Blaue Holzbiene melden? Aussehen & Vorkommen
Die Blaue Holzbiene ist nicht nur besonders groß, sondern mit ihren bläulichen Flügeln auch äußerst anschaulich. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte rund um die größte Wildbiene.
Auf den Punkt gebracht
- Synonyme: Violette Holzbiene, Große Holzbiene oder Gemeine Holzbiene
- ungefährlich
- Einzelgänger
- größte Wildbienenart
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Die Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) ist eine äußerst anschauliche Bienenart: Im Vergleich zu vielen anderen Bienenarten wird sie mit einer Körperlänge von knapp 30 Millimetern äußerst groß. Optisch erinnert sie auf den ersten Blick an eine schwarze Hummel, weshalb sie häufig mit ihnen verwechselt wird. Allerdings hat Xylocopa violacea im Gegensatz zu gewöhnlichen Hummelarten keine klaren, sondern blauschwarz gefärbte Flügel. Diese können, je nach Lichteinfall, bläulich bis violett schimmern, wodurch die Große Holzbiene eine wahre Augenpracht ist. Weitere Merkmale ihres Aussehens sind:
- schwarzer Körper
- relativ kurz behaart
- kräftige Beißwerkzeuge
- leicht abgeknickte Fühlerspitzen
- vor dem Knick ist ein gelblichbrauner Ring
Vorkommen
In freier Natur ist die Blaue Holzbiene in Süd- und Mitteleuropa auf Höhen bis zu 740 Metern anzutreffen. Auch im deutschsprachigen Raum lässt sie sich gerne blicken: Während sie früher eher im Südwesten vertreten war, ist sie mittlerweile auch im nördlichen Bereich verbreitet. Sie lebt bevorzugt in warmen Biotopen mit viel trockenem Holz, wie etwa nachstehende Lebensräume:
- Gärten
- Parkanlagen
- lichte Wälder
- Streuobstwiesen
Bienenfreundliche Lebensräume
Viele Insekten haben Schwierigkeiten damit, geeignete Nistplätze zu finden – so auch die Blaue Holzbiene. Mit etwas Glück lässt sich die Bienenart im eigenen Garten oder gar auf dem Balkon nieder. Entscheidend hierfür ist, dass sie sowohl eine Nistmöglichkeit als auch genügend Futterquellen hat. Wenn Sie der nützlichen und standorttreuen Wildbienenart ein Zuhause schenken möchten, probieren Sie Folgendes:
- Stämme abgebrochener Bäume stehen lassen
- Bienenhotel
- Nisthilfe
- Bohrlöcher in Pfählen und Balken dulden
Hinweis: Achten Sie darauf, dass der Unterschlupf möglichst vor Fressfeinden geschützt ist!
Lebensweise
Die Blaue Holzbiene hat ein relativ kurzes und einsames Dasein. Während Honigbienen gut strukturierte Staaten bilden, bleibt die Große Holzbiene vorzugsweise allein. Lediglich im Frühjahr treffen sich Männchen und Weibchen zur Paarung, sodass die weiblichen Exemplare ab April ihre Eier legen können:
- Nistplatz: trockenes, morsches Holz
- nagen lange Gänge in das Holz
- bis zu 30 cm lang
- in den Gängen werden Nistzellen angelegt
- in jede Zelle kommen ein Ei und Proviant für den Nachwuchs
- anschließend wird Zelle verschlossen
Die Entwicklungszeit vom Ei bis zur ausgewachsenen Biene beträgt etwa 10 Wochen. Während dieser Zeit stirbt die Elterngeneration meist, sodass die Weibchen ihren Nachwuchs nie kennenlernt. Die Flugzeit erstreckt sich meist von Anfang August bis Herbst. Die kalte Jahreszeit überwintern die nützlichen Insekten meist in Holzgängen, Mauerspalten und sogar in selbstgegrabenen Erdlöchern.
Was frisst die Blaue Holzbiene?
Die Blaue Holzbiene ernährt sich von Nektar, wobei sie vor allem besonders pollenreiche Blüten wie Zierwicken oder Gartengeißblatt bevorzugt. Generell zählen aber Schmetterlings-, Korb- und Lippenblütler zu ihrem Speiseplan. Nicht immer gelangt die Gemeine Holzbiene problemlos an den nahrhaften Nektar. In solchen Fällen weiß sich das nützliche Insekt jedoch zu helfen:
- nagt Loch in Blütenwand
- nimmt sich Nektar
- bestäubt dabei die Blüte nicht
Häufig gestellte Fragen
Die Xylocopa violacea ist grundsätzlich völlig harmlos. Sie kann zwar stechen, macht das aber nur aus Selbstschutz. Wenn sie nicht in die Ecke getrieben oder belästigt wird, besteht in der Regel keine Gefahr.
Da die Bienen alleine leben und keine Völker gründen, richten sie keine gröberen Holzschäden an.
Als Proviant erhalten die Larven sogenanntes „Bienen-Brot“ – eine Mischung aus wiedergekäuten Pollen und Nektar.
Gesichtete Insekten jeglicher Art können Sie beim Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) melden.