Braune Raupen erkennen: 12 Arten mit Bild
Eine braune Raupe zu erkennen ist in der Natur nicht ganz einfach. Denn durch die Färbung sind die Tiere gut an ihre Umgebung angepasst und ähneln Zweigen oder vertrockneten Blättern.
Auf den Punkt gebracht
- braune Raupen farblich gut an Umgebung angepasst und vor Fressfeinden geschützt
- verschiedene Arten können sich stark ähneln
- Unterscheidung in manchen Fällen kaum genau möglich
- Bekämpfung nicht in jedem Fall erforderlich oder angeraten
- bei der Entfernung in einigen Fällen Vorsicht geboten
Inhaltsverzeichnis
- Arten unterscheiden
- Bärenspinner (Erebidae)
- Breitflügelige Bandeule (Noctua comes)
- Breitflügeliger Fleckleibbär (Spilosoma lubricipeda)
- Buchen-Zahnspinner (Stauropus fagi)
- Brauner Bär (Arctia caja)
- Eichenspinner (Thaumetopoea processionea)
- Goldafter (Euproctis chrysorrhoea)
- Hausmutter (Noctua pronuba)
- Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor)
- Tagpfauenauge (Aglais io)
- Weißdorneule (Allophyes oxyacanthae)
- Weißgraues Flechtenbärchen (Eilema caniola)
- Zimtbär (Phragmatobia fuliginosa)
- Häufig gestellte Fragen
Arten unterscheiden
Um eine braune Raupe von einer anderen unterscheiden zu können, ist oftmals umfassende Kenntnis erforderlich. Einige Anhaltspunkte können jedoch zur Orientierung herangezogen werden. Bei diesen handelt es sich unter anderem um:
- Dicke
- Länge
- Markierungen beziehungsweise Zeichnung
- Behaarung
- Zeitpunkt des Auftretens
Raupen gibt es natürlich nicht nur in braun, sondern auch in anderen Farben:
Bärenspinner (Erebidae)
Die Bärenspinner gehören zu den Schmetterlingen und sind als adulte Falter wunderschön anzusehen. Besonders auffällig ist die starke Behaarung.
- maximale Länge: zwischen 4,0 und 6,0 Zentimeter
- Zeit des Auftretens: zwischen Juli und August
- Ernährung: sehr großes Ernährungsspektrum an Gräsern, Kräutern, Sträuchern und Laubbäumen
- Farbe: grau bis braun in verschiedenen Schattierungen
- besondere Merkmale: kleine und erhabenen schwarzbraune Erhöhungen auf der Oberseite, die wirken, wie Warzen
- Behaarung: stark ausgebildet
Hinweis: Die Raupen sind vergleichsweise einfach zu erkennen, da sie stark behaart sind. Allerdings finden sich von den Bärenspinnern mehr als 100 Arten.
Breitflügelige Bandeule (Noctua comes)
- maximale Länge: 6 cm
- Zeit des Auftretens: zwischen Herbst und Mitte Mai, eine Generation pro Jahr
- Ernährung: Blumen, Beerensträucher, Kräuter, Sauerkirsche
- Farbe: rötliches Grau bis Grünbraun
- besondere Merkmale: dunkle dreieckige Flecke entlang der Seiten und dem hinteren Ende
- Behaarung: nicht vorhanden
Breitflügeliger Fleckleibbär (Spilosoma lubricipeda)
- maximale Länge: bis zu 4,0 Zentimeter
- Zeit des Auftretens: in zwei Generationen von Mai bis September
- Ernährung: krautige Pflanzen, Beerenbüsche
- Farbe: graubraun, schwarz oder rot
- besondere Merkmale: heller Streifen auf dem Rücken
- Behaarung: sehr haarig aber farblich kontrastreich zum Körper
Buchen-Zahnspinner (Stauropus fagi)
Der Buchen-Zahnspinner gehört zu der Familie der Nachtfalter oder in der Fachsprache Notodontidae und beginnt seinen Zyklus ebenfalls als braune Raupe.
- maximale Länge: 6 cm
- Zeit des Auftretens: bedingt durch zwei Generationen einmal von April bis Mai und einmal von Juni bis August
- Ernährung: Laubbäume, wie beispielsweise Buchen, Feldahorn, Hartriegel, Stieleiche und Weißdorn
- besondere Merkmale: die Vorderbeine sind lang und auffällig, der hintere Körperabschnitt ist verhornt und steht ab
- Behaarung: nicht vorhanden
Brauner Bär (Arctia caja)
- maximale Länge: circa 4,5 bis 6,5 cm
- Zeit des Auftretens: zwischen Juli und September
- Ernährung: krautige Pflanzen, Sträucher und Bäume
- Farbe: dunkelbraun bis schwarz
- besondere Merkmale: weiße, warzenförmige Auswüchse entlang des Rückens, der Kopf ist rostrot
- Behaarung: sehr lang und dicht
Eichenspinner (Thaumetopoea processionea)
- maximale Länge: circa 3 cm
- Zeit des Auftretens: zwischen Mai und Juli
- Ernährung: Blätter von Laubbäumen, wie Buchen, Birken und Eichen
- Farbe: bräunlich, gräulich mit gelben Punkten
- besondere Merkmale: starke und lange Behaarung, können komplette Bäume entlauben
- Behaarung: Brennhaare, die allergische Reaktionen auslösen können und eine Gefahr darstellen
Hinweis: Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist ausgesprochen sinnvoll, denn sie stellen sowohl für Menschen als auch Tiere und Umwelt eine Gefahr dar. Baumsterben in Laubwäldern kann zu einem großen Teil auf die schädlichen Nachtfalter zurückgeführt werden.
Goldafter (Euproctis chrysorrhoea)
(also known as geimfyglið (:> )=| made with Sternenlaus-spirit), Euproctis chrysorrhoea – Burgenland 2, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
- maximale Länge: bis zu 3,5 bis 4,0 Zentimeter
- Zeit des Auftretens: Juli
- Ernährung: Obstbäume und Eichen
- Farbe: braun mit goldener Zeichnung am hinteren Ende
- besondere Merkmale: treten häufig in großer Anzahl auf
- Behaarung: vergleichsweise kurz
Hausmutter (Noctua pronuba)
- maximale Länge: bis zu 5,0 Zentimeter
- Zeit des Auftretens: zwischen Juni und Oktober
- Ernährung: krautige und holzige Gewächse
- Farbe: braun mit Zeichnung
- besondere Merkmale: gelbe Zeichen mit schwarzen Linien
- Behaarung: keine vorhanden
Tipp: Die braune Raupe sowie der Falter selbst werden auch als Eulenfalter bezeichnet. Ab dem dritten Larvenstadium sind sie nachtaktiv.
Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor)
- maximale Länge: bis zu 8,0 Zentimeter
- Zeit des Auftretens: zwischen Juni und August, bei mildem Klima nochmals zwischen August und September
- Ernährung: Fuchsien, Springkräuter, Blutweiderich, Nachtkerze
- Farbe: grün bis schwarzbraun in verschiedenen Schattierungen
- besondere Merkmale: schwarze Punkte an der vorderen Körperhälfte
- Behaarung: gering und kurz
Tagpfauenauge (Aglais io)
- maximale Länge: bis zu 4,5 bis 6,5 Zentimeter
- Zeit des Auftretens: Schlupf von Juli bis August als zwei Generationen
- Ernährung: Brennnesseln
- Farbe: schwarz mit weißen Punkten
- besondere Merkmale: treten in großer Anzahl auf und können sich auch im Haus finden, mit Dornen versehen
- Behaarung: keine
Weißdorneule (Allophyes oxyacanthae)
Die sogenannte Weißdorneule ist ein Schmetterling und gehört zu der Familie der Eulenfalter.
- maximale Länge: zwischen 5,0 und 6,0 Zentimeter
- Zeit des Auftretens: zwischen Juli und August
- Ernährung: Schlehen und Weißdorn
- Farbe: grau bis braun mit einem gestrichelten Muster
- besondere Merkmale: kleine und erhabenen schwarzbraune Erhöhungen auf der Oberseite, die wirken, wie Warzen
- Behaarung: vereinzelt und kurz
Weißgraues Flechtenbärchen (Eilema caniola)
- maximale Länge: bis zu 3,0 Zentimeter
- Zeit des Auftretens: bis zu drei Generationen von Mai bis Oktober
- Ernährung: Flechten und Blüten
- Farbe: Grundfarbe hellbraun mit rötlichen, dunklen Punkten
- besondere Merkmale: Warzen
- Behaarung: sehr borstig aber vereinzelt
Zimtbär (Phragmatobia fuliginosa)
- maximale Länge: bis zu 3,5 Zentimeter
- Zeit des Auftretens: bis zu drei Generationen von Mai bis Oktober
- Ernährung: krautige Pflanzen von Löwenzahn bis Brombeerblättern
- Farbe: Grundfarbe schwarzgrau mit rotbraunen oder graubraunen Haaren
- besondere Merkmale: Streifen auf dem Rücken
- Behaarung: sehr haarig aber farblich kontrastreich zum Körper
Hinweis: Der Zimtbär wirkt nicht wie eine braune Raupe, sondern erscheint eher rötlich oder gar bunt.
Häufig gestellte Fragen
Wenn die Tiere sich von giftigen Pflanzen ernähren, ist das durchaus möglich. Behaarte Exemplare können zudem Reizungen der Haut und der Atemwege erzeugen.
Wenn die Raupen Pflanzen im Garten beschädigen, ist der Wunsch nach einer wirksamen Bekämpfung verständlich. Anstelle von Pestiziden sollten sie jedoch besser abgesammelt und an anderer Stelle ausgesetzt werden. Alternativ ist auch die Tötung möglich, sofern es sich um schädliche Arten handelt.
Wenn die Raupen abgelesen werden, sind vor allem bei behaarten Varianten direkte Berührungen mit der Haut zu vermeiden. Daher sollten sie entweder mit Handschuhen und einem Mundschutz oder aber mit Werkzeugen entfernt werden.