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Butterkohl

Butterkohl anbauen: Aussaat bis Ernte

Gerade die alten, oftmals bereits vergessenen Gemüsesorten werden beim Anbauen im eigenen Garten wieder beliebt. So ist auch der dem Wirsing ähnliche Butterkohl ein geeignetes Gemüse für den Eigenanbau.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • vom Aussehen eine Mischung aus Wirsing und Weißkohl, geschmacklich dem Wirsing nahe
  • Aussaat direkt im Beet im Mai nach den Eisheiligen möglich, Anzucht im geschützten Raum erfolgsversprechender
  • Kohlköpfe etwa acht Wochen nach Pflanzung im Gartenbeet erntereif
  • Handel bietet auch schussfeste Sorten an, können nach Reife noch länger im Beet verbleiben
  • Einhalten eines Anbaustopps von mindestens drei Jahren auf demselben Beet

Aussehen, Wuchs & Herkunft

Bei unseren Großeltern war der Butterkohl (Brassica oleracea spp. capitata convar. costata), der der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) angehört, eine beliebte Kohlsorte, die in vielen Gärten angebaut wurde:

  • dem Wirsing im Geschmack sehr ähnlich
  • im Wuchs Kombination aus Wirsing und Weißkohl
  • Kohlkopf locker und nicht ganz geschlossen
  • gelb-grüne Blätter
  • kraus mit leichten Blasen
  • ähnlich hervorstehende Blattadern wie Wirsing
Butterkohl

Aussaat

Eine Aussaat direkt im Beet ist in der Regel nicht zu empfehlen, denn dann dürften keine frostigen Nächte mehr zu erwarten sein. Dies ist erst nach den Eisheiligen Mitte Mai möglich. Daher ist es sinnvoller, den Kohl vorzuziehen.

Butterkohl vorziehen

  • Februar bis Mai auf Fensterbank
  • nicht direkt über Heizung
  • Gewächshaus ist optimal
  • flache Kästen oder Schalen nutzen
  • Anzuchterde verwenden
  • Samen dünn aussäen
  • Erde leicht feucht halten
  • Keimung bei 2° Celsius
  • hellen Standort wählen
  • Temperatur hier zwischen 15° und 18° Celsius

Tipp: Manche Sorten können bereits im Januar vorgezogen werden. Beim Kauf der Samen sollten Sie auf den Hinweis für den Aussaatzeitpunkt ein Auge werfen.

Aussaat direkt ins Gartenbeet

Wenn die Samen doch direkt ins Gartenbeet gesät werden sollen, dann sind beim Anbauen des Butterkohls ohne Vorzucht einige, weitere Dinge zu beachten:

  • Boden nicht vor Aussaat düngen
  • Samen alle 40 x 40 Zentimeter auf den Boden legen
  • leicht eindrücken
  • Aussaatzeitpunkt April bis Mai
  • leicht angießen
  • Beet mit Pflanzenvlies abdecken
  • zeigen sich erste Keimlinge, Vlies über Tag entfernen
  • nachts bei Erwartung von Bodenfrost weiter abdecken
  • Erde rund um kleine Pflanzen mulchen
  • mit organischem Dünger jetzt düngen

Sobald die Nachtfröste nach den Eisheiligen im Mai vorbei sind, muss kein Vlies mehr schützend über die Pflanzen gelegt werden. Es bietet sich aber an, von jetzt an ein Netz über die jungen Pflanzen zu spannen.

Samen ins Beet säen

Tipp: Werden auch die Samen direkt im Gartenbeet mit genügend Abstand ausgesät, ist auch hier ein Pikieren später nicht mehr notwendig.

Bodenbeschaffenheit und Standort

Für den Butterkohl sollte ein sonniges bis halbschattiges Gartenbeet gewählt werden. Wichtig bei der Wahl des Beetes ist auch, dass es nur alle drei Jahre für die Kultivierung von Butterkohl dienen sollte. Ideal ist es, wenn der Boden bereits im Herbst des Vorjahres, aber spätestens einen Monat vor der Pflanzung vorbereitet wird:

  • nährstoff- und humusreicher Boden
  • gute Wasserspeicherung von Vorteil
  • als Vorbereitung Kompost unterheben
  • bei sandigem Boden Lehm zugeben
  • im nächsten Jahr anderes Gemüse im Beet anbauen
  • auf Fruchtfolge achten
  • keine anderen Kreuzblütler anpflanzen
  • geeignet sind Salat, Erbsen, Sellerie, Rote Beete, Spinat

Hinweis: Die genannten Fruchtfolgen sind auch für eine Mischkultur mit der schmackhaften Kohlsorte gut geeignet. Aber auch Blumen, wie die Tagetes, halten Schädlinge von dem Kohl fern und können nebeneinander mit dem Gemüse im Beet kultiviert werden.

Pflanzen

Die kleinen Butterkohlpflanzen werden erst nach den Eisheiligen, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist, im vorbereiteten Gartenbeet angebaut. Denn bei einem Nachtfrost würden die zarten Pflanzen erfrieren:

  • vorheriges Pikieren nicht notwendig
  • kleine Pflanzen direkt im Gartenbeet pflanzen
  • Abstand jeweils 40 x 40 Zentimeter
  • Boden vorher gut lockern
  • angießen
  • an trockenen Tagen gießen
  • ansonsten reicht natürlicher Regen
Kohl ins Beet auspflanzen

Hinweis: Setzen Sie die Butterkohl-Pflanzen bereits Mitte April ins Gartenbeet, dann müssen Sie hier für einen ausreichenden Schutz vor Erfrierung sorgen. Mulchen Sie die Erde rundherum und legen über Nacht Pflanzenvlies über das Beet.

Pflege

Wurde das Gartenbeet und die Erde vor dem Anbauen der Pflanzen entsprechend vorbereitet, dann ist bei der Pflege nicht mehr viel zu beachten:

  • während Wachstumsphase ausreichend gießen
  • gerade an sehr warmen Tagen wichtig
  • Kohlköpfe trocknen sonst sehr schnell aus
  • Blätter verlieren ihre zarte Substanz
  • wenn sich Köpfe ausbilden nochmals düngen
  • hierzu organischen Dünger nutzen
  • mit Schachtelhalm- oder Brennnessel-Jauchen stärken
  • alternativ organischen Dünger aus Handel nutzen
  • Boden durch Hacken regelmäßig auflockern

Tipp: Um die Feuchtigkeit im Boden zu speichern, sollte eine Mulchschicht auf dem Beet ausgebracht werden. Diese kann aus Rasenschnitt bestehen.

Schädlinge und Krankheiten

Der Butterkohl ist, was Krankheiten und Schädlinge angeht, resistenter als andere Kohlsorten. Stimmt die Pflege, dann wächst der Kohl in der Regel ohne Probleme. Dennoch gibt es verschiedene Krankheiten und Schädlinge:

  • Umfallkrankheit: ein Pilz, der junge Pflanzen befällt
  • Kohlhernie: Schleimpilz an den Wurzeln
  • Kohlfliege
  • Erdflöhe
  • Kohlweißling
  • Kohlmotte
Raupen des Großen Kohlweißling (Pieris brassicae)
Schädlingen, wie etwa den Raupen des Großen Kohlweißlings (Pieris brassicae), begegnet man am besten durch den Einsatz feinmaschiger Kulturschutznetze.

Tipp: Damit keine Pilzkrankheiten auftreten wird angeraten, die Anbaupause von Kohl auf einem Beet von mindestens drei Jahren immer einzuhalten. Wird das Beet für den Anbau jährlich gewechselt, treten in der Regel keine Pilze auf.

Verwertung und Ernte

Nur acht Wochen nach der Pflanzung ist der Butterkohl erntereif. Das bedeutet, wurden die kleinen, vorgezogenen Pflanzen im Mai nach den Eisheiligen im Gartenbeet kultiviert, sind die Kohlköpfe Mitte Juli erntereif:

  • als ganzen Kopf ernten und verwerten
  • für ein Kohlgericht (z.B. Kohlrouladen): einzelne Blätter von außen nach innen ernten
  • so bleibt Rest vom Kohl länger frisch
  • Lagerung geernteter Kohlköpfe nur wenige Tage möglich
  • vor dem Schießen ernten

Hinweis: Beim „Schießen von Kohl“ ist die Blüte mit anschließender Samenbildung gemeint. Ein geschossener Kohlkopf wird ungenießbar und bitter.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es verschiedene Sorten des Butterkohls die ich anbauen kann?

Es gibt Butterkohlsorten, die sowohl im Sommer und Herbst geerntet werden können. Hierbei handelt es sich um die schossfeste Sorte „Vorbote 3“ die bereits ab Mitte Januar vorgezogen werden und „Westlandse Puthes“. Eine dem Wirsing sehr ähnliche Sorte mit mildem und zartem Geschmack ist „Goldberg“.

Wie kann ich die schmackhafte Kohlsorte in der Küche zubereiten?

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei dieser Kohlsorte um eine besonders milde und butterzarte Sorte. Die Blätter können Sie, genau wie bei anderen Kohlsorten verwerten und diese blanchieren, dünsten oder auch frisch als Salat servieren. Oftmals werden sie auch in Eintöpfen oder Suppen verwendet.

Was kann ich machen, wenn ich den Butterkohl nicht selbst aussäen möchte?

Zwar bereitet die eigene Aussaat der schmackhaften Kohlsorte kaum Arbeit, aber manchmal ist vielleicht auch der Platz um die Schalen aufzustellen nicht gegeben. Dann können Sie auch auf die Butterkohlpflanzen aus einer Gärtnerei zurückgreifen und diese im Gartenbeet kultivieren.

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