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Brunnen: Wassersäule fällt ab | 4 Gründe & Lösungen

Ein Brunnen verspricht eine günstige Lösung, um Wasser zum Gießen und für viele weitere Zwecke zu gewinnen. Fällt die Wassersäule ab, bleibt die Förderung aus. Wir verraten Gründe und eine zugehörige Lösung.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • sinkt der Wasserstand, kann die Pumpe kein Wasser mehr aus dem Brunnen fördern
  • strömt weniger Wasser nach, als die Pumpe entzieht, wird das Gleichgewicht gestört und die Wassersäule fällt ab
  • nur ausreichend hoher Wasserstand bietet der Saugleistung der Pumpe genügend Unterstützung für konstante Förderung
  • verschiedene Ursachen für Abfallen der Wassersäule
  • erfordern unterschiedliche Gegenmaßnahmen

Wassersäule erklärt

Ein Brunnenbauwerk besteht in aller Regel aus einem gerammten oder gebohrten Kanal in das Erdreich, der mit einem Rohr ausgekleidet ist. In diesem Rohr befindet sich der Saugschlauch, der durch die Saugleistung einer Pumpe das sich sammelnde Wasser an die Oberfläche transportiert. Damit das Aggregat Wasser ansaugen kann, ist ein bestimmter Wasserstand im Brunnenrohr erforderlich. Diese innerhalb des Brunnenrohres befindliche Säule aus Wasser bildet durch ihr Eigengewicht eine zusätzliche Unterstützung für die Pumpe und ist in der Funktionsweise der Saugpumpe bereits eingeplant. Andernfalls wäre eine enorme Ansaugleistung erforderlich, die mit der eigentlichen Förderung in keinem realistischen Verhältnis steht.

Sie fragen sich, wie Sie einen Brunnen richtig bohren? Wir haben die Antworten!

Wassersäule fällt ab: Gründe und Lösung

Sinkt der Wasserstand, gerät entweder die Pumpe an ihre Leistungsgrenze, oder der Kanal wird komplett entleert. In beiden Fällen bleibt die Förderung aus. Daher sollten Sie je nach Grund für den sinkenden Wasserstand Maßnahmen einleiten, um diesen auf dem erforderlichen Niveau zu halten.

Wassersäule fällt ab - Alte Wasserpumpe
Alte Wasserpumpen sind nicht mehr so leistungsfähig.

Zu hohe Förderleistung

Passt die Leistung der von Ihnen eingesetzten Pumpe nicht zum Grundwassernachstrom im Bohrloch, kann die übermäßige Leistung den Brunnen leer saugen, der Wasserstand fällt bereits kurz nach Förderbeginn deutlich ab.

Das können Sie tun

  • Reduzierung der Förderleistung (bei Pumpentypen mit Einstellmöglichkeit)
  • Austausch der Pumpe gegen eine Alternative mit geringerer Leistung
  • Reduzierung der Förderintervalle, um eine Mindestwassersäule zu halten

Sinkender Grundwasserstand

Aus unterschiedlichsten Gründen kann sich der Grundwasserpegel verändern. Vor allem während der trockeneren Sommermonate sinkt er regelmäßig ab. Ist der Brunnen nicht tief genug erstellt, reduziert sich der Nachstrom an Grundwasser und kann im Extremfall sogar ganz zum Erliegen kommen.

Das können Sie tun

  • Unterbrechung der Förderung bis zum erneuten Grundwasseranstieg
  • Vertiefung der bestehenden Brunnenbohrung in die nun Grundwasser führende Schicht
Gartenbewässerung mit Sprinkleranlage
Gartenbewässerung mit Sprinkleranlage

Achtung: Nicht jede Grundwasserabsenkung ist natürlichen Ursprungs. Bei großen Fördermengen kann auch Ihr Brunnenbau selbst mit zum sinkenden Wasserstand im Untergrund beitragen.

Versandendes Bohrloch

Je nach Bodenbeschaffenheit können durch den Grundwasserstrom Sand und andere Bodenbestandteile in den Brunnen oder die unmittelbar umgebenden Erdschichten eingeschwemmt werden. Die Folge ist ein reduzierter Nachstrom von Grundwasser, sobald die Pumpe zu fördern beginnt – die Wassersäule fällt ab.

Das können Sie tun

  • Brunnen spülen (nur bedingt wirksam)
  • Förderintervalle bzw. -leistung reduzieren, um dem geringeren Nachstrom Rechnung zu tragen
  • neu bohren

Undichtes Brunnenrohr

Ist die Auskleidung Ihres Brunnens, innerhalb derer sich die Wassersäule aufbaut, undicht, kann das Wasser wieder in das Erdreich zurück gelangen – der Wasserstand sinkt.

Das können Sie tun

  • Brunnenrohr abdichten bzw. austauschen
Wassersäule fällt ab - Brunnenrohr überprüfen
Brunnenrohr überprüfen

Tipp: Kontrollieren Sie zunächst alle Verbindungsstellen oder Ventile (insbesondere das Rückschlagventil), Hähne etc., bevor Sie das eigentliche Brunnenrohr auf Schäden prüfen. Meist sind diese Bauteile weit anfälliger und besonders häufig Ursache der Störung.

Häufig gestellte Fragen

Darf eine Brunnenbohrung einfach vertieft oder erneuert werden?

Unabhängig vom Verfahren, also bei Bohr-, Spül- oder Rammbrunnen gleichermaßen, darf der Eingriff in Boden und Grundwasser nur mit einer Genehmigung der zuständigen Behörde erfolgen. Auch für eine Veränderung oder Erneuerung ist eine solche Genehmigung zwingend erforderlich.

Wie lässt sich der Grund für den sinkenden Wassersand feststellen?

Am besten gehen Sie nach dem Ausschlussprinzip vor und führen die einfachen Schritte zuerst durch. Schäden an der Brunnentechnik zeigen sich bereits optisch bei einer Sichtprüfung. Veränderungen des Grundwassers lassen sich für Sie als Laie dagegen nur durch den Ausschluss aller technischen Probleme erkennen.

Wie tief muss eine funktionierende Brunnenbohrung sein?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Im Mittel liegt das Grundwasser in Deutschland bei 4 bis 6 Metern Tiefe. Eine Brunnentiefe von rund 8 Metern reicht daher meist aus, um den nötigen Wasserstand für die Förderung herzustellen. Bei starkem sommerlichem Absinken können aber auch deutlich größere Tiefen zum Funktionserhalt nötig sein.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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