Brunnenwasser testen lassen: so geht’s
Der eigene Brunnen im Garten liegt voll im Trend. Ob das Brunnenwasser als Trinkwasser oder lediglich als Brauchwasser dienen soll – ein regelmäßig durchgeführter Test macht auf jeden Fall Sinn.
Auf den Punkt gebracht
- Brunnenwasser kann Verunreinigungen enthalten, die es ungenießbar machen
- Derartiges Wasser sollte dann auch nicht zu Bewässerung von Obst- und Gemüsepflanzen dienen
- Eine Analyse des Wassers gibt zuverlässig Auskunft über dessen Qualität
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Die Wasserförderung aus dem eigenen Brunnen im Garten macht nicht nur unabhängig, sondern kann auch dabei helfen, erhebliche Kosten zu sparen. Stichwort: Wassergebühren. Das selbst geförderte Wasservorkommen kann auf drei Arten verwendet werden:
- als Trinkwasser
- als Gießwasser
- als Brauchwasser
Bei der Nutzung als Brauchwasser, zum Beispiel für die Toilettenspülung oder zum Autowaschen, sind keine gesetzlichen Vorgaben zu beachten. Anders sieht das hingegen bei der Nutzung als Trinkwasser aus. Das Gesetz bzw. die Trinkwasserverordnung schreiben hier genau vor, dass das Wasser besonders rein sein muss. Es darf insbesondere keine gesundheitsschädlichen Bakterien enthalten. Übrigens muss auch beim Duschen oder Händewaschen stets Trinkwasser zum Einsatz kommen. Bei Gießwasser gibt es keine gesetzlichen Vorgaben.
Tipp: Gemüse und zum Teil auch Obst, das mit ungetestetem Brunnenwasser gegossen wurde, sollte vor dem Verzehr auf jeden Fall gründlich mit Trinkwasser gewaschen werden.
Wer einen eigenen Brunnen betreibt, tut gut daran, die Qualität des Wassers regelmäßig testen zu lassen. Dabei gilt: Laut Gesetz muss mindestens einmal im Jahr eine mikrobiologische Wasseruntersuchung auf Bakterien stattfinden. Alle drei Jahre braucht es zudem eine physikalische Untersuchung auf mögliche Feststoffe.
Wasseranalyse
Damit die Wasserqualität ermittelt werden kann, ist eine ausführliche Wasseranalyse erforderlich. Diese kann nur von einem dafür ausgelegten Labor durchgeführt werden. Selbsttests reichen dafür nicht aus. Sie sind viel zu ungenau und bergen zusätzlich die Gefahr, dass bei der Handhabung etwas schief geht. Wer sein Brunnenwasser als Trinkwasser nutzen möchte, kommt definitiv nicht um einen fachmännisch ausgeführten Wassertest herum.
Hinweis: Wer Trinkwasser in Umlauf bringt, es also beispielsweise Gästen zum Trinken gibt, haftet für die Qualität des Wassers. Erkrankt also beispielsweise ein Besucher nach dem Wasserverzehr, kann er den Brunnenbetreiber zur Rechenschaft ziehen.
Testen konkret
Zunächst einmal sucht man sich einen professionellen Anbieter von Wasseranalysen. Dann geht man wie folgt vor:
- schriftlich, telefonisch oder per Internet Analyse-Kit anfordern
- hat man dieses erhalten, Wasserprobe nach Anleitung in die sterilen Behälter füllen
- dabei sorgfältig vorgehen und darauf achten, dass es zu keinen Verunreinigungen kommt
- mitgeschickten Erfassungsbogen mit den persönlichen Daten ausfüllen
- sterile Behälter in die mitgelieferte Kühlbox legen
- Box samt Erfassungsboden per Post an den Anbieter zurücksenden
- das Ergebnis der Analyse unbedingt abwarten
Die schriftliche Wasseranalyse des beauftragen Labors dient übrigens auch als Nachweis gegenüber den Behörden. Sie muss daher unbedingt aufbewahrt werden.
Häufig gestellte Fragen
Die Kosten sind vom jeweiligen Labor abhängig und variieren naturgemäß stark. Im Schnitt muss man aber mit einer Gebühr von rund 100 Euro rechnen.
Normalerweise kann man davon ausgehen, dass einem das beauftrage Labor innerhalb von 14 Tagen die Wasseranalyse zusendet.
Empfehlenswert ist hier die Suche im Internet. Alternativ kann man auch bei der Gemeinde nachfrage, in der man lebt.