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Bodenaktivator für Rasen richtig anwenden

Bodenaktivator für Rasen richtig anwenden

Nicht nur Dünger lässt den Rasen richtig schön wachsen und verleiht ihm eine satt-grüne Farbe. Auch die Beschaffenheit des Bodens hat daran einen Anteil. Mit der Zeit braucht dieser aber selbst Hilfe. Ein Bodenaktivator für Rasen kann Abhilfe schaffen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Bodenaktivator für Rasen ist kein reiner Dünger
  • Einsatz soll Bodenstruktur und Bodenfruchtbarkeit erhöhen
  • Anwendung zusammen mit Rasendünger möglich
  • optimaler Zeitpunkt der Ausbringung im Frühjahr und Herbst
  • einfach mit Streuwagen auf der Rasenfläche verteilen und gut wässern

Definition Bodenaktivator

Bei einem Bodenaktivator für Rasen kann schon ganz leicht der Gedanke aufkommen, dass es sich um eine Art Dünger handelt. Ein Dünger im herkömmlichen Sinne ist es nicht. Laut Definition ist ein Bodenaktivator ein Bodenhilfsmittel mit sehr geringer Düngekraft. Der Einsatz soll eine Verbesserung der Bodenqualität nach sich ziehen und langfristig den Pflanzen Nahrung liefern. Dazu werden biologische Prozesse im Boden verbessert und beschleunigt und gleichzeitig die Vermehrung von im Boden lebenden Mikroorganismen angeregt.

Mit anderen Worten die Anwendung eines Bodenaktivators bringt folgende Vorteile:

  • Aktivierung des Bodenlebens
  • durch Neuansiedlung und Vermehrung von Mikroorganismen
  • Verbesserung der Bodenstruktur
  • Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit
  • optimale Bindung und Abgabe von Nährstoffen
  • Schutz vor Austrocknung
  • Herstellung des biologischen Gleichgewichts im Boden
  • Bildung von neuem Humus
ungesunder Rasen
Wenn die Bodenstruktur nicht mehr stimmt, hilft kein Dünger mehr um den Rasen gesund zu halten. Ein Bodenaktivator hilft.

Allerdings reicht allein der Einsatz von einem Bodenaktivator nicht aus, um langfristig die Bodenfruchtbarkeit auf hohem Niveau zu halten, sondern es sind zusätzliche Gaben von organischen Materialien wie Kompost oder Hornspäne/Hornmehl notwendig.

Hinweis:

Ein Bodenaktivator unterscheidet sich von einem herkömmlichen Dünger darin, dass er nicht wie Düngemittel die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt, sondern die Bodeneigenschaften verbessert. Langfristig gesehen wirkt sich die Anwendung eines Bodenaktivators dann auch positiv auf das Pflanzenwachstum aus.

Zusammensetzung und Wirkung

Ein Bodenaktivator für Rasen enthält verschiedene Inhaltsstoffe. Die Zusammensetzung kann bei den unterschiedlichen Anbietern variieren.

Hauptsächlich sind enthalten:

  • organische Substanzen als Kohlenstoff- und Energiequelle für Bodenlebewesen
  • Haupt- und Spurenelemente wie Stickstoff, Phosphor, Kalium als Nahrung für Bodenorganismen, Aufbau von Proteinen und Stärkung von Zellgewebe
  • Kalk zur Anhebung des pH-Werts für eine bessere Vermehrung der Mikroorganismen im Boden
  • Tonminerale wie Betonit zur Bildung von Ton-Humus-Komplexen zur Wasserspeicherung
  • schlafende Mikroorganismen zur Neubesiedelung des Bodens und Belebung der Bodenaktivität

Bodenaktivator für Rasen gibt es in Granulatform. Dadurch ist eine gute Dosierung und Ausbringung gewährleistet. Bereits einige Tage nach der Anwendung entfaltet das Bodenhilfsmittel für Rasen seine Wirkung. Die im Boden lebenden Mikroorganismen zersetzen das organische Material und stellen daraus Humus her. So können darin enthaltene Nährstoffe freigesetzt werden. Der Rest wird von den Bodenlebewesen dann als Dauerhumus in Form eines Ton-Humus-Komplexes gespeichert. Dadurch wird der Boden auf Dauer schön locker und luftig.

Hinweis:

Ein Bodenaktivator für Rasen reicht allerdings dauerhaft nicht aus. Zusätzlich sollte der Rasen mit Rasenschnitt gemulcht werden. Auch die Ausbringung von reifen Kompost oder das regelmäßige Sanden mit grobkörnigem Sand (Körnung 0,5 bis 2,0 mm) unterstützt die Wirkung des Aktivators.

Tipps zum Düngen Ihres Rasens:

Wann anwenden?

Rasen ist eine absolute Monokultur. Der Boden wird stark beansprucht und nach einer gewissen Zeit ermüdet er. Abhilfe wird dann auch nicht durch Düngung der Rasenfläche geschaffen, da diese lediglich die Rasenpflanzen mit Nährstoffen versorgt. Der Boden wird weiterhin beansprucht. Er ist unter dem Rasen nicht mehr vital genug und gesund, um ein gutes Wachstum zu gewährleisten. Daneben werden dem Boden durch jede Mahd wichtige Nährstoffe entzogen.

Bodenaktivator auf Rasen ausbringen

Er kann dann folgende Symptome aufweisen:

  • stark verdichtet, sehr hart
  • lichte Stellen
  • Rasenwurzeln können nur schlecht durchwurzeln
  • schnelle Austrocknung
  • gehemmtes Rasenwachstum
  • schnelle Verfilzung der Grasnarbe
  • Mikroorganismen können abgestorbenes Material nicht schnell genug abbauen
  • schnelle Ausbreitung von Pilzen, Moos und Wildunkräutern

Jetzt brauchen nicht nur die Rasenpflanzen Nährstoffe in Form von Dünger, sondern der Rasen benötigt einen Bodenaktivator.

Hinweis: Ein Bodenaktivator stellt für Mensch und Tier keine Gefahr dar. Der Rasen kann nach Ausbringung und guter Bewässerung gleich wieder betreten werden.

Dosierung und Zeitpunkt

Die Ausbringung eines Bodenaktivators für Rasen kann bereits vor der Neuanlage einer Rasenfläche erfolgen und natürlich bei bereits bestehenden Flächen zur Regeneration und ebenso zur Erhaltungsversorgung des Bodens. Empfohlen werden ein bis zwei Anwendungen pro Jahr. Normal kann der Aktivator ganzjährig eingesetzt werden. Der beste Zeitpunkt ist jedoch im Frühjahr im März/April und im Herbst im September/Oktober. Der Bodenaktivator lässt sich aufgrund seiner Granulatform gut dosieren.

Angebracht sind dabei:

  • bei Neuanalgen 100 bis 200 g/m² in oberste Bodenschicht einarbeiten und wässern
  • bei bestehenden Rasenflächen jeweils im Frühjahr und Herbst 100 bis 200 g/m²

Eine „Überdüngung “ oder schnelle Auswaschung ins Grundwasser ist nicht möglich, da es sich um organische Materialien handelt. Es sollten aber dennoch die Hinweise der Hersteller auf den Packungen berücksichtigt werden. Falls der Rasen einen gesunden Eindruck macht, reicht eine Anwendung pro Jahr. Allerdings müssen Sie den Rasen wie gewohnt dreimal im Jahr düngen.

Anleitung zur Ausbringung

Die Ausbringung kann mittels Streuwagen, aber auch per Hand erfolgen. Eine optimale Wirkung entfaltet der Bodenaktivator, wenn der Rasen frisch gemäht und vertikutiert ist. Wenn nach folgender Anleitung vorgegangen wird, kann das Bodenhilfsmittel bereits nach einigen Tagen seine Arbeit beginnen.

Rasenaktivator mittels Streuwagen ausbringen
Ein Streuwagen hilft beim gleichmäßigen Verteilen des Granulats.

Anleitung:

  • Rasen zuerst tief mähen
  • anschließend Rasenfläche in Längs- und Querrichtung sorgfältig vertikutieren
  • ausgekämmten Rasenfilz vorsichtig abharken
  • Bodenaktivator-Granulat gleichmäßig auf der Fläche verteilen
  • leicht einharken
  • anschließend ausgiebig wässern
  • mindestens eine Woche Rasen nicht mähen
  • Mäher zieht sonst Granulat wieder aus der Rasenfläche heraus

Durch ein ausgiebiges Wässern spülen Sie das Granulat zwischen die Grashalme. Nach und nach löst es sich auf und wird in den Boden eingeschlämmt. Dort können dann die Umsetzungs- und Zersetzungsprozesse eingeleitet werden. An sehr heißen und trockenen Tagen ist es ratsam, am darauffolgenden Tag die Rasenfläche nochmals zu bewässern, bis kein Granulat mehr zu sehen ist.

Tipp: Es besteht auch die Möglichkeit den Bodenaktivator mit organischem Rasendünger zu mischen und beides zusammen auf den Rasen auszubringen.

Tipps zum Rasen mähen und vertikutieren:

Häufig gestellte Fragen

Gibt es auch Alternativen zu einem Bodenaktivator im Rasen?

Ja. Bereits der Einsatz von Mulchmähern wie einem Rasenroboter oder Handspindelmäher kann den Einsatz von einem Bodenaktivator ersetzen. Dabei wird das Gras fein gehäckselt und das Schnittgut landet wieder zwischen den Grashalmen. So wird auf eine dauerhafte Zufuhr von organischem Material gesorgt, welches den Mikroorganismen im Boden als Nahrung dient. Auch die regelmäßige Ausbringung einer dünnen Schicht von reifem Kompost kann hilfreich sein.

Muss vor der Ausbringung der Rasen unbedingt vertikutiert werden?

Nicht unbedingt. Der Bodenaktivator kann auch direkt auf dem frisch gemähten Rasen verteilt und leicht eingeharkt und anschließend bewässert werden. Allerdings ist bei einem stark verfilzten Rasen ein vorheriges Vertikutieren empfehlenswert, um Moos und Filz zu entfernen. Ansonsten wäre die Wirkung des Bodenaktivators nicht wirklich effizient.

Gibt es Unterschiede bei Bodenaktivatoren für Rasen?

Im Großen und Ganzen ist die Zusammensetzung gleich, vorausgesetzt es handelt sich dabei um einen Qualitäts- Bodenaktivator für Rasen von bekannten Herstellern. Bei No-Name- Produkten kann es durchaus sein, dass mitunter in der Mischung hauptsächlich nur Sand enthalten ist. Beim Kauf sollte dabei schon auf Qualität geachtet werden, auch wenn sie etwas teurer ist.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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