Boden: so verdichten Sie Erde mit Wasser
Boden zu verdichten, kann aus vielfältigen Gründen erforderlich sein. Dafür stehen Ihnen verschiedenen Methoden zur Verfügung. Wir klären die Frage, ob der Boden sich auch mit Wasser verdichten lässt.
Auf den Punkt gebracht
- Wasser eignet sich nur unter bestimmten Voraussetzungen zur Verdichtung
- Einschwemmen muss vorsichtig erfolgen
- Verdichtung durch Wasser kann Nachteile aufweisen
- Kosten sind zu berücksichtigen
- Kombination mit anderen Methoden empfehlenswert
Inhaltsverzeichnis
Erde verdichten
Das Verdichten von Erde mit Wasser wird auch als Einschwemmen oder Einschlämmen bezeichnet. Es handelt sich dabei um das vollständige Durchnässen des Substrats zur Reduzierung des Volumens.
Sinnvoll ist es in den folgenden Fällen:
- Einsetzen von Jungpflanzen
- Standortwechsel von Gewächsen
- Umtopfen
Das Wasser sorgt dafür, dass Luftblasen aus der Erde entweichen und Hohlräume geschlossen werden. Das Substrat sackt dadurch ab und senkt sich somit in neu ausgehobenen Gruben. Hierdurch kann direkt im Anschluss an das Schwemmen – falls notwendig – erneut weitere Erde aufgebracht werden, bis der erwünschte Abschluss erreicht ist.
Hinweis: Ein weiterer Grund für das Einschlämmen von Erde kann die Vorbereitung für das Einsäen von Rasen oder das Anlegen eines Pflasterbetts sein. Hierbei ergeben sich allerdings ebenso wie bei Fundamenten einige Probleme und potenzielle Nachteile.
Splitt, Schotter, Kies
Das Schüttgut sollte beim Verdichten feucht, aber nicht nass sein. Das Befeuchten macht es möglich, dass die einzelnen Elemente besser ineinandergreifen können. Allerdings muss dabei vorsichtig vorgegangen werden. Denn eine zu große Menge Wasser oder ein zu hoher Druck würden die Baustoffe verdrängen beziehungsweise wegspülen oder sie schwimmen lassen. Zusätzlich kann das Wasser zu einer Verschlämmung des Bodens führen.
Sand
Das Einschwemmen und Verdichten von Sand oder Bruchsand ist bei Fugen eine gängige und empfehlenswerte Methode. Sie wird erst am Ende der Pflasterarbeiten durchgeführt und sorgt für eine gleichmäßige Verteilung sowie verfestigte Abschlüsse.
Im Falle von Bruchsand kann für den Einsatz bei einem Pflasterbett oder einem Gehweg ebenfalls ein leichtes Einschwemmen erfolgen. Diese Maßnahme allein reicht allerdings nicht aus, um eine möglichst feste und stabile Oberfläche zu erzeugen.
Boden mit Wasser verdichten: Anleitung
Bei der Verdichtung des Bodens ist es entscheidend, das Wasser gleichmäßig und mit wenig Druck über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Eine Ausnahme stellt das Einschwemmen von Pflanzen und ausgehobenen Erdgruben dar. Das Wasser kann hierbei schneller eingebracht werden, sollte aber dennoch nicht mit großem Druck konzentriert auf einen Punkt gelangen.
Besser ist das Ausbringen durch
- eine Gießkanne,
- eine Düse mit feiner Einstellung oder
- eine Sprinkleranlage.
Wichtig ist weiterhin die Dosierung. Diese muss auf den jeweiligen Untergrund abgestimmt werden. Auf stark lehmhaltiger Erde kann Wasser beispielsweise nicht gut versickern. Das kann beim Einsetzen von Pflanzen zu Staunässe führen. Auf sehr lockerem Substrat und bei tiefgründigen Böden muss ein längeres und damit großzügigeres Wässern erfolgen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Tipp: Alternativ kann die Erde durch Wasser befeuchtet und mit der Hand oder einem entsprechenden Hilfsmittel und leichtem Druck verdichtet werden. Dadurch wird zum einen das Vorgehen effizienter und zum anderen die benötigte Wassermenge verringert.
Vorteile
Zu den klaren Vorteilen des Verdichtens von Erde mit Wasser gehören die folgenden Punkte:
- einfacher Vorgang
- geringer Aufwand
- keine oder kaum Hilfsmittel erforderlich
- nicht nur bei Erde möglich
- Verdichtung kann stufenweise und in Schichten erfolgen
Nachteile
Das Verdichten des Bodens durch Wasser geht nicht nur mit Vorzügen einher. Potenzielle Nachteile sowie Einschränkungen finden sich bei der Methode ebenfalls. Diese umfassen unter anderem:
- allein oftmals nicht ausreichend
- ausschließlich für lockere Erde und Sand geeignet
- erzeugt keine ebene Oberfläche
- Gefahr für Staunässe gegeben
- Schlamm kann nachfolgende Arbeitsschritte verzögern
- Substrat kann weggespült werden
- Verschwendung einer wichtigen Ressource
- vorsichtiges Vorgehen erforderlich
Wenn eine glatte und ebene Fläche geschaffen werden soll, ist das Ausbringen von Wasser allein nicht ausreichend. Der Boden muss zuvor geebnet werden. Während des Wässerns ist es zudem notwendig, immer wieder Kontrollen durchzuführen. Anderenfalls könnte es zu einem Wegspülen des Substrats und damit zu einer Kuhle kommen.
Tipp: Besser ist es daher in jedem Fall, die Erde zuvor anzudrücken, eine alternative Methode zur Verdichtung anzuwenden oder diese mit dem Wasser zu kombinieren.
Häufig gestellte Fragen
Die oftmals besseren Alternativen zum Verdichten mit Wasser sind der Einsatz eines Handstampfers, einer Walze oder einer Rüttelplatte. Ebenfalls möglich ist es, den betreffenden Bereich mit Brettern abzudecken und diese zu beschweren oder wiederholt über sie zu laufen. Wichtig ist es auch dabei, schichtweise vorzugehen.
Abgesehen von dem Einschwemmen von neu eingesetzten Pflanzen oder der Vorbereitung des Bodens beim Einsäen von Rasen sowie beim Verfugen von Pflaster überwiegen bei dieser Methode die Nachteile oder das Wasser allein ist nicht ausreichend. Selbst beim Einschlämmen von Mauern sollte die Erde zuvor mit einer Walze oder einem Handstampfer bereits komprimiert werden.
Eine pauschale Antwort gibt es hierauf nicht, da die Beschaffenheit der Erde und die Aufnahmefähigkeit des Untergrunds entscheidende Rollen spielen. Beim Einsetzen eines Baumsetzlings und bei zusätzlicher manueller Verdichtung reichen zehn bis 20 Liter in der Regel aus. Bei größeren Flächen muss mit hunderten oder tausenden Litern gerechnet werden.