Blaue Agave, Agave tequilana: Steckbrief & Pflege
Die Blaue Agave ist eine vergleichsweise anspruchslose Pflanze, die nicht viel Pflege erfordert. Dennoch müssen Sie bei der Kultur auf einige Punkte achten. Unser Ratgeber zeigt, worauf es ankommt.
Auf den Punkt gebracht
- Agave stammt aus Südamerika
- Blaue Agave wird zur Herstellung von Tequila verwendet
- eignet sich auch als Zimmerpflanze
- bleibt vergleichsweise niedrig
- kann sehr breit wachsen
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Botanischer Name: Agave tequilana
Höhe: 30 bis 50 Zentimeter
Breite: etwa 120 Zentimeter
Blätter: lang, fleischig und bis zu zwölf Zentimeter breit
Blüte: blüht erst nach mehreren Jahrzehnten
Giftigkeit: ungiftig
Winterhart: bis zu minus 15°C ist diese Agave winterhart
Standort & Substrat
Die Agave wächst in ihrem Ursprungsgebiet in sehr hohen Lagen von bis zu 2000 Höhenmetern. Das heißt, der Standort sollte hell und warm sein, aber benötigt keinen Schutz vor Wind. Lediglich Wasser sollte gut abfließen können, sofern die Pflanze auch Regen ausgesetzt ist.
Im Sommer kann das Gewächs zudem im Freien stehen. Auch hier sollte der Standort wiederum hell und warm sein. Am besten eignen sich ein überdachter Balkon oder eine Terrasse.
Bei dem Substrat für die Agave muss vor allem auf die Durchlässigkeit geachtet werden. Geeignet sind beispielsweise:
- Blumenerde gemischt mit Kies, Sand oder Lava-Granulat
- Kakteenerde
- Sukkulentenerde
Zudem sollte dringend eine Drainageschicht eingebracht werden, damit Staunässe sicher verhindert wird.
Gießen
Beim Wässern zeigt sich die Tequila-Agave ebenfalls pflegeleicht und ist ideal für Menschen, die häufiger unterwegs sind oder gelegentlich das Gießen vergessen. Denn Trockenheit verträgt das Gewächs problemlos, solange noch genug Wasser in den Blättern gespeichert ist.
Dennoch muss bei der Wassergabe auf einige Punkte geachtet werden. Bei diesen handelt es sich um:
- bei Kultur im Haus aller zehn bis 14 Tage wässern
- Blätter nicht benetzen
- im Sommer im Freien etwa einmal wöchentlich gießen
- kalkhaltiges Wasser kann verwendet werden
- Staunässe dringend vermeiden
- tauchen oder durchdringend Wässern
Hinweis:
Kalkhaltiges, hartes Wasser wird zwar vertragen, ist aber dennoch nicht die beste Wahl. Gesammeltes Regenwasser, abgestandenes Leitungswasser und Wasser aus Aquarium oder Teich sind daher geeigneter.
Düngen
Der Nährstoffbedarf der Agave ist vergleichsweise gering. Daher sollte lediglich Sukkulenten-Dünger verwendet werden. Achten Sie zudem auf die folgenden Punkte:
- April bis September
- einmal monatlich
- im Idealfall Flüssigdünger verwenden
Spätestens im September erfolgt die letzte zusätzliche Nährstoffgabe. Anderenfalls kann sich das Gewächs nicht ausreichend auf den Winter vorbereiten.
Tipp:
Verwenden Sie am besten flüssigen Dünger, der direkt dem Gießwasser beigegeben werden kann.
Kübelkultur
Da die Blaue Agave nur bedingt winterhart ist, sollte sie lediglich in sehr milden Regionen ins Freiland gepflanzt werden. Bei härteren Wintern empfiehlt sich die Kultur im Kübel. Allerdings muss dann auch darauf geachtet werden, dass Sie die Pflege entsprechend anpassen.
Dazu gehört es, häufiger zu gießen und ein jährliches Umtopfen vorzunehmen. Bei ausreichend großen Gefäßen reicht auch ein zeitlicher Abstand von zwei Jahren aus. Denn aufgrund der geringen Menge an Substrat verbraucht sich die Erde schneller und ist auch in kürzerer Zeit ausgetrocknet.
Bei der Kübelkultur ist weiterhin darauf zu achten, dass das Pflanzgefäß einige Kriterien erfüllt. Bei diesen handelt es sich um:
- ausreichende Größe
- stabiles Material
- Standsicherheit
Tipp:
Da sich hiermit ein hohes Gewicht ergibt, ist ein Pflanzenroller angeraten. Anderenfalls wird der Transport deutlich erschwert.
Schneiden & Überwintern
Ein Verschnitt ist nur aus zwei Gründen nötig. Zum einen, wenn Blätter absterben. Es sollte dann aber gewartet werden, bis die einzelnen Triebe vollständig abgetrocknet sind.
Bei dem zweiten Grund handelt es sich um die Zacken an den Rändern der Blätter. Sie können im Frühjahr entfernt werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Wichtig bei dem Verschnitt ist in jedem Fall, sauberes und scharfes Schnittwerkzeug zu verwenden.
Die Überwinterung der Agave erfolgt am besten drinnen, bei Temperaturen von 10 bis 15 Grad Celsius. In der Zeit benötigt die Blaue Agave weniger Wasser. Gießen aller zwei bis drei Wochen reicht in der Regel aus. Die Erde sollte zwischen den Wassergaben ausreichend Zeit haben, um abzutrocknen.
Gedüngt wird während des Winters gar nicht. Ein heller Platz ist aber nach wie vor notwendig. Geeignete Plätze sind daher:
- Hausflur in Nähe des Fensters
- heller und frostfreier Kellerraum
- unbeheizte Garage
- Wintergarten
Umtopfen
Der Wechsel von Erde und Pflanzgefäß ist immer dann notwendig, wenn:
- Erde verbraucht ist oder sich verdichtet
- Wurzeln aus dem Topf herauswachsen
- keine Standsicherheit mehr gegeben ist
Die Maßnahme erfolgt im Frühjahr. Das folgende Vorgehen ist angeraten:
- Schutz und Sicherheit: Aufgrund der stacheligen Blattränder ist der Umgang mit der Blauen Agave erschwert. Schneiden Sie die Dornen daher entweder ab oder tragen sie stichfeste Arbeitshandschuhe, um sich nicht zu verletzen. Bei großen Exemplaren ist es zudem ratsam, das Umtopfen zu zweit durchzuführen.
- Alte Erde entfernen: Um das Risiko für Krankheiten und Schädlinge gering zu halten, sollte das alte Substrat gründlich entfernt werden. Ein Abspülen des Wurzelballens ist empfehlenswert.
- Blätter entfernen: Abgestorbene Blätter lassen sich einfacher erreichen und entfernen, wenn das Gewächs abgelegt werden kann. Sollte diese Maßnahme notwendig sein, ist während des Umtopfens also der richtige Zeitpunkt gekommen.
- Drainage einbringen: Am Boden des Kübels wird eine Drainageschicht eingebracht. Diese kann aus grobem Kies, Steinen oder Keramikscherben bestehen. Sie verhindert Staunässe und damit das Verfaulen und Absterben der Wurzeln.
- Erde einfüllen: Nach der Drainage wird so viel Substrat eingebracht, dass die Sprossachse mit der Erdoberfläche abschließt. Danach wird die Pflanze eingesetzt und der Kübel wird rund um aufgefüllt. Die Erde sollte mehrmals angedrückt werden, damit sie beim abschließenden Schritt nicht einsinkt.
- Wässern: Für ein gutes Anwachsen und Ausbreiten der Wurzeln benötigt auch die Blaue Agave ausreichend Flüssigkeit. Daher sollte nach dem Umtopfen ein durchdringendes Gießen erfolgen.
Vermehrung
Die Blaue Agave vermehrt sich selbst, indem sie sogenannte Kindel ausbildet. Hierbei handelt es sich um Ableger, die direkt neben der Mutterpflanze wachsen. Sie können direkt beim Umtopfen vorsichtig abgetrennt und in eigene Töpfe gesetzt werden.
Damit die Tequila-Agave aber überhaupt Tochterpflanzen ausbilden kann, benötigen die Wurzeln ausreichend Platz im Kübel. Achten Sie daher stets darauf, ein ausreichend großes Gefäß zu wählen.
Bewahren Sie zudem Geduld. Es kann einige Jahre in Anspruch nehmen bis sich die ersten Kindel zeigen.
Häufige Pflegefehler
Agaven sind widerstandsfähig und nehmen daher nicht allzu schnell Schaden. Dennoch gibt es gravierende Fehler bei der Pflege, die zu erheblichen Problemen führen können. Typisch und dadurch weit verbreitet sind:
- chemische Verbrennungen an den Wurzeln
- falsches Gießen
- Fäulnis durch Staunässe
- Überdüngung
- zu dunkler Standort bzw. zu warmer Standort im Winter
- zu wenig Substrat
Risse und Verfärbungen an den Blättern können beispielsweise dann entstehen, wenn Sie beim Wässern die Triebe benetzen oder die Pflanze zu feucht steht und nicht schnell genug abtrocknen kann.
Ein anscheinend unerklärliches Eingehen lässt sich hingegen dadurch erklären, dass die Agave entweder nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist oder sich davon zu viele in der Erde befinden.
Bei entsprechenden Problemen sollten Sie daher zuerst die Pflegebedingungen überprüfen.
Krankheiten & Schädlinge
Weder Keime noch Parasiten sind häufig an der Blauen Agave zu finden. Ist dies doch der Fall, lassen sich die Probleme meist auf Fehler bei der Kultur zurückführen. Denn diese führen zur Schwächung des Gewächses.
Häufig gestellte Fragen
Da sie ansonsten keine Wachstumspause einlegt und somit geschwächt wird. Sie wird anfälliger und die Lebensdauer kann verkürzt ausfallen.
Gerade für Kinder und Haustiere können sie eine Gefahr darstellen aber auch beim Umtopfen zum Problem werden. Besser ist es daher, die Pflanze so aufzustellen, dass kein direkter Kontakt gegeben ist. Alternativ können die Stacheln abgeschnitten werden.
Nach der Ernte, die erst bei einer acht bis neun Jahre alten Pflanze erfolgen kann, wird das Herz unter Dampf für ein bis anderthalb Tage gegart. Durch anschließende Fermentierung entsteht daraus Tequila.
Aufgrund der ausladenden Form können einige der älteren Triebe mit der Zeit zum Störfaktor werden. Das verlockt natürlich dazu, diese zu kürzen. Allerdings bringt das zwei Probleme mit sich. Zum einen wirkt es optisch wenig ansprechend. Zum anderen wird damit eine Wunde kreiert, durch die Keime oder Schädlinge eindringen können und der Wasserspeicher der Pflanze wird verkleinert.
Besser ist es daher einen Standort zu wählen, der ausreichend Platz bietet.
Das ist möglich aber nicht optimal. Die Pflanze verliert dadurch an Kraft. Haben Sie keinen Raum mit geeigneten Temperaturen, können Sie das Gewächs auch in einer Gärtnerei überwintern lassen. Von einigen wird diese Möglichkeit angeboten.