zum Einsatz kommen. Auch gegen den auftretenden Juckreiz sollte etwas unternommen werden, denn der kann das Wohlbefinden doch gewaltig beeinträchtigen. Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten:

  • Stichheiler aus der Apotheke
  • erhitzter Löffel
  • kühlende Umschläge oder Gels

Sollte davon nichts helfen, dann Antihistaminika aus der Apotheke.

Hinweis: Ein elektronischer Stichheiler entfaltet seine Wirkung auf der Grundlage konzentrierter Wärme von 51 °C. Die erwärmte Keramikfläche wird dabei auf die Bissstelle für 3 bis 6 Sekunden gedrückt. Durch die lokale Wärmewirkung sollte der Schmerz nachlassen. Die Anwendung ist gut geeignet für Allergiker, Schwangere und auch Kinder.

Andere Anzeichen

Bissstellen müssen nicht immer ein eindeutiger Hinweis für das Vorhandensein von Bettwanzen sein, da auch Floh- und Mückenstiche solche Verletzungen aufweisen. Daher sollte nach weiteren Anzeichen gesucht werden wie:

Kotspuren

  • 0,5 bis 1,0 mm große schwarze bis dunkelrote Kotpunkte
  • überall wo sie sich aufhalten wie Verstecke, Matratze, Bettrahmen
  • ausgeschiedenes, verdautes Blut

Häutungsreste (Nymphenhäute)

  • Wanze durchläuft fünf Larvenstadien bis zum Erwachsenenalter
  • in jedem Stadium Häutung
  • Reste bestehend aus allen Beinen, Kopf mit aufgeplatztem Rücken
  • fast durchsichtig, bräunlich bis ockerfarben
Bettwanzen Eier

Blutflecke

  • durch verzögerte Gerinnung des Blutes beim Saugvorgang
  • Flecke auf Bett- und Nachtwäsche

Geruch

  • penetrant süßlich
  • besonders bei starkem Befall
  • Absonderung eines öligen Sekrets
  • Abwehr von Feinden und zur Anlockung bei Fortpflanzung

Treffen mehrere der Symptome aufeinander, kann von einem Befall durch „Tapetenflundern“ ausgegangen werden.

Häufig gestellte Fragen

Wie gelangen Bettwanzen in die Wohnung?

Meist sind es Mitbringsel mit dem Gepäck aus dem Urlaub. Aber auch bei Käufen von alten Möbeln und Sachen vom Flohmarkt oder übers Internet können sie den Besitzer wechseln. Daneben bieten auch Vogelnester an Hauswänden und auf Dachböden einen guten Unterschlupf für diese Tierchen.

Wo verstecken sich Bettwanzen?

Sie lieben Wärme und Dunkelheit. Bevorzugt sind sie in bewohnten und geschlossenen Räumen, in der Nähe von Schlaf- und Ruhestätten des Menschen zu finden. Gern verkriechen sie sich in Ritzen, Fugen und Spalten. Sie lieben Materialien wie Papier, Textilien und Holz. Oft verkriechen sie auch hinter Tapeten, daher auch der Name „Tapetenflunder“. Gemieden werden feuchte und kühle Orte.

Wie können Bettwanzen bekämpft werden?

Eine Bekämpfung ist recht hartnäckig. Es müssen dazu alle Verstecke und Nester gefunden werden, für Laien ist dies nicht immer einfach. Daher sollte ein Kammerjäger hinzugezogen werden. Dieser bekämpft die Insekten mit speziellen Chemikalien, welche für Mensch und Haustiere in der Regel ungefährlich sind. Diese müssen mindestens zwei bis drei Stunden einwirken. Oft sind mehrere Anwendungen notwendig. Weiterhin kann eine Bekämpfung mit Hitze über 55 °C und Kälte unter – 18 °C erfolgen.

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