Boden ist zu hart: was tun, wenn Rasen nicht wächst?
Eine schöne, weiche, grüne und gut wachsende Rasenfläche. Ein Traum vieler Gartenbesitzer. Doch wenn der Boden zu hart ist, wächst auch der Rasen nicht richtig. Das können Sie dagegen tun.
Auf den Punkt gebracht
- Ein lehm- und tonhaltiger Boden ist von Natur aus oft zu fest für die Bedürfnisse eines Rasens
- Sie erkennen eine zu feste Erdschicht an Rissen bei Trockenheit und Pfützen nach Regen
- Ihr Gras keimt nicht richtig oder zeigt kein Wachstum
- Eine tiefgreifende Bearbeitung des Bodens ist dann unbedingt notwendig
- Anschließend müssen Sie Ihre Rasenfläche gut pflegen und regelmäßig lüften, um den Zustand zu erhalten
Inhaltsverzeichnis
Der ideale Boden
Rasengräser wie Weidelgras, Rispen oder Schwingel benötigen für ein gutes und gesundes Wachstum vor allem den richtigen Boden. Dieser ist die Basis für eine lebendige, gesunde und frische Rasenfläche. Gräser brauchen ein lockeres, feines und gut durchlüftetes Substrat. Nur dann können sich die Wurzeln der Gräser gut entwickeln und das Gras bleibt gesund. Ist die Erdschicht zu hart, gelingt genau dies nicht. Die Wurzeln können sich nicht ausreichend ausbreiten und die Gräser nicht mit genügend Nährstoffen versorgen. Das hat schlecht wachsende Rasenpflanzen oder sogar ein Absterben der Rasengräser zur Folge.
Die idealen Bedingungen sind daher:
- ein lockeres, feinkrümeliges Substrat
- eine ausreichende Belüftung
- ein pH-Wert zwischen 5,5 und 7
Die Härte erkennen
Wenn Ihr Boden zu hart ist, erkennen Sie das vermutlich sehr schnell. Das Gras keimt nicht oder wächst nicht weiter. Wenn es regnet bilden sich Wasserpfützen auf der Rasenfläche, weil das Regenwasser nicht versickern kann. Bei Trockenheit bilden sich Risse auf der Erdoberfläche und es lässt sich nur sehr schwer Erde mit der Hand aufnehmen. Wenn Sie diese Anzeichen feststellen, ist Ihr Substrat auf jeden Fall zu fest und verdichtet und Sie sollten etwas dagegen tun, damit Ihr Gras wieder schön wachsen kann.
Gründe für die Härte
Der Hauptgrund ist meist ein sehr hoher Ton- und Lehmgehalt in der Erde. Denn Ton und Lehm verdichten sehr schnell und lassen das Substrat hart werden. Ein weiterer Grund ist eine starke Beanspruchung. Wenn auf der Rasenfläche viel gelaufen oder gespielt wird, verdichtet sich diese durch das Gewicht wesentlich schneller als bei einer Fläche, die kaum betreten wird. Eine stark beanspruchte Grünanlage braucht daher wesentlich mehr Pflege.
Tipp: Sie können den Ton- und Lehmgehalt Ihres Bodens bestimmen, indem Sie eine Handvoll Erde aufnehmen und versuchen daraus eine Wurst zu formen. Gelingt dies leicht, ist die Erde sehr lehmhaltig. Zerfällt die Wurst leicht, enthält er Sand.
Maßnahmen
Wenn Ihr Grund zu fest ist, können Sie jedoch etwas dagegen tun und die Erdschicht auflockern. Bei einem sehr harten Untergrund noch komplett ohne Humusschicht, kommen Sie dabei nicht um tiefgreifende Maßnahmen herum. Ist die Humusschicht dann einmal vorhanden, müssen sie lehmhaltige Böden weiterhin regelmäßig pflegen, um den aufgelockerten Zustand zu erhalten.
Radikale Bodenerneuerung
Wenn Ihr Untergrund zu lehmhaltig und fest ist, müssen Sie ihn einmalig grundlegend auf die (Neu-) Begrünung vorbereiten.
Dazu sind folgend Schritte notwendig:
- Erdfläche komplett spatentief umgraben (Herbst)
- gröberen Quarzsand und Kompost in die Erde einarbeiten
- Erdfläche regelmäßig wässern, wenn kein Regen fällt
- hochwertige Rasensaat ausbringen (Frühling)
- Rasenfläche häufig, aber nicht zu intensiv gießen (keine Staunässe!)
- mit Rasendünger im Frühsommer düngen
Hinweis: Wenn Sie die Rasenfläche grundlegend erneuern, können Sie gleich auf den pH-Wert achten. Liegt dieser zu niedrig, können Sie den Boden vor der Aussaat kalken. Liegt er zu hoch, können Sie Rindenhumus in die Erdschicht einarbeiten.
Regelmäßige Pflege
Damit der einmal locker angepflanzte Rasen auch so bleibt, bedarf er einer regelmäßigen Pflege. Ein Umgraben ist jetzt nicht mehr notwendig und sinnvoll. Jedoch muss der Rasen immer gut belüftet und gelegentlich aufgelockert werden. Mit einer Grabegabel oder einer Hacke lässt sich die oberste Erdschicht lockern und die Luft gelangt besser an die Wurzeln. Sie können die Grünfläche aber auch vertikutieren. Dabei wird die Grasnarbe angeritzt und die Belüftung der Erdschicht erhöht. Mit diesen Schritten verhindern Sie, dass der Boden neu verhärtet.
Hinweis: Eine nasse Rasenfläche verdichtet sich schneller, wenn man auf ihr läuft. Solange die Oberfläche noch feucht ist, sollten Sie daher möglichst nicht auf ihr laufen.
Häufig gestellte Fragen
Es gibt im Handel viele verschiedene Rasenmischungen zur Aussaat. Einige Händler bieten mittlerweile auch spezielle Mischungen für harte und lehmhaltige Böden an. Diese können dann am besten mit den gegebenen Bedingungen umgehen. Besonders geeignet sind zum Beispiel tiefwurzelnde Rasenpflanzen. Um eine regelmäßige Pflege und Lüftung kommen Sie aber dennoch nicht herum.
Das Rasenmähen an sich unterscheidet sich nicht danach, welche Bodenbeschaffenheit vorliegt. Bei einer Neuaussaat von Rasen sollten Sie aber frühestens mähen, wenn die Höhe fünf bis sechs Zentimeter beträgt.
Das ist möglich. Sie können zum Beispiel Klee, Gelbsenf, Ringelblumen, Tagetes, Lupinen oder Kapuzinerkresse verwenden, um den Boden natürlich zu lockern. Diese Pflanzen säen Sie im Frühsommer aus. Im Winter sterben sie ab und zersetzen sich. Aber erst im darauffolgenden September sollten Sie dann den neuen Rasen säen. Unkraut, dass im Sommer wächst, sollte entfernt werden.