Blumenkohl-Blätter angefressen: wer war es?
Der schmackhafte Blumenkohl ist für viele Hobbygärtner ein Muss im Gemüsegarten. Leider steht er auch bei Schädlingen weit oben auf dem Speiseplan und Blumenkohl-Blätter werden oft angefressen. Lesen Sie hier, wer besonders viel Appetit auf den Kohl hat und was Sie dagegen tun können.
Auf den Punkt gebracht
- Blumenkohl-Blätter werden von verschiedenen Schädlingen angefressen
- Schädlinge zum Teil nur schwer zu erkennen (Größe, versteckt im Blumenkohl)
- Vorbeugen oft effektiver als das Bekämpfen
Inhaltsverzeichnis
- Blumenkohl
- Blumenkohl-Blätter angefressen: Die häufigsten Übeltäter
- Großer Kohlweißling (Pieris brassica)
- Hasen und Kaninchen
- Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
- Kohldrehherzmücke (Contarinia nasturtii)
- Kohlerdfloh (Phyllotreta undulata)
- Kohleule (Mamestra brassicae)
- Kohlmotte (Plutella xylostella)
- Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella)
- Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae)
- Vögel
- Häufig gestellte Fragen
Blumenkohl
Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) ist eine Zuchtsorte des Gemüsekohls. Während bei anderen Kohlarten die Blätter verzehrt werden, kommen bei dieser Sorte die eng zusammenstehenden Blütensprossen auf den Tisch. Daher handelt es sich beim Blumenkohl um ein Blütengemüse. Neben den elfenbeinfarbenen Köpfen gibt es auch violette und gelbgrüne Varianten.
Mehr zum Blumenkohl
Hinweis: In Österreich wird der Blumenkohl „Karfiol“ genannt.
Blumenkohl-Blätter angefressen: Die häufigsten Übeltäter
Kohlpflanzen sind beliebte Nahrungsmittel für Tiere und Insekten. Sind die Blätter des Blumenkohls angefressen, kommen insbesondere Larven und Raupen in Frage. Nachfolgend eine Auflistung der häufigsten Schädlinge. So erkennen und bekämpfen Sie sie.
Großer Kohlweißling (Pieris brassica)
Schädling und Schadbild
- Schädling: Raupen des Schmetterlings
- Loch- bis Skelettierfraß an den Blättern
- Eiergelege an der Blattunterseite
Auftreten
- Ende April Falter der ersten Generation
- 2. Raupengeneration von Juli bis September
Aussehen
- Schmetterlinge: gelblich-weiß, nach vorne schwarze Begrenzung, Flügelspannweite etwa fünf Zentimeter
- Raupen: bis vier Zentimeter lang, gelblich mit schwarzen Flecken
Maßnahmen
- Schutznetze
- Absammeln
- Pflanzenbrühen ausbringen (z.B. Rainfarn oder Wermut)
Hasen und Kaninchen
Schadbild
- angefressen werden Herzen oder Blattteile
- bevorzugen junge Pflanzen
Auftreten
- während der gesamten Saison
Bekämpfen
- keine speziellen Maßnahmen
Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
Schädling und Schadbild
- Schädling: Raupen des Schmetterlings
- Blumenkohl-Blätter: Lochfraß
- Fraß an den Blumen möglich
- einzeln abgelegte Eier auf den Blättern
Auftreten
- Raupenfraß ab Ende Mai
Aussehen
- Schmetterling: Tagfalter, weiße Flügel mit schwarzem Punkt
- Raupen: bis 25 Millimeter lang, hell- bis mattgrün; feine, samtartige Behaarung
Maßnahmen
- Schutznetze
- Absammeln
- Pflanzenbrühen ausbringen (z.B. Rainfarn oder Wermut)
Kohldrehherzmücke (Contarinia nasturtii)
Schädling und Schadbild
- Schädling: Larven der Drehherzmücke
- Verdrehungen, Verkorkungen und/oder Missbildungen an den Blättern
- Herzlosigkeit (Zerstörung des Vegetationspunktes); verstärkte Bildung von Seitentrieben
- Schäden an der Blume: Schädigung der Haupt- und Seitenachsen; verkrüppelte, schorfige Köpfe
Quelle: Rasbak, Draaihartigheid bij bloemkool (Contarinia nasturtii damage on cauliflower), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
Aussehen
- Larven: bis zwei Millimeter groß, durchsichtig bis gelblich. Fußlos
- Mücken: bis 2 Millimeter groß, rötlich-braun, mit bloßem Auge kaum zu erkennen
Auftreten
- Mücken erscheinen ab Anfang Mai
- Eiablage bei Temperaturen über 15 °C
- Larven schlüpfen nach drei bis fünf Tagen
- entwickeln sich bei feuchten Wetterperioden besonders gut
- bis zu fünf Generationen pro Jahr
- Schädlingsbefall während der gesamten Saison
Maßnahmen
- Fruchtfolge anpassen
- windgeschützte Standorte
- Klebefallen gegen fliegende Mücken (Pheromonfalle)
- Kulturschutznetze (Maschenstärke unter einem Millimeter)
Kohlerdfloh (Phyllotreta undulata)
Schadbild
- Fraßspuren der Käfer
- Schabefraß: meist rundliche Löcher, später großflächig
- bevorzugt Keimlinge und junge Pflanzen
Auftreten
- von Ende April bis in den Sommer
- Fraßbeginn ab einer Temperatur von ungefähr 20 °C
- 2. Generation ab Juni/Juli
Quelle: This image is created by user Wim Rubers at waarneming.nl, a source of nature observations in the Netherlands., Phyllotreta undulata, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0
Aussehen
- bis drei Millimeter großer Käfer
- schwarzglänzend
- manchmal mit dicken, gelben Streifen am Rücken
- Sprungbewegungen bis 40 Zentimeter möglich
Gegenmaßnahmen
- für Unruhe sorgen (etwa durch regelmäßiges Überkehren der Pflanzen), Käfer flüchten und finden oft nicht zurück
- Boden feucht halten (Käfer bevorzugen Trockenheit)
- Bodenoberfläche lockern (Käfer mögen raue Böden nicht)
Kohleule (Mamestra brassicae)
Schädling und Schadbild
- Raupenfraß des Eulenfalters
- starke Fraßspuren an Blättern, auch Blumen werden angefressen
- Verschmutzung durch Raupenkot
Auftreten
- fliegt in zwei Generationen
- Schlupf der ersten Faltergeneration von Mai bis Juli
- erste Raupengeneration von Mail bis Ende Juli
- zweite Raupengeneration Mitte August bis Ende Oktober
Quelle: Danilo.penic, M.brassicae2, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
Aussehen
- Falter: graubraune Flügel, wellenartige Musterung auf den Vorderflügeln, Flügelspannweite vier bis fünf Zentimeter
- Raupen: bis zu fünf Zentimeter lang, zuerst grünlich, später braun, hellgelber Streifen an den Seiten
Bekämpfen
- Kulturschutznetze
- Absammeln
Kohlmotte (Plutella xylostella)
Schadbild
- Blattfraß der Larven
- Schabefraß an der Blattunterseite (Fensterfraß)
- zum Teil auch Lochfraß
- bei starkem Befall Skelettierfraß
- Verschmutzung der Blumen durch Raupenkot
Auftreten
- während der gesamten Saison
- Ende April / Anfang Mai Falter der ersten Generation
- erste Raupengeneration ab Ende Mai (frisst drei bis vier Wochen)
- zweite Faltergeneration ab Mittel Juli, dritte ab August
- dritte Raupengeneration überwintert im Boden als Puppe
Quelle: Rasbak, Koolmot zijkant Plutella xylostella op boerenkool (Curly kale), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
Aussehen
- Kohlmotte: dunkelbrauner Nachtfalter mit gelblichen Wellenstreifen an den Flügeln; Flügelspannweite ungefähr 1,5 Zentimeter
- Larven: blassgrün mit schwarzen Punkten, leicht behaart, können Gespinstfäden entwickeln („auf- und abseilen“)
Bekämpfen
- Netze gegen Falter
- Raupen: Absammeln
Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella)
Schadbild
- sitzt saugend an der Unterseite Blumenkohl-Blätter
- Auffliegen ganzer Schwärme bei Berührung der Pflanze
- ring- bzw. kreisförmige Eiablage an der Blattunterseite
- Honigtau
- zieht Rußtaupilze nach sich
- nehmen den Blättern die Fähigkeit zur Photosynthese
Auftreten
- Spätsommer und Herbst
Aussehen
- ungefähr 1,3 Millimeter groß
- weiß bepuderte Flügel
Maßnahmen
Bei Blumenkohl ist eine Bekämpfung der sogenannten „Weißen Fliege“ in der Regel nicht erforderlich. Bei sehr starkem Befall sollten Sie jedoch reagieren.
Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae)
Schadbild
- Saugschäden besonders an jungen Blätter
- Verlust der grünen Farbe (Weißfärbung), Verformungen (Einrollen der Blätter)
- Herzlosigkeit möglich
- Ausscheidungen der Blattläuse an Befallsstellen (Honigtau)
Auftreten
- während der ganzen Saison
- bevorzugt: warme und trockene Witterung
- bis zu zehn Generationen möglich
- Populationshöhepunkte: Juli / August und September / Oktober
Quelle: Rasbak, Melige koolluis op koolzaad, Brevicoryne brassicae on rapeseed, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
Aussehen
- grün-grau oder blau-weiß bepuderte Blattläuse
Maßnahme
- Einsatz von Schlupfwespen (natürliche Fressfeinde)
Tipp: Gegen die Blattläuse kann auch das Abspritzen mit Wasser helfen, wenn die Läuse auf den Blättern sitzen.
Vögel
Unter den Vögeln fressen vor allem Ringeltauben die Blumenkohl-Blätter an. Es zählen aber auch Krähen, Sperlinge und Amseln zu den Blumenkohl-Fressern.
Schadbild
- angefressene Ränder der Blumenkohl-Blätter
- kleine Blattstückchen am Boden
Auftreten
- während der gesamten Saison
- bevorzugter Fraß an jungen Pflanzen
Maßnahme
- Vogelschutznetze
Häufig gestellte Fragen
Wenn Sie zur chemischen Keule greifen möchten, sollten Sie sich erkundigen, welche Mittel für Haus- und Kleingärten zugelassen sind.
Ja, allerdings befallen die Schädlinge dann oft andere Gemüsearten, die ebenso angefressen werden.
Bei starkem Befall ist dies durchaus möglich. Daher sollten Sie einen Schädlingsbefall schnell erkennen, damit Sie Gegenmaßnahmen einleiten können.