Buchsbaum im Kübel überwintern – so übersteht er den Winter
Einen Buchsbaum im Kübel zu überwintern sollte doch eigentlich ganz einfach sein, schließlich sind die immergrünen Pflanzen robust und widerstandsfähig. Dennoch überstehen viele Buchsbäume nicht – und das, obwohl sie nicht erfrieren. Die Gewächse vertrocknen stattdessen häufig. Allerdings kann diesem Problem mit der richtigen Vorbereitung und Pflege vorgebeugt werden.
Inhaltsverzeichnis
Pflege
Wenn der Buchsbaum im Kübel steht, ist der Pflegeaufwand in der Regel ein anderer als im Freiland. Dies liegt einfach daran, dass den Wurzeln weniger Platz zur Verfügung steht und auch weniger Nährstoffe und Feuchtigkeit aus dem Boden. Im Winter muss daher ebenfalls auf einige Faktoren geachtet werden, die bei der Kübelkultur eine besondere Rolle spielen.
- Isolierung der Wurzeln
- windgeschützter Standort
- Sonnenschutz für die Blätter
- vorbereitende Düngung
- Gewöhnung an das Freiland
- Gießen bei Trockenheit
Gießen
Das Wichtigste und zugleich Schwierigste für die Überwinterung des Buchsbaums im Kübel ist die Wasserversorgung. Wie eingangs erwähnt, erfrieren viele der Gewächse nicht etwa, sondern vertrocknen. Die Verdunstung über die Blätter erfolgt weiterhin und auch die Wurzeln wachsen, während das Substrat im Pflanzgefäß nur einen sehr begrenzten Feuchtigkeitsvorrat bietet. Zudem ist die Flüssigkeitsaufnahme bei Minusgraden eingeschränkt oder gar nicht möglich. Daher muss sehr genau auf folgendes geachtet werden:
- Substrat darf nicht austrocknen
- nur an frostfreien Tagen gießen
- wenig wässern, dafür so oft wie möglich.
- Regelmäßige Kontrollen sind wichtig
Vorbereitende Düngung
Ende August und im September sollte Kaliumdünger eingesetzt werden. Dieser begünstigt das Verholzen der Buchsbaumtriebe und beugt dadurch Erfrierungen und Trockenschäden vor. Die Pflanze wird also von innen heraus geschützt und auf den Winter vorbereitet.
Standort
Ideal für die Überwinterung des Buchsbaums im Kübel ist ein vergleichsweise warmer, windgeschützter Standort. Er sollte hell sein aber nicht in der prallen Sonne liegen. Eine windgeschützte und leicht schattige Ecke auf dem Balkon Richtung Süden oder Osten wäre optimal. Sind diese Bedingungen nicht umsetzbar, kann mit dem entsprechenden Schutz nachgeholfen werden.
Wurzelschutz
Auch wenn es sich beim Buchs generell um frostharte Pflanzen handelt, benötigen sie bei der Kübelkultur dennoch einen entsprechenden Schutz. Hier kann auf verschiedene Weisen vorgegangen werden.
Im Freien
Möglich ist das Einpflanzen des gesamten Kübels ins Freiland. Die Wurzeln werden so direkt durch das umgebende Substrat vor dem Frost geschützt. Im Frühjahr kann der Kübel wieder ausgehoben werden. Diese Variante empfiehlt sich bei größeren Exemplaren und solchen Gewächsen, die das ganze Jahr im Freien verbracht und dabei bereits hin und wieder etwas Frost abbekommen haben – denn diese sind bereits abgehärtet.
Im doppelten Kübel
Der Pflanzkübel wird in einen größeren Kübel eingesetzt, wobei beide Gefäße auf Leisten, eine Palette oder Styropor gestellt werden, um Abstand zum Boden zu erzeugen. Der Raum zwischen den beiden Kübel wird mit Rindenmulch, Stroh oder Blasenfolie aufgefüllt und der größere Kübel nochmals äußerlich umwickelt.
Auf Podest gestellt
Ein umgedrehter Kübel, Holzblöcke, eine Palette oder ähnliches wird als Abstandhalter zum Boden verwendet. Der Kübel wird wiederum von außen isoliert, indem er dick mit Gartenvlies, Styropor oder Blasenfolie umwickelt wird.
Unser Tipp:
Beim Umwickeln sollte darauf geachtet werden, dass noch ein Zugang zum Substrat besteht. Dies ist für das notwendige Gießen wichtig.
Windschutz und Sonnenschutz
Wind wirkt austrocknend auf die Blätter, da er die Verdunstung begünstigt. Selbiges gilt für ein Übermaß an Sonneneinstrahlung. Die mögliche Folge sind ausgetrocknete und verbrannte Blätter. Zudem wird das Wachstum angekurbelt, was den Buchsbaum im Winter jedoch anfälliger macht.
Die Blätter benötigen daher einen Schutz vor Wind und Sonne. Ideal sind Schattierungsnetze, die an besonders windigen und sonnigen Tagen über die Blätter geworfen werden. Diese sind auch für Buchsbäume günstig, die ins Freiland gepflanzt wurden. Alternativ können auch Sonnenschirmen und -segel oder Kokosmatten verwendet werden.
Überwintern im Haus
Die einfachste Möglichkeit den Buchsbaum im Kübel zu überwintern stellt das Verbringen ins Haus dar. Hier sollte er frostfrei und hell stehen. Eine Düngung ist nicht von Nöten. Wassergaben müssen jedoch weiterhin erfolgen, da es sich um ein immergrünes Gewächs handelt. Das heißt, dass über die Blätter weiterhin Feuchtigkeit verdunstet. Zudem wachsen die Wurzeln vorrangig im Winter. Ideal ist es, wenn das Substrat stets leicht feucht gehalten wird und nicht austrocknet. Nass sollte es aber ebenfalls nicht sein.
Unser Tipp:
Gerade kleinere und junge Buchsbäume sollten in jedem Fall im Haus überwintert werden. Das gilt auch für Sorten, die in unseren Breitengraden nicht vollkommen winterhart sind.
Abhärtung des Buchsbaums
Soll der Buchsbaum im Kübel überwintert werden, muss er möglichst frühzeitig daran gewöhnt werden. Er sollte daher bereits ab dem Frühjahr und durchgängig im Freien stehen. Hat er einen optimalen Standplatz und wird gut gepflegt, kann er dann auch den einen oder anderen Spätfrost problemlos überstehen. Genau dies ist wichtig, damit das Gewächs abgehärtet wird und später im Kübel überwintert werden kann.
Gelangt der Buchsbaum erst später in der Gartensaison ins Freie, sollte er bei der Kübelkultivierung dringend im Haus überwintert werden. Anderenfalls ist das Risiko für Erfrierungen und Trockenschäden sehr hoch.
Winterharte Sorten
Soll der Buchsbaum im Kübel gefahrlos auch im Freien überwintern können, ist die Wahl der Sorte entscheidend.
Gut winterharte Sorten sind unter anderem:
- ‚Blauer Heinz‘
- ‚Dee Runk‘
- ‚Handsworthiensis‘
- ‚Herrenhaus‘
- ‚Highlander‘
- ‚Monrue‘
- ‚Rotundifolia‘
- ‚Suffruticosa‘
Generell sind aber alle Buchsbäume ausreichend winterhart, um in unseren Breitengraden frostige Zeiten zu überstehen. Die grünen Exemplare jedoch in der Regel etwas mehr als bunte Varianten.