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Blätter trocknen: so erhalten Sie beim Pressen die Farbe

Blätter pressen

Pflücken Sie Blätter und Blüten zum Basteln, verwelken diese schnell und verlieren dabei ihre Farbe. Wer lange etwas von den Schätzen der Natur haben möchte, sollte sie daher richtig konservieren. Um Pflanzen lange haltbar zu machen und die Farbe zu erhalten, müssen Sie sie trocknen oder besser noch pressen, um damit die Feuchtigkeit aus dem Material zu entfernen. Besonders gut eignet sich hierzu eine Pflanzenpresse, aber es gibt auch andere Mittel, gute Ergebnisse zu erzielen.

Video-Tipp

Blätter sammeln

Sammeln Sie einfach die schönsten Laubblätter, die Sie finden können. Ob rot, gelb oder grün – vor allem im Herbst ist die Auswahl an Exemplaren mit wunderschönen Schattierungen in der Farbe groß. Aber auch im Frühling lohnt es sich, nach besonders jungen und frischen Blättern zu suchen.

Zum Sammeln der Blätter empfehlen sich die Mittagsstunden an einem trockenen Tag, wenn das Laub nicht nass von Tau und Regen ist. Dünne Blattvarianten mit flachen Blattadern sind ideal zum Trocknen. Dickfleischige und daher sehr wasserhaltige Blätter hingegen eignen sich weniger, da sie sich nur schwer pressen lassen und sehr langsam trocknen. Es stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung, die Sammlung haltbar zu machen und dabei die hübsche Farbe zu erhalten.

frisch gesammelte Laubblätter
frisch gesammelte Laubblätter

Saugfähige Unterlage

Zum Pressen und Trocknen benötigen Sie eine Unterlage, die die Feuchtigkeit aufnehmen kann. Folie oder Kunststoff eignet sich nicht, da das enthaltene Wasser nicht abgeleitet werden kann.

  • Löschpapier
  • Zeitungspapier (normale Tageszeitung, keine Hochglanzmagazine)
  • Recyclingpapier
  • Toilettenpapier
  • Küchenrolle
  • Filterpapier

Blätter pressen: 3 Methoden

Im Buch

Eine altbewährte Methode, Blätter zu konservieren, besteht darin, sie zwischen Büchern zu pressen und zu trocknen.

Sie benötigen dazu:

  • mindestens ein dickes Buch
  • gut saugendes Papier
  • Schere
  • zum Beschweren: weitere Bücher oder andere Gewichte
Buch und Küchenpapier zum Blätter trocknen
Buch und Küchenpapier zum Blätter trocknen

Anleitung

  1. Schneiden Sie aus dem Löschpapier zwei Blätter so zurecht, dass sie in die Buchseiten passen.
  2. Klappen Sie das Buch an einer Seite im mittleren Bereich auf und legen einen dieser Zuschnitte auf.
  3. Anschließend verteilen Sie die Blätter einzeln auf dem Papier. Achten Sie darauf, dass keine unschönen Falten oder Knicke entstehen. Legen Sie die Pflanzenteile möglichst nicht überlappend auf und nicht zu nahe an den Rand, sondern lieber in Richtung Buchmitte.
  4. Auf die flach ausgebreiteten Blätter wird nun ein weiterer Papierzuschnitt gelegt und das Buch vorsichtig zugeklappt.
  5. Legen Sie das Buch auf eine flache, feste Unterlage in einem trockenen und warmen Raum und beschweren es mit weiteren Büchern oder auch anderen schweren Gegenständen.
  6. Nach etwa drei bis sechs Wochen sind die Pflanzenblätter ausreichend getrocknet. Es hat es sich als hilfreich erwiesen, das Löschpapier während der Trocknungsphase zwei- bis dreimal zu wechseln, um möglichst alle Restfeuchtigkeit aus dem Pflanzenmaterial zu pressen.
Blätter in Buch, zum Trocknen, einlegen
Blätter in Buch, zum Trocknen, einlegen

Mit Pflanzenpresse

Eine Pflanzenpresse besteht im Grunde genommen aus zwei großen Brettern, zwischen denen das Material zum Trocknen eingeklemmt wird. An jeder der vier Ecken ist eine Schraube angebracht, mit der man die Bretter fest zusammenpressen kann. Auch bei dieser schonenden Trockenmethode bleibt die Farbe gut erhalten.

Materialien:

  • Pflanzenpresse mit Zubehör
  • Löschpapier oder andere saugfähige Papierarten
  • Schere
  • Pappkarton
Pflanzenpresse mit Blätterwerk
Pflanzenpresse mit Blätterwerk

Durchführung

  1. Lösen Sie die Schrauben und nehmen das obere der beiden Bretter ab.
  2. Legen Sie auf das untere Brett einen Bogen Pappe, die Sie im Vorfeld auf das richtige Maß zugeschnitten haben.
  3. Auf die Pappe kommen nun ein bis zwei Lagen Löschpapier, sodass die Unterlage vollständig bedeckt ist.
  4. Positionieren Sie die Pflanzen mit etwas Abstand flach nebeneinander auf dem Löschpapier. Zum Rand hin sollten noch einige Millimeter Platz bleiben.
  5. Als Abdeckung werden nun wiederum zwei Lagen Löschpapier auf die Blätter gelegt und mit einer zweiten Pappe bedeckt.
  6. Klemmen Sie den Inhalt der Presse ein, indem Sie das zweite Brett auflegen und die Schrauben nacheinander festdrehen.
  7. Legen Sie die Pflanzenpresse an einen schattigen, warmen Ort. Je nach Größe und vor allem Dicke müssen die Laubblätter zwischen drei und sechs Wochen trocknen.

Tipp:

Am besten überprüfen Sie den Trocknungsvorgang einmal pro Woche. Eventuell müssen Sie bei sehr saftigen Pflanzenteilen die Pressblätter austauschen, damit die Restfeuchte besser abgeleitet werden kann.

Pflanzenpresse selber bauen

Zwar sind entsprechende Blumenpressen in verschiedenen Größen und Ausführungen in Bastelgeschäften und im Internet erhältlich, andererseits lässt sich eine solche Presse auch ohne große Mühe selbst herstellen.

Sie benötigen:

  • 2 Bretter aus Holz, etwa 30 x 40 x 2 cm
  • vorzugsweise Hartholz verwenden
  • Bohrmaschine und Bohrer
  • vier Schrauben, mindestens 6 cm Länge
  • 8 Unterlegscheiben in passender Größe
  • 4 Flügelmuttern für die Schrauben
Pflanzenpresse selber bauen
Pflanzenpresse selber bauen

Legen Sie die beiden Bretter übereinander und fixieren Sie diese mit einem Spanngurt oder zwei Klemmen. Auf diese Weise können Sie einfach durch beide Bretter hindurchbohren, sodass die Löcher exakt übereinander liegen. Bohren Sie in jede der vier Ecken je ein Loch im Durchmesser der Schrauben. Achten Sie darauf, dass die Bohrlöcher einen Abstand von mindestens 2 bis 2,5 cm zum Rand haben, damit später beim Spannen das Holz nicht ausbricht.

Stecken Sie die vier Schrauben samt Unterlegscheibe nun durch die Löcher eines der Bretter und drehen Sie das Brett herum, sodass es mit den Köpfen der Schrauben nach unten auf dem Tisch liegt. Das zweite Brett wird erst dann aufgeschraubt, wenn die Blumenpresse befüllt ist und zum Einsatz kommt.

In der Mikrowelle

Diese Methode ist sehr zeitsparend, da die Trocknung innerhalb von Minuten vollzogen wird und keine Wochen dauert. Das Trocknen in der Mikrowelle sollte vorzugsweise bei kleinem oder filigranem Pflanzenmaterial verwendet werden. Bei langem Trocknen und Pressen von sehr saftigen und dicken Blättern in der Mikrowelle bleiben leider Konsistenz und Farbe nicht erhalten.

Material:

  • 2 feste, mikrowellengeeignete Platten (beispielsweise Fliesen)
  • Gummibänder
  • Pappe
  • Küchenrolle oder Toilettenpapier
  • mikrowellengeeignete Gewichte zum Beschweren
getrocknete Laubblätter
getrocknete Laubblätter

Durchführung

  1. Erste Fliese mit der glasierten Seite nach oben auf den Tisch legen.
  2. Pappe zuschneiden und auf die Fliese legen.
  3. Eine bis zwei Lagen Küchenrolle auf die passende Größe zuschneiden und auf der Fliese platzieren.
  4. Laubblätter nebeneinander auf der Küchenrolle anordnen.
  5. Zwei weitere Lagen Küchenkrepp vorsichtig darüberlegen und aufdrücken.
  6. Mit Pappe in passender Größe abdecken.
  7. Legen Sie die zweite Fliese mit der glasierten Seite nach unten auf und pressen Sie das Ganze mit zwei Gummibändern leicht zusammen.
  8. Anschließend legen Sie die Presse für etwa 60 Sekunden bei höchster Leistungsstufe in die Mikrowelle.
  9. Kontrollieren Sie, ob die Trocknung bereits ausreicht. Verwenden Sie zum Herausnehmen unbedingt Topflappen oder Handschuhe, da die Fliesen sehr heiß werden können.

Tipp:

Ist das Material noch feucht, Vorgang so lange wiederholen, bis die Blätter trocken sind. Eventuell müssen Sie die beiden Fliesen durch ein Gewicht auch stärker gegeneinander pressen.

Farbe fixieren

Nach dem Pressen und Trocknen sind die Pflanzenmaterialien zwar konserviert, es ist dadurch jedoch noch nicht sichergestellt, dass die hübsche Farbe auch über einen langen Zeitraum erhalten bleibt. Je sonniger die gebastelten Objekte stehen, umso schneller verlieren sie leider auch ihre Farbe wieder. Deshalb beschreiben wir im Anschluss noch eine Methode, mit der Sie die Farbe in den Blättern besser erhalten können.

Material:

  • Wachspapier
  • normales Schreibpapier
  • Küchenrolle
  • Bügeleisen
Bügeleisen
Bügeleisen

Anleitung

  1. Frische Laubblätter werden zunächst vorgetrocknet. Dazu platziert man sie zwischen zwei Blättern Küchenkrepp und legt oben und unten je ein Blatt Schreib- oder Druckerpapier auf.
  2. Stellen Sie das Bügeleisen (ohne Dampf) auf mittlere Hitze und bügeln vorsichtig von beiden Seiten für einige Minuten darüber, bis sich die Pflanzen trocken anfühlen.
  3. Legen Sie die getrockneten Blätter auf eine Lage Wachspapier und bedecken Sie sie mit einer zweiten Lage. Streichen Sie die Papiere vorsichtig fest.
  4. Legen Sie die Wachspapierblätter zwischen zwei Seiten Schreibpapier. Achten Sie unbedingt darauf, dass kein Wachspapier seitlich herausschaut, denn sonst bleibt es am Bügeleisen kleben.
  5. Wenn Sie das Bügeleisen (mittlere Stufe) langsam über die Papierbögen gleiten lassen, verschmilzt das Wachs von beiden Seiten mit den Blättern. Halten Sie das Bügeleisen dabei immer in Bewegung. Steht es längere Zeit auf einer Stelle, kann es dort so warm werden, dass das Wachs anbrennt und sich dabei dunkel färbt.
  6. Vor dem Ablösen warten Sie so lange, bis das Wachs vollständig erkaltet ist.
  7. Nun müssen Sie nur noch die Blätter mit einer feinen Schere ausschneiden. Lassen Sie dabei einen dünnen Rand aus Wachs stehen.
Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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