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Woher kommen Blattläuse? | 6 Ideen zum Vorbeugen

Woher kommen Blattläuse? | 6 Ideen zum Vorbeugen

Blattläuse gehören zu den typischen Plagegeistern im Garten. Selbst an Zimmerpflanzen sind die Läuse zu finden, die recht hartnäckig sein können. Handelt es sich um einen intensiven Befall, erleiden die Gewächse dauerhafte Schäden, die nur schwer rückgängig gemacht werden können. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie einen Befall durch Blattläuse vorbeugen. Zahlreiche Hausmittel und Methoden bieten sich für dieses Unterfangen an, egal um welche Art von Blattläusen es sich handelt.

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Blattläuse: Ursachen

Blattläuse am Hibiskus
Blattläuse am Hibiskus

Blattläuse (Aphidoidea) sind klassische Pflanzenschädlinge, die eine Vielzahl von Gewächsen befallen können. Charakteristisch für Mitteleuropa sind sechs Blattlausarten, die bestimmte Pflanzen als Nahrungsquelle ausgewählt haben. Zu diesen gehören zum Beispiel die Große Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae), die Rosen, Äpfel, Erdbeeren und Birnen befällt oder die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae), deren Lieblingspflanzen verschiedene Bohnen, Rüben, Schneebälle und Kartoffeln sind. Die Ursachen für einen Befall durch Blattläuse sind jedoch häufig die gleichen:

  • mit Stickstoff überdüngt
  • falscher Standort
  • schlechte Vitalität
  • Monokultur

Neben diesen Ursachen sind es vor allem die empfindlichen Gewächse, die häufig mit den Läusen zu kämpfen haben. Zu diesen gehören zum Beispiel das Gartengeißblatt, verschiedene Kräuter mit feinen Blättern und der Europäische Pfeifenstrauch. Informieren Sie sich vor der Anschaffung einer Pflanze unbedingt, ob diese besonders anfällig für Blattläuse sind. Die anderen Ursachen können problemlos durch die richtige Pflege und Vorbereitung bei der Pflanzung gemindert werden.

Blattläuse gibt es in verschiedenen Farben. So gelingt deren Bekämpfung:

Blattläuse vorbeugen: 6 Ideen

Anhand der Ursachen für die Ansiedlung von Blattläusen können Sie bereits erkennen, welche Methoden effektiv gegen die Insekten sind. Vor allem kommt es darauf an, die eigenen Gewächse zu stärken oder vor den Quälgeistern zu verbergen. Haben es sich die Insekten bereits auf Ihren Pflanzen gemütlich gemacht, helfen Lösungen wie das Besprühen mit Seifenlauge. Die Läuse kehren gerne innerhalb kurzer Zeit zurück, da sie äußerst hartnäckig sind. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, eine Ansiedlung vorzubeugen. 6 Ideen dazu finden Sie in diesem Artikel.

Hinweis: Da die Läuse eine große Zahl an Nutzpflanzen befallen, sollten Sie auf den vorbeugenden Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zum Spritzen verzichten. Die Schadstoffe in den Mitteln werden von den Pflanzen aufgenommen und können am Ende in Ihrem Körper landen, wenn Sie zum Beispiel einen Apfel essen.

Nützlinge ansiedeln

Marienkäfer frisst Blattläuse
Ein Marienkäfer frisst bis zu 150 Blattläuse am Tag.

Eine der besten Methoden zum Vorbeugen von Blattläusen ist die Ansiedlung von Nützlingen. Die Insekten sind recht träge und können sich nicht wirklich selbst verteidigen, was sie zu einem leichten Ziel für hungrige Fressfeinde macht. Genau diese Hilflosigkeit ist der Grund für den Schutz durch Ameisen, was manchmal ein weiteres Problem darstellen kann. Siedeln Sie die folgenden Nützlinge an, denn mit deren Hilfe können Sie den Läusen effizient und natürlich vorbeugen:

  • Marienkäfer
  • Schwebfliegenlarven
  • Florfliegenlarven
  • Schlupfwespenlarven
  • Raubwanzen
  • Raupenfliegen
  • Weichkäfer
  • Laufkäfer
  • Spinnen
  • teilweise Vögel

Ein natürlich gestalteter Garten ist hervorragende Lebensgrundlage für diese Fressfeinde. Ermöglichen Sie einen ausgewogenen Mix an Pflanzen im Garten, finden sich die Fressfeinde von selbst ein und ernähren sich regelmäßig von den Blattläusen. Eigentlich müssten Sie diese nicht selbst ansiedeln. Da aber viele Gärten kaum Pflanzenvielfalt aufweisen oder nur Monokulturen angebaut werden, stellen viele Pflanzen ein gefundenes Fressen für die Läuse dar. In diesem Fall helfen nicht einmal Hausmittel.

Beliebt sind vor allem der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) und die Larven der Gemeinen Florfliege (Chrysoperla carnea). Diese sind im Zoohandel oder Internet erhältlich und können im Garten ausgesetzt werden. Ebenfalls hilfreich sind die Ohrwürmer (Dermaptera). Diese können direkt angesiedelt werden, da die erwachsenen Exemplare sich von den Läusen ernähren:

  • kleinen Blumentopf nutzen
  • optional Schlafröhren erwerben
  • Blumentopf mit etwas Holzwolle füllen
  • kopfüber aufhängen

Die nachtaktiven Insekten werden über die warmen Jahreszeiten in den Unterschlupf einziehen und von dort aus Jagd auf die Blattläuse machen. Platzieren Sie die Unterkunft am besten in der Nähe der von Blattläusen befallenen Pflanzen, damit die Ohrwürmer sofort in der Nähe sind. Ohrwürmer lassen sich am einfachsten ansiedeln und müssen nicht im Handel erworben werden. Bei den anderen Nützlingen müssen Sie nur darauf achten, genügend Vielfalt in den Garten zu bringen. Mischkulturen und Varietät sind ein natürlicher Insektenschutz.

Hinweis: Für die Bekämpfung an Kübelpflanzen in Innenräumen sind Fressfeinde nicht wirklich zu empfehlen. Ausnahme: im Gartenhaus. Stehen die Pflanzen auf der Terrasse ist es jedoch kein Problem.

Pflanzenbarrieren errichten

Oregano Origanum vulgare
Oregano

Blattläusen vorbeugen kann man ebenfalls mit einem klassischen Hausmittel: Pflanzen Sie dafür einfach Arten mit bestimmten Inhaltsstoffen, die die Blattläuse an der Ansiedlung hindern. Es finden sich zahlreiche Gewächse, zum Beispiel Knoblauch, die über ätherische Öle verfügen, den Boden mit Stoffen anreichern oder für Blattläuse unangenehm schmecken. Aus diesem Grund bietet es sich an, Pflanzen als Schutzbarriere für andere Gewächse einzurichten, die häufig von den Läusen befallen werden. Besonders gut geeignet dafür sind diese Pflanzen, die Blattläuse nicht mögen:

Vor allem die mediterranen Kräuter wirken äußerst gut, da sie die Blattläuse nicht einmal in die Nähe der zu schützenden Pflanzen lassen. Die Insekten riechen die Duftstoffe von weitem und halten sich von diesen fern, was einen effektiven Schutz vor ihnen darstellt. Bei den anderen Kräutern handelt es sich um Alternativen, die speziell zwischen andere Gewächse gepflanzt werden sollten. Im Allgemeinen können Sie nicht nur Barrieren aus Kräutern errichten, sondern sollten diese in die Nähe empfindlicher Pflanzen setzen. Auf diese Weise erhöhen Sie die Effektivität deutlich. Die Kräuter können sogar in Kübel gepflanzt werden. Eine Pflanzung robuster Sorten direkt ins Freiland wird trotz dieser Möglichkeit empfohlen.

Optimaler Standort

Eine schwächelnde Pflanze hat es nicht leicht. Viele Hausmittel sorgen bei einem Blattläuse-Befall dafür, die Pflanze zu stärken und so die natürliche Resistenz zu erhalten. Vorbeugen ist ebenfalls an dieser Stelle empfehlenswert, da eine robust wachsende Pflanze normalerweise keine Hilfe benötigt, um sich gegen Blattläuse zu verteidigen. Achten Sie vor allem darauf, dass Ihre Pflanzen genügend Licht und die optimale Bodenbeschaffenheit zur Verfügung haben. Pflegeanleitungen zu den einzelnen Arten helfen Ihnen dabei, die notwendigen Eigenschaften für den Standort so geht zu ermöglichen.

Diese Hausmittel helfen gegen Blattläuse:

Stickstoff mäßig verabreichen

Eines der größten Probleme in Bezug auf Blattläuse ist der Einsatz von zu viel Stickstoff. Wenn Sie den Pflanzen deutlich zu viel Stickstoff verabreichen, müssen Sie damit rechnen, dass es zu einem Befall mit Blattläusen kommt. Viel Stickstoff hilft der Pflanze dabei, deutlich mehr und nährstoffreichen Pflanzensaft zu bilden, der von den Blattläusen gerne abgezapft wird. Falls Sie im Allgemeinen nicht viel Stickstoff verwenden, sollten Sie eine Bodenanalyse durchführen. Manchmal kann der Boden so stark mit dem Nährstoff angereichert sein, dass die Pflanze keine Wahl hat, als diesen zu nutzen. In diesem Fall arbeiten Sie etwas stickstoffarme Erde am Standort ein und reduzieren die Menge an Stickstoff beim Düngen.

Austriebsspritzung

Apfelknospe
Frische Triebe am Apfelbaum

Die Austriebsspritzung ist ein spezielles Mittel zur Vorbeugung von Blattläusen und anderen Schädlingen bei Gehölzen, vor allem Obstbäumen. Sie wird zu einem bestimmten Zeitpunkt angewandt:

  • Knospenbildung
  • erste Blätter bilden sich

Der Grund dafür sind die Eier der Blattläuse, die vor dem Wintereinbruch in den zahlreichen Hohlräumen der Rinde abgelegt wurden. Durch die Austriebsspritzung verhindern Sie das Heranwachsen einer neuen Läusegeneration. Verwendet wird dafür ein Spritzmittel auf der Basis von Rapsöl, das Sie ebenfalls als Hausmittel selbst herstellen können. Die Spritzung überzieht die Eier mit einem feinen Film, der ihnen die Luft abschneidet. Auf diese Weise können sie sich nicht entwickeln und sterben ab. Bei zügig wachsenden Gehölzen muss die Austriebsspritzung über den Frühling häufiger wiederholt werden.

Pflanzenschutzstäbchen

Zur Auswahl stehen ebenfalls Pflanzenschutzstäbchen, die einem Befall Ihrer Zierpflanzen durch Blattläuse effektiv vorbeugen können. Sie wirken über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten, was einen guten Schutz für die Gewächse darstellt. Enthalten sind in den Stäbchen Insektizide wie Acetamiprid, die zwar giftig, aber nicht gefährlich für Nützlinge wie Bienen sind. Die Stäbchen werden einfach ins Substrat gesteckt und geben dort die Stoffe an die Pflanze ab, deren Pflanzensaft mit dem Insektizid angereichert wird. Selbst erleiden die Pflanzen keinen Schaden, die Läuse sterben dafür beim Saugen ab. Neben den Giftstoffen unterstützen die Stäbchen die Vitalität der Gewächse mit den folgenden Nährstoffen:

  • Kalium
  • Phosphor
  • Stickstoff

Aus diesem Grund sind die Stäbchen keine schlechte Alternative. Zwar handelt es sich nicht um Hausmittel, dafür können sie effektiv bei jährlich auftretenden Fällen angewandt werden.

Tipp: Eine weitere Idee ist der Einsatz von Pflastern wie Rosen-Pflaster Hortex von Celaflor, die für Blattläuse giftig sind. Sie eignen sich ausschließlich für Zierpflanzen, da die Pflaster Insektizide enthalten, die für den Schutz der Pflanze sorgen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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