Buchsbaumzünsler erkennen: so sehen Eier und Raupen aus
Die gefräßigen Larven eines Buchsbaumzünslers können jeden Buchsbaum im Rekordtempo „entlauben“ und umbringen. Je früher die Schädlinge entdeckt werden, umso größer ist die Chance, den Buchs doch noch zu retten. So erkennen Sie die lästigen Buchsbaumzünsler.
Auf den Punkt gebracht
- gefürchteter Schädling an Buchsbäumen
- zwischen Falter und Larve unterscheiden
- Eier nur wenige Millimeter groß
- Befall wird meist zu spät entdeckt
Schmetterling
Der Buchsbaumzünsler, wissenschaftlich Cydalima perspectalis, kann als Neuling im Garten bezeichnet werden. Der Kleinschmetterling ist nämlich erst Anfang dieses Jahrtausend aus Asien eingewandert. Seine Anwesenheit wird nicht von vorübergehender Natur sein, denn er findet hierzulande ideale Lebensbedingungen. Der Schmetterling selbst schädigt den Buchsbaum nicht direkt, sondern seine Larven. Dennoch sollten bei jedem Buchsbaumbesitzer die Alarmglocken schrillen, wenn im Frühjahr oder Sommer kleine Schmetterlinge um den immergrünen Strauch fliegen. Denn wo sich der Buchsbaumzünsler blicken lässt, wird er schon bald Eier legen. So erkennen Sie den Buchsbaumzünsler aus:
- Flügelspannweite beträgt 4 bis 4,5 cm
- ausgebreitete Flügel zeigen schräg nach unten, sind abgerundet
- seidig weiße Flügelfarbe
- Vorder- und Hinterflügel dick braun-schwarz umrandet
- seltener weiß-beige, braune oder nahezu schwarze Exemplare
- Hinterleib farblich an Flügel angepasst
- schwarze Fassettenaugen
- lange, dünne Fühler
Tipp: Im Handel können Sie eine spezielle Pheromonfalle bekommen, mit der Sie männliche Buchbaumzünsler anlocken können. Dabei handelt es sich nicht um eine effektive Bekämpfungsmethode, sondern um eine zuverlässige Möglichkeit, den Buchsbaumzünsler zu entdecken und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Eier
In unseren Breitengraden bringt der Buchsbaumzünsler in der Regel zwei neue Generationen pro Jahr hervor. Die erste Eierablage erfolgt etwa im April, eine weitere folgt im Juli. In Süddeutschland, wo das Klima insgesamt wärmer ist, kann auch eine dritte oder gar vierte Eiablage erfolgen:
- jeder Schmetterling legt bis zu 150 Stück ab
- linsenförmig, blassgelb und nur wenige Millimeter groß
- noch nicht befallener Buchsbaum bevorzugter Ablageort
- auf Unterseiten der Außenblätter liegen je 20 Eier eng beieinander
- kurz vor dem Schlüpfen werden kleine schwarze Punkte sichtbar
Raupen
Nachdem Schlüpfen sind die Larven klein und gelblich. Doch ihre Veränderung geht schnell vonstatten. Ausgewachsene Buchsbaumzünsler-Raupen erkennen Sie an folgenden Merkmalen:
- Länge von bis zu 5 cm
- gelbgrüne bis dunkelgrüne Grundfarbe
- schwarz-weiße Längsstreifen
- daran entlang sind schwarze Punkte angeordnet
- braunschwarze Kopfkapsel
- weiße Borsten
Gezielt Ausschau halten
Die Raupen des Buchsbaumzünslers sind groß und auffällig und dennoch wird der Befall meistens zu spät entdeckt. Das liegt daran, dass die geschlüpften Larven ins blickdichte Innere des Buchsbaumes wandern und sich von dort aus unbemerkt nach außen fressen können. Wenn sie das Äußere der Krone erreicht haben, ist der Befall als fortgeschritten zu bezeichnen. Doch auch dann fallen Sie nicht sofort auf, da sie sich wegen ihrer Musterung kaum vom Hintergrund abheben. Deswegen ist es wichtig, schon bei kleinstem Verdacht oder sogar vorbeugend genau hinzusehen. Dabei darf auch ein Blick ins Innere der Laubkrone nicht fehlen. Diese Anzeichen deuten auf Raupenbefall hin:
- Blätter und Triebe sind angefressen
- im Laub sind weiße Gespinste sichtbar
- winzige Kotkrümel auf Laub
- Blattflecken (gelb oder braun)
- nackte (kahlgefressene) Äste
Bekämpfung
Quelle: Mag.Christian Bechter, Vorarlberg, Uploaded by böhringer friedrich, Männlicher Hausrotschwanz by Mag. Christian Bechter, Vorarlberg, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0 AT
Entdeckte Eier werden mit einem beherzten Rückschnitt vom Baum entfernt und in einer verschlossenen Tüte als Restmüll entsorgt. Kleine Mengen verpuppter Larven können per Hand eingesammelt werden, bei großen Mengen muss mit der Bekämpfung bis zum Schlüpfen abgewartet werden. Die Raupen müssen schnellstens aus dem Buchsbaum entfernt bzw. abgetötet werden. Welche Maßnahme am effektivsten helfen kann, muss im Einzelfall entschieden werden. Folgendes ist möglich:
- per Hand aufsammeln
- mit Hochdruckreiniger von den Ästen spülen
- mit Laubbläser wegblasen
- mehrfach mit einem Präparat aus Neemöl besprühen
- das Bakterium Bacillus thuringiensis einsetzen
- mit Algenkalk bestreuen
- chemisches Spritzmittel einsetzen (nur als letztes Mittel)
- natürliche Feinde ansiedeln
Einen Buchsbaum, der offensichtlich nicht mehr zu retten ist, sollten Sie zeitnah roden und entsorgen. Damit sich der Buchsbaumzünsler nicht weiter ausbreiten kann.
Tipp: Wenn Sie Raupen aus dem Buchsbaum rausblasen oder rauspülen, sollten Sie zuvor unbedingt eine große Plane ausbreiten und mit Steinen befestigen. Das macht es Ihnen nach Abschluss der Prozedur einfacher, alle Exemplare einzusammeln und zu entsorgen.
Weitere Tipps zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers
Häufig gestellte Fragen
Im Frühjahr können Sie Ihren Buchs mit einem sehr engmaschigen Netz abdecken. Die Schmetterlinge haben es dann schwer, ihre Eier im Laub abzulegen.
Bereits drei Tage nach der Eiablage schlüpfen die ersten Larven. Wer Eier auf seinem Buchsbaum entdeckt, sollte daher unverzüglich die Bekämpfung planen und angehen.
Raupen des Buchszünslers durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien. Dazu gehört auch, dass sie im Buchsbaum überwintern. Diese Exemplare können bereits ab März des Folgejahres beim Fressen gesichtet werden. Bis in den September hinein ist die Raupengefahr nicht gebannt, da zu den überwinternden Larven noch die diesjährigen Generationen hinzukommen.
Es lohnt sich, Buchfinken, Kohlmeisen, Rotschwänze und Spatzen mit Nistkästen in den Garten anzulocken, denn sie vertilgen die Larven des Buchsbaumzünslers. Als weiterer Fressfeind ist noch die Gallische Feldwespe zu nennen.