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Buschbohnen vorziehen: Aussaat, Pflanzabstand & Co - Titelbild

Buschbohnen vorziehen: Aussaat, Pflanzabstand & Co

Buschbohnen können Sie ohne viel Aufwand auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Lesen Sie hier, was es dabei zu beachten gibt.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Vorziehen im Gewächshaus, auf Fensterbank oder im Frühbeet möglich
  • warmer Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit
  • benötigt werden Blumenerde und Töpfe
  • Samen in Wasser einweichen beschleunigt Keimung

Warum Buschbohnen vorziehen?

Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. Nanus) können Sie in der Regel bis Mitte Juli direkt in das Gemüsebeet säen. Dies ist zwar mit weniger Arbeits- und Zeitaufwand verbunden, allerdings sind die Keimlinge direkt der Witterung ausgesetzt. Ungünstige Wetterbedingungen können sich nicht nur ungünstig auf die Keimung, sondern auch auf die Vitalität der Pflanzen auswirken. Um das zu vermeiden, setzen viele Hobbygärtner auf das Vorziehen der Buschbohnen. Obendrauf sprechen folgende Vorteile für diese Maßnahme:

  • frühere Ernte
  • beugt Befall mit Bohnenfliege vor
  • weniger anfällig für Schneckenfraß
  • Jungpflanzen sind robuster und widerstandsfähiger
  • höhere Ernteerträge möglich
Buschbohnen (Phaseolus vulgaris)

Zeitpunkt

Sie können Buschbohnen grundsätzlich ab März vorziehen. Der genaue Zeitpunkt ist abhängig von der Umgebungstemperatur: In beheizten Räumlichkeiten mit Temperaturen über 20 Grad ist die Aussaat ab Anfang März möglich. Die Aussaat in unbeheizten Räumlichkeiten ist hingegen ab Ende März empfehlenswert.

Hinweis: Die Raumtemperatur in unbeheizten Räumlichkeiten sollte mindestens 10 Grad Celsius betragen.

Standort

Buschbohnen können Sie sowohl auf der Fensterbank als auch im Gewächshaus oder in einem Frühbeet vorziehen. Wichtig hierbei ist, dass der Standort folgende Voraussetzungen erfüllt:

  • Temperatur: 20 – 25 Grad Celsius
  • hell, aber keine direkte Sonneneinstrahlung
  • wind- und zugluftgeschützt
  • hohe Luftfeuchtigkeit

Hinweis: Buschbohnen sind Dunkelkeimer, weshalb sie für die Keimung nur wenig Licht benötigen.

Was wird benötigt?

Für das Vorziehen der Buschbohnen benötigen Sie nur wenig Equipment: Erde und Töpfe. Während viele Pflanzen bevorzugt in nährstoffarme Anzuchterde ausgesät werden, empfiehlt sich für die Aussaat von Buschbohnen gewöhnliche Blumenerde oder spezielles Substrat für Gemüsepflanzen. Hinsichtlich der Gefäße haben sich Exemplare bewährt, die folgende Merkmale vorweisen:

  • Größe: 8 – 10 cm
  • pro Samenkorn ca. 5×5 cm Umfang
  • Abflussloch, um Staunässe zu vermeiden
  • Tiefe nicht unbedingt nötig, Buschbohnen sind Flachwurzler
Bohnen vorziehen

Tipp: Für die Aussaat von Buschbohnen eignen sich längliche Pflanzgefäße (z.B.: Balkonkästen) sehr gut.

Saatgut vorbereiten

Sie können die Samen grundsätzlich direkt aussäen, besser ist es aber, diese vorzubereiten. Durch diesen Arbeitsschritt wird nicht nur die Keimung begünstigt, sondern auch die Keimzeit um rund eine Woche reduziert. Um die Samen vorzubereiten, gehen Sie wie folgt vor:

  • Samenkörner mit Nagelfeile oder Ähnlichem an einer Stelle abschmirgeln
  • Saatgut in ein Gefäß mit Wasser legen
  • mindestens halben Tag aufweichen lassen
  • besser 24 Stunden aufweichen lassen

Drainage anlegen

Während der Keimung soll das Substrat zwar feucht sein, Staunässe ist aber unbedingt zu vermeiden. Damit überschüssiges Wasser ablaufen kann, sollten die Gefäße Abflusslöcher haben. Damit diese nicht verstopfen, ist das Anlegen einer Drainage empfehlenswert. Legen Sie hierfür eine rund zwei Zentimeter hohe Schicht aus einem der folgenden Materialen an:

Drainagelöcher Pflanzentopf

Buschbohnen vorziehen: Anleitung

Haben Sie das Saatgut vorbereitet und die Drainage angelegt, können Sie mit dem Aussäen der Buschbohnen beginnen. Geben Sie hierfür zunächst etwas Substrat in die Töpfe, befüllen Sie diese aber nicht zur Gänze. Anschließend gehen Sie wie folgt vor:

  • Samen 1 – 2 cm tief in Erde drücken
  • leicht mit Erde bedecken
  • etwas angießen
  • Folie über Topf spannen
  • Gefäß an geeigneten Standort stellen

Während der Keimzeit ist es wichtig, die Keimlinge entsprechend zu pflegen. Halten Sie das Substrat feucht, vermeiden Sie aber Staunässe. Um einen Luftaustausch zu ermöglichen und Schimmelbildung zu vermeiden, nehmen Sie die Folie einmal täglich ab. Rund 14 Tage nach der Keimung können Sie diese vollständig entfernen.

Hinweis: Vorgezogene Exemplare können ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, ausgepflanzt werden.

Buschbohnen im Beet aussäen

Die direkte Aussaat ins Gemüsebeet ist möglich, wenn die Bodentemperaturen dauerhaft mindestens 10 bis 12 Grad Celsius betragen. Die Aussaat selbst gestaltet sich wie gewohnt, indem Sie die Samen vorsichtig in die Erde einarbeiten und etwas mit Substrat bedecken. Achten Sie beim Aussäen zudem auf einen ausreichenden Pflanzabstand:

  • Pflanzabstand: ca. 30 – 40 cm
  • Abstand zwischen Reihen: ca. 40 cm
Bohnen säen

Tipp: Buschbohnen können auch in Horsten mit einem etwas geringerem Pflanzabstand ausgesät werden.

Gute und schlechte Nachbarn

Buschbohnen vertragen sich mit einer Vielzahl an anderen Gemüsesorten und kommen daher sehr gut in Mischkulturen zurecht. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch einige Pflanzen, mit denen sie weniger harmonieren. Nachstehend finden Sie eine Übersicht über gute Nachbarn und schlechte Nachbarn der Buschbohnen:

Gute Nachbarn

  • Erdbeeren
  • Gurken
  • Kohl
  • Kopfsalat
  • Radieschen
  • Rote Beete
  • Salat
  • Sellerie
  • Spinat

Tipp: Gute Nachbarn sollten auch untereinander gut klarkommen. Erdbeeren und Kohl harmonieren zwar mit Buschbohnen, mögen sich aber nicht. Mischen Sie daher nie zu viele Gemüsesorten.

Schlechte Nachbarn

  • Erbsen
  • Fenchel
  • Knoblauch
  • Lauch
  • Zwiebel
Buschbohne
Quelle: Michel Voss, Junge Kürbispflanzen neben Buschbohnen, Boden mit Obstbaum- ^ Gras-Schnitt der Nachbargärten gemulcht, 14.08.2015. – panoramio, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert die Keimung?

Die Keimdauer beträgt etwa 7 bis 14 Tage.

Wie wirkt sich Mischkultur auf Buschbohnen aus?

Gute Pflanznachbarn können Schädlinge fernhalten und das Wachstum der Gewächse begünstigen. Schlechte Pflanznachbarn ziehen hingegen Schädlinge an oder entnehmen dem Boden zu viele Nährstoffe bzw. geben ungünstige Stoffe an den Boden ab.

Wann Buschbohnen ins Beet pflanzen?

Vorgezogene Buschbohnen können Sie nach den Eisheiligen ins Beet setzen. Zuvor ist es aber empfehlenswert, die Pflanzen abzuhärten und sie schrittweise an die Außenbedingungen zu gewöhnen. Stellen Sie hierfür die pikierten Pflanzen immer stundenweise ins Freie, sodass sie langsam mit den Außenbedingungen vertraut werden.

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