Bewässerungssystem für den Garten selber bauen | Anleitung
Ein Bewässerungssystem für den eigenen Garten lässt sich ohne größere Probleme auf eigene Faust umsetzen. Für den Bau einer Gartenbewässerung sind die Planung und verwendeten Materialien die entscheidenden Komponenten. Nur durch diese können Sie die Bewässerung auf unbestimmte Zeit nutzen und Ihre Pflanzen mit der nötigen Feuchtigkeit versorgen. Nach der Planung können Sie eine Anleitung nutzen, die das Bauen der eigenen Bewässerung erleichtert und die notwendigen Schritte im Detail erklärt.
Inhaltsverzeichnis
Bewässerungssystem für den Garten planen
Um eine effiziente Gartenbewässerung zu ermöglichen, müssen die einzelnen Leitungswege die entsprechenden Teile des Gartens erreichen können und der Wasserdruck kraftvoll genug sein. Um herauszufinden, wie viele Liter pro Stunde verfügbar sind und ob die Leitung genügend Druck hat, gehen Sie wie folgt vor:
- 10 l Eimer unter Wasserhahn platzieren
- anschalten auf höchster Stufe
- Zeit messen bis Eimer voll ist
- Sekunden berechnen
- Sekunden durch 36.000 teilen
Zur gleichen Zeit sollten Sie schauen, ob der Wasserhahn nur langsam fließt oder viel Kraft hat. Ist Wasserstrahl schwach, sollten Sie einen anderen Wasserhahn nutzen oder auf eine Zisterne oder einen Brunnen umsteigen, falls diese verfügbar sind. Die entsprechende Pumpe benötigt einen Druck von 3-4 Bar, um Ihren Garten zu versorgen. Die Liter pro Stunde sind wichtig, da jeder Regner nur eine bestimmte Menge an Wasser pro Stunde verteilen kann. Dadurch können Sie erkennen, wie viele Regner Sie einsetzen müssen oder ob entstehende Wasserkosten am Ende zu hoch wären. Weiterhin müssen Sie die Leitungswege planen:
- Skizze anfertigen
- Skizzenmaßstab: 1 m = 1 cm
- Elemente wie Pflanzen/Wege einzeichnen
- Weg für die Leitungen wählen
- bei Bedarf mehrere Abzweigungen einzeichnen
Hier ist es wichtig, den Radius der entsprechenden Regner mit in der Skizze zu verzeichnen. Hindernisse wie Pflanzen und Wände können das Wasser behindern und den Sprühradius verringern. Falls Sie eine Kombination aus Rasen und einzelnen Beeten im Garten haben, sollten Sie ein Bewässerungssystem speziell mit diesen einzelnen Abteilungen im Gedanken bauen. Für einen Rasen wird zum Beispiel mehr Wasser benötigt als für Beete oder Pflanzkübel. Eine Ansammlung von Pflanzkübeln dagegen braucht häufiger Wasser als Rasenflächen, was den Einsatz einer automatisierten Anlage empfehlenswert machen würde.
Hinweis: Vergessen Sie bei der Planung nicht die Regenschattenbereiche, an die aufgrund von Hindernissen wie einer dichten Baumkrone kein Regenwasser gelangt. Damit diese nicht austrocknen, müssen sie vom Bewässerungssystem ebenfalls erreicht werden.
Materialien und Utensilien
Um ein effektives System zur Bewässerung des Gartens bauen zu können, benötigen Sie die passenden Materialien und Utensilien. Bei diesen ist es wichtig, dass die Maße stimmen, um ausreichend Wasser transportieren zu können, damit diesen den Pflanzen oder dem Rasen zur Verfügung gestellt werden kann. Die folgende Liste stellt Ihnen das notwendige Equipment vor:
- PVC- oder Drainagerohre (Durchmesser min. 100 mm) oder Bewässerungsschläuche
- Rohrverbinder
- Regner
- Bügelsäge
- Schraubstock
- Cutter oder Gartenschere
- Wasserwaage
- passende Wasserhahnanschlüsse
- optional: Adapter für Anschlüsse
- Spaten
- Schaufel
- Schubkarre
- Gartenhandschuhe
- Zollstock oder Rollmaß
- Schnur
Achten Sie bei der Auswahl der Rohre darauf, dass Sie immer etwas mehr erwerben, als Ihre Planung beinhaltet. Wenn Sie sich noch nicht mit dem Kürzen von Rohren auskennen, kann es schnell zu Beschädigungen kommen. Ein beschädigtes Rohr sollte nicht in den Boden verlegt werden, da es durch dieses zu Überschwemmungen kommen kann. Ebenso sollten sie niemals zu kurz sein. Bei der Auswahl der Rohrverbinder müssen Sie natürlich den Durchmesser der ausgewählten Rohre beachten. Mit Bewässerungsschläuchen werden bevorzugt kleine Gartenflächen oder einzelne Beete versorgt.
Regner Auswahl
Wenn es an die Auswahl der Regner kommt, haben Sie drei verschiedene Varianten zur Auswahl. Diese müssen abhängig vom entsprechenden Projekt ausgewählt werden:
1. Versenkregner: Versenkregner sind gut für große Flächen, vor allem Rasen, geeignet. Da sie nach dem Einsatz wieder eingefahren werden, kann zum Beispiel der Rasen ohne Probleme gemäht werden. Sie decken einen recht großen Bereich ab und sind je nach Ausführung nicht so günstig in der Anschaffung wie die anderen beiden Regnertypen.
2. Viereckregner: Besonders empfehlenswert für kleinere Flächen, einzelne Beete oder Ansammlungen von Kübeln sind Viereckregner. Verfügbar sind sie in verschiedenen Längen, die die Breite der entsprechenden Fläche versorgt. Je nach Modell sitzen sie entweder auf dem Boden oder sind in diesen eingebettet. Sie lassen sich deutlich einfacher austauschen oder an eine andere Stelle setzen als Versenkregner.
3. Vielflächenregner: Wenn Sie eine Fläche mit einer komplizierten Form bewässern müssen, ist der Einsatz eines Vielflächenregners zu empfehlen. Diese können über Kontureneckpunkte angepasst werden, die die Form des Wasserstrahls bestimmen. Der Sprinkler kann zum Beispiel direkt in eine Regenschattenecke zielen und diese bewässern. Je nach ausgewähltem Modell können größere oder kleinere Flächen mit diesem Gerät bewässert werden.
Falls sich Wurzeln oder Steine in den Leitungswegen befinden, können Sie diese entfernen. Entfernen Sie diese nur, wenn die Gefahr einer Beschädigung entstehen könnten. Falls Sie spezielle Elemente wie eine automatische Steuerungseinheit nutzen möchten, müssen Sie diese natürlich ebenfalls im Voraus besorgen. Hier können Sie nach Belieben auswählen, mit welchen Elementen Ihre Gartenbewässerung noch verbessert werden kann.
Tipp: Falls Sie keinen Schraubstock zur Verfügung haben, können Sie eine sogenannte Gehrungslage verwenden. In diese wird das Rohr eingeführt und anschließend über die vorhandenen Führungsschnitte auf die gewünschte Länge gekürzt, was die Verletzungsgefahr minimiert und die Genauigkeit erhöht.
Vorbereitung
Vor dem Bauen des Systems zur Bewässerung des Gartens ist es wichtig, die Gräben für die Rohre oder Schläuche auszuheben. Mehr wird für die eigentliche Vorbereitung nicht benötigt. Bei dieser müssen Sie so genau wie möglich vorgehen, damit Sie beim Verlegen der Leitungen keine Verbesserungen vornehmen müssen. Das kann sich je nach Größe der Fläche als sehr aufwendig erweisen. Wenn Sie es sich leichter machen wollen, sollten Sie nicht an regnerischen Tagen arbeiten. Die Erde wird dadurch schwer und lässt sich nur noch mit viel Anstrengung transportierten und abtragen. Die folgenden Schritte gehen auf die einzelnen Punkte der Vorbereitung ein:
1. Zuerst werden die einzelnen Leitungswege mit einer Schnur abgesteckt. Das dient der Orientierung, damit Sie nicht schief in eine Richtung arbeiten.
2. Tragen Sie anschließend die Grasnarbe entlang der Leitungswege ab, falls sich dort eine befindet. Wenn es sich um Beete oder Grundstücke ohne Rasen handelt, muss dieser Schritt nicht sein. Stechen Sie mit dem Spaten etwa zehn Zentimeter tief in den Boden. Es sollte ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 30 Zentimetern entstehen. Die Grasnarbe wird anschließend mit einer Schaufel unversehrt abgetragen und an einem geschützten Platz aufbewahrt.
3. Heben Sie Leitungswege noch weitere 15 Zentimeter aus, damit die Gräben am Ende eine Tiefe von 25 Zentimetern haben. Die endgültige Breite ist nicht wichtig. Der Erdaushub wird am Ende wieder zum Füllen der Gräben verwendet.
Nach der Vorbereitung erkennen Sie genau, wie lang die einzelnen Rohre sein müssen. Sie können die noch nicht angepassten Rohre noch einmal in die Gräben legen und schauen, wie viele Verbindungsstücke Sie benötigen oder ob Sie die Rohre deutlich einkürzen müssen. Falls die Rohre nicht ausreichen, müssen Sie ab diesem Zeitpunkt noch weitere besorgen.
Bewässerungssystem für den Garten bauen: Anleitung
Steht die Planung und wurden die Leitungswege ausgehoben, können Sie das Bewässerungssystem bauen. Der Garten sollte dafür gut begehbar sein, damit Sie genügend Platz zum Arbeiten haben. Ebenfalls sollten die Zugänge zu den einzelnen Gräben vorhanden sein. Betätigen Sie den Wasserhahn niemals, während Sie das Bewässerungssystem bauen. Je nach vorhandenem Wasserdruck könnten Sie Ihren Garten oder das empfindliche Gemüsebeet innerhalb kurzer Zeit unter Wasser setzen. Gebaut wird die Gartenbewässerung nach der folgenden Anleitung:
Rohre einsetzen
1. Wenn Sie die einzelnen Rohre noch nicht für die jeweiligen Leitungswege ausgemessen haben, sollten Sie das nun übernehmen. Markieren Sie direkt an den Rohren, wo ein Schnitt erfolgen muss. Anschließend befestigen Sie das Rohr im Schraubstock in einem Winkel, der Ihnen das genaue Sägen erleichtert. Die Schnittfläche sollte so gerade wie möglich sein, denn dadurch lassen sich die Verbindungen besser fixieren.
2. Legen Sie die Rohre nach dem Zuschneiden in die Gräben. Falls der Boden in Ihrem Garten nicht fest genug ist, treten Sie diesen entweder etwas fest oder verankern Sie die Rohre in der Erde. Dadurch verschieben sie sich nicht. Wenn Sie Schläuche verwenden, können Sie diese in den meisten Fällen einfach direkt in die Gruben legen, ohne sie vorher zu schneiden. Das Verankern ist bei Schläuchen ebenfalls nicht so wichtig,
3. Nutzen Sie die Verbindungsstücke und befestigen Sie die einzelnen Rohre miteinander. Die einzelnen Verbindungsstücke müssen fest sitzen und dürfen nicht locker sein. Nur so halten sie dem Wasserdruck stand und können effektiv das Wasser an die vorgesehenen Regner transportieren.
Wasser anschließen
4. Verbinden Sie den Wasserhahn mit dem Bewässerungssystem. Verwenden Sie hierfür einen Adapter, wenn die Leitungen nicht kompatibel zueinander sind. Achten Sie bei diesem Schritt darauf, die Rohre oder den Schlauch nicht so stark zu biegen, dass sie beschädigen könnten.
5. Anschließend können Sie die Regner in den Boden setzen und mit den Rohren verbinden. Dafür nutzen Sie die entsprechenden Verbindungsstücke, die den Regnern in den meisten Fällen beiliegen. Damit die Regner gerade im Boden sitzen, nutzen Sie eine Wasserwaage. Damit lässt sich die Ausrichtung hervorragend bestimmen.
6. Sind alle Elemente installiert, sollten Sie einen vorsichtigen Testlauf starten. Dabei werden alle Verbindungen untersucht und mögliche Probleme behoben, die bei der Installation aufgetreten sind. Falls Wasser ausgelaufen ist, kümmern Sie sich um die jeweilige Stelle. Ebenso dürfen sich die Rohre und Schläuche nicht verschieben, bevor Sie den Erdaushub wieder auf das Bewässerungssystem geben.
Fertigstellung
7. Abschließend geben Sie den Erdaushub auf das Bewässerungssystem. Gehen Sie dabei nicht zu rabiat vor, denn manchmal werden Rohre beschädigt, wenn der Erdaushub mit zu viel Kraft aufkommt. Nach dem Erdaushub wird die Grasnarbe wieder aufgetragen. Diese darf nun für einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen nicht betreten werden, um anwachsen zu können.
8. Feuchten Sie zum Schluss das Erdreich um das Bewässerungssystem herum an. Das sorgt dafür, dass sich die Grasnarbe wieder schneller erholt und die Erde erhält dadurch wieder mehr Struktur. Nun sind Sie fertig mit Ihrem eigenen Bewässerungssystem im Garten.
Wenn Sie genau planen, können Sie das gesamte Bewässerungssystem vor dem Ausheben der Leitungswege zusammenbauen. Danach können Sie die Leitungswege über ein Band abstecken, ausheben und die gesamte Bewässerung am Stück in die Gräben setzen. Das ist bei kleineren Exemplaren zu empfehlen, die nicht so viele einzelne Rohre haben. Je mehr Teile die Bewässerung hat, desto instabiler ist sie außerhalb der Leitungswege.
Hinweis: Ist die Gartenbewässerung fertiggestellt, dürfen Sie nicht vergessen, diese auf den Winter vorzubereiten. Dafür einfach das System komplett entleeren, damit kein Wasser im Inneren der Leitungen gefrieren kann und das System beschädigt.