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Brunnen bohren lassen: alle Kosten | Stand 2024

Brunnen bohren - Kosten

Wenn Sie einen Brunnen bohren lassen wollen, müssen Sie mit bestimmten Kosten rechnen. In diesem Ratgeber erhalten Sie alles Infos zu den aktuellen Preisen für den Brunnenbau auf Ihrem Grundstück.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Kosten abhängig von Brunnenart
  • je tiefer, desto teurer
  • Fehlbohrungen können Kosten erhöhen
  • Anschaffungspreis für Wasserpumpe nicht vergessen

Rammbrunnen: Kosten

Wenn Sie sich dafür entschieden haben, einen Brunnen bohren zu lassen, haben Sie sie Auswahl aus drei Varianten. Die simpelste Variante ist der Ramm- oder Schlagbrunnen. Er kommt zum Einsatz, wenn Sie das Grundwasser primär zum Gießen oder anderweitig im Garten einsetzen. Rammbrunnen fördern Wasser aus einer Tiefe bis zu sieben Metern. Pro Stunde können somit 600 bis 1.000 Liter gefördert werden. Rammbrunnen sind nur möglich, wenn der Boden auf Ihrem Grundstück nicht verdichtet oder komplett mit Steinen und Wurzeln durchsetzt ist. Idealerweise ist das Sediment locker oder gut strukturiert.

Bohrkosten

Ein Rammbrunnen wird aufgrund des simplen Vorgangs kaum von Fachbetrieben angeboten, da er komplett von alleine umgesetzt werden kann. Dafür benötigen Sie nur ein Brunnenschlaggerät, dass Sie für etwa 60 Euro pro Tag ausleihen können. Länger benötigen Sie das Gerät meistens jedoch nicht.

Handwasserpumpe Brunnen

Materialkosten

Unter die Materialkosten fallen die folgenden Positionen:

  • Rohre
  • Schlauch zur Wasserförderung

Mit den Rohren wird das Loch verkleidet und der Schlauch fördert das Wasser nach oben. Die Materialkosten belaufen sich hierbei auf ca. 20 Euro pro Meter. Müssen sie das Wasser aus 7 Metern fördern, kostet Sie das etwa 140 Euro.

Pumpe

Die Anschaffungskosten für eine Schwengelpumpe belaufen sich je nach Qualität, Design und Fördermenge zwischen 100 und 200 Euro. Zusammen mit den Materialkosten und der Leihgebühr für die Ramme können Sie die Gesamtkosten ermitteln:

  • Bohrkosten: 50 bis 100 Euro (für Gerät)
  • Materialkosten: 140 Euro
  • Pumpe: 100 bis 200 Euro
  • Gesamtkosten: 290 bis 440 Euro

Tipp: Entleeren Sie die Schwengelpumpe vor dem Winter unbedingt vollständig. Dadurch verhindern Sie, dass Restwasser gefriert und sich in der Pumpe ausdehnt.

Hauswasserwerk-Bohrbrunnen: Kosten

Soll der Brunnen den Haushalt mit zusätzlichem Wasser versorgen, wird ein Hauswasserwerk benötigt. Es ist deutlich leistungsstärker als Schwengelpumpen, doch sind sie ebenfalls nur für Tiefen bis sieben oder acht Metern geeignet. Das über Hauswasserwerk geförderte Grundwasser wird in die Wasserversorgung des Hauses eingespeist. Aus diesem Grund werden sie nicht ausschließlich für den Garten genutzt. Fördermengen bis zu 6.000 Liter sind möglich.

Hinweis: Wasser aus einem Brunnen ist nicht sofort als Trinkwasser geeignet. Daher müssen Sie es erst aufbereiten.

Weitere wichtige Infos zu Brunnenwasser

Bohrkosten

Um einen Brunnen bohren zu lassen, müssen Sie einen Fachbetrieb kontaktieren, der einen Meterpreis festlegt. In diesem sind enthalten:

  • Bohrung
  • Bereitstellung von Werkzeug und Geräten
  • Gehalt
  • Anfahrt
  • Erschließung der Baustelle (falls notwendig)

Abhängig von Ihrem Wohnort müssen Sie mit Kosten von 75 bis 120 Euro pro Meter rechnen, wenn Sie den Brunnen bohren lassen wollen. Bei einer Tiefe von 7 Metern belaufen sich die Bohrkosten auf 525 bis 840 Euro.

Brunnen bohren

Materialkosten

Da ein Bohrbrunnen in dieser Tiefe keine besonders robusten Rohre benötigt, sind die Materialkosten deutlich günstiger. Die Verrohrung inklusive der Schläuche kostet zwischen 5 und 10 Euro pro Meter. Da der Druck der Pumpe nicht sehr hoch ist, ist mit weniger Verschleiß zu rechnen. Sie belaufen sich bei einer Tiefe von 7 Metern auf 35 bis 70 Euro.

Pumpe

Die Kosten für die Pumpe variieren im Vergleich zu den Material- und Arbeitskosten stark. Abhängig ist der Anschaffungspreis für das Hauswasserwerk sowohl von der Fördermenge als auch dem Funktionsumfang, z. B. einem Auslaufschutz oder Thermoschutzschalter. Rechnen Sie somit mit 250 bis 350 Euro für eine effektive Pumpe. Mit den bereits genannten Kostenpunkten zahlen Sie den folgenden Betrag für den Brunnen:

  • Bohrkosten: 525 bis 800 Euro
  • Materialkosten: 35 bis 70 Euro
  • Pumpe (3.000 l/h): 250 bis 350 Euro
  • Gesamtkosten: 810 bis 1.220 Euro

Kosten: Tiefbrunnen

Falls das Grundwasser nicht durch einen Rammbrunnen oder ein Hauswasserwerk erreicht werden kann, ist ein Tiefbrunnen notwendig. Tiefbrunnen werden auf die gleiche Weise wie Hauswasserwerk-Bohrbrunnen angelegt, nur ist die Bohrung um einiges tiefer. In der Regel werden sie ab einer Tiefe von 8 Metern eingesetzt. Da Sie für sie eine leistungsstarke Pumpe benötigen wird, werden diese häufig als Alternative zu einem Hauswasserwerk verwendet. Je nach Modell werden pro Stunde zwischen 6.000 und 20.000 Liter gefördert.

Bohrkosten

Wenn Sie einen Brunnen bohren lassen wollen, der mehr als 8 Meter in die Tiefe reicht, müssen Sie mit hohen Arbeits- und Bohrkosten rechnen. Die Bohrkosten für den Meter enthalten die gleichen Leistungen wie bereits weiter oben beim Bohrbrunnen für eine Hauswasseranlage beschrieben wurde. Sie belaufen sich auf 150 bis 250 Euro pro Meter, was abhängig von den folgenden Faktoren ist:

  • Wohnort
  • Bodenstruktur
  • Hindernisse und dadurch entstehende Fehlbohrungen
Brunnen

Materialkosten

Im Vergleich zu dem Bohrbrunnen sind die Materialkosten für einen Tiefbrunnen deutlich höher, da tiefer gebohrt werden muss. Die Verrohrung muss aus diesem Grund robuster sein, damit es nicht zu Brüchen oder Rissen kommt. Die durchschnittlichen Materialpreise belaufen sich auf etwa 25 Euro pro Meter. Der höhere Preis ermöglicht eine langjährige Nutzung des Brunnens ohne Gefahr auf Rohrbruch.

Pumpe

Für diesen Brunnentyp benötigen Sie eine sogenannte Tiefbrunnenpumpe. Der größte Kostenfaktor bei diesen ist die Fördermenge. Je mehr Wasser Sie über den Zeitraum einer Stunde fördern möchten, desto teurer ist das Gerät. Sie müssen im Durchschnitt mit einem Preis von 250 bis 500 Euro rechnen, wenn es sich um eine Fördermenge von 5.000 bis 6.000 Liter handelt. Bei Pumpen mit Fördermengen von mehr als 15.000 Litern, die für große Häuser benötigt werden, ist mit Anschaffungskosten von mindestens 1.000 zu rechnen. Wenn Sie solch einen Brunnen (Tiefe: 15 Meter) bohren lassen wollen, müssen Sie mit den folgenden Gesamtkosten rechnen:

  • Bohrkosten: 2.250 bis 3.750 Euro
  • Materialkosten: 375 Euro
  • Pumpe (6.000 l/h): 250 bis 500 Euro
  • Gesamtkosten: 2.875 bis 4.625 Euro

Hinweis: Alle Kostenangaben zur Brunnenbohrung dienen nur der Orientierung und können auch 2024 regionalen und saisonalen Schwankungen unterliegen.

Häufig gestellte Fragen

Wird für die Genehmigung eine Gebühr verlangt?

Wenn Sie einen Brunnen bohren wollen, müssen Sie mit einer Gebühr für die Genehmigung rechnen. Wie hoch diese ausfällt, wird von der Wasserbehörde der Stadt oder Gemeinde Ihres Wohnorts vorgeschrieben. Informieren Sie sich bereits im Voraus über eine mögliche Gebühr. Falls Sie der Genehmigungspflicht nicht nachkommen und den Brunnen einfach so bohren lassen, müssen Sie mit möglichen Strafen rechnen.

Was für Nachfolgekosten fallen an?

Zu den Nachfolgekosten gehören primär die Betriebskosten für die Wasserpumpe (nicht bei Schwengelpumpen) und das Hauswasserwerk. Weiterhin fallen Gebühren für mögliche Wasseranalysen und Wartungen der Förderungselemente an. Wird das Brunnenwasser im Haus verwendet, fallen Abwassergebühren an.

Wie teuer sind Schachtbrunnen?

Schachtbrunnen sind aufgrund des äußerst hohen Material- und Arbeitsaufwandes deutlich teurer wie die anderen Varianten. Bei ihnen muss mit mindestens 4.000 bis 5.000 Euro gerechnet werden. Das ist aber nur die untere Grenze. Schachtbrunnen lohnen sich aus diesem Grund nur, wenn zur gleichen Zeit ein Reservoir benötigt wird, das über mehrere Generationen zum Einsatz kommt.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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