Buntspecht: diese Nahrung mögen Spechte
Buntspechte sind in Deutschland häufig vorkommend. Sie sind das ganze Jahr vertreten in Laub- und Nadelwäldern, Parks, Obstplantagen und Alleen. Im Winter sind Buntspechte auch an Futterstellen im Garten auf der Suche nach Nahrung anzutreffen.
Auf den Punkt gebracht
- halten sich gern in Gehölzen auf, selten am Boden
- fressen im Holz lebende Insekten und Larven
- lieben das „Ringeln“ von Bäumen
- stellen im Winter Ernährung um
- gehören zu den Gemischtfressern
Inhaltsverzeichnis
Geschickte Nahrungssuche
Der bis zu 23 cm große Buntspecht (Dendrocopos major) mit weißer Brust, dem typisch weißen Bauch, roter Schwanzunterdecke und schwarzem Rücken mit weißen Flecken ist bei der Suche nach Nahrung hauptsächlich auf Bäumen unterwegs. Selten ist er am Boden anzutreffen. Eine große Hilfe ist dabei der keilförmige, kräftige Schnabel, der auch als „Meißelschnabel“ bekannt ist. Dadurch kann der Specht leicht kräftige Hiebe auf das Holz ausführen. Nicht zu vergessen ist die lange Zunge, welche bis zu 40 mm nach vorn gestreckt werden kann.
Hinweis: Der häufig vorkommende Buntspecht ist zwar nicht akut bedroht. Allerdings ist er in Mitteleuropa auf lange Sicht gefährdet, da die naturnahen Wälder immer weiter zurückgehen.
Insekten sehr beliebt
Als beliebteste Nahrung stehen gerade im Holz lebende Insekten und deren Larven auf dem Speiseplan des Buntspechtes. Durch geschickte Bewegungen und starken Schnabelhieben kann er diese mit Leichtigkeit unter der Baumrinde hervorholen. Weiterhin gehören in der freien Natur zu seiner Nahrung:
- Würmer, Raupen, Spinnen
- Ameisen, junge Käfer
- Beeren
- Nüsse, Bucheckern
- Obst
- Fichten- und Kiefernzapfen
- Wildsamen
Während der Brutzeit wird der Specht auch schnell zum Nesträuber. Gerade bei Meisen und Kleinspechten plündert er die Nester. Er nimmt Eier und auch Jungvögel.
Er ringelt Bäume
Gern schlürft der Buntspecht auch Baumsäfte und Baumharze. Dazu muss er mit seinem Schnabel rund um den Stamm herum oder auf der Oberseite von Ästen Löcher einhacken. Bevorzugt ringelt er die Bäume im Frühjahr, wenn sie genügend Baumsäfte tragen. Die Löcher laufen anschließend langsam mit dem Saft voll und so kommt der Buntspecht dann an diese begehrte Nahrung. Mit der Zeit verschließen sich die Wunden bzw. Löcher von selbst (überwallen) und es kommt zu der typischen Ringbildung. Allerdings sehen die Ringe mitunter Wülsten ähnlicher. Dabei bevorzugt der Specht:
- Linden
- Ahorn und
- Roteichen
Hinweis: Der Buntspecht gilt schlechthin als Gemischtfresser. Mit anderen Worten er vertilgt neben Weichfutter wie Insekten, Obst, getrockneten Beeren, ebenso Körner wie Sonnenblumen- oder Kürbiskerne, Nüsse, Bucheckern, Wildsamen und Fettfutter aus Körnern.
Im Winter unterstützen
Gerade im Winter, wenn das Angebot an Insekten nicht mehr vorhanden ist, sollte dem Specht an Futterstellen im Garten zusätzlich Nahrung angeboten werden. Sehr oft kann man die Vögel dort an Meisenringen knabbern sehen. Besonders in der kalten Jahreszeit ist ausreichend Fettfutter für den Specht wichtig. Daneben können ihm weitere Futtermittel angeboten werden. Eine Umstellung der Ernährung fällt dem Vogel dabei nicht schwer. Das Angebot kann sehr großzügig ausfallen, beispielsweise:
- Nüsse, Bucheckern, Eicheln
- Tannen- und Kiefernzapfen
- Sonnenblumen- und Kürbiskerne
- Getreidekörner und Haferflocken
- Sämereien wie Mohn, Hirse und Leinsamen
- getrocknete Beeren
- Äpfel
- Insektenmischungen
- Fettfutter
Besonders gut eignen sich dabei Futtersäulen, die mit Sonnenblumenkernen oder Nüssen gefüllt sind.
Nussknacker
Für den Buntspecht ist es gar kein Problem, hartschalige Nahrung wie Nüsse oder auch harte Käfer ganz leicht zu knacken. Dies erfolgt in der sogenannten „Spechtschmiede“. Im Wald klemmt er dabei die Nuss in ein vorher eigens dafür gehacktes Loch im Baumstamm. Anschließend hackt er mit seinem Schnabel solange auf der Nuss herum, bis schließlich die Schale bricht. Im Garten kann etwas nachgeholfen werden, indem die „Bohrarbeiten“ abgenommen werden. Gerade bietet sich diese Möglichkeit an, wenn das Futterhaus einen dicken, hohen Stamm hat. Natürlich geht auch ein Baum. Vorgegangen wird wie folgt:
- kurze Löcher bohren
- Durchmesser mindestens 1 cm
- Haselnüsse hineinstecken
- bereits geknackte Nüsse ebenfalls möglich
- alle paar Tage Kontrolle der Nüsse
- falls notwendig austauschen
- dürfen nicht faulen
Alternativ können Nüsse auch in Astgabeln geklemmt werden. Daneben freuen sich Buntspechte auch über Zapfen von Kiefern und Tannen, die in entsprechenden Astlöchern oder Rindenspalten stecken.
Tipp: Auch im Winter ist für die Vögel frisches Wasser zum Trinken und Baden notwendig. Es sollte immer ein Untersetzer mit Wasser bereitstehen. Damit es nicht friert kann eine Wärmeplatte gute Dienste leisten.
Fettfutter selbst herstellen
Fettfutter kann speziell für Spechte ohne großen Aufwand auch selbst hergestellt werden.
- 500g Rindertalg oder Pflanzenfett schmelzen
- 2 bis 3 Esslöffel Speiseöl dazugeben
- Zugabe doppelter Menge entweder:
- Sonnenblumenkerne
- Nüsse
- Sämereien
- getrocknete Früchte wie Vogel- oder Holunderbeeren
- Hagebutten
Zutaten können dabei auch gemischt werden. Alles muss dann etwas abkühlen. Die Masse sollte jedoch noch zähflüssig sein. Sie wird dann in die Ritzen der Baumrinde geschmiert. So unterstützen sie den Buntspecht bei der Suche nach Nahrung in ihrem Garten.
Häufig gestellte Fragen
Gelegentlich werden diese Laute der Nahrungssuche zugeschrieben. Das ist falsch. Mit dem „Trommeln“ gibt der Buntspecht Signale. Einerseits verteidigt er damit sein Revier und auf der anderen Seite sollen dadurch entweder ein Männchen oder ein Weibchen angelockt werden.
Der Specht verfügt über sogenannte Kletterfüße mit einer Wendezehe. Je nachdem, ob er den Baum rauf oder runter klettert, die Zehe kann sich dementsprechend drehen. Daneben hat ein Specht einen starken Stützschwanz. Dieser ist eine Art dritter Fuß und gibt ausreichend Sicherheit und Halt.
Ja die Möglichkeit besteht. Dazu muss ein entsprechendes Futterangebot vorhanden sein. Auch sollten abgestorbene Äste nicht von Bäumen entfernt werden. Hier kann Nahrung gefunden und eine Nisthöhle gebaut werden. Natürlich nehmen Spechte auch gerne aufgehängte Nistkästen an.