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Buchsbaumzünsler: Ist er giftig?

Ist der Buchsbaumzünsler giftig

Hinter dem botanischen Namen Cydalima perspectalis versteckt sich der Buchsbaumzünsler, der hierzulande als Schädling gilt. Vor allem Buchsbäume leiden unter ihm, die die Raupenart mitunter vollständig zerstört. Lesen Sie hier, ob der Buchsbaumzünsler giftig ist.

Video-Tipp

Buchsbaumzünsler

Der Buchsbaumzünsler ist ein Falter, der seine Nachkommen in Form von Eiern an den Blättern des Buchsbaums legt. Hieraus schlüpfen dann die Raupen, die zum Schadbild am Buchsbaum führen. Zunächst werden die Blätter abgefressen und schließlich machen die Raupen auch vor der Rinde kein Halt mehr. Die Pflanze stirbt nach und nach ab, eine Rettung gibt es nur in seltenen Fällen.

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Erscheinungsbild

Die Farbe des Falters ist weiß-schwarz, wobei die Primärfarbe Weiß ist. Die Flügel haben braune Ränder und ebenfalls die Grundfarbe Weiß. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 45 mm ist der Buchsbaumzünsler mit bloßem Auge gut zu erkennen. Der eigentliche Schädling sind jedoch die gefräßigen Raupen.

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis), Raupe
Buchsbaumzünsler, Raupe

Die wichtigsten Informationen über den Buchsbaumzünsler im Überblick:

  • weiße Farbe mit schwarzem Muster
  • Lebensdauer ca. 9 Tage
  • von Frühjahr bis Spätsommer aktiv
  • grüne Raupe mit schwarzen Punkten
  • überwintert in Kokons eingespannt

Lebensraum

Die Falter sitzen an der Blattunterseite des Buchsbaums. Nach der Paarung suchen die Weibchen gezielt Buchsbäume auf, um ihre Eier abzulegen. Die Eier sind blassgelb geformt und erinnern optisch an Linsen. Sobald die Temperatur wärmer als 7 °C ist, schlüpfen die Raupen nach rund drei Tagen. Je wärmer es ist, umso schneller haben die Raupen das Larvenstadium durchlaufen. Bei einer durchschnittlichen Außentemperatur von 20 °C sind die Larven nach drei Wochen zu Raupen geworden.

Von der Raupe zum Falter

Die fertigen Raupen verpuppen sich und werden zu Faltern. Dann startet der Kreislauf erneut. In der aktiven Zeit können bis zu drei Generationen Buchsbaumzünsler geboren werden. Jeder Falter ist in der Lage zwischen 100 und 150 Eier zu legen. Durch die rasante Vermehrung ist es so schwer geworden den Schädling zu bekämpfen. Hinzu kommt dass der Buchsbaumzünsler leicht giftig ist und somit nur wenig natürliche Fressfeinde hat.

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) als Falter
Buchsbaumzünsler als Falter

Befall erkennen

Das Anfangsstadium des Befalls ist nicht leicht zu erkennen. Die ersten Schäden finden sich im unteren Bereich des Buchsbaums und fallen kaum auf. Erst später greift der Schaden auf den Innenbereich der Pflanze über. Da Buchsbäume dicht verzweigt sind lässt sich der Befall auch in diesem Stadium kaum erkennen. Erst wenn die Außenteile der Pflanze beschädigt sind, haben Sie eine Chance den Schädling zu erkennen. Doch dann sind bereits unzählige Blätter abgefressen und auch die Rinde weißt meist schon Schäden auf.

Herkunft

Ursprünglich stammt der Schädling aus Ostasien und wurde erstmals 2006 in Deutschland registriert. In den Jahren darauf trat die Raupe auch in Holland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und England auf. Vermutlich wurden Larven des Schädlings über ein Schiff nach Deutschland eingeschleppt. Bedingt durch den Pflanzenhandel war eine schnelle Ausbreitung dann kein Problem mehr.

Mehr über den Buchsbaumzünsler

Buchsbaumzünsler bekämpfen

Mehrere Buchsbaumzünsler in Buchsbaum
Die Raupen können ganze Pflanzen kahl fressen.

Hobbygärtner sollten den Buchsbaumschädling natürlich möglichst schnell bekämpfen. Allerdings ist das gar nicht so leicht, da der Befall oft viel zu spät erkannt wird. Auch wenn er nicht in hohem Maße giftig ist, richtet der Zünsler sehr viele Schäden an, so ist er beispielsweise in der Lage Pflanzen komplett zu zerstören.

Die wichtigsten Tipps zur Bekämpfung im Überblick:

  • je früher der Befall erkannt wird, umso effektiver ist die Bekämpfung
  • Pflanzenschutznetze können Falter abhalten
  • Pheromonfallen als Früherkennungsmethode
  • biologische Bekämpfung mit Bacillus thuringiensis und Azadirachtin
  • Rückschnitt bei Befall unerlässlich
  • abgestorbene Pflanzen im Restmüll entsorgen

Tipp: Decken Sie die befallenen Buchsbäume einmal pro Woche an einem sonnigen Tag mit dunklen Müllsäcken oder Folien ab. Der Zünsler mag keine Hitze.

Befall vorbeugen

Um dem lästigen Schädling im Vorfeld den Befall des Buchsbaums zu erschweren, haben sich Pflanzenschutznetze als nützlich erwiesen. Die Falter haben dadurch keine Chance ihre Eier abzulegen und der Baum bleibt geschützt. Es ist erforderlich die Netze rechtzeitig aufzubringen, da der Buchsbaumzünsler bei einer Außentemperatur von 7 °C aktiv wird.

Kohlmeise (Parus major)
Kohlmeisen erweisen sich auf der Jagd nach dem Buchsbaumzünsler als äußerst eifrig.

Tipp:

Mit der richtigen Pflanzenauswahl gestalten Sie Ihren Garten vogelfreundlich. Insbesondere Gartenrotschwänze, Meisen und Spatzen haben den Zünsler zum Fressen gern.

Da die gefräßigen Raupen unbändigen Appetit entwickeln, sollte der Buchsbaumzünsler so schnell wie möglich beseitigt werden.

Daher gilt die Devise: Je früher erkannt, umso schneller gebannt!

Eine regelmäßige Kontrolle der Buchsbäume ist unerlässlich. Um zu testen ob es im näheren Umkreis einen Befall gibt, haben sich Pheromonfallen als hilfreich erwiesen. Mit speziellen Duftstoffen werden die Männchen angelockt, die an der Falle haften bleiben.

Pheromonfallen richtig einsetzen:

  • Zeitpunkt: Ende April
  • nach 10 Tagen keine Falter in der Falle = kein Schädling
  • nach 10 Tagen Falter in der Falle = Schädlingsbefall im Umkreis

Bekämpfung bei mildem Befall

Wenn ein milder Befall mit dem Buchsbaumschädling vorliegt, reicht es oftmals den Baum mit einem Hochdruckreiniger abzusprühen oder die Raupen abzusammeln. Da die Buchsbaumzünsler minimal giftig sind, sollten Sie beim Absammeln Handschuhe tragen. Der Hochdruckreiniger spült die Tiere von den Ästen und erleichtert das aufsammeln enorm. Manchmal ist es jedoch sinnvoller Insektizide einzusetzen, um wirklich alle Schädlinge zu erkennen.

Der Einsatz von Insektiziden

Buchsbaumzünsler mit Insektiziden bekämpfen
Der Einsatz von Insektiziden sollte immer der letzte Ausweg sein.

Insektizide sind keine Maßnahme der Vorbeugung, sondern eine Behandlungsmethode. Bei einem bloßen Verdacht darf damit nicht behandelt werden. Ziehen Sie deshalb im Zweifel immer einen Fachmann zu Rate. Ist der Buchsbaum nicht befallen, ist das Ausbringen von Insektiziden nicht erlaubt.

Wichtig: Nur wenn die Insektizide bis ins Innere der Pflanze gespritzt werden, ist eine erfolgreiche Behandlung möglich.

Häufig gestellte Fragen

Ist der Buchsbaumzünsler meldepflichtig?

Wenn Sie einen Befall in Ihrem Buchsbaumbestand erkannt haben, besteht keine Meldepflicht. Zwar ist der Buchsbaumzünsler giftig, aber nicht in lebensbedrohlicher Form. Es gibt mittlerweile sogar Vögel, die sich an den Raupen laben und somit helfen, betroffene Buchsbäume vom Befall zu befreien. Meldepflichtig sind Schädlinge dieser Art immer dann, wenn sie eine große Gefahr für Mensch und Tier darstellen. Das ist beim Buchsbaumzünsler jedoch nicht der Fall.

Welche Pflanzen befällt der Buchsbaumzünsler?

Wie sein Name schon verrät, fühlt sich der Schädling an Buchsbäumen aller Art wohl. Hauptsächlich gesichtet wird er dabei am Gewöhnlichen Buchsbaum (Buxus sempervirus) sowie am Kleinblättrigen Buchsbaum (Buxus microphylla). Mittlerweile wurden jedoch schon Buchsbaumzünslerbefälle an Stechpalmen (Ilex) und Spindelsträuchern, insbesondere Euonymus japonicus und E. alatus, gemeldet.

Welche Alternativen zum Buchsbaum gibt es?

Wer auf der Suche nach einem Ersatz für den anfälligen Buchsbaum ist, dem stehen glücklicherweise reichlich Pflanzen zur Verfügung, die ähnliche Eigenschaften wie der Buchs besitzen. Dazu gehören z. B. die Buchsblättrige Berberitze (Berberis buxifolia), Zwergliguster (Ligustrum vulgare) sowie Rhododendron ‚Bloombux‘. Wer eher auf Nadelgehölze setzen möchte, greift zu Thuja oder (Vorsicht: giftig) Eibe (Taxus baccata).

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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